Podcast: Die Edda und nordische Mythologie. Alles Nazi oder was?

[@GemischterSinn]

Disslike, Alleine für diesen Titel und die Annahme

[@sternchen7614]

Von einem Historiker hätte ich mehr Infos zu den historischen Hintergründen der Entwicklung von Nationalstaaten erwartet, aber kein der korrekten politischen Meinung angepasstes Infragestellen der Moralität des Interesses an der eigenen Nationalität. Nationalstaaten gibt es erst seit der französischen Revolution. Zuvor wurden Grenzen ohne Rücksicht auf Nationalitäten gezogen bzw. es gab gar keine Begrifflichkeit von Nationalität und keine nationale Denkweise. Jedenfalls, nach der französischen Revolution gehörte Frankreich nicht mehr dem König, sondern den Franzosen. Doch was sind überhaupt Franzosen? Diese Frage hatte bis dahin niemand gestellt, und so hatte man erst einmal keine Antwort darauf. Die Idee von Nationalstaaten entstand hier erst, und so setzte eine Suche nach nationalen Identitäten ein, und zwar in ganz Europa, nicht nur in Frankreich, nicht nur in Deutschland. Was ist eigentlich typisch deutsch/französisch/italienisch/... , was macht das deutsche Volk aus, was sind die Wurzeln des deutschen Volkes, welche Mythen erzählt sich das Volk.... Im Grunde hat diese Identitätssuche bis heute nicht ganz aufgehört. Die Frage nach der eigenen nationalen Identität war und ist kein Kennzeichen Deutschlands, sondern diese Fragen stellen sich viele Nationen. Das hat nicht das geringste mit dem 3. Reich zu tun, was schon allein aufgrund der Chronologie gar nicht möglich ist. Die Suche nach der eigenen nationalen Identität ist Teil der Frage nach der eigenen Identität. Sie zu verurteilen ist völliger Unsinn und verkennt psychologische Realitäten.

[@dejavugeschichte_podcast]

Das ist grob vereinfacht und ergibt nur Sinn, wenn man schon in einer nationalen Welt lebt. Du sagst es ganz richtig: Vor der französischen Revolution (und mit möglichen Teilausnahmen in England) war es für niemanden eine Frage, welcher Nationalität man angehört. Das heißt aber nicht, dass Menschen über Äonen hinweg einfach einen Teil ihrer eigenen Identität nicht gefunden hätten. Es ist ein Konstrukt, dass erst seit einigen Jahrhunderten denkbar ist.

[@dejavugeschichte_podcast]

Man muss eine Frage doch stellen, um sie dann zu beantworten ...

[@sternchen7614]

Das Mädel sagt, die Deutschen sind keine reinen Nachfahren der Germanen. Das mag schon sein. Aber warum nennt sie an dieser Stelle nicht die bzw. einige Vorfahren der Deutschen, wenn es die Germanen nicht allein sind? Das hat hier einfach gefehlt.

[@dejavugeschichte_podcast]

Stimmt vielleicht. In erster Linie natürlich viel slawisches Substrat - wobei ich jetzt nicht für Katrin sprechen kann/will