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Dieses Video beinhaltet eine akustische Präsentation der Hauptorgel mitsamt Impressionen der luth. Kirche St. Marien in der im Landkreis Vorpommern-Rügen des nordostdeutschen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern gelegenen Mittel- und Hansestadt Stralsund und eine Präsentation von deren Geläut.
Ablauf:
0:00 Impressionen der Kirche & akustische Orgelpräsentation
22:53 Uhrschlag
23:29 Einzelläuten der Dreifaltigkeitsglocke
30:42 Vollgeläute
Daten der Glocken: docdro.id/S9BkwLf
Ein herzliches Dankeschön geht an die Kirchengemeinde St. Marien und vor allem Herrn Puetz für die Ermöglichung der Aufnahme!
Hiermit wünsche ich einen guten Rutsch in das Jahr 2023!
Da der Turm der Kirche öffentlich zugänglich ist, ließen sich einige „Störgeräusche“ nicht ganz vermeiden. Auch ist eine Benutzung von eigenen Baustrahlern hier ohne weiteres nicht möglich.
St. Marien, die Kirche der Stralsunder Neustadt, wurde erstmals 1298 erwähnt. 1298 kam es zu einem Turmeinsturz der früheren Kirche, die dann fast vollständig abgetragen wurde. Ab 1382 oder 1384 begann man einen neuen Sakralbau, die heutige Kirche St. Marien zu errichten. Nach bereits ca. 28 Jahren waren bereits das Langhaus, das Querhaus und der Chor 1412 vollendet. Es handelt sich um eine Basilika mit Querhaus sowie einem westlichen Querbau im Stil der Backsteingotik. Man vermutet, dass die noch unvollendete Kirche unter Einbezug des noch stehenden Chors ihres Vorgängers bereits für Gottesdienste benutzt wurde. Spätestens 1412 dürften auch die beiden Portale des Querhauses, die sich früher einander glichen, fertiggestellt wurden sein. 1417 legte man den Grundstein für den Turm. Die Portalvorhalle am nördlichen Querschiff datiert vermutlich auf 1427/30. Um diese Zeit standen vermutlich ebenso neben dem bereits 30 m hohen Turmuntergeschoss der westliche Querbau. 1478 war der Turm vollendet. Mit gut 151 m Höhe dürfte er damals das höchste Bauwerk der Welt gewesen sein. Ein Blitzeinschlag besiegelte das Schicksal des alten Turmhelms, der durch die heutige 1708 vollendete Haube im Stil des Barock ersetzt wurde. Seither ist der Turm ca. 104 m hoch. Seit 1525 ist die Kirche evangelisch. 1840/56 erfolgten Sanierungen und man erneuerte das Innere der Kirche. 1930 erhielt der Turm eine Kupferabdeckung und der Dachreiter wurde erneuert, während 1934 die gesamte Kirche neu verfugt wurde. Im 2. Wk erlitt die Kirche Schäden. Bis 1954 und dann in den 1970er Jahren fanden Sanierungen statt. Weitere folgen schrittweise seit 1991. St. Marien ist die größte Kirche Mecklenburg-Vorpommerns und besitzt auch noch heute eine reichhaltige Ausstattung. Besonders hervorzuheben ist die 1695 von Friedrich Stellwagen geschaffen Hauptorgel.
Die Geschichte des Geläuts von St. Marien ist bis heute noch nicht ganz erforscht. 1411 soll das Anbringen einer Uhrglocke im Dachreiter erfolgt sein und 1439 wurde die größte von damals drei Glocken von Hans Giese gegossen. Die kleinste der drei stammte aus dem Jahr 1380. 1554 erfolgte ein Umguss letzterer Glocke, da diese gesprungen war. Die Arbeiten wurden von Hans Keller ausgeführt. 1565 zerschlug man die große Glocke, um aus ihrem Material Kanonen zu gießen. Die übrigen Glocken sind ebenfalls allesamt aus unbekannten Gründen nicht mehr erhalten. An ihre Stelle traten anfangs drei neue Glocken. Davon wurde die mittlere 1654, die größte, die heute noch vorhandene Dreifaltigkeitsglocke 1663 und die kleinste 1690 gegossen. Gießer der letzteren war Joachim Eberling. Simon Zack goss 1830 die Beichtglocke. Im 1. Wk. ließ man mit Ausnahme der Dreifaltigkeitsglocke alle anderen einschmelzen. In der Zwischenkriegszeit hingen bereits zwei Glocken, die in den gleichen Tönen wie die heutige Tauf- und die Gebetsglocke erklangen, die nach dem 2. Wk. an ihre Stelle traten. 2010 sanierte Udo Griwahn das Geläut. Die Dreifaltigkeitsglocke ist heute die tontiefste Glocke im Bundesland.
Quellen: Sebastian Warmsiedler, Flyer der KG, „St. Marien zu Stralsund: Das spätgotische Nordportal im Zeitenwandel“ (2012) von der KG, „Gott sei gelobt in Ewigkeit! 350 Jahre Dreifaltigkeitsglocke aus dem Jahre 1663 in der St. Marienkirche zu Stralsund“ (2013) von Christoph Lehnert und Martin Rost, “Die Baudenkmäler des Regierungs-Bezirks Stralsund" (1881) der Princeton University & Internetauftritt Stralsunds.
Bild, Ton & Video: Prianteltix, Wikimedia Commons (alte Glockenbilder & Tür des Treppenturms außen) & Frank Puetz (Bilder der Tür zum Aufgang, des Fensters der Bruderschaftskapelle).
Musik: "Christ lag in Todesbanden" (Lüneburger Tabulator) von einem unbekannten Komponisten, BuxWV 219, SSWV 104, "Vater unser im Himmelreich" von einem unbekannten Komponisten, Magnificat germanice von Jacob Praetorius, SSWV 99, BuxWV 209, Praeambulum in g von einem unbekannten Komponisten & Praeambulum in d von Nicolaus Bruhns, gespielt von Martin Rost an der Hauptorgel der Kirche (©Kantorat St. Marien).