Brauchen wir wissenschaftliche Theologie? | Dr. Markus Till | offen.bar

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offenbar

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Күн бұрын

Пікірлер: 43
@philipphassel
@philipphassel 2 жыл бұрын
Super Vortrag! Die Thematik wird grundlegend, systematisch und kompakt dargelegt, erfasst dabei die gesamte gegenwärtige Problematik und zeigt eine bessere Alternative auf. Danke! 😊
@hubertjager5083
@hubertjager5083 8 ай бұрын
EIn hervorragender Vortrag. Brillant und klar!!! Herzlichen Dank! Ich werde ihn an all meine Freunde weiterleiten
@geistreichegesange8984
@geistreichegesange8984 Жыл бұрын
Danke für diesen Vortrag. Vielem kann ich zustimmen. Die moderne Wissenschaft hat die Aufgabe, die Phänomene ohne Verweis auf übernatürliche Ursachen zu erklären - und natürlich kann dies nicht auch die Aufgabe der Theologie sein. Die Frage ist dann, ob Theologie Wissenschaft (im modernen Sinne) ist... Problematisch finde ich die These, dass ein wissenschaftlicher Kreationismus möglich sei. Auch wenn wir in der Frage nach dem Beginn der biologischen Evolution über Hypothesen kaum hinauskommen werden, so ist doch die Tatsache der Evolution durch eine Unzahl von Fossilien und den Beziehungen zwischen ihnen belegt - wir wissen einfach, dass der Mensch von Affen abstammt. Auch die These, die Wissenschaft könne nur deshalb nichts über Wunder aussagen, weil diese einmalig sind, geht m.E. am Kern des Problems vorbei. Für die Menschen der Antike war z.B. die Verwandlung von Wasser in Wein ein Wunder, weil das im Widerspruch zu ihrer Erfahrung stand: So etwas hatte man noch nie gehört oder gar erlebt, und deshalb wunderte man sich darüber. Für einen heutigen Chemiker ist die Behauptung, jemand habe Wasser in Wein verwandelt, eine Absurdität, etwas, das Naturgesetzen widerspricht und deshalb für die Vernunft undenkbar ist. Dasselbe gilt für das „Kernwunder“ der christlichen Glaubens, die Auferstehung der Toten. Mir scheint daher, dass eine Synthese aus wissenschaftlicher Vernunft und christlichem Glauben heute - anders als zur Zeit Keplers und Newtons - nicht mehr möglich ist. Aber warum muss das ein Problem für den Glauben sein? Die Vernunft ist keine Göttin, der wir zu gehorchen haben. Sie ist ein Werkzeug des Geistes, das wir gebrauchen können, wo es uns nützt, und beiseite legen, wo es uns nicht nützt. Glaube, Hoffnung und Liebe sind nie ganz vernünftig, sondern eher höhere Formen von Unvernunft - aber sie machen den Menschen erst menschlich. Mut zum Glauben wäre dann Mut zur Unvernunft, zur „Torheit des Kreuzes“. Der Glaubende müsste die Spannung, die Widersprüche zwischen Glauben und Vernunft in sich aushalten, und es tapfer ertragen, von den Vernünftigen, was seinen Glauben betrifft, für töricht gehalten zu werden. Wäre das so schlimm?
@geistreichegesange8984
@geistreichegesange8984 Жыл бұрын
Noch eine Bemerkung zu der Formulierung „die wissenschaftliche Vernunft in der Kirchengarderobe abgeben“: Die wissenschaftliche, kritische, analytische Vernunft ist ein scharfes Schwert. Ist es nicht allgemein üblich, vor dem Betreten des Heiligtums seine Waffen abzulegen?
@claudiocinque9053
@claudiocinque9053 6 ай бұрын
Die ireduzierbare Komplexität ist sie bewiesen das würde mich interessieren?
@thomaswaschke2862
@thomaswaschke2862 2 жыл бұрын
Vielleicht nur was allgemein zum Bakterien-Motor. Ihn mit einem von Menschen gemachten Motor zu vergleichen übersieht den grundlegenden Unterschied zwischen Artefakten (als Systemen, die in einer Generation entstehen müssen) und Naturgegenständen (die eine Evolution durchlaufen und daher in einer Generationenfolge stehen). Daher ist das bestenfalls eine Analogie, die an sich schon den schwächst möglichen Schluss darstellt. Das ist der eher naturwissenschaftliche Aspekt. Theologisch gesehen handelt man sich dabei das Problem ein, dass viele Organismen gerade durch die Flagelle, genauer das TTSS, das in ihr mit enthalten ist, zu gefährlichen Krankheitserregern werden. Das bedeutet letztlich, dass diese Argumentation, die bei Intelligent Design-Vertretern üblich ist, das Theodizee-Problem radikal verschärft wird. Als Evangelikaler sollte man sich zweimal überlegen, ob man auf dieser Schiene ein Argument haben möchte.
