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Das besondere Forschungsinteresse des ausgebildeten Physikers Benoît Ladoux liegt an der Schnittstelle zwischen Biophysik, Zellbiologie und Ingenieurwissenschaften, auf einem Gebiet, das als Mechanobiologie bezeichnet wird. Hier gilt Ladoux als einer der weltweit führenden Forscher. Mit unkonventionellen Ansätzen und Out-of-the-box-Denken gelangen ihm bahnbrechende Pionierleistungen und die Entwicklung neuer Technologien.
Sein interdisziplinäres Team will herausfinden, wie Zellen und Gewebe mechanische Kräfte erzeugen und auf sie reagieren und wie diese Belastungen im Gegenzug Formänderungen, Migration und die Differenzierung von Zellen während der Entwicklung bestimmen. Im Bereich der Entwicklungsbiologie und der Krebsforschung spielen Erkenntnisse über solche Prinzipien der Selbstorganisation von Zellen eine wichtige Rolle.
Um diese Fragen zu untersuchen, haben Ladoux und sein Team ein Repertoire an Mikro- und Nanofabrikationswerkzeugen entwickelt, die die chemische und mechanische Umgebung von Zellen kontrollieren und messen können. Ein Beispiel ist die Kraftmessung an Zellen mit sogenannten Mikrosäulen: Dabei werden Zellen auf einer Oberfläche fixiert, die mit kleinen beweglichen Säulchen als Kraftsensoren versehen ist, deren Verformung dann lichtmikroskopisch dokumentieret werden kann.
Als Humboldt-Professor an der FAU soll Benoît Ladoux daran mitarbeiten, Grundlagenforschung der Mechanobiologie in konkrete Gesundheitsversorgung umzusetzen. Denkbar ist dies zum Beispiel bei der Barrierefunktion der Darmschleimhaut oder der Tumorentwicklung. Geplant ist, dass er eine von vier Leitungspositionen und eine Professur für Biophysik am Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin übernimmt, einem interdisziplinären, gemeinsamen Forschungszentrum der FAU, des Universitätsklinikums Erlangen und des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts. Er soll dort unter anderen mit den beiden Humboldt-Professoren Jochen Guck und Kristian Franze zusammenarbeiten und neue Synergien ermöglichen.
#HumboldtProfessor #Biophysik