Was sind Staatsanleihen?

DIW-Wissenschaftlerin Josefin Meyer erklärt kurz und bündig, was eigentlich eine Staatsanleihe ist: Wie die Bank Deine Bonität prüft, das heißt, ob Du kreditwürdig bist, wird auch geprüft, ob ein Staat kreditwürdig ist und je nach dem, wie die Prüfung ausfällt, fallen dann die Zinsen aus, die für den gegebenen Kredit bezahlt werden müssen. Das bedeutet, wenn ein Staat als wenig kreditwürdig eingestuft wird, dann sind die Staatsanleihen, die er ausgibt, mit wenigen Zinsen beliehen. Kaufen kann jeder Staatsanleihen, sie werden an der Börse gehandelt. Wer eine Staatsanleihe erwirbt, investiert gewissermaßen in den Staat, der dann mit dem Geld zum Beispiel Schulen oder Universitäten fördern kann.
Mehr Informationen zu Staatsanleihen auf der DIW-Webseite: www.diw.de/de/...

[@konrad9822]

Ich bin schockiert, das ist entweder so stark vereinfacht, dass es die Funktionsweise verklärt oder aber Staatsanleihen wurden nicht verstanden. Das Hauptproblem ist, dass hier weder zwischen Giralgeld und Zentralbankgeld, noch zwischen Primärmarkt und Sekundärmarkt unterschieden wird. Gehen wir den Ablauf einfach mal für Deutschland durch: Das Bundesfinanzministerium führt bei der Bundesbank ein Konto. Dieses kann es überziehen, muss es aber innerhalb eines Tages wieder ausgleichen. Das kann über Steuereinnahmen oder den Verkauf von Staatsanleihen geschehen. Bei zweiterem bietet das BMF Staatsanleihen an - hier kommt der erste entscheidende Fehler - er bietet diese im Primärmarkt an. Der Primärmarkt ist in Deutschland die sogenannte Bietergruppe Bundesemissionen, diese besteht aus 30-40 ausgewählten Geschäftsbanken. Der Hauptpunkt im Video ist, dass Staatsanleihen quasi "mich" (das angesprochene du) zur Bank des Staats machen. Das kann rein logisch nicht stimmen, da ich nicht Teil dieser Bietergruppe bin. Es wird aber noch schlimmer - ihr lasst es so wirken, als würde bei einer Staatsanleihe lediglich Giralgeld den Besitzer wechseln. Auch das stimmt überhaupt nicht. Die Geschäftsbanken bezahlen die Staatsanleihen in Zentralbankgeld, Giralgeld entsteht erst, wenn vom Konto des BMF eine Zahlung auf ein Konto in der Privatwirtschaft getätigt wird. Ich fordere das DIW dazu auf, die Darstellung aus dem Video zu prüfen. Wie gesagt - die Unterscheidung zwischen Primärmarkt und Sekundärmarkt fehlt vollständig, die Unterscheidung zwischen Giralgeld und Zentralbankgeld eben so.

[@heffenem4074]

Volle Zustimmung. Mag es aus Vereinfachung oder Lehrbuchtreue sein, damit führt das DIW seine Zuschauer definitiv auf die falsche Fährte und gibt eine inhaltlich falsche Darstellung des Geldschöpfungsprozesses wieder. Ergänzend sei auch gesagt, dass nicht zwischen Staatsanleihen in eigener und Fremdwährung unterschieden wird. Das Beispiel mit Argentinien hinkt total, weil sich Argentinien in USD (also Fremdwährung) und Deutschland in EUR (eigene Währung) verschuldet. Argentinien kann keine USD schöpfen, Deutschland kann aber EUR schöpfen.

[@DIWBerlin]

Vielen Dank für die Fragen und Anmerkungen zum Thema Staatsanleihen, auf die DIW-Präsident Marcel Fratzscher hier eingeht: x.com/MFratzscher/status/1821216287688659097 Grundsätzlich gilt: Mit unseren Glossar-Videoformat möchten wir allen Interessierten einen leichten Einstieg in unsere Forschungsthemen bieten und schwierige Zusammenhänge verständlich machen. Gerade auch Menschen, die noch über kein großes Fachwissen verfügen, sollen relevante Begriffe verstehen und einordnen können. Damit geht einher, dass nicht immer alle Details ausgeführt werden können. Fachkundige finden auf unserer Homepage www.diw.de mehr und wesentlich ausführlichere Informationen, beispielsweise in unserem schriftlichen Glossarbeitrag: www.diw.de/de/diw_01.c.412686.de/staatsanleihen.html oder in diesen in jüngerer Vergangenheit erschienen Publikationen: www.diw.de/de/diw_01.c.892029.de/publikationen/wochenberichte/2024_06_1/200_jahre_staatsschuldenkrisen__wiederholte_umschuldungen_koennen_mit_hoeheren_glaeubigerverlusten_einhergehen.html www.diw.de/de/diw_01.c.855612.de/publikationen/wochenberichte/2022_40_1/einsatz_des_neuen_ezb-notfallprogramms_tpi_bisher_nicht_erforderlich.html www.diw.de/de/diw_01.c.758679.de/publikationen/wochenberichte/2020_15_1/staatsanleihen__home_bias_europaeischer_banken_nach_wie_vor___ht_zur_kapitalhinterlegung_koennte_problem_noch_verschaerfen.html

[@michaelgromann1804]

Ob einfach oder schwer falsch bleibt falsch!