@offenbar_official
@offenbar_official 2 жыл бұрын
Das Problem des Flagellums ist ja, dass bislang niemand eine Möglichkeit für einen schrittweisen Evolutionsweg vorschlagen konnte. Daran ändern auch einzelne vorgeschlagene Zwischenstufen nichts. Solange wir uns keine Zwischenstufen vorstellen können, die jede für sich einen Selektionsvorteil liefert, ist eine Evolution genausowenig plausibel wie bei einem menschengemachten Motor. Wir leben in einer "gefallenen Schöpfung". Das heißt auch: Es gibt Entartung und Degeneration. Das löst das Theodizee-Problem nicht, spricht aber nicht dagegen, dass das Flagellum von Gott geschaffen wurde und er dazu sagen konnte: Es ist sehr gut!
@thomaswaschke2862
@thomaswaschke2862 2 жыл бұрын
@@offenbar_official: "Das Problem des Flagellums ist ja, dass bislang niemand eine Möglichkeit für einen schrittweisen Evolutionsweg vorschlagen konnte." das ist korrekt. Die Frage ist aber, ob der Evolutionsweg schrittweise sein musste. Evolutionsbiologie ist weiter als der Gradualismus der Selektionstheorie. "Daran ändern auch einzelne vorgeschlagene Zwischenstufen nichts. Solange wir uns keine Zwischenstufen vorstellen können, die jede für sich einen Selektionsvorteil liefert, ist eine Evolution genausowenig plausibel wie bei einem menschengemachten Motor." Nein, es wird nur ein bestimmter Evolutionsweg, eben die kumulative Selektion, ausgeschlossen. Es gibt aber viele andere. "Wir leben in einer "gefallenen Schöpfung". Das heißt auch: Es gibt Entartung und Degeneration. Das löst das Theodizee-Problem nicht, spricht aber nicht dagegen, dass das Flagellum von Gott geschaffen wurde und er dazu sagen konnte: Es ist sehr gut!" Natürlich kann Gott das sagen. Denk aber bitte daran, dass es Erreger gibt, die ohne Geißel nicht pathogen sind. Wenn ein Gott eine 'sehr gute' Geißel erschafft, um Menschen krank zu machen, wirft das kein gutes Licht auf diesen Gott. Das mit der 'gefallenen Schöpfung' ist aus meiner Sicht eine blanke Immunisierungsstrategie, mehr nicht. Nur nebenbei, Behe, der das Konzept der Irreduziblen Komplexität einführte, hat in seinem zweiten Buch (ganz am Schluss) das Theodizee-Problem, das durch seinen Ansatz enorm verschärft wird, geschildert. Kein Wunder, dass dieses Buch bei Evolutionsgegnern wesentlich weniger Anklang fand.
@offenbar_official
@offenbar_official 2 жыл бұрын
​@@thomaswaschke2862 An welche anderen Evolutionswege denkst Du?
@thomaswaschke2862
@thomaswaschke2862 2 жыл бұрын
@@offenbar_official: es gibt ein Fülle von nicht-darwinschen Evolutionstheorien, beispielsweise die EES. Egal, wie plausibel sie sind, sie sind allemal besser als GodDidIt. Wenn du, mit prüfbaren Aussagen, Antworten auf die Frage wann hat wo welcher Designer wie was erschaffen? bist du im Spiel. Ansonsten bist du bei einem 'Modell', in dem du anstellen von 'Schöpfer' jeden beliebigen Zufallsstring einsetzen kannst, ohne am Gehalt des Textes etwas zu ändern. Du bist nicht auf die Theodizee-Problematik eingegangen. Gibt es einen Grund dafür?
