Рет қаралды 18,556
Die Dreigroschenoper
Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern nach John Gays "The Beggar's Opera" von Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik) unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann
Kammerspiele der Josefstadt
Regie: Torsten Fischer
Bühnenbild und Kostüme: Herbert Schäfer, Vasilis Triantafillopoulos
Musikalische Leitung: Christian Frank
Korrepetition: Belush Korenyi
Video: Jan Frankl
Dramaturgie: Herbert Schäfer
Licht: Manfred Grohs
Trailer: Jan Frankl
Musiker: Andy Mayerl, Herbert Berger, Klaus Pérez-Salado, Rens Newland, Christian Frank, Martin Fuss, Simon Plötzeneder, N.N.
JONATHAN JEREMIAH PEACHUM, Chef einer Bettlerplatte: Herbert Föttinger
FRAU PEACHUM: Maria Bill
POLLY PEACHUM, ihre Tochter: Swintha Gersthofer
MACHEATH, Chef einer Platte von Straßenbanditen: Claudius von Stolzmann
BROWN, Polizeichef von London: Dominic Oley
LUCY, seine Tochter: Paula Nocker
TRAUERWEIDENWALTER: Alexander Strömer
HAKENFINGERJAKOB: Ljubiša Lupo Grujčić
MÜNZMATTHIAS: Paul Matić
SÄGEROBERT: Markus Kofler
JIMMY: Tamim Fattal
FILCH, einer von Peachums Bettlern: Anton Widauer
SPELUNKENJENNY, Hure: Susa Meyer
SMITH, erster Konstabler: Oliver Huether
HOCHWÜRDEN KIMBALL: Marcello De Nardo
Moritatensänger: Ensemble
200 Jahre nach der Londoner Uraufführung von John Gays "Beggar’s Opera" bearbeitete Bertolt Brecht 1928 eine Neuübersetzung für die Eröffnung des Theaters am Schiffbauerdamm in Berlin und gab dem Stück auf Anregung von Lion Feuchtwanger den Titel Die Dreigroschenoper. Kurt Weill’s Musik enthält Elemente aus Jazz- und Unterhaltungsmusik, aus Kirchen-und Opernmelodien - das Publikum der Uraufführung reagiert anfangs eisig, dann enthusiastisch: Der Abend wird zu einem Triumph, zum größten Theatererfolg der Zwanziger Jahre und erst 1933 vom Spielplan genommen - auf Druck des NS-Propagandaministeriums von Joseph Goebbels.
Gauner, Huren, Betrüger treten auf …. Die Dreigroschenoper ist ein Stück über die Unsicherheit menschlicher Verhältnisse.
Der Londoner "Bettlerkönig" Jonathan Peachum erhält überraschend einen ungeliebten Schwiegersohn: den Gangster Macheath, genannte Mackie Messer, der Peachums Tochter Polly entführt und heimlich geheiratet hat.
Wie Jonathan Peachum, der ein Heer von Bettlern als Krüppel ausstaffiert, um Mitleid zu erregen und die Einnahmen zu steigern, zieht auch der Gaunerkönig Macheath Reichtum den hohen Tugenden vor.
Brecht kritisiert in seinem Stück mit Spott die bürgerlich-kapitalistische Welt der Weimarer Republik. Nach seinem Konzept des "epischen Theaters" soll das Geschehen auf der Bühne die Zuschauer nicht in eine illusionäre Welt hineinziehen, sondern sie vielmehr kritisch über die gesellschaftlichen Zustände nachdenken lassen.
Wie vor zweihundert Jahren haben wir eine Gesellschaftsordnung, in der so ziemlich alle Schichten der Bevölkerung, allerdings auf die allerverschiedenste Weise, moralische Grundsätze berücksichtigen, indem sie nicht in Moral, sondern natürlich von Moral leben.
Bertolt Brecht, 1929