Hab meinen Master Ethnologie vor 2 Monaten abgeschlossen. Jetzt gehts ins Berufsleben. Nächste Woche gehts los. Jedoch kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass die Berufsaussichten geringstenfalls so rosig aussehen. Als Ethnolog*in konkurrierst du in allen genannten Berufsbereichen mit anderen Studierenden und andere Personen mit Berufserfahrung. Wenn man nur Ethnologie hat, ohne sich anderweitig weiterzubilden oder sich auf eine Nische zu spezialisieren, dann wird es sehr schwer, einen gut bezahlten Job zu finden. 1) In den Medien/Journalismus: Journalist wird man wohl kaum durch ein Ethnologiestudium, sondern durch ein Voluntariat nach dem Abi, Praktika neben dem Studium, Journalistenschule....die Ethnologie ist hier also nur reiner Luxus aus Interesse. Wieso sollte man Ethnolog*in einstellen, wenn sich auch studierte Journalist*innen auf die Stelle bewerben. 2) Verlag: Wenn es dein absoluter Traumjob ist, in einem Verlag zu studieren, warum dann nicht ein Literaturstudium? Da würden wohl Literaturwissenschaftler mit vorherigen Voluntariat bevorzugt 3) In der Migration und Entwicklungszusammenarbeit werden häufig technische Stellen ausgeschrieben, VWLer und Politikwissenschaftler sind gefragt. Zudem steht die Ethnologie der Entwicklungszusammenarbeit oft kritisch gegenüber, wodurch die Lust an der Entwickungszusammenarbeit oft schnell verschwindet. Und ich habe ein Praktikum bei der GIZ bekommen. Ich weiß bis heute nicht, wieso ich gewählt wurde, aber ich kann sagen, dass ich der einzige Ethnologe dort war und sonst meist Fachexperten für gewisse Arbeitsbereiche gesucht wird. Das sieht man auch an den Stellenausschreibungen der GIZ. Nach meinem Master habe ich von NGOs in diesem Bereich nur Absagen bekommen, weil ich mit rein Ethnologie ohne VWL, Ingenieurswissenschaften oder anderen technischen Hintergründen nicht in die Stellen gepasst habe. War sehr ernüchternd. 4) Museum oder Kulturmangement ist ein weites Feld, auf dem vor allem auch Kunsthistoriker konkurrieren und vielleicht hat man sich eventuell auch ein anderes Gehalt vorgestellt, also leben kann man davon selten 5) Auswärtige Amt oder BMZ: Habe ich während meines Praktikums bei der GIZ kennengelernt. Keine Chance als Ethnologe ohne vorherige relevante Praktika oder andere Fachexpertise. Dort bewerben sich auf eine Stelle um die 100 Leute verschiedenster Fachbereiche. Aktuell werden viele Juristen, Wirtschaftspsychologen oder Fachinformatiker gesucht. Eher geringe Chancen auf eine Einstellung als Ethnolog*in. Insgesamt kann man sagen, dass Ethnolog*innen in allen Bereichen wohl selten die erste Wahl sind. Falls dich Ethnologie wirklich interessiert, solltest du es nebenbei studieren, außer du hast schon ein Erststudium hinter dir. Und sonst weiterbilden, weiterbilden, weiterbilden... irgendwie Fachwissen aufbauen, dass dich abhebt. IHK Kurse belegen, Sprachen lernen,vielleicht sogar Informatikhintergründe lernen und am wichtigsten, relevante Praxiserfahrung durch Werkstudentenjobs oder Praktika aufbauen. Nur Ethnologie alleine hilft niemals. Sonst wirst du keinen spannenden Jobs bekommen.
@nikapipika Жыл бұрын
Hast du sonst noch Tipps? Hoffe es hat sich mittlerweile was Gutes bei dir ergeben :)
@dingerwei10468 ай бұрын
Vielen Dank!
@carmenc94145 ай бұрын
danke! das hilft sehr
@skiller0386Ай бұрын
@@nikapipikathanks bud
@xletix69 Жыл бұрын
kann ich fragen wieso du politikwissenschaft abgebrochen hast?
@aleaelena23376 ай бұрын
Ich hab mir die Kommentare auf der Seite Studycheck angeschaut und war dadurch leider nicht mehr so überzeugt in Tübingen zu studieren, obwohl es eigentlich generell ein Traum von mir wäre. Das Studium wird da als sehr theorielastig ist und man den Großteil der Zeit eigentlich nur anderen Studenten beim referieren zuhört. Was sagst du dazu? Kannst du nochmal schreiben was dich vielleicht an dem Studiengang so begeistert?