Warum wird Autismus bei Frauen oft sehr spät oder gar nicht diagnostiziert?

Hallo Freunde,
in dieser Folge beschäftige ich mich mit der Frage, warum Autismus bei Frauen noch immer selten diagnostiziert wird. Wir werfen hierbei einen Blick auf die Symptome, Anpassungsleistungen und Fehldiagnosen.
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#autismus

[@serenetymatrix1101]

Habe vor 4 Jahren meine Diagnose bekommen und der Arzt sagte ich bin so eindeutig in dem Spektrum warum man das nicht eher gemerkt habe. Ja weil es erst raus kam nach meinem komplett Zusammenbruch. Danach war mein Masken Regal kaputt und ich konnte nur noch ich sein und ja dadurch ist es rausgekommen.

[@JolandaLifeline]

So geht es mir aktuell auch, nur finden meine Therapeutin und ich keinen Arzt für Diagnostik für mich..

[@herbisaurus4111]

Ich hab vor ner Woche in der KZbinsuche eingegeben: Differenzierung Autismus und Zwangsstörung. Gestern Abend kam dein Video dazu in meinen Vorschlägen, aber glaub mal nicht, dass ich mit etlichen verschiedenen Schlagwörtern hierher gefunden hab, geschweige denn, überhaupt ein einigermaßen gutes Video dazu finden konnte 😂. Jetzt bin ich hier gelandet und so unendlich froh, wie einfach, verständlich und richtig die Inhalte einfach sind 🥰. Total toll, höre jetzt regelmäßig deine Videos und meine Frage wurde selbstverständlich beantwortet, was mir sehr extrem dabei hilft, mein Verhalten analysieren zu können. Als Frau und bei dem Thema bin ich hier genau richtig und passe in das Klischee, dass man meinen Autismus nicht erkennen wollte. Ein Stück weit sind Fachpersonen entschuldigt, da mein adhs jetzt erst richtig gut mit Elvanse eingestellt ist, dennoch habe ich meine autistischen Eigenschaften in mir schon gesehen, als ich auf das Thema Neurodivergenz gestoßen bin und finde es schwach, dass Fachpersonen so inkompetent sein können, um das nicht mit unbehandeltem Adhs zu erkennen. Meiner großen Tochter steht ein sehr ähnlicher Weg bevor, nur dass ich als Mutter solche Dinge erkenne und sie auch ohne Hilfe einigermaßen verstehen und ihr ein kleines bisschen helfen kann. Leider wäre kompetente Unterstützung nötig, aber die bekommen wir einfach nicht. Sogar für meine Jüngste, die tatsächlich "nur" adhs hat, bekomme ich hier keinerlei Hilfe. Seitdem das Bewusstsein da ist und ich mich weitgehend damit abgefunden hab, uns mal wieder selbst zu helfen, kommen wir aber schon besser zurecht als zuvor. Danke, dass ich hier noch einige offene Fragen beantwortet bekomme. Somit kann ich mich verständlicher ausdrücken, sollten wir wieder den Ehrgeiz finden, weiter um Hilfe zu bitten.

[@caddieohm7059]

Mein Sohn ist in der Schule aufgefallen mit schließlich der Diagnose Autismus. Ich hatte länger diesen Verdacht bei ihm, aber man merkt es ihm kaum an außerhalb der Familie, er lief unter dem Radar der Erzieher und Lehrer. Die Erkenntnis hat eine Lawine losgetreten und jetzt bin ich mit Mitte vierzig auch diagnostiziert. Ganz bestimmt ist auch ein Elternteil von mir betroffen. Meine bisherigen Diagnosen und Therapien : Borderline (meine Wutanfälle/psychische Lähmung bei unvorhergesehen Ereignissen, Probleme Gefühle anderer wahrzunehmen bzw auf sie zu reagieren etc), Zwangsstörung, soziale Ängste (die ich aber auch nach und nach entwickelt habe, weil ich einfach nicht verstanden habe, warum ich so schlecht mit anderen und besonders in Gruppen zurecht komme), Depression, HSP. Ich weiß immer noch nicht, was ich von der Diagnose halten soll. Ich habe wirklich eine Identitätskrise.

[@sphericalspice]

M.E. werden alle psychischen Störungen von den Eltern zu den Kindern durch das Verhalten der gestörten Eltern gegenüber den Kindern weitergetragen. Schwierig da rauszukommen, außer man ist in die Rolle des "Sündenbocks" gedrängt worden, weil man intelligent und Truth Teller ist. Ich konnte bisher noch keinen mit diesen Perslnlichkeitsstörungen auf einen guten Weg schicken. Die stecken alle so tief in ihrem Selbstbeschi**, die konnten noch nichtmal ihre Störungen erkennen/zugeben. Da kann man dann auch keine Heilung anfangen. (Bin selber in einer dysfunktionalen Familie aufgewachsen. Das ist nicht selten.)

[@tzukmd8234]

Viele Frauen mit Autismus erhalten die Fehldiagnose Borderline. Das wollte ich nur mal erwähnen. :)

[@verenareps630]

Das habe ich auch schon gelesen .

[@timowarnholz]

Hallo. An Borderline hatte ich auch gedacht, dann aber übergreifend von "diversen Persönlichkeitsstörungen" gesprochen. Tatsächlich hätte ich durchaus noch ein bis drei Beispiele für Persönlichkeitsstörungen nennen können. Danke für den Tipp.

[@nelemuller2788]

Ich könnte mir auch tatsächlich vorstellen, dass mein Mann eigentlich Autismus hat, statt Borderline und soziale Angststörung. Habe das mal angesprochen, aber er hat das vehehemt verneint.

[@SebtorDude]

@@nelemuller2788 Lass ihn doch mal den Baron-Cohen Test/ASQ-Test machen.

[@nelemuller2788]

@@SebtorDude Danke dir. Da er noch antisozialer als ich ist, und der Test bei mir schon positiv für Autismus ausfällt, wird er vermutlich auch "möglicherweise auf dem Spektrum liegen". Ich behalte das im Hinterkopf. Aktuell steht ein Klinikaufenthalt an, da hat er keine Kapazität für solche Sachen.

[@jayna1716]

Danke! 🙂 Ein sehr wichtiges Video für neurodivergente Frauen. Egal ob es um Adhs , Autismus oder andere gesundheitliche/psychische Erscheinungen geht... Frauen haben es leider ungleich schwerer an eine korrekte Diagnose zu kommen. 🫤

[@timowarnholz]

Sehr gerne. Ja, leider gibt es noch immer eine wenig zufrieden stellende Erfolgsquote in der Diagnostik.

[@sphericalspice]

Armes Tuk-Tuk! Opferkarte!

[@komisch1988]

Mein sohn hat adhs und ich hatte gestern mit 34 meinen ersten termin zum adhs test. Ein bekannter sprach mich darauf an. Ich habe eine angst störung, borderline Persönlichkeitsstörung, sozialephobie, Posttraumatische Belastungsstörung...verlasse seit 10 jahren nur noch wenn es sein muss das Haus. Jetzt seit dem ich mich selbst mit adhs seit wenigen Tagen beschäftige und gelesen habe, dass zu 50% jeder adhsler eine autistische Störung hat und jeder Autist zu 80% eine adhs Diagnose besitzt, da diese Diagnosen in den Genen so ähnlich sind...frage ich mich nun einiges, was mich selbst betrifft. Ich habe zwar keine Inselbegabung, bin normintelligent und habe keine Sprachstörungen, ich stotterte wenn nur seeeeehr, seehr selten in stress Situationen. Ich bekam damals eine Hauptschulempfehlung und lernte iwann auf Umwegen, da meine Vergangenheit die reinste Hölle war, Fachinformatikerin für Systemintegration, ich war von Kind auf an, an der Technik interessiert und liebte das bauen. Man sagte auch immer ich sei wie ein Junge als Kind gewesen, vom charakter. Freunde hatte ich nie, im Kindergarten war ich auch immer alleine, aber es machte mir auch nichts aus, ich verstand sie nicht, warum sie mit ihren Kleidern herum liefen. 😂😂😂 Ich wollte zwar auch immer so sein, aber naja, ich war einfach nicht so. Das alles finde ich jetzt Rückblickend schon komisch und ich bin mir schon fast sicher, dass ich ein Kind der Komorbiden Diagnosen von Ass und adhs bin...

