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Steuersünder können aufatmen: der Staat hat im Steuerskandal Cum-Ex seine wichtigste Waffe verloren. Im April kündigte die Kölner Oberstaatsanwältin Anne Brorhilker entnervt ihren Rückzug an. Dabei hatte niemand zuvor mehr Anklagen auf den Weg gebracht und all ihre Prozesse endeten in Schuldsprüchen. Brorhilkers Ermittlungen retteten dem Fiskus mehrere hundert Millionen Euro.
Nun bezeichnet ihr direkter Vorgesetzter sie als allenfalls mäßige Beamtin. „Inhaltlich unzulänglich“, nennt Stephan Neuheuser, Chef der Staatsanwaltschaft Köln, die Arbeit von Brorhilker. Ihre Berichtsentwürfe seien „regelmäßig deutlich überarbeitungsbedürftig“ gewesen. Der Oberstaatsanwältin fehle das Verständnis für die Besonderheit der Cum-Ex-Verfahren.
In dieser Podcast-Folge spricht Host Ina Karabasz mit den Investigativ-Reportern Sönke Iwersen und Volker Votsmeier über einen Steuerskandal, der nun zum Justizskandal wird. Jahrelang ließ die Kölner Staatsanwaltschaft Brorhilker bei ihren Cum-Ex-Ermittlungen im Stich. Dass ihr Vorgesetzter nun nachtritt, zeigt, welche Missgunst in der Behörde herrscht. Warum sich in der NRW-Justiz Leistung offenbar nicht lohnt, hören Sie in Folge I unseres Podcast über die Hintergründe des Rückzugs von Anne Brorhilker. Teil II folgt in zwei Wochen.
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