Kritik des Wokeism mit Hans-Georg Möller von Carefree Wandering - 99 ZU EINS - Ep. 243

[@IrynaSvenSchlabach161]

Mag Hans Georg Möller tatsächlich sehr. Sehr schönes Interwiev. Ist gleich Mal zu meinen Favorites gelandet. Schöne Einführung. Die Frage über China fand ich ja auch extrem spannend. Konnte leider zu wenig drauf eingegangen werden. Fände es cool wenn da vielleicht noch mehr mit ihm gibt zu diesem ganzen Thema Wokesm und Moral. Gefällt mir sehr.👌

[@sieglindedeutersbotter1251]

Danke, schönes Gespräch!

[@12bitSoulmade]

Sehr schmaler Grad was die inhaltliche Ebene anbelangt. An sich absolute Zustimmung wenn es darum geht, Moral bzw. Wokeism zu kritisieren, vor allem dafür, dass er die klassenkämpferische Arbeit massiv erschwert und den Fokus verschiebt. Fast schon Absurd und leicht reaktionär wirkend finde ich allerdings, wenn man bspw. die Kritik an Comedians die plumpe menschenverachtende Witze auf Kosten von Randgruppen machen ohne damit wirklich auf Missstände aufmerksam zu machen, damit als "wokeism" abtut. Auch beim Thema aktuelle Friedensbewegung und der Analyse der Grünen die früher "durch und durch" für Frieden waren, könnte man durchaus wiedersprechen. Wokeism zu kritisieren und herauszuarbeiten an welcher Stelle der Begriff greift ist denke ich mehr als wichtig. Allerdings habe ich das Gefühl, es gibt langsam einen wokeism gegen den wokeism. Sarah Wagenknecht sieht das sicher genauso 😉 Danke an euch für eure Arbeit.

[@samkaro6355]

DAVE CHAPPELLE EHRENMANN! "MENSCHENVERACHTENDE WITZE" 🤦‍♂

[@12bitSoulmade]

@@samkaro6355 Mir ging es nicht explizit um Dave Chappelle du Ritter der Comedians. Ich bin selbst mit der Chappelle Show aufgewachsen in meiner Jugend. Wenn er Witze auf Kosten von Transgender Menschen macht und das inhaltlich begründet in Interviews nochmal bestätigt, ist es eben trotzdem Menschenverachtend. Vielleicht wäre es gut zwischen Kategorien wie "EHRENMANN" und "canceln", so etwas wie konstruktive Kritik zu bewerben. Jede Kritik als "wokeism" zu kennezeichnen ist halt falsch und jede falsche Tat oder Äußerung zum Anlass zu nehmen um jemanden zu canceln ist ebenso falsch.

[@contreposicion]

Bitte. Du hast die zersetzerische konsequenz des wokeism verstanden!

[@12bitSoulmade]

@@contreposicion Absolut, dass ist für mich unstrittig.

[@samkaro6355]

@@12bitSoulmade ja, ja, schon klar, du gehst zum lachen in den keller.

[@aniolvomdach8986]

ich fand die Folge sehr unspezifisch, was dem Thema ziemlich geschadet hat. Allgemein ist die Überhöhung von Moral als politisches Instrument natürlich völlig ungeeignet, was ihr in vielen anderen Folgen auch schon sehr gut dargestellt habt. Möller hat aber super wenige und dann sehr schlechte Beispiele gegeben, in denen super allgemein über wokeism abgerantet wurde, was die problematischen Ansätze von Wokeism und Identitätspolitik kaum aufgedeckt hat. (Dave Chapelle vorallem, Friedenspolitik und die one love Binde waren schon etwas besser geeignet) Ich finde, dass bei all der Kritik die konkrete Gefahr von anti-Wokeism aus rechter und konservativer Ideologie nicht einfach mit einem Satz abgetan werden kann, sondern als spannungsfeld gesehen muss, vielleicht lassen sich sogar Zusammenhänge aufdecken: Während die Wissenschaft und Akademie immer "woker" werden, nimmt die Zahl an rassistischen, queerfeindlichen und sexistischen Gewalttaten immer mehr zu. Es ist sehr wichtig darauf einzugehen und gleichzeitig marxistische Kritik an der moralischen Analyse von Unterdrückung zu üben. Vielleicht könnte man anhand von konkreten Beispielen auch komplexere Antworten auf gesellschaftliche Fragen geben, die Twitter-Woke einfach als böse Menschen abstempeln. Bafta zB hat das in allen Folgen sehr schlau und verständlich aufgeschlüsselt. hEuTzUtAgE KaNn ManN jA gAr NiChT mEhR lAcHeN finde ich wirklich schwach und habe mich so ein bisschen gefühlt wie bei meinem Onkel am Tisch, nur in intellektueller gesagt. Wie so oft, kommentiert man nur wenn einen was wütend gemacht hat, ich höre euren Podcast sehr gerne und empfehle ihn überall, danke für eure Arbeit und für die guten Leute die ihr einladet!