[@sphericalspice]

Merkst Du denn Deine Störungen selber? Die meisten Betroffenen merken es ja nicht, weil sie sich für "normal" halten. Du hast m.E. einen schweren Weg vor (und hinter) Dir. Ich glaube daran, daß man sich weitesgehend heilen kann, wenn man den Willen dazu aufbringt. Ich finde eigentlich egal, mit welchen Labels man von Psychos versehen wird. Was Tatsache ist, daß man ein völlig falsches Weldbild aufgedrückt bekommen hat. Incl. emotionaler Vernachlässigung in der Babyzeit und oft Verwöhnung in Kindheit/Jugend. Wenn man mit keinen mental gesunden Menschen zu tun hat, weiß man nicht, was richtig, sinnvoll und was falsch ist. Völlig überzogenens Anspruchsdenken ist z.B. ein riesiges Problem. Deswegen werden viele Borderlinerinnen z.B. auch Single-Mütter.

[@adhsautismus]

Hab dein Video im ADHSCommunuty Forum und in der Playlist geteilt, im Nächsten Newsletter am Donnerstag ist das Video mit dabei.

[@timowarnholz]

Super. Ich danke dir!

[@adhsautismus]

@@timowarnholz sehr gerne.

[@building-bridges.autism72]

Sehr sehr gutes Video! Nichts hinzuzufügen ☺️👍👍👍

[@claudias.2568]

Danke für dieses interessante Video 🙂

[@timowarnholz]

Sehr gerne 😊

[@eniren5181]

Genau! Dem kann ich absolut zustimmen (leider...erst Mitte 30 diagnostiziert)!

[@erdenengel6830]

Mein Sohn hatt Autismuss kann es sein das ich es auch habe? Bin 53 und sehr Hochsensibel und Emphatisch....

[@joana.neurospicy]

Es ist vererbbar. Also nicht unwahrscheinlich

[@serenity9579]

Ich wurde als Kind mit selektiven Mutismus diagnosiziert. Bin mir aber mittlerweile nicht sicher, ob das wirklich alles ist...

[@chronischgaia]

ja ich fühle mich mit meiner diagnose auch immernoch fehldiagnostiziert

[@frkk6933]

Vielleicht blöde Frage aber warum muss man autismus überhaupt diagnostizieren?

[@timowarnholz]

Naja, dafür gibt es verschiedene Gründe. Ich kenne z. B. viele Autisten, die im alltäglichen Leben Probleme damit haben, sich zurecht zu finden. Manche wünschen sich hierbei Unterstützung. Und obwohl diese Menschen oft schon selbst wissen, dass sie Autisten sind, brauchen Sie trotzdem eine Diagnose, damit Therapien oder Fördermaßnahmen finanziert werden können. Andere Menschen haben im Laufe Ihres Lebens viele Fehldiagnosen gesammelt und freuen sich über die Klarheit, die sie in Bezug auf sich selbst bekommen, wenn die Autismusdiagnose gestellt wird. Und wo wir gerade bei falschen Diagnosen sind. es gibt immer wieder Autisten die Diagnosen, wie z. B. Persönlichkeitsstörungen oder ADHS bekommen. Das kann dazu führen, dass diese Menschen dann Medikamente bekommen, die Psychosen erzeugen oder andere starke Nebenwirkungen haben, weil der Patient die diagnostizierte Krankheit gar nicht hat. Aber das ist ein großes Thema.......

[@frkk6933]

@@timowarnholz dann gibt es eine Behandlung gegen Autismus durch die richtige Diagnose? Die Gefahr ist da, dass man sich auch hinter einer solchen Diagnose versteckt und somit auch vom Leben generell. Eine Solche Diagnose scheint mir mehr als Ausrede hinzuhalten. "Kuck her ich bin schwach, bitte greife mich nicht an".

