Zuschauerfrage : Gerste in Mulchsaat

[@flippi3000]

Bei uns steht die Wintergerste in Mulchsaat nach Winterroggen. Aufgrund der Trockenheit im Herbst sehr hoher Besatz an Roggen in der Gerste. Hoffentlich können wir in diesem Herbst mehr Roggen zum Keimen anregen. Wir versuchen es mal mit Striegeln. Haben Sie damit schon Erfahrungen gemacht?

[@Ackerbau5.0]

Nein, ich habe noch nie gestriegelt. Ich denke aber dass man bei der Auswahl der Technik für den ersten Bodenbearbeitungsgang auch die Bodenart berücksichtigen muss. Auf leichten Böden fasst ein Striegel besser an als auf Tonböden. Auf Böden mit kapillarem Wasseraufstieg reicht es oft schon die Körner aus der Strohmatte auszuschütteln. Meine Böden sind in weiten teilen eher tonig, ohne kapillaren Wasseraufstieg. Daher die Variante mit der Drillmaschine. Ziel ist es die Körner oberflächennah mit ganz wenig feinkrümeliger Erde zu bedecken, bzw. in Kontakt zu bringen, die die Aufgabe hat Feuchtigkeit länger am Korn zu halten. Im Idealfall beträgt die Arbeitstiefe nicht mehr als 2cm, was aber die Herausforderung stellt dass das Gerät sich den Bodenkonturen anpasst. Das können Drille und Striegel.

[@meierurs493]

Nach getreide direkt eine zf. Entweder wächst der das getreide auf oder es geht kaputt. Apspritzen und am besten direktsaat gerste.

[@Ackerbau5.0]

Oh wie mich das freut, noch jemand der mit Zwischenfrüchten zwischen Wintergetreide arbeitet 👍. Dabei sollte man aber beachten, dass in Trockengebieten unter Umständen nach dem Einsatz von Sulfonylharnstoffen diese nur unvollständig abgebaut sind und möglicherweise manche Zwischenfruchtarten schädigen, was die Konkurrenzkraft der Zwischenfrucht gegenüber dem Ausfallgetreide reduziert.

[@meierurs493]

@@Ackerbau5.0 wir habwn meist eher zu viel wasser in herbst. Darum ist direktsaat für uns intressant. Möglist wenig im feld herumfaren wie möglich. Im sommer reichts meistens gut.

[@phibkarma6033]

Gutes Video, kannst du ein Video zu den bodenuntersuchung nach kinsey machen falls du diese machst und deine Erfahrungen damit?

[@Ackerbau5.0]

Ich plane ein Video zu Bodenuntersuchungen, ich habe dazu aber noch kein schlüssiges "Drehbuch" im Kopf. Was interessiert Dich da genau ?

[@phibkarma6033]

@@Ackerbau5.0 die Unterschiede zu den normalen bodenproben und die Unterschiede der Düngung

[@Ackerbau5.0]

Als Antwort habe ich ein Video erstellt, welches voraussichtlich ab dem 7.7. zur Verfügung steht

[@jakobkaiser7879]

Welches Wintergetreide kommt deiner Meinung nach mit der wenigsten Bearbeitung klar?

[@Ackerbau5.0]

Ich denke da in erster Linie an Roggen/Triticale die ein kräftiges Wurzelwachstum haben.

[@jakobkaiser7879]

@@Ackerbau5.0 hast du auch Erfahrungen mit Körnerleguminosen, kannst du mir da was empfehlen

[@Ackerbau5.0]

gewisse Erfahrungen habe ich damit, es ist auch einiges schief gegangen. Daher kann ich Dir so mal eben keine Empfehlung geben, da ich die Umstände bei Dir (Bodenart, Standort, Wasserhaushalt, Unkrautdruck etc.) nicht kenne.

[@jakobkaiser7879]

Trotzdem Dankeschön für die Antwort

[@thedrunkensailor8026]

@@jakobkaiser7879 vlt nicht mehr aktuell für dich, aber kann es für Roggen bestätigen: Wir haben 2020 unseren Roggen experimentell nach Silomais direkt mit einer Universaldrille (á la Horsch Pronto) Ende Oktober gesät. Sandiger Lehm 60BP, definitiv leichte Schadverdichtung in den Fahrspuren der Häckselgespanne (auf 25cm bis hoch zu den 7cm Bearbeitungstiefe von der Scheibenegge der Drille) Die Ablagetiefe war ziemlich uneinheitlich durch das unebene Querprofil in Verbindung mit Scharaufhängung Am Ende hatte die Parzelle einen leicht höheren Ertrag als die benachbarte zuvor mit Schmalscharen auf 28cm aufgegrubberte🤯 Interessanterweise hat der Bestand in den Verdichtungsstreifen optisch weder ober noch unterirdisch gezeichnet.