Das Nördlinger Ries - Geo-Tour | Planet Schule

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Күн бұрын

Das Nördlinger Ries: eine riesige Senke, bekannt für seinen fruchtbaren Boden. Der Film klärt über die Theorie zur Entstehung des Kraters auf. Dabei werden überraschende Verbindungen zwischen einem Asteroideneinschlag und dem FC Bayern München, sowie winzigen Schnecken und Charles Darwin aufgedeckt.
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00:00 | Fruchtbare Böden und ein besonderes Gestein
06:39 | War es ein Vulkan?
12:52 | Kosmischer „Besuch“ mit verheerenden Folgen
17:08 | Schneckenhäuschen und die Darwinsche Evolutionstheorie
25:01 | Astronauten im Nördlinger Ries
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1) Fruchtbare Böden und ein besonderes Gestein
Am Ostrand der Schwäbischen Alb liegt das Nördlinger Ries, eine riesige kreisrunde Senke mit einem Durchmesser von 25 Kilometern. Seit jeher ist die Gegend bekannt für ihre fruchtbaren Böden und für ein Gestein, das typisch für diese Gegend ist: Suevit (übersetzt: „Schwabenstein“). Schon die Kelten und die Römer schätzen den fruchtbaren Boden, der ihnen gute Ernteerträge brachte und sie verteidigten ihr Territorium mit ausgeklügelten Wach- und Wehrstrategien. Auch mittelalterliche Festungsanlagen zeugen vom Reichtum der Gegend. Viele Bauwerke im Ries wurden aus dem Suevitgestein errichtet. So auch das Wahrzeichen der Gegend, die Kirche St. Georg in Nördlingen.
2) War es ein Vulkan?
Anfang des 18. Jahrhunderts erkannten Forscher in einem stillgelegten Steinbruch in der Nähe von Nördlingen in der Ausrichtung der Gesteinsschichten eine trichterförmige Struktur und vermuteten darin die Überreste eines gewaltigen Vulkanschlotes. Ein genauerer Blick auf die mineralische Zusammensetzung des Suevitgesteins, lässt aber Zweifel an dieser Theorie aufkommen. Und in einem Kalksteinbruch am Rand des Nördlinger Rieses findet man in vielen Fossilien seltsame Verschiebungen, die Hinweise darauf geben, dass irgendetwas mit einer ungeheuren Energie in dieser Gegend eingeschlagen sein muss. Also doch kein Vulkan!
3) Kosmischer „Besuch“ mit verheerenden Folgen
Das Ries ist tatsächlich ein kosmischer Einschlagskrater, auch Impaktkrater genannt. Vor etwa 15 Millionen Jahren kreuzte sich die Umlaufbahn der Erde mit der eines Doppelasterioden. Es kam zur Kollision mit verheerenden Folgen für die damaligen Erdenbewohner. Die Asteroiden schlugen mit einer unvorstellbaren Wucht auf der Erdoberfläche auf, drangen dabei 4000 Meter in die Erdkruste ein, der Boden federte zurück und das dabei in die Luft geschleuderte pulverisierte Gestein fiel als glühender Ascheregen auf die Erde zurück. So bildete sich das Suevit-Gestein.
4) Schneckenhäuschen und die Darwinsche Evolutionstheorie
In den Kratern bildeten sich Seen, die später wieder verlandeten. In den Sedimentsanden des Steinheimer Kratersees kann man noch heute unzählige Häuschen von Süßwasserschnecken finden. Diese sind für Evolutionsbiologen hochinteressant, denn in den unterschiedlichen Sandschichten lässt sich eine deutliche Veränderung der Schneckenhäuschenform erkennen. Über eine Million Jahre (so lange existierte der See), hat sich das Häuschen einer Schneckenart immer wieder verändert. Vermutlich als Anpassung zum Schutz vor Fressfeinden. Die Formenvielfalt der Häuschen im Steinheimer Schneckesand gilt als einer der ersten Belege für Darwins Evolutionstheorie.
5) Astronauten im Nördlinger Ries
Als Professor Dieter Stöffler in den späten 1950ger Jahren als junger Geologiestudent an einer Ries-Exkursion teilnahm, wurde als Ursache für die Kraterentstehung noch die Vulkantheorie gelehrt. Das änderte sich, als 1960 ein amerikanischer Wissenschaftler in einer Gesteinsprobe das Mineral Coesit entdeckte, das nur unter extrem hohen Druck entstehen kann. Experten waren sich einig, dass dieser Druck nur von Extremereignissen, wie dem Einschlag eines Asteroiden erzeugt werden kann. Grund genug für die NASA, 1970 ihre Astronauten vor ihrer Apollo 14 Mission zu Trainingszwecken nach Nördlingen zu schicken. Sie sollten im Ries ihren Blick für Impaktgestein schulen, nach dem sie anschließend auf dem Mond suchen sollten.
#SWR #PlanetSchule
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Пікірлер: 15
@ladygodiva9461
@ladygodiva9461 2 жыл бұрын
Schöne Gegend 😊
@rezatschwalbe
@rezatschwalbe 5 ай бұрын
Freut mich, dass ich hier auf Archäologie-Interessierte gestoßen bin. Ich habe da seit längerem eine Frage zu etwas, was ich entdeckt habe: Warum hat eigentlich noch keiner den genau östlich vom Nördlinger Ries gelegenen Krater in der Landschaft entdeckt? Ich zähle mal die Ortschaften, die entlang des Kraterrandes liegen im Uhrzeigersinn - beginnend im Norden - auf: Thalmässing - Greding - Kinding - Kipfenberg - Eichstätt - Dollnstein - Solnhofen - Pappenheim - Treuchtlingen - Weißenburg und wieder zurück zum Anfang. Vielleicht kann sich das ja mal der Eine oder Andere ansehen. Man könnte den Krater dann ja nach mir benennen ?!
