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In der Pandemie halten sie unsere Gesellschaft am Laufen: Sie kümmern sich um die Kranken und versorgen uns mit Lebensmitteln. Dabei setzten sie sich selbst der unsichtbaren Gefahr des Virus aus, das sichere Homeoffice - für sie undenkbar: Pflegekräfte, Kassiererinnen und Kassierer.
Sie und die vielen anderen Unverzichtbaren und Systemrelevanten wurden im Frühjahr von Balkonen aus beklatscht, Politikerinnen und Politiker bedankten sich für die Arbeit "an vorderster Linie". Und versprachen mehr Wertschätzung, bessere Arbeitsbedingungen und Löhne.
Systemrelevante Berufe: Immer noch zu schlecht bezahlt?
Es klang so, als würde die Corona-Pandemie Dinge zurechtrücken, die schon lange im argen lagen: 90 Prozent der Beschäftigten, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, verdienen noch immer weniger als der Durchschnitt. Und: Die Verantwortung für das Wohl von Menschen wird noch immer wesentlich schlechter bezahlt als andere Tätigkeiten. Das wollen einige der systemrelevanten Corona-Helferinnen und -helfer nicht mehr hinnehmen.
Pflegekräfte kämpfen für besseren Lohn
Seit Jahrzehnten kämpfen Pflegekräfte vergeblich für eine bessere Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen. Viele hofften, dass sich ihre Arbeit in der Pandemie positiv auf die Tarifverhandlungen auswirken würden. Die jetzt vereinbarten Tarifsteigerungen sind in den Augen mancher aber nicht ausreichend. Benjamin Arcioli und Caroline Rollinger begleiten die Betroffenen auf dem mühsamen Weg zu mehr Sichtbarkeit. Und sie sprechen unter anderem mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und anderen über die Konsequenzen aus den Protesten.
Kim Peters etwa, Krankenpflegerin in Hamburg, infizierte sich auf der Station. Wochenlang kämpfte die vorher kerngesunde Mittdreißigerin um ihr Leben. Jetzt pflegt sie Corona-Patienten: "Wir sind nicht nur in dieser Situation systemrelevant. Wir sind immer systemrelevant und werden trotzdem unterbezahlt. Das ist eine Logik, die ich einfach nicht nachvollziehen kann. Wenn uns doch jeder braucht, warum bekommen wir dann so wenig?"
Krankenpfleger Benjamin Jäger hat im ersten Lockdown eine eigene Spartengewerkschaft für Pflegekräfte gegründet, weil er sich von Verdi nicht mehr ausreichend vertreten sieht.
Widerstand formiert sich auch unter Kassierern
Farina Kerekes, Verkäuferin beim Drogeriemarkt dm hat eine Onlinepetition mit dem Namen #handelsaufstand gestartet, um Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen im Einzelhandel zu erkämpfen.
45 Min zieht nach einem halben Jahr Coronakrise Bilanz und fragt: Was wurde aus den Forderungen? Welche Taten folgen auf die großen Worte? Und konkret: Was erreichen Pflegekräfte und Kassiererinnen und Kassierer bei ihrem Kampf?
Mehr Infos gibt's hier: www.ndr.de/fernsehen/sendunge...
++++ Stichwort "Bonus für Pflegekräfte im Krankenhaus"++++
Liebe User*innen,
ein paar von euch haben auf eine Formulierung im Film hingewiesen, die sie als nicht ganz korrekt wahrgenommen haben. Bei TC 9'45: "Im Herbst wird die Politik nachjustieren. Nun bekommt auch das Pflegepersonal in Krankenhäusern einen Bonus." Tatsächlich sind wir hier auf die komplexeren Zusammenhänge des Sachverhalts nicht weiter eingegangen. An dieser Stelle im Film ist die Informationen, dass die Politik überhaupt den Weg für einen Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern frei gemacht und Geld bereitgestellt hat, die entscheidende.
Uns ist aber klar, dass das Gesundheitsministerium vorsieht, dass sich in den Krankenhäusern die Leitung und Arbeitnehmervertretung einvernehmlich über die Verteilung der Prämien verständigen müssen. Und natürlich ist uns bekannt, dass die 100 Millionen Euro, die mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) www.bundesgesundheitsminister...
zur Verfügung gestellt wurden, nicht pauschal allen in Krankenhäusern tätigen Pflegekräfte zu Gute kommt, sondern, dass damit die Leistung von Pflegekräften, die in Krankenhäusern durch die Versorgung von Covid-19-Patientinnen und Patienten besonders belastet waren, zusätzlich finanziell anerkannt werden können.
#Corona #Pflegekräfte #Supermärkte