[@realglutenfree]

Sorry, langer Text, hatte aber so viele Gedanken dazu. Sieh eine Diagnose an, wie jemand, der eine Seh- oder Hörschwäche diagnostiziert bekommt. Du hast zum ersten Mal in deinem Leben Gewissheit, dass du nicht nur zu faul oder doof bist, um etwas zu verstehen und Dinge richtig zu erledigen, sondern dass du einfach nicht die selben Chancen hattest, wie die meisten anderen. Du kannst noch so hart arbeiten, wenn du ein handicap hast, gibt es einfach Grenzen. Manchmal kann man über diese Grenzen hinaus gehen, aber oft opfert man zu viel dafür und macht sich selbst unnötig kaputt, nur weil es in den Augen der Gesellschaft Standard ist. Dir werden als Kind immerzu Dinge gesagt wie: Warum kriegst du das nicht hin, die anderen schaffen das doch auch? Warum bist du nur so komisch? Du hast so viel Potential, warum machst du nichts damit? Warum versuchst du dich nicht besser anzupassen? In meinem Grundschulzeugnis stand tatsächlich: "XY sollte mehr versuchen, sich in die Klassengemeinschaft einzugliedern." Tja, nichts anderes habe ich meine gesamte Schulzeit versucht...und bin gescheitert. Mobbing und Ausgrenzung von der 2. bis zur 10. Klasse. Natürlich gibt es Leute, die sich hinter einer Diagnose verstecken, aber das ist die absolute Minderheit. Die Mehrheit ist froh, dass sie endlich verstanden werden und es einfach Dinge gibt, die für sie schwerer sind als für andere und sie sich darum besser auf die Stärken konzentrieren sollten, als auf die Schwächen. Zu deiner anderen Frage: Es gibt keine wirkliche "Behandlung" gegen Autismus, weil es keine Krankheit ist. Man kann es so wenig behandeln, wie ein fehlendes Bein und doch ist es wichtig, dass es diagnostiziert wird. Genauso wie man bei einem fehlenden Bein eine Prothese bekommen kann, können Menschen mit Autismus Hilfen bekommen, die ihnen den Alltag erleichtern. Noch etwas: Autismus ist ein Spektrum. Ich persönlich sehe meinen Autismus nicht (mehr) als Behinderung, weil ich die positiven Seiten sehe und mittlerweile nur wenige Einschränkungen habe. Andere jedoch liegen auf dem Spektrum etwas höher und haben stärkere Probleme im Alltag, als ich.

[@frkk6933]

@@realglutenfree krass! Eigentlich die ganze Schulzeit wurdest du gemobbt? Wegen dem Autismus? Das stell ich mir als die Hölle vor! Eine Diagnose zu bekommen, wo mal schwarz auf weiss, in fachmännischer Sprache geschrieben bekommt, was mit einem los ist kann ich nachvollziehen. Auch dass dies eine gewisse Erleichterung verschafft. Aber ich denk mir halt, was macht man mit einer Diagnose, wenn's eh keine Behandlung gibt....Die kann man sich dann übers Bett hängen. Die interessantere Frage ist für mich, woher kommt denn dieses "autistische" her und was kann man machen um sich weiterzuentwickeln.

[@stefaniejahn8911]

Wenn man sein Leben lang das Gefühl hatte, irgendwie gestört zu sein, dann sehnt man sich danach, zu verstehen, warum das so ist, und warum man ganz banale Dinge, die für alle anderen selbstverständlich zu sein scheinen, einfach nicht hinbekommt. Wenn einem nicht geglaubt wird, dass man manches einfach nicht kann, sondern man statt dessen immer Sätze hört wie "Sowas weiß man doch!", "Das sieht man doch!" oder "Gib doch wenigstens zu, dass du es nicht willst!", dann kann eine Diagnose einem helfen, sicher zu sein, dass man doch nicht so dumm oder schlecht ist, wie andere meinten, sondern einfach nur anders, und dass es nichts bringt, sich "noch mehr Mühe zu geben". Das ist sehr befreiend, aber nur, wenn man auch sicher ist, dass die Diagnose zutrifft. Selbstdiagnose ist unbefriedigend, weil man nie sicher ist, ob man sich wirklich richtig einschätzt. Vor allem, wenn man es gewohnt ist, zu hören, dass die eigene Art, Dinge wahrzunehmen oder zu erleben, "falsch" ist, oder wenn man eigentlich sowieso Schwierigkeiten hat, dieses Erleben richtig zu beschreiben.