[@olli6176]

@@DIWBerlin Danke für eure Antwort. Ein Aspekt bleibt aber sowohl im Glossar als auch im Tweet von Marcel Fratzscher unberücksichtigt: Das zweistufige Geldsystem. Aus diesem wird nämlich ersichtlich, dass Transaktionen des Staates an Nicht-Banken (Privatpersonen) die Geldmenge an Giral-/Buchgeld erhöhen. Aus eurem Video folgt, dass die Geldmenge unverändert bleibt und Geld nur hin und her getauscht wird. Ich lasse den Bericht des wissenschaftlichen Dienstes des Bundes für sich sprechen: "In dem Moment allerdings, in dem der Bund das Guthaben auf seinem Zentralbankkonto zur Finanzierung seiner Aufgaben verwendet, zum Beispiel Straßenbau, Sozialleistungen etc., fließen diese Mittel auf Geschäftsbankkonten. Durch diese Transaktionen entsteht neues Buch- bzw. Giralgeld, wodurch sich die Geldmenge erhöht." (S. 4) Quelle: www.bundestag.de/resource/blob/817896/0e5f603c0bd9ce9680418abfadc322b6/WD-4-129-20-pdf-data.pdf Außerdem der Hinweis auf die ausführliche Richtigstellung von Maurice Höfgen: kzbin.info/www/bejne/bWHCg2yapNerrJY

[@florianlamann2279]

@@DIWBerlinwow diese Erklärung hätte ich mal meinen Lehrer geben sollen, nach dem ich ihm eine schlechte Arbeit abgab.

[@Wiwi-9]

Das ist nicht vereinfacht erklärt, sondern schlichtweg falsch erklärt! Da kommt schon wieder die "schwäbische Hausfrau" um die Ecke....

[@schachsommer12]

Von wegen Hausfrau. Aber die sog. schwäbische Hausfrau hat mit der (ehrenamtlichen) umgangssprachlichen familiären Hausfrau rein gar nichts zu tun, sondern mit einer absolut egoistischen "betriebsinternen" Finanzpolitik, weil der traditionell handelsorientierte Schwabe selbst keine internationale gesellschaftliche und soziale Verantwortung übernehmen will...nicht, dass es solche Leute und Regionen woanders nicht gäbe, z. B. Hansestädte und schweizerische Eidgenossenschaft. Als Handelsvermittler tut man sich leicht, wenn nur ein Geschäft vermittelt wird, ohne sich um die Konsequenzen daraus kümmern oder sorgen zu müssen. "Krieg ist gut fürs Geschäft. Frieden ist gut fürs Geschäft." Aufpassen muss der Händler nur hinsichtlich: "Neue Kunden sind wie Gree-Würmer mit rasierklingenscharfen Zähnen. Sie können sehr saftig sein, aber manchmal beißen sie auch zurück." "Je breiter jemand lacht, desto schärfer ist sein Messer." Deswegen halten sich Händler normalerweise an die Grundsätze: "Manchmal ist das einzige, was gefährlicher als eine Frage ist, eine Antwort." "Es ist nie verkehrt, sich bei seinem Boss einzuschmeicheln." "Gute Konsumenten sind fast so rar wie Latinum. Ehre sie."

[@resator9989]

Einfach nur enttäuschend diese Erklärung. Kein Privater leiht dem Staat Geld. Bitte überprüft eure Quellen liebes DIW!

[@mopfling9280]

Die Idee Staatsanleihen zu erklären find ich gut aber so ist es faktisch falsch und schadet mehr als das es hilft. Enttäuschend und schade.

[@MrQwertz007]

Das Video mit der falschen Erklärung ist ja immer noch online. Wann gibt es eine korrigierte Fassung?

[@ruhrvalley78tk30]

Ohje, Ohje, DIW… wenn selbst ein Satireformat wie „Die Anstalt“ den Ablauf der Staatsverschuldung trotz Vereinfachung tausendmal besser und vor allem korrekter darstellen kann, dann ist das schon besorgniserregend. Absolut katastrophal.

[@Daniel_R_85]

Oh ja die haben es super erklärt 🎉

[@rektaltotal]

stimmt.

[@MrInvestment]

Video bitte löschen und Hausaufgaben nochmal machen.