[@bjornrie]

Vor Moral in diesem Sinne hat schon Niklas Luhmann gewarnt.

[@QuitRage]

Wokeism laut Möller (war etwas holprig, hab ich es so richtig verstanden?): _"Populäre Werte in Bezug auf Minderheitenrechte usw. werden öffentlich laut verkündet und als politische Haltung darstellt." Wird abwertent verwendet als hohle Selbstdarstellung_ Frage: Reicht es nicht, jemanden als Selbstdarsteller*in zu bezeichnen? Ist die Bezeichnung "Woke" mehr als die neue "Gutmensch"-Diffarmierung aus "bestimmten Kreisen" ? Der Part mit _"Wokeism als Opium fürs Volk. "_ war interessant. Leistet eure Abbitte im fairtrade Bio-Laden. ;) Die Theorie zur _"moralischen Erhebung durch Schuldstolz"_ finde ich etwas verwirrend. Gibt es da ein Beispiel zu? Die Shoa wird doch eher als Argument genommen sich: a.) rauszuhalten weil Schuld b.) sich einzumischen um zu verhindern - z.B. siehe die Argumente von damals für die Einmischung im Kosovo weil "in Ruanda nix verhindert" und "in Bosnien nix verhindert" _"Grüne kommen aus Friedensbewegung/absolutem Pazifismus"-> "Kehrtwende durch Wokismus". ->"Grüne sind am meisten für den Krieg und für die bewaffnung der Ukraine"_ Das ist mir irgendwie zu wenig - Kann man das noch weiter ausführen ? _"China ist das Musterbeispiel für erfolgreichen Kommunismus"_ - aus kapitalistischer Sicht? Da hat er sich ja total verrannt oder?

[@JeronimusJack]

frage 1: reicht nicht, selbstdarstellung kann bspw. dein kommentar schon sein als "der groSe fragesteller, der meister skeptiker" usw. hat nix mit woke zu tun (und unterstelle ich dir nicht). fuer woke braucht es die verbindung zu den minderheiten und deren unterdrueckung, welche durch virtue signaling (das laute oeffentliche verkuenden) selbstdarstellend ausgenutzt wird. kurz gesagt woke heist oeffentlichkeit durch das ausnutzen von problemen von minderheiten, randgruppen usw. zu moralischen erhebung durch schuldstolz, das beschreibt das auftreten von woken, das erst selbst erniedrigend ("wir sind schuld am holocaust, colonialism, etc.") aber gleichzeitig bevormundend gegenueber anderen ist ("das sagt man nicht, der ist traumatisiert, das ist rassistisch, sexisitsch etc."). ist in gewisser weise so das eigene identitaets betreffende priviligierte merkmale erstmal entkraeftet werden, indem sie schuldig genannt werden, um dann ohne gefahr der doppelmoral anderen fehler vorzuwerfen. erinnert mich an leute die sich selbst schlagen als buSe und anderen die suenden aufzaehlen im namen gottes. woke hat diese sadomasochistische religioese dimension, die freude am selbst erniedrigen und schuld vorhalten.

