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Die Persistenz des Antizionismus und die Vernichtungsaktion vom 7. Oktober
Eine Veranstaltung im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus an der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der Hochschulgruppe Chaverim@FU.
Vortrag von Stephan Grigat:
In Diskussionen über den Konflikt Israels mit seinen Nachbarn trifft man regelmäßig auf die Behauptung, der Antisemitismus in der Region sei erst als Reaktion auf die Gründung des jüdischen Staates 1948 virulent geworden. Der Vortrag wird dagegen zeigen, inwiefern der Antisemitismus in den arabischen und islamischen Gesellschaften eine entscheidende Bedeutung für die Konfliktentstehung hat und die Auseinandersetzungen in der Region bis in die Gegenwart prägt. Die antijüdischen Traditionen islamischer Gesellschaften und der europäische Antisemitismus transformieren sich im 20. Jahrhundert zu einem antisemitischen Antizionismus, der in der nationalsozialistischen Ideologie, diversen Ausprägungen des politischen Islam und in Teilen der globalen Linken artikuliert wird. Vor diesem Hintergrund wird der Vortrag die Bedrohungssituation Israels nach dem Pogrom und der Vernichtungsaktion vom 7. Oktober skizzieren und verdeutlichen, inwiefern die konsequente Bekämpfung der Hamas, der Hisbollah und des iranischen Regimes die Voraussetzung für jegliche Verbesserung der Situation im Nahen und Mittleren Osten ist.
Referent: Stephan Grigat ist Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und Leiter des Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) in Aachen. Er ist Research Fellow an der Universität Haifa und am London Center for the Study of Contemporary Antisemitism, Autor von „Die Einsamkeit Israels: Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung“ (Konkret 2014), Herausgeber von „Kritik des Antisemitismus in der Gegenwart: Erscheinungsformen-Theorien- Bekämpfung“ (Nomos 2023) und Mitherausgeber von „Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der Historikerstreit 2.0“ (Verbrecher 2023).