Wieder mal ein sehr interessantes Video, wobei mir schon auffällt, daß auf verschiedenen WT-Kanälen, die ich wirklich alles als sehr gut empfinde, eine gewisse Endzeitstimmung zu herrschen scheint - warum auch immer. Mir ist es ehrlichgesagt egal, ob eine Sache (egal welche) 10 oder 10.000 Leute machen - wenn es mich interessiert, mache ich es. Interessiert es mich nicht - pfeif drauf. Ich muss nicht überall dabei sein, wo Rauch aufsteigt. Ich bin mittlerweile 51 Jahre und blicke auf eine vielseitige Kampfsport/Kampfkunst"karriere" zurück (Karate, Boxen, Judo, und eben auch WT). Für mich jetzt, in meinem Alter und mit meinen körperlichen Voraussetzungen (die mittlerweile natürlich andere sind als mit 16, als ich mit Karate begonnen habe) ist WT wirklich eine tolle Sache. Mit 16 oder 20 hätte es mich nicht interessiert, das gebe ich zu. Da zählte für mich das auspowern und das Kämpfen, sonst nichts. Aber so war (bin) ich halt - ich bin, was ich bin und irgendeiner muss es ja sein 😉. Jetzt würde ich ein Training von damals schlichtweg nicht mehr aushalten. Punkt. Da finde ich WT wesentlich - ja - angenehmer (ist so). Und wenn man den richtigen Lehrer hat, bringt es trotzdem sehr viel - vom Körperbewusstsein, von der neuen Beweglichkeit, von der Einstellung, ...... Natürlich könnte man jetzt sagen: okay, dann ist WT was für alte Leute. NEIN! Ist es nicht! Es ist etwas für Leute, die bereit sind, sich eben NICHT auf den Mainstream einzulassen. Ich schätze, WT kann ich in 20 Jahren auch noch praktizieren, mit Boxen bin ich mir da nicht mehr so sicher (oder zumindest nicht in diesem Umfang). Das einzige, das mich beim WT wirklich gestört hat, ist, und das wurde ja auch im Video angesprochen, ist der mangelnde bzw. nicht vorhandene Praxisbezug (Stichwort: EWTO). Das habe ich dann, bei der EWTO, auch bleiben lassen und, GOTT sei Dank, ist mir dann Lehrer über den Weg gelaufen, der das auch in der Praxis angewendet hat und mir vermittelt. Und das geht auch, ohne daß man sich jedes Mal verausgabt und trotzdem das Gefühl hat, etwas Sinnvolles getan zu haben. Und: Hand aufs Herz: was hindert mich daran, in einer Selbstverteidigungssituation auch Techniken von anderen Stilen einzusetzen? Wenns passt? Offen sein, ist die Devise. Es gibt nicht DAS EINE System. Man kann sich von jedem etwas herausholen, das für einen passt. Eine kleine Bemerkung am Rande noch: Viele Leute glauben, daß die asiatischen Kampfkünste den anderen/europäischen Kampfkünsten überlegen gewesen wären. Das sehe ich auch nicht so, denn wenn man sich mittelalterliche Zeichnungen/Bilder anschaut, die Kampfszenen darstellen, die eindeutig bei uns stattgefunden haben, dann schaut mal auf die Details, die in den Zeichnungen bisweilen sehr genau dargestellt sind. Das kennen wir alles aus den Kampfkünsten/Kampfsportarten 😉. Herzlichen Dank für das wirklich tolle Video!!! Es regt zum Denken an!
@hanswurst2490Ай бұрын
Ich bin Dan-Träger im Judo und Karate. Beim Gerangel mit meinen Jungs, die nie was in der Richtung gemacht habe, nutze ich WT Techniken. Ich würde nie einen klassischen Karate-Block verwenden😉 Und mir geht es exakt wie dir: 1000 Turnierkämpfe... Judo ist erheblich schlimmer als Karate... jetzt geht's darum, den Schaden zu flicken und in Grenzen zu halten 😅 Aber du hast - in einem Nebensatz - mein größtes Problem mit WT erwähnt: der Trainer! Die WT Szene gefällt mir nicht! In "unseren", japanischen Szene haben wir ähnliche Probleme. Karate geht auch mit körperlichen Einschränkungen. Aber finde mal einen Verein, der das aufnimmt, der eine ausreichend große Klientel für solch ein Training hat.
@tobbefie76Ай бұрын
Also ich fand die Praxis in der EWTO Ende der 90ger sehr praxisnah. Da konnte man sich nach einem halben Jahr schon ziemlich gut verteidigen. Das durfte ich damals nämlich live und ungewollt ausprobieren. Die Blitzdefence und das Sparring waren sehr hilfreich. Mittlerweile bin ich nicht mehr bei der EWTO und bin dankbar für die gelernten basics. Nicht alle. Denn es hat sich viel in der Szene getan. Ich sehe jedoch, dass die Anfänger im jetzigen Stil nach einem Jahr nicht so viel können wie nach einem Jahr in der EWTO. Wie es heute in der EWTO abläuft kann ich nicht sagen. Jeder Lehrer gibt "sein" WC weiter. Seine Interpretation, so wie es für ihn funktioniert. Das vergessen viele. Man muss erstmal viel lernen und dann schauen was passt zu meinem Körper, mindset etc. Hab ich viel Vorwärtsdrang oder nicht. Mag ich infights oder nicht. Da darf jeder WCler seinen Weg finden.
