Warum ist 100 % ökologisches Tierfutter so besonders und 5% konventionell erlaubt? Teil 2

Dass Tiere in ökologischer Aufzucht und Haltung auch nur 100 % Bio-Futter erhalten ist für Bio-Kunden eine Selbstverständlichkeit. Nur leider ein Irrtum. Denn reines, 100 % ökologisches Futter enthält zu wenig Proteine. Um den Eiweißmangel auszugleichen, ist auch in der ökologischen Tierzucht die Beigabe von bis zu 5 % konventionellem Futter erlaubt. Festgeschrieben ist zwar der Wert 5%. Der bezieht sich aber auf die Gesamtmenge, nicht auf den Zeitraum. Problematisch daran ist, dass die gesamte Menge konventionelle Futter häufig bereits in der entscheidenden Wachstumsphase gegeben wird, so zum Beispiel bei Hühnern. Dann wird zunächst 30 % konventionelles Futter am Stück untergemischt und später gar nichts mehr. Kritisch an dieser Vorgehensweise ist, dass die Tiere genau in der Zeit im Wachstum sind und beispielsweise ihre Brust maximiert wird. (Dazu näheres im Video "Medikamente in der Tierhaltung" • Medikamente und Tierha... )
Dass der Bauckhof dennoch nur ökologisches Futter nutzen kann, liegt daran, dass die Tiere sich sehr wohlfühlen. Denn nur, wenn sich die Tiere wohlfinden, fressen sie mehr und gleichen so den fehlenden Eiweißbedarf aus. Die vorbildliche Tierhaltung der Fleischmanufaktur Bauckhof betrifft zum Beispiel die Stallgröße im Vergleich zur Anzahl der Tiere. Aber auch im Bereich der Bruderhahn-Haltung gehören sie zu den Vorreitern. Der Fleischmanufaktur Bauckhof wurde beim Bundeswettbewerb ökologischer Landbau der Förderpreis für „Artgerechte Tierhaltung, Tierzucht“ verliehen.