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„Hübsche Menschen haben es einfach leichter im Leben“, sagt Moritz (15). Als er zum ersten Mal ein Video von seinem Körper auf Social Media postet, ist er 13 Jahre alt. Es kostet ihn Überwindung, denn Moritz empfindet sich als viel zu pummelig, in der Schule wird er gemobbt. Und auch viele Kommentare unter dem Video sind böse, aber posten und posen gehört für viele Gym Boys dazu. Moritz fasst einen Entschluss: Die Speckröllchen müssen weg, Muskeln müssen her. Sechsmal in der Woche trainiert er eisern im Gym, trackt seine Kalorien und stellt seine Ernährung radikal um. Heute hat Moritz ein Sixpack und rund 25.000 Follower auf Instagram - aber er will noch viel mehr: Follower und Muskeln.
Josias (17) trainiert erst seit knapp einem Jahr und hat trotzdem schon einen dicken Bizeps und ein breites Kreuz. „Aber in meinem Kopf kommt das nicht an“, sagt er. „Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich immer noch den dünnen Jungen von früher.“ Josias glaubt: „Wer einmal angefangen hat, richtig zu trainieren, für den gibt es kein Ende mehr.“ Seine Freundin Emma findet nicht gut, dass Josias viel Geld für Proteinpulver ausgibt: „Er will möglichst schnell etwas ändern. Was er aber schon verändert hat, das sieht er einfach nicht.“ Emma freut sich aber, dass Josias seinen neuen Trainingsplan strikt befolgt. „Seit er trainiert, ist er viel disziplinierter geworden“, findet sie.
Inzwischen ist Johannes Luckas, ein bekannter Fitness Influencer, auf Moritz aufmerksam geworden und hat ihn in die „Gummibärchenbande“ aufgenommen: Eine Gruppe von Jungs, 15 oder 16 Jahre alt, alle muskelbepackt. Johannes hat Moritz ins Team geholt, „weil der nicht von der Genetik begünstigt ist. Dafür zeigt Moritz aber, was man mit harter Arbeit und Disziplin erreichen kann.“ Mit den Jungs dreht Luckas Videos für KZbin.
Videos von Influencern waren es auch, die Jonas (20) angetrieben haben, seinen Körper zu stählen. „Ich war 15, da habe ich Gleichaltrige gesehen, die viel krasser und breiter waren und dachte: Okay, die sind mehr Mann weil sie mehr Muskeln haben als ich.“ Nachdem seine Freundin Schluss mit ihm machte, stieß Jonas auf noch mehr Videos zum Thema Männlichkeit: Ein Mann müsse stark sein und nicht zu viele Gefühle zeigen hieß es da. „Daraufhin habe ich sehr auf meine Emotionen geachtet“, sagt Jonas. Seine neue Freundin findet, dass Tränen bei Männern völlig okay sind.
Führt der Weg zur neuen Männlichkeit heute zwangläufig durchs Gym? Bedeuten mehr Muskeln, automatisch mehr Anerkennung? Dürfen Jungs nicht mehr Lauch sein oder pummelig? Menschen Hautnah ist fast ein Jahr lang in das Leben von fünf jungen Männern eingetaucht, die zwischen Kinderzimmer, Instagram und Hantelbank ihren Weg finden müssen zu einem stimmigen Körpergefühl und ihrer männlichen Identität.
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🎥 Ein Film für Menschen hautnah von Ben Bode und Ulf Eberle.
Dieser Film wurde im Jahr 2024 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
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