@hanswurst2490Ай бұрын
@@tobbefie76 "praxisnah"... "verteidigen"... und natürlich auch gleich den ersten Straßenkampf bestritten. Beeindruckend. Wo lebst du? Bronx? Gefällt es dir da? Solche Aussagen und Einstellung der Welt zu begegnen sind exakt das Thema! Warum ich mich bei den WT/WC-Schlägern nicht wohl fühle.
@christophschranz1740Ай бұрын
@tobbefie76 Vor allem mit den letzten Sätzen gebe ich Dir recht. Wie es in den 90ern bei der EWTO war weiß ich nicht, da ich da noch nicht dabei war. Von Erzählungen/Berichten habe ich aber erfahren, daß es ziemlich genau so war, wie Du es beschreibst. Sehr realitätsbezogen und fordernd und mit einem gewissen Abenteuerwert. Das habe ich bei der EWTO von 2018 - 2022 NICHT erfahren dürfen - was vielleicht auch der Pandemie geschuldet war, vielleicht aber auch nicht. Denn nach dieser Pandemie war das Training definitiv nicht besser als davor - eher das Gegenteil war der Fall und dieses "Jetzt packen wir wieder an!" habe ich nicht erlebt. Ich bleibe aber DEFINITV dabei, daß WT ein SUPER-System ist!!! Nicht einfach zu erlernen, geistig sehr fordernd aber in sich logisch und dann nachvollziehbar. Trotzdem möchte ich als Schüler das, zumindest in einem "geschützten" Rahmen, hin und wieder versuchen, ob es überhaupt funktioniert. Na wie auch immer - sehr interessante Diskussion!!!
@tobbefie76Ай бұрын
@@hanswurst2490 nicht ganz. Ich bin in der ehemaligen DDR aufgewachsen und die Zeit nach der Wende war nicht ohne. Es war zwar nicht die Bronx aber die Kriminalität war hoch. Mein Umgang war auch nicht der beste und ich war am guten Weg abzurutschen. Viele meiner damaligen Bekannten haben den Ausstieg nicht geschafft. So bevor du urteilst, frage dich ob du die Umstände der Person kennst.
@VT666662 ай бұрын
Sehr gutes Video. Du bringst die Dinge auf den Punkt. Ich kann das alles zu 100 % unterschreiben.
@longzentrumwien2 ай бұрын
Freut mich zu hören!
@LeoSpeicher2 ай бұрын
Es ist sehr gut das du das alles für v.t das machst vielen Dank dafür mach genau so weiter . Das Buch von Flieg kleiner Drache . Daumen hoch 👍👍👍👍👍
@longzentrumwien2 ай бұрын
Danke! Schön, dass du Angelika's Buch "Flieg, kleiner Drache" kennst!
@LeoSpeicher2 ай бұрын
Ich bin sehr stolz v.t zu machen bin 65 besser als jede andere Reha
@Felix-b7iАй бұрын
Zb gm Kernspecht ist ein schüler eines schülers YIP man's und ist leider auch nicht mehr unter uns 😢
@leonardocaprisi11232 ай бұрын
Früher vor 20 Jahren waren die WingChun Schulen voll bis zum Anschlag, jetzt bin ich froh wenn im Unterricht 8-10 Personen da sind. Trainingspartner sind sehr rar! Früher war WingChun total angesagt, jetzt ist es das MMA !!
@longzentrumwien2 ай бұрын
Kann ich bestätigen! Danke für deinen Beitrag!
@NativeAbilities2 ай бұрын
Ja, das gilt jedoch, insbesondere seit Corona für ALLE Branchen mit persönlicher Dienstleistung. Es gibt zwar Verschiebungen aber sämtliche private Praxen, Musikschulen, Orchester, Vereine jeglicher Richtung, Tanzschulen etc pp. Nicht zu vergessen Gasthäuser, Kneipen, die schließen mussten ... Das würde ich nicht direkt auf wing chun beziehen. :/ Es geht sehr zäh voran zumindest. Auch ich habe einen extremen Rückgang bei Körperarbeit zu verzeichnen. Online ist nun Trumpf ....
@tobbefie76Ай бұрын
8-10? 😮 Da wären wir froh. Manchmal trainieren wir nur zu dritt oder im 1:1 mit dem Shifu
@mariobochtler13822 ай бұрын
Denk einfach! Tai Chi Quan war mal eine Kampfkunst ähnlich wie Wing Chun.Heutzutage ist Tai Chi Quan eher ne Vitalitäts und Meditationsbeweging.Und nur daher hat es sich verbreitet.ist zwar schade das die Kampfkunst ins hintergeschehen tritt.Aber vielleicht wäre dann Tai Chi Quan nicht mehr so populär. Aber so ähnlich könnt ihr ja auch Wing Chun vermarkten und wieder neu verbreiten.So das ihr auch die älteren Leute ab 50+mit einbeziehen könnt. .
