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Nach ihrem Sieg im Zweiten Weltkrieg entzogen die Alliierten den Deutschen sofort die Kontrolle über den Rundfunk. Am 13. Mai 1945, fünf Tage nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, verstummte der Sender Flensburg, die letzte Station des Propagandafunks.
Nach dem Willen der drei westlichen Siegermächte durfte das Radio in Deutschland nie mehr zentrales Instrument der Informationsvermittlung werden. Eine staatsferne, öffentlich kontrollierte Rundfunkordnung sollte errichtet werden.
Man entschied sich für das System der BBC: gebührenfinanziert, dezentral organisiert und durch Gremien kontrolliert.
Bald wurden wieder politische Informationen verbreitet und der Rundfunk zur Verbreitung demokratischer Ideen benutzt. Eingeführt wurden zum Beispiel Diskussionen und Sendungen mit Hörerbeteiligung. Auch Bildung und Unterhaltung spielten wieder eine Rolle, dazu kam Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus.
Vom Nürnberger Prozess wurde mehrmals am Tag berichtet. Und Kultur war wichtig, denn die Deutschen hatten viel aufzuholen: Von der internationalen Entwicklung in Musik und Literatur waren sie lange abgeschnitten gewesen, viele große Künstler waren ins Exil gegangen. Jetzt konnte man sie wieder dank Hörspielen und Lesungen im Radio erleben.
1949 wurden die Sender in deutsche Hände gegeben. 1950 schlossen sich die Anstalten zur ARD zusammen, der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands.