Elmlohe (D), evang. Liebfrauenkirche - Vollgeläute

Es läuten die Glocken der Liebfrauenkirche zu Elmlohe.
Die Ursprünge der Elmloher Kirche gehen auf die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde ein Großteil des Mauerwerks erneuert. Letzterer musste aufgrund von Baufälligkeit im Jahr 1965 vollständig rekonstruiert werden. Eine umfangreiche Renovierung der Kirche fand zwischen 1986 und 1988 statt. Die Innenausstattung stammt größtenteils noch aus dem 17. Jahrhundert. Darunter befindet sich ein 1645 gefertigtes Altarretabel sowie die etwa zeitgleich entstandene Kanzel von Jürgen Heitmann dem Jüngeren. Aus den Jahren 1643 und 1672 stammen die dreiseitig umlaufenden Emporen. Das Taufbecken ist im 18. Jahrhundert gefertigt worden. Überregional bekannt ist die Elmloher Kirche für ihre Orgel. Das zweimanualige Instrument mit 16 Registern ist im Jahr 1842 von Johann Georg Wilhelm Wilhelmy aus Stade ursprünglich für die Kirche zu Neuenkirchen bei Schwanewede gebaut worden. Für einen kurzen Zeitraum stand die Orgel in Bad Bederkesa und wurde dann nach Elmlohe verkauft und dort vom Orgelbauer Johann Hinrich Rohdenburg aus Lilienthal im Jahr 1861 aufgebaut. Eine erste Renovierung des Instrumentes erfolgte zwischen 1931 und 1932 durch die Orgelbauwerkstatt Furtwängler & Hammer. Die schwersten Eingriffe fanden 1954 und 1964 durch Umbauten nach Plänen von Alfred Hoppe statt. Das Instrument wurde jeweils dem neobarocken Zeitgeschmack angepasst. Diese Arbeiten wurden von Paul Ott aus Göttingen durchgeführt. Zwischen 2000 und 2003 erfolgte eine Restaurierung der zwischenzeitlich fast unspielbar gewordenen Orgel durch Martin ter Haseborg aus Südgeorgsfehn.
Im Turm hängen seit Jahrhunderten nur zwei Glocken. Die ältere der beiden ist im Jahr 1733 von Lorenz Oehmann in Otterndorf gegossen worden. Oehmann hatte seine Werkstatt zwar ursprünglich in Lüneburg, ist jedoch ab 1733 auch als Bürger in Otterndorf nachweisbar. Die Glocke in Elmlohe ist nach derzeitigem Kenntnisstand die einzige, die zum einen aus seiner Otterndorfer Zeit und zum zweiten von ihm in der Region zwischen Elbe und Weser erhalten geblieben ist. Eine größere Glocke, ursprünglich im Jahr 1660 gegossen, ist 1850 durch Ludwig Kovatsay in Walsrode umgegossen worden. Dieses Instrument wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und 1953 durch die Betglocke der Glockengießerei Rincker ersetzt. Besonders ist der Umstand, dass beide Glocken noch an historischen Holzjochen hängen!
Betglocke, Schlagton b'±0, Gewicht ca. 390 kg, Durchmesser 883 mm, gegossen im Jahre 1953 von der Glocken- & Kunstgießerei Gebr. Rincker in Sinn.
Sine nomine, Schlagton des''±0, Gewicht ca. 290 kg, Durchmesser 770 mm, gegossen im Jahre 1733 von Lorenz Oehmann in Otterndorf.
Herzlichen Dank allen Beteiligten der Kirchengemeinde für die Ermöglichung der Aufnahme!