Streiklied ("Mann der Arbeit, aufgewacht!") - Die Münchner Songgruppe - (1970)

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Streiklied ("Mann der Arbeit, aufgewacht!") - Die Münchner Songgruppe - (1970)
(ich erwähne den aus dem früheren Upload von Daddel666 bekannten Namen "Mann der Arbeit, aufgewacht!" zur besseren Zuordnung, ebenso wegen des Vorbilds beim Oktoberklub Berlin)
Tag für Tag stehst Du am Fließband
Lebst von deiner Arbeitskraft
Und dein Lohn reicht grad' zum Leben
Wenn auch deine Frau mitschafft
Aber tausend Mark die Stunde
Kriegt, der keinen Finger krümmt
Kriegt, der die Fabrik besitzt und
Der das, was du herstellst, nimmt
Refrain:
Mann der Arbeit, aufgewacht
Und erkenne deine Macht
Alle Räder stehen still
Wenn dein starker Arm es will
Mann der Arbeit, aufgewacht
Immer schneller treibt das Fließband
Schneller steigt die Produktion
Schneller steigen auch die Preise
Doch was nicht steigt ist dein Lohn
Kämpfst Du dann mit der Gewerkschaft
Für Tarifverbesserung
Droh'n die Bosse mit Entlassung
Kurzarbeit und Aussperrung
Refrain:
Mann der Arbeit, aufgewacht
Und erkenne deine Macht
Alle Räder stehen still
Wenn dein starker Arm es will
Mann der Arbeit, aufgewacht
Drum, Kollegen, heißt es kämpfen
Für mehr Lohn und für mehr Recht
Für die Kraft mit der ihr dann die
Unternehmerherrschaft brecht
Und wie eure Zukunft aussieht
Das entscheidet eure Tat
Denn die stärkste aller Klassen
Ist das Proletariat
Refrain:
Mann der Arbeit, aufgewacht
Und erkenne deine Macht
Alle Räder stehen still
Wenn dein starker Arm es will
Mann der Arbeit, aufgewacht
Nach Herwegh / Hacks.
Bearbeitung: Die Münchner Songgruppe
Musik: Klaus Schneider
Label: Verlag "pläne" GmbH, Dortmund
Jahr: 1970
Die Münchner Songgruppe:
Erwin Jedamus
Eleonore Voß
Günter Paul
Siglinde Ludewig
Barbara Nerenz
Silvia Oettinger
Ernst Stiller
Wolf Brannasky
Ursula Steinbichler
Georg Steinbichler

[@sebastianvo7613]

So aktuell wie eh und jeh !

[@cneu5635]

Zum Glück gibt's immer weniger Arbeitsplätze am Fließband. Es stellt sich nur die Frage, ob die anderen Arbeitsplätze so viel besser sind. Ich denke da z.B. an Reinigungskräfte, an Werkstätten für Behinderte, an Zeitarbeit...... Und nirgendwo, wo es solch monotone Arbeit gibt, die niemanden erfüllt, wo man nicht zufrieden in den Feierabend geht, weil man weiß, wie sinnvoll das war, sondern die Stunden bis zum Feierabend und die Tage bis zum Urlaub zählt, nirgendwo dort gibt's auskömmliche Löhne und fast nirgendwo Tarifbindung. Ich glaube, da haben die Gewerkschaften einfach nicht richtig hingesehen. Man nimmt es einfach hin, dass jedes Jahr mehr Gewerkschaftler austreten als neue dazu kommen, vieles liegt im argen! Vielleicht sollten die Gewerkschaften mal ernsthaft darüber nachdenken, wie man Menschen überzeugen kann, für die es keinen Tariflohn und keine gewerkschaftliche Vertretung gibt! Es ist ja nicht so, dass die Betroffenen getrost darauf verzichten könnten.