Рет қаралды 118,903
Die Sendung mit einem zusätzlichen Song von Wolf Biermann gibt es hier: phoenix.de/s/Osx
In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Theo Koll mit dem Dichter und Liedermacher Wolf Biermann über die Demonstrationen in Deutschland, sein Leben, Wladimir Putin und den Krieg in der Ukraine.
„Wenn wir der Meinung sind, dass man sich gegen den Krieg von Putin, der ja ein Kriegsverbrecher ist, wehren will, dann muss man sich nicht nur mit Klagen und mit Tränen und mit schiefem Gesicht wehren, sondern mit Waffen“, sagt der Dichter und Liedermacher Wolf Biermann. „Ich bin natürlich parteiisch. Ich möchte gern, dass die Ukrainer, die ihr Leben dort verlieren, nicht aufs Spiel setzen, sondern verlieren, jeden Tag, auch mehr haben als nur irgendwelche altmodischen Waffen aus der Sowjetzeit. Sondern moderne Waffen, mit denen sie sich gegen Putins Aggression wehren können.“
Die jüngsten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie, an denen sich so viele Menschen beteiligen, sind für Wolf Biermann ein „ermutigendes“ Zeichen. Dass es bei den Kundgebungen gegen Antisemitismus weitaus weniger waren, habe ihn nicht „geschmerzt“, so Biermann, „weil es mich nicht gewundert hat.“ Und sarkastisch fügt er hinzu: „Das fällt den Deutschen aber auch schwer, den Juden zu verzeihen, was sie ihnen angetan haben.“
Er habe sich an der Solidaritätsveranstaltung gegen Antisemitismus am Berliner Ensemble beteiligt, die von dem Musiker Igor Levit und dem Publizisten Michel Friedman initiiert worden war. „Ich habe meine „Ermutigung“ gesungen, „Du lass Dich nicht verhärten in dieser harten Zeit“. Aber ich singe das auch für die Palästinenser, die jetzt in dem Krieg sterben und kaputtgehen. Denn die Tränen der Mütter auf allen Seiten, übrigens auch die Tränen der Mütter in Russlands Okkupationsarmee von Putin, die Tränen der Mütter sind sehr salzig.“