Prof. Dr. Gunther Schnabl: Marktwirtschaft heute - vom Erbe Ludwig Erhards ist wenig übrig

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IWP | Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik

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Күн бұрын

Haben die Inflationsraten in Europa bereits ihren Höhepunkt erreicht? Wie sollten der Euroraum und die Schweiz nun angemessen reagieren? Und welche Erfahrungen aus der Vergangenheit können uns bei der Suche nach klugen Reaktionen helfen?
Über dies und mehr spricht Prof Dr. Gunther Schnabl, Professor für Wirtschaftspolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Leipzig, mit Prof. Dr. Christoph A. Schaltegger, Direktor des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern.
Webseite: www.iwp.swiss/
Linkedin: / iwp-swiss
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Jetzt sind wir in gewisser Weise an einem Punkt, wo viele verstehen, dass es eigentlich so nicht mehr weitergehen kann. Also wenn wir zurück zu einer stabilen Wirtschaftsentwicklung kommen wollen, die natürlich auch dann unsere Länder politisch stabilisieren würden, und auch unsere Gesellschaften stabilisieren würden, dann müssen wir den Trend einfach umdrehen. Also dann brauchen wir restriktive Finanzpolitiken. Dann brauchen wir restriktive Geldpolitiken. Und dann brauchen wir auch eine Deregulierungspolitik, die wieder eine Last von den Unternehmen und Banken nimmt. Ja, es freut mich sehr unseren heutigen Gast begrüssen zu dürfen. Unser heutiger Gast ist Professor Gunther Schnabl. Er ist Professor für Wirtschaftspolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Leipzig. Er leitet dort das Institut für Wirtschaftspolitik. Gunther Schnabel ist ein Ökonom, der zunächst einmal an der Eberhard Karls Universität in Tübingen studiert hat, dann auch in die USA ging, an der University of Washington in Seattle studierte er, er promovierte und habilitierte sich wieder in Tübingen. Und ein interessantes Faktum ist auch noch, dass er sich stark für Japan interessiert. Er betreibt eine Website, «Japan Lounge», wo er die japanische Wirtschafts-, Fiskal- und Geldpolitik kommentiert und darstellt. Es freut mich sehr, Gunther Schnabl, dass du heute am Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik (IWP) bist. Herzlich willkommen! Ja, vielen Dank für die Einladung hier in diese schöne Stadt. Wir wollen zuerst einmal uns zur Inflation äussern, zur Inflation sprechen. Die aktuellen Daten deuten ja darauf hin, man merkt das an der öffentlichen Debatte, das Thema hat so bisschen an Momentum verloren. Wir hatten letzten Herbst wahrscheinlich die Höchststände, die kürzlichen Höchststände erreicht, mit Inflationsraten um 10 % in Europa. Nun ist das ein bisschen zurückgegangen, im Moment in Deutschland achteinhalb Prozent. In der Schweiz sind wir auf viel tieferem Niveau, aber auch ein bisschen rückläufig. Ähnliches in den USA Würdest du sagen, das Gröbste ist überstanden? Wir haben den Berg überschritten. Die Inflationssorge ist keine Sorge mehr? Ja, dass wir den Berg überschritten haben, das ist jetzt in vielen Medien zu lesen. Es ist in der Tat so, das hast du gut beschrieben, die Inflation ist seit Mitte 2021 sehr stark angestiegen, hat dann im November 2022 erst einmal den Höhepunkt erreicht und seitdem ist sie ein bisschen rückläufig. Ich würde aber nicht sagen, dass wir schon mit grosser Sicherheit den Höhepunkt überschritten haben, weil wir wissen aus den 1970er-Jahren beispielsweise, dass hohe Inflation auch sehr volatil ist. Also auf sehr hohe Inflation kann durchaus ein Rückgang folgen, aber die Inflation kann auch wieder ansteigen. Und ob wir auf Dauer niedrige Inflationsraten haben werden, jetzt im Jahr 2023, aber auch im Jahr 2024, wird stark davon abhängen, wie sich die Zentralbanken jetzt in den nächsten Monaten positionieren werden. Ich glaube, auf jeden Fall kann man sagen, es ist mittlerweile bereits relativ hartnäckig die Inflation, und die Zentralbanken, mindestens die Europäische Zentralbank, die amerikanische Fed und die Schweizerische Nationalbank nehmen diese inflationäre Dynamik durchaus ernst. Interessant ist der Vergleich mit der Bank of Japan. Du bist ein Kenner, ein sehr guter Kenner des Falls Japans. Wie erklärst du dir, dass die Japaner und die Europäer, die Amerikaner, die Schweizer sich so unterschiedlich positionieren? Eigentlich ist ja die Ausgangslage eine sehr ähnliche. Ja, die Ausgangslage ist eine sehr ähnliche. Also alle Zentralbanken haben über einen langen Zeitraum hinweg sehr niedrige Zinsen verfolgt. Sie haben ihre Zentralbankbilanzen sehr stark ausgeweitet, insbesondere auch durch den Ankauf von Staatsanleihen. In allen Ländern ist auch wohl mit der Ausnahme der Schweiz die Staatsverschuldung sehr stark angestiegen. Und die Amerikaner und die Europäer, die waren jetzt eigentlich die ersten, die angefangen haben, die Zinsen anzuheben. Die Fed hat sehr entschlossen, wenn auch verspätet, die Inflation bekämpft.

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