[@Priestofgoddess]

Eine Lehrperson würde wohl sagen: "Thema verfehlt, neu machen oder 6 kassieren"

[@ErikHarloff]

Angebracht wäre hier sicher, das Video neu zu produzieren. Mit

[@RFS_Mulm]

Bitte DIW um auch in Zukunft noch glaubwürdig zu sein und zu verhindern, dass noch mehr Leute diese falschen Aussagen hören und daraus schließen, dass es schlecht ist wenn der Staat Schulden macht, einfach dieses Video runternehmen und ggf neu machen

[@BoothTheGrey]

Bitte nehmt das Video Offline und überarbeitet es! Herrje - Ihr habt einen Ruf! Wieso ruiniert Ihr den so sinnlos und unnötig? Jeder macht mal Murks in seinem Job. Jeder haut mal ein Ergebnis vorschnell raus. Jeder baut auch mal Fehler in eine Präsentation rein. Sowas kommt vor. Aber LERNT DOCH BITTE DARAUS! Fehler kann man doch KORRIGIEREN. Bitte korrigiert diesen Fehler. Das Video hat bisher kaum Aufrufe. Das ist doch nicht schlimm. Ihr habt sogar vor DREI WOCHEN direkt auf ein Posting völlig hohl und plakativ wie von einer PR-Abteilung auf Kritik in einem Kommentar "reagiert". Mensch Leute - wenn Ihr wollt, dass man Euch Ernst nimmt... sorgt auch dafür, indem Ihr berechtigte Kritik ernst nehmt und dieses wirklich schlechte Video Offline nehmt und überarbeitet.

[@maxecker1114]

Katastrophe

[@FeedbackLoop70]

Das ist alles leider Unsinn.

[@wurstfinger3289]

vielleicht klappt es beim nächsten mal, es richtig zu erklären ...

[@Serenitasim]

Einmal neu machen bitte. 👌🏼

[@laurenz323]

Staatsanleihen werden an der börse gehandelt...

[@ThomasVWorm]

Die Börse ist der Gebrauchtmarkt für Staatsanleihen. Wenn sie dort gehandelt werden, dann hat der Staat längst das Geld.

[@schachsommer12]

Bevor die Staatsanleihen an der Börse gehandelt werden können, müssen sie erstmal ausgegeben werden.

[@schachsommer12]

@@ThomasVWorm Auch wenn die Börsen der Gebrauchtmarkt für Staatsanleihen sind, so hat der Staat das Geld durch den Börsenhandel längst noch nicht, weil der Staat mit dem Geld selbst gar nichts anfangen kann; die Tilgung der Staatsanleihen erfolgt durch die Ausgabe neuer Staatsanleihen, was für mich nach einer ARt Schneeballsystem klingt, oder durch Steuereinnahmen. Die Ausgabe von Staatsanleihen ist ein Versprechen an oder in die Zukunft zu mehr Leistungsvermögen, mit dem Einnahmen oder Erträge, in welcher Form auch immer, generiert werden sollen. Die Börse als der Gebrauchtmarkt für Staatsanleihen ist eine Lebenserhaltungsmaßnahme für die Finanzmärkte im Sinne der Beschäftigungspolitik, um die wirtschaftliche und finanzielle Beteiligung und Teilhabe zu erhöhen, obwohl bei den erforderlichen Infrastrukturen mehr als genug Arbeitskräfte und Arbeitsleistungen notwendig wären. Die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind einfach nicht willens, um bürokratischen Verwaltungsnotwendigkeiten zu modernisieren; an diesem Problem ist die ehemalige sozialistische Sowjetunion krachend gescheitert und die kapitalistischen Marktwirtschaften stehen nun vor demselben Problem. Das Subsidiaritätsprinzip dient lediglich als eine Art Insolvenzverschleppung, um die dringend notwendigen und erforderlichen Instandhaltungen (Wartungen), Instandsetzungen (Reparaturen) und Modernisierungen hinauszuschieben oder zu verdrängen.

[@ThomasVWorm]

@@schachsommer12 das gilt auch für Aktien. Auch Aktien müssen von einem Unternehmen ausgegeben werden, bevor sie an der Börse zum ersten Mal verkauft werden. Der wesentliche Punkt ist: der Staat verkauft seine Aktien überhaupt nicht an der Börse. Damit sie an der Börse verkauft werden können müssen sie vorher von jemandem anderen dem Staat abgekauft werden.

[@schachsommer12]

@@ThomasVWorm Damit generell etwas an der Börse gehandelt werden kann, muss es vorher von jemand anderen in Umlauf bzw. in den Handels- oder Wirtschaftskreislauf gegeben werden. Klar, das gilt generell, aber der Staat darf Steuern erheben, während das für ein Unternehmen nicht zutrifft; ein Unternehmen kann höchstens von seinen Gesellschaftern eine Einlageerhöhung fordern. Eine Einlageerhöhung ist allerdings nicht vergleichbar mit einem Besteuerungsrecht. Die Staatsanleihen sind jedoch keine Aktien, sondern einfach nur Wertpapiere, weil damit kein Stimmrecht einhergeht; die Staatsanleihen bedeuten eine staatliche Verpflichtung gegenüber den Gläubigern, während es bei den Aktien genau umgekehrt ist. Deswegen reagieren Aktionäre häufig panisch, wenn der Aktienkurs schnell stark fällt; bei den Staatsanleihen ist das nicht zwangsläufig der Fall, weil die Staatsanleihen zumindest ihren Anleihewert behalten, obgleich sie ein Wechselkursrisiko beinhalten.