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Es war mal wieder "letzter Drücker".. Dinge geschahen in dieser Zeit, die konnte - oder wollte - man einfach nicht glauben!
Im Frühjahr 1994 machte das Gerücht die Runde, die neu gegründete DB AG will den gesamten Tonerdeverkehr künftig statt über Neuwied über Limburg leiten. Das wäre angeblich vorteilhafter, hatten "Experten" errechnet. Die tatsächliche Wahrheit war wohl, daß man auf den Dreh kam, mit der Umleitung über Limburg die Brexbachtalbahn einstellen und sich somit das Geld für die Unterhaltung der vielen Tunnel und Brücken sparen zu können.
Wie gesagt - eine Strecke, über die immer noch tausende Tonnen täglich bewegt wurden, es war schier unglaublich!
Bei aller Fassungslosigkeit galt es aber nun, zu handeln. Eine Sonderfahrt über die 'Brex' war kurzfristig nicht in Sicht, also "hilf dir selbst"..
Gesagt, getan - der 17. Juni 1994 war der Tag der "Action". Und was für einer! Mir gelangen an diesem Tag die Bereisungen von Wallmerod, Selters und der Brexbachtalbahn "am Stück"! So was wagt man vorher kaum zu glauben, doch es war so. Und während das Wetter früh noch zum "Abwinken" war, besserte es sich zum Mittag hin, so daß wenigstens die 'Brex', auf die es ja ankam, noch recht gut in Szene gesetzt werden konnte.
230 Meter Höhenunterschied auf 21 km Länge, wobei der Löwenanteil davon auf die 15 km zwischen Bendorf-Sayn und Ransbach(Westerwald) entfällt. Da kann man sich auf der Bergfahrt schon über ordentlichen "Sound" freuen, und talwärts ist das permanente "Schnurren" der hydrodynamischen Bremse (im Video deutlich zu hören) was 'Besonderes'.
Wie umfangreich der Güterverkehr noch war, wird im Video auch selbstredend deutlich. Neben der Länge der selbst beförderten Züge sehen wir auch noch einige weitere Güterzüge unterwegs.
Das "Unternehmen Zukunft" machte ernst - die Einstellung des Verkehrs über Neuwied wurde zum 01.08.1994 vollzogen und die Strecke stillgelegt. Sämtlicher Verkehr wurde fortan über Limburg abgewickelt. Bereits 5 Jahre zuvor, 1989, war der Reiseverkehr auf der am 31.05.1884 eröffneten Strecke eingestellt worden.
Die gute Nachricht ist aber - es tut sich wieder was! Zwar nicht für den heute nach wie vor boomenden Tonerdeverkehr, der wird wohl immer auf dem Weg über Limburg bleiben. Aber für die Brexbachtalbahn rückt eine touristische Nutzung immer näher und ist abschnittweise sogar schon möglich. Dafür sorgt der rührige Verein "Brexbachtalbahn e.V.", der 2007 gegründet wurde.
Doch auch dessen Arbeit erlitt viele Rückschläge, 'Querschüsse' der bösartigsten Weise, für umweltbewußte, 'pro Schiene' eingestellte Menschen überhaupt nicht nachvollziehbar, mußten ausgehalten und in zähen Verhandlungen zum guten Ende gebracht werden. Das scheint ja nun auf dem richtigen Weg zu sein - wünschen wir dem Verein alle Kraft, das Ziel zu erreichen!
Nun aber "aufgesessen"! Das 213er-Pärchen steht am Zug, Bremse in Ordnung, gleich "wird frei".. Viel Spaß und gute Reise über die "Brex"!