[@Tschong0]

Herr Möllers Einschätzung von Dave Chappelle hat mich schon sehr negativ überrascht. Den heute noch als linken Komiker zu bezeichnen ist schon weit hergeholt, wenn er tatsächlich nicht mehr viel anderes macht als kulturkampf von rechts / erleuchtetem Zentrismus (auch rechts) macht. Ich fand dann auch die zweite Hälfte des Gesprächs eher enttäuschend, wo hauptsächlich über die Grünen gelästert wurde (tiefhängedes Obst) während am Anfang die Analyse der Affinität der herrschenden Klasse für wokeismus Recht interessant war. Auch wenn ich Ähnliches besser ausgeführt schon von Christian Parenti (man kenne möglicherweise dessen Vater) oder von Kanälen wie 1DimeRadio gehört habe

[@localnonbinaryhoe]

Diesen Kommentar hab ich gesucht, danke. Hab mir letztens alle Chapelle Specials das erste Mal reingezogen, um die Vorwürfe der Transphobie mal zu prüfen und hätte eigentlich nach dem neusten aufhören können. Seine Witze sind in der Hinsicht reaktionärer und inhaltsloser Quatsch vom Feinsten, ohne Erkenntnis oder Kommentar über das, was 'wokeism' hier beschreibt. Heißt nicht, dass nicht einigen Witzen zu anderen Themen gar nichts abzugewinnen wär, aber in dem Thema speziell hat der Mann nix zu sagen und ihn hier als Positivbeispiel und wie du schon sagst 'links' im weitesten Sinne zu betiteln ist einfach falsch.

[@wayneinteressierts2196]

Gutes Gespräch! - 100% frei von Woke und anderen Schadstoffen :P

[@chrismohnhart7525]

Sehr gutes Gespräch!👍 Frage mich ob ich als Linker den Begriff woke der ja auch von Rechten missbraucht wird benutzen sollte.🤔

[@3ede467]

Begibst du dich damit nicht in dieselbe Idiotie? Ich meine du erwägst hier gerade etwas nicht zu tun, aus dem moralischen Gedanken heraus, dass die, die du "böse" findest, es auch tun. Lös dich doch mal davon. Es gibt kein gut und kein böse, es gibt bloß gegensätzliche Interessen und die schließen nunmal nicht aus, dass auch Leute mit rechten politischen Interessen mal was korrektes sagen können. Schließt du aber kategorisch aus, dich auch mal mit deren Inhalten zu befassen und bloß nicht dasselbe zu tun wie die, dann kann ich nur sagen willkommen im Wokeism. 🤷‍♀️

[@QuitRage]

Ja ich denke auch das "Woke" eher ein sinnbefreiter Begriff ist um Leute zu diffarmieren. Wenn man eine Person oder Gruppe als "Selbstdarsteller" bezeichnen will oder etwas für "scheinheilig/heuchlerisch" hält, kann man das doch auch so bennen. Das Wort "Woke" hat eher den Begriff "Gutmensch" Salonfähig gemacht - das hat so ein Geschmäckle

[@3ede467]

@@QuitRage Naja, es beschreibt halt im Endeffekt dasselbe. Und Selbstdarstellung, Scheinheiligkeit oder Heuchelei sind jetzt auch nicht weniger zur Diffamierung geeignet…

[@QuitRage]

@@3ede467 Wenn man z.B. einem/einer Geflüchteten hilft eine Wohnung oder ein WG-Zimmer zu finden - ist es für gewisse Kreise scheinbar passender, jemanden als Woke/Gutmensch anzugreifen, weil da mehr mitschwingt als jemanden nur als heuchlerisch/selbstdarstellerisch zu bezeichnen. Es ist halt irgendwie schon eine politische Agenda. Vielleicht ist das Beispiel schlecht aber es geht in die Richtung - hoffe du verstehst was ich versuche zu sagen^^

[@bjornrie]

Ja, benutz ihn unbedingt als Linker, er ist sowieso schon lange im Mainstream. Ansonsten überlässt man ihn den Rechten und das wäre ziemlich dumm.