@offenbar_official
@offenbar_official 2 жыл бұрын
@@thomaswaschke2862 Die verschiedenen Konzepte der EES sind in der Tat nicht plausibel, weil sie alle letztlich an der Frage scheitern, woher denn die neue Information kommen soll. Dein Antwort ist typisch: "Alles ist besser als ein göttlicher Designer". Damit hast Du eine Vorentscheidung getroffen, die der Sache nicht gerecht wird. Denn man kann anhand von Merkmalen sehr wohl sinnvoll ableiten, ob die Entstehung auf geistige Ursachen zurückzuführen sind oder ob die Entstehung der Struktur durch ziellose Prozesse erklärbar ist. Wer aber von vornherein sagt: Alles ist besser als Gott, auch wenn es noch so unplausibel ist - der hat sich der redlichen Debatte entzogen. Die Theodizee-Problematik ist ein weites Feld. Ich kann nicht behaupten, dass ich dazu alle Antworten habe. Wie ich im Vortrag ja darlege: Jedes Welterklärungsmodell hat gravierende offene Fragen. Grundsätzlich sehe ich aber, dass die Bibel ja gerade nicht von einer perfekten sondern von einer gefallenen Schöpfung spricht, das heißt: Strukturen sind entartet, die ursprünglich sehr gut geplant waren. Das stimmt doch gut mit der Realität überein.
@theologile5282
@theologile5282 2 жыл бұрын
kzbin.info/www/bejne/emTHhWdqn61jn6c kzbin.info/www/bejne/eYOTe5-ogbekqpo Till im Vortrag: "Warum erzähl ich diese komische Geschichte?"
@jasha3687
@jasha3687 2 жыл бұрын
Ja, natürlich brauchen wir sie. Dr. Martin Luther war ebenfalls Theologe. Wir brauchen keine liberale, glaubenszersetzende Lehre.
@AndreAy1975
@AndreAy1975 2 жыл бұрын
Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn die Frage nach dem methodischen Naturalismus in Theologie strikt getrennt worden wäre von der Frage des methodischen Naturalismus in der Biologie und dem Kreationismus. Wer nicht an die junge Erde glaubt, muß deswegen ja nicht gleich Prophetie im Tanach und Auferstehung ablehnen. Zum Buch Daniel wäre von bibeltreuer Seite viel mehr Substanz nötig. Das Buch bildet keine Einheit, erst kommen Geschichten über Daniel aus externer Perspektive, dann kommen eine Ich-Perspektive mit verschiedenen Prophezeiungen. In denen erscheinen Reiche erst als Monster, später ist von Königen die Rede. Diese Prophezeiung könnten Jahrhunderte später dem bereits etablierten Daniel in den Mund gelegt worden sein. In Daniel 11 soll es um die Seleukiden und Ptolemäer geben, wobei das Kapitel dann in eine falsche Prophezeiung von einem Ägyptenfeldzug des Seleukidenkönigs und seinem Tod am Strand von Israel münden soll. Kannst das widerlegen oder nur eine andere Metaphysik vertreten?
@alexandereisinger4038
@alexandereisinger4038 2 жыл бұрын
Kann mich den Einwänden nur anschließen. Wenn man schon Daniel erwähnt, dann sollte genau auf diese Brüche im Buch hingewiesen werden. Oder auf die Tatsache, dass Daniel in der jüdischen Bibel kein Prophet im herkömmlichen Sinne ist. Wortwörtlich lesen ist nicht gleich bibeltreu…
@offenbar_official
@offenbar_official 2 жыл бұрын
Dieser Vortrag hat weder etwas mit der Frage nach dem Alter der Erde zu tun noch mit Detailfragen rund um das Buch Daniel. Beides sind große Themen, die man nicht in einem einzigen Vortrag abhandeln kann. Es geht in diesem Vortrag ausschließlich um das paradigmatische Grundkonzept und die Frage, ob man in wissenschaftlichen Arbeiten, Publikationen und Vorträgen mit Wundern, Offenbarung und Vorhersagen rechnen kann. Die Gegenfrage wäre daher: Wo finden sich zum Beispiel auf bibelwissenschaft.de Artikel, in denen der Autor seine Analysen zu biblischen Büchern, Texten oder Sachverhalten auf der Annahme aufbaut, dass echte Offenbarungsereignisse, echte Wunder und eine echte Vorhersagen stattgefunden haben oder in denen zumindest mit dieser Option gerechnet wird?
