Walserdialekte in Graubünden

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Adrian Leemann

Adrian Leemann

8 ай бұрын

Dieser Kurzfilm entstand im Rahmen der Exkursion "Walsersiedlungen in Graubünden" (12.-15.02.2024) - Universität Bern (FS24).
Mitwirkende:
Aline Güttinger
Andri Schärli
Andrin Honegger
Anna Neff
Anna-Lena Schwab
Dominik Dietrich
Jellie Esenwein
Julia Leibundgut
Lea Abisser
Lisa Frey
Lotta Butters
Marina Hofer
Max Frey
Sara Schmied
Sophie Lustenberger
Simon Kistler
Adrian Leemann
Die Studierenden fassen die Erkenntisse der Exkursion folgendermassen zusammen:
Ünsch gits no, aber dr Dialekt äppa nümä long - Wie die Walser Bevölkerung über ihren Dialekt denkt
Zmarend, pitzge und Murmete - Weichen diese traditionellen Walser Wörter bald dem Churer-Rheintalischen? Eine Gruppe von Studierenden der Universität Bern hat eine Untersuchung in Graubünden durchgeführt. Dabei sind sie auf interessante Ergebnisse gestossen.
Alle kennen sie - die berühmten Walser. Am Ende des Mittelalters wanderten Leute aus dem Wallis über steile, verschneite Pässe in die hochgelegenen Täler Graubündens, wie Avers oder Safien. Mitgebracht haben sie nebst ihrem Hab und Gut auch ihren kulturellen Schatz, den Dialekt. Die neu besiedelten Orte sind heutzutage immer noch als Walsersiedlungen bekannt.
Im Rahmen einer Exkursion haben Studierende der Universität Bern die Walserdialekte untersucht. Mit Aufnahmegeräten ausgestattet haben sie sich in acht entlegene Ortschaften begeben, wo sie begeistert Jung und Alt interviewt haben.
Dabei wurde untersucht, ob eine Anpassung an den Rheintaler Dialekt stattgefunden hat. Die Resultate zeigen, dass sich das Walserdeutsch im Wandel befindet. Über die Zeit hat sich jede dritte sprachliche Walsereigenschaft verändert, wobei der Wandel bei jüngeren Leuten deutlich ausgeprägter ist als bei älteren. Für Letztere wird diese Veränderung als Verlust wahrgenommen und bedauert. Der Wandel vollzieht sich in Richtung der Stadt Chur, wobei tendenziell gilt: Je näher die Ortschaft bei Chur liegt, desto grösser die Anpassung. Dennoch bleibt ein Grossteil des Dialekts erhalten, wie zum Beispiel das typische Walser Wort "ünsch", das dem Sprachwandel trotzt. Die Walser Variante “Murmete” wird je länger je mehr von der Rheintaler Variante “Mungg” verdrängt. Weiter lässt sich sagen, je stärker sich eine der befragten Personen mit ihrer Heimat verbunden fühlt, desto weniger verändert sie ihre Sprache.
«Der Dialekt flacht enorm ab», meint eine der befragten Personen aus Langwies. Lächelnd fügt er hinzu, dass das halt einfach so sei. Aufgrund der hohen Mobilität und des Tourismus findet automatisch eine Durchmischung statt, wodurch der Walser Dialekt mit all seinen Eigenheiten und Ausdrücken zunehmend vom Aussterben bedroht ist. Viele der älteren Personen stellen zudem fest, dass es einen grossen Generationenunterschied gibt. Insbesondere jüngere Personen passen sich dem Churer Dialekt an und verwenden vermehrt englische Ausdrücke.
Gewisse Wörter aus dem Bereich des Handwerks oder der Landwirtschaft werden heute auch schlicht nicht mehr gebraucht. Weiter gibt es sprachliche Eigenheiten, die nur ortsspezifisch aufkommen: Die Einwohnerinnen und Einwohner von St. Antönien etwa verwenden einen Klicklaut anstelle eines «Ja».
Viele der älteren Personen zeigen ein gewisses Verständnis für die Veränderungen, da sich Dialekte in stetigem Wandel befinden. Aus den Interviews, die im Rahmen der Befragung durchgeführt wurden, geht aber auch hervor, wie stolz die Walser auf ihren eigenen Dialekt sind.
Die Sprache ist eng mit der Geschichte der Walserinnen und Walser verbunden. Während die älteren Personen sehr vertraut sind mit den Walserwanderungen vor 600 bis 700 Jahren, beschäftigt sich die jüngere Generation, wenn überhaupt, in der Schule und teilweise durch den Austausch mit den Grosseltern mit ihren Walser Vorfahren. Dies zeigt jedoch auch, dass der generationenübergreifende Dialog eine wertvolle Chance für das Bewusstsein des Walser Kulturguts bieten kann.
Im Rahmen der Exkursion wurde ein kurzer Dokumentarfilm zusammengestellt. Studierende filmten Teile der sprachlichen Befragungen. Diese Interviewausschnitte wurden mit Aufnahmen der malerischen Walsersiedlungen kombiniert, um nicht nur die sprachliche, sondern auch die kulturelle und landschaftliche Vielfalt dieser Gemeinschaften einzufangen.

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