@planetschule
@planetschule 5 ай бұрын
Hallo @rezatschwalbe, klingt spannend! Am besten einfach mal die Leute vom Rieskratermuseum in Nördlingen kontaktieren, die können am besten einschätzen, was es mit dem Krater auf sich hat. Und gib uns Bescheid, wenn es einen neuen Krater mit deinem Namen gibt. 😀Viele Grüße das Planet Schule Team
@Ultschik
@Ultschik 2 жыл бұрын
Warum sind die Dinger eigentlich immer kreisrund? Wenn die Brocken einschlagen dann kann es natürlich auch runde geben, aber eben viel eher deutlich ovale. Dabei dürften dann auch die Kraterränder nicht so gleichmäßig hoch sein. Also müssen die Meteoriten alle komplett senkrecht einschlagen. Dazu kommt auch noch die Erddrehung und Rotation um die Sonne. Dazu die Frage wohin der Brocken verschwunden ist, aber die Kraterwände noch da sind. Gibt es da eine gute Erklärung?
@planetschule
@planetschule 2 жыл бұрын
Hallo Coach! Form und Einschlagswinkel des Meteoriten sind zweitrangig bei der Entstehung von Kratern. Viel wichtiger ist die Energie, die freigesetzt wird. Beim Einschlag werden Milliarden Tonnen von ca. 70.000 km/h schlagartig auf Null abgebremst. Also ähnelt das nicht einem Stein, den man in eine Sandkasten wirft und der dort erkennbare Spuren hinterlässt, sondern eher einer Bombenexplosion. Und eine Explosionswelle breitet sich vom Zentrum immer kreisförmig aus. Deshalb ist der Krater auch viel größer als der Meteorit, der ihn verursacht hat. Dabei wird der Meteorit pulverisiert bzw. verdampft zum Teil sogar. Der pulverisierte Teil mischt sich mit Erde zu einer Staubwolke, die zu Boden rieselt und dabei den Krater teilweise wieder verfüllt, sonst wäre er wesentlich tiefer. Viele Grüße, das Team von Planet Schule
@bendedheadtube
@bendedheadtube 2 жыл бұрын
Schöner Bericht, aber ich hab noch eine Frage. Der Einschlag bei etwa 15 Minuten wird in einer Wüstenartigen Umgebung dargestellt. (Elefanten, ..) Laut dem Bericht kurz vorher wurden jedoch Ammoniten durch den Einschlag zerquetscht. Diese lebten doch Eigendlich in Meeren. Wie muss ich mir Nördlingen vor dem Einschlag nun vorstellen? Oder waren die Ammoniten schon vor der Wüstenbildung im Erdreich versteinert?
@planetschule
@planetschule 2 жыл бұрын
Hi bendedheadtube! Bei dem Einschlag vor etwa 15 Mio. Jahren herrschten tatsächlich savannenähnliche Verhältnisse in der Gegend des heutigen Rieses. Zu dem Zeitpunkt waren die Ammoniten schon längst versteinert. Sie stammen aus einer Zeit vor etwa 190 Mio. Jahren. Damals war dort noch ein Meer. Das heißt der Einschlag hat die Gesteinsschichten mitsamt den bereits dort vorhandenen Ammonitenfossilien verändert. Wir hoffen, das beantwortet deine Frage. Liebe Grüße, das Planet Schule Team
@andenkondorzenzi7056
@andenkondorzenzi7056 3 ай бұрын
Damals noch mit No- erdlingen No-Go-Area, noch ohne Menschen.
@thiloalfredbatzig5867
@thiloalfredbatzig5867 2 жыл бұрын
Des hoisd Bopf bei Ipfinga😀😀😀
@ladygodiva9461
@ladygodiva9461 2 жыл бұрын
Danke 😉😂😂😂😂
@klarheit3909
@klarheit3909 2 жыл бұрын
Ich wusste sehr sehr lange nicht von dieser Existenz und von den Astronauten hier.... Überhaupt nicht.
@planetschule
@planetschule 2 жыл бұрын
Hallo Marion, danke für deinen Kommentar. Es freut uns, dass unser Film dich interessiert hat. Viele Grüße das Planet Schule Team
@s.s.7998
@s.s.7998 10 ай бұрын
Wenn ich die Sprengungen sehe, wird mir übel. Alle tollen Fossilien sind dadurch hin😢
@planetschule
@planetschule 10 ай бұрын
Hallo S.! Ja, einerseits gehen natürlich Fossilien verloren. Andererseits kommen durch Steinbrüche und solche Sprengungen auch erst Fossilien überhaupt ans Licht. Nach der Sprengung schaut der Sprengmeister, ob eventuell in den Steinen irgendetwas spektakuläres zu sehen ist. Wenn ja, werden solche Stücke aussortiert und vor der Weiterverarbeitung bewahrt. Viele Grüße, das Team von Planet Schule
@s.s.7998
@s.s.7998 10 ай бұрын
@@planetschule okay Danke😊
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