@alexandereisinger4038
@alexandereisinger4038 2 жыл бұрын
Es ging in der Tat nicht um das Buch Daniel, aber das Beispiel Danielbuch ist halt etwas unglücklich gewählt, da dieses Buch sehr augenscheinlich hellenistischer Prägung ist. Da muss man kein Alttestamentler sein, um das zu lesen. Ist halt schade, dass die meisten Evangelikalen die Apokryphen nicht lesen. Die universitäre Theologie hat mit Sicherheit Schwächen. Aber es ist halt eine interessante Perspektive, die mögliche menschliche bzw. politische sowie kulturelle Intention von biblischen Texten zu betrachten. Mit der Keule „Offenbartes und unfehlbares Wort Gottes“ sind viele Themen schnell erschlagen. Das ist manchmal etwas oberflächlich und platt…
@offenbar_official
@offenbar_official 2 жыл бұрын
@@alexandereisinger4038 Es gibt Bibelwissenschaftler, die nach ausführlicher Analyse sehr wohl der Ansicht sind, dass das Buch Daniel von Daniel stammen kann - wenn man denn die Option zulässt, dass es authentische Vorhersagen gibt. Zitat Prof. Gerhard Maier: Entscheidend ist die „schlichte Frage, ob Kapitel 11 echte Zukunftsweissagung sein kann. Diese weltanschauliche Frage, ob Gott einem Propheten eine so genaue Zukunftsvoraussage an die Hand gibt, spaltet die Forscher und entscheidet letztlich auch über die Datierung des Danielbuches.“
@alexandereisinger4038
@alexandereisinger4038 2 жыл бұрын
Entscheidend wäre dann natürlich die Frage, was die vermeintlichen Zeitgenossen Daniels (um ca. 500 vor Chr.) und die späteren nachexilischen Generationen mit den besagten Prophetien hätten anfangen sollen. Die Perserzeit war ja so schlecht nicht. Im 200. Jahrhundert vor Chr. wiederum hätten diese Prophetien für die unterjochten Juden eine ganz andere Tragweite und Wirkungsmöglichkeit. Die jüdischen Priester wussten, denke ich, schon, warum sie Daniel nicht den gleichen Rang im Kanon zugedacht haben wie Jesaja, Jeremia oder Hesekiel…
@Samy-sx6kn
@Samy-sx6kn 2 жыл бұрын
Das die Naturgesetze nicht in Stein gemeißelt, das zeigt ja die Quantenphysik.
@alexandereisinger4038
@alexandereisinger4038 2 жыл бұрын
Einen besseren Werbeblock für „glauben | lieben | hoffen“ kann es gar nicht geben. Bultmann hätte sich auf jeden Fall prächtig amüsiert…
@Schnabe3
@Schnabe3 2 жыл бұрын
Waere spannend zu wissen, ob Blutmann vom Wirkungsegebnis seiner Theologie begeistert wäre oder ob er den Selbstsäkularisierungsprozess ( wording von Prof. Dr Huber) bedauert hätte. Seine Grundmitivation war ja, den Glauben in die Hände derer zu legen, die in einer Welt der Technik und Wissenschaft leben. Ich denk, dass ist misslungen.
@alexandereisinger4038
@alexandereisinger4038 2 жыл бұрын
Bultmann wäre sicher entsetzt darüber, wie sich die Evangelische Kirche entwickelt hat. Allerdings hätte er sich auch darüber gewundert, dass er auch noch Jahrzehnte später gerade bei den Evangelikalen noch so viel Aufmerksamkeit genießt, wenn auch als „Schreckgespenst“ aus eigentlich längst vergangenen Tagen.
@Schnabe3
@Schnabe3 2 жыл бұрын
@@alexandereisinger4038 Die Referenz auf ihn muss man eher als Wegmarke sehen. Mir ist es lieber, in plakativ ins Felde zu führen, als eine geradlinige Entwicklung der historisch-kritischen Methe von der Reformation ins heute zu zeichnen. Da hat sich etwas radikal geändert. Und Blutmann dient durchaus dazu, auf Brüche hinzuweisen. Lg Stefan Schnabel
@alexandereisinger4038
@alexandereisinger4038 2 жыл бұрын
Bultmanns „Entmythologisierung“ ist inzwischen anachronistisch - auch und gerade in der modernen Bibelwissenschaft. Allerdings kann ich Bultmann als Wegmarke auch viel Positives abgewinnen, weil er uns Christen eine alternative Perspektive aufzeigt - es muss nicht meine favorisierte Perspektive sein, aber ich will die Option nicht missen, auf „Wunder mal verzichten zu können“, und zwar da, wo mir der Zugang dazu fehlt.
@offenbar_official
@offenbar_official 2 жыл бұрын
@@alexandereisinger4038 Entscheidet sich die Frage nach der Tatsächlichkeit von Wundern daran, ob uns subjektiv der Zugang dazu fehlt? Oder ist die Aussageabsicht des Textes entscheidend?
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