@hanswurst2490Ай бұрын
@@mariobochtler1382 Denkanstoß. Ich habe mit 11 mit Judo angefangen. "Schwarze Liste" in der Tasche, wem alles ich es besorgen wollte, wenn ich mal was kann. 1 Jahr später war der Trip vorbei! Über 10 Jahre aktiv in Turnieren, später auch Karate. Andrenalin-Schübe, die einem Angst einjagen. (Verweis: ehrliches Interview Henry Maske). 2 Dan-Grade. In WT rein geschnuppert, mich regelmäßig von Bundesliga-Ringern platt machen lassen (Partnerverein), krasse Training mit Boxern, ein paar Ninjutsu-We-Seminare. Nur eines hatte ich NIE im Sinn: Selbstverteidigung! Könnte ich das nicht? Keine Ahnung. Kam nie in solch eine Situation. Schon, aber... muss ich nicht haben. Sportler sind i.d.R. "ausgelastet"😉 Seltsam. Kung Fu Studierende "fehlt" an der Stelle was. Du beschreibst es wunderbar anhand Tai Chi. Aber mit der gleichen Einstellung, dem gleichen Training habe ich Karate ab 34 gemacht. Nur für mich! Präzision statt Prügeln. Mal von null Kampferfahrung abgesehen. Ein Tai Chi Praktikant, gibt Gas... der kann was! Körperlich und geistig. Ein Schachspieler auch. Man sollte vielleicht mal zu den Wurzeln, dem Ende der Entwicklungen in den Ursprungsländern zurück. "Was zu können"... reicht das nicht? Ist das nicht Seelenfutter genug?
@mb27762 ай бұрын
Keine Ahnung wie es in Europa aussieht aber in Amerika hat klar BJJ die Mitglieder von ganz vielen andren Stilen abgezogen. Sieht man teilweise auch in Deutschland.
@kainthavampire2 ай бұрын
Du sagst im Video, dass Wing Chun im Wettbewerb nicht mehr aussieht wie Wing chun. Aber ist nicht grade das ein Problem? Im Wettbewerb zeigt sich was funktioniert und da sieht boxen, kickboxen, ringen usw immernoch so aus wie im Training und ist von anderen Stilen unterscheidbar. Die Wing Chun Praktizierenden jedoch, scheinen Ihrem System selbst nicht zu trauen und fallen deshalb auf eine Art Kickboxen zurück.
@longzentrumwien2 ай бұрын
Da hast du nicht ganz Unrecht! Das liegt einerseits daran, dass es zu wenige wirklich kompetente Lehrer gibt und zweitens daran, dass es immer das Dilemma gibt, dass mit Schutzhandschuhen viele Wing Chun Techniken nicht mehr richtig ausgeführt werden können und dann eben eher zu "boxen" begonnen wird. Aber ich beobachtete auch so wir du schreibst, dass dann häufig Wing Chun Prinzipien einfach über Bord geworfen werden, weil die Leute nicht darauf vertrauen oder nicht wissen wie sie in der Wettbewerbssituation umgesetzt werden können.
@mb27762 ай бұрын
@@longzentrumwien ich würde da beim pencak silat abschauen. Auf turniere sind schläge gegen kopf, weichteile usw verboten. Schutz hast du relativ dünnes polster um den oberkörper. Bewertet wird nach punkten bei klaren treffern oder takedowns. Handschuhe sind dadurch nicht mehr notwendig. Mit den heutigen Erkenntnisse zu CTE sollte man sowieso beim sparren das schlagen auf den Kopf tunlichst vermeiden.
@TimmMan90Ай бұрын
Natürlich kann man Wing Chun unter mma regeln machen . Bjj praktizieren nutzen zusätzlich auch Boxen oder muay Thai . Was ist die stärke vom Wing Chun infight ( Nahkampf ) . In dieser Distanz hat Wing Chun seine Stärken . Außerhalb von der Nahkampf Distanz dann vllt nicht mehr. Dann muss Mann wenn man Wettkämpfer ist vllt mehr auf Agilität und Athletik setzen . Jede Disziplin hat in bestimmten Bereichen seine Stärken. Grappling im Bodenkampf . Boxen in der nahdistanz . Wing Chun auch nahdistanz und im clinchen.
@mariobochtler13822 ай бұрын
Gutierrez macht es richtig! Er versucht das Wing Chun zu modernisieren.Nicht im traditionellen festzuhalten.Auch eine Lösung
@isegrim9362 ай бұрын
Natürlich stirbt es nicht aus.
@longzentrumwien2 ай бұрын
Hoffe ich auch! Aber warum bist du dieser Meinung?
@grauwolf2078Ай бұрын
Die Leute erkennen halt mittlerweile das es Kokolores ist.