GAGGENAU-MOOSBRONN Wallfahrtskirche Maria Hilf - Plenum

Moosbronn zählt zu den bedeutendsten Wallfahrtsstätten im Nordschwarzwald. Die Marienverehrung ist seit 1683 bezeugt, als die Muttergottes einen Bauernknecht mit seinem Fuhrwerk aus großer Not rettete. Zum Dank stiftete er an der Lindenquelle in Moosbronn eine Kapelle, die bald zahlreiche Pilger anzog. Im Jahre 1749 entstand die katholische Wallfahrtskirche Maria Hilf, deren barocke Baugestalt auf Entwürfe von Franz Ignaz Krohmer zurückgeht. Das Gnadenbild im Hochaltar (1735) ist der Madonna von Lukas Cranach nachempfunden. Seit 1752 flankieren die Seitenaltäre, die dem Hl. Josef und Hl. Wendelin geweiht sind, den Chor. Auch die Kanzel hat sich aus der Barockzeit erhalten. Die Kreuzigungsgruppe stammt aus dem Kloster Frauenalb, das in einem Seitental von Moosbronn liegt. Neben der Wallfahrtskirche markiert ein alter Obelisk die Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg. Nach der Gebietsreform im Jahre 1972 wurde das Dorf vollständig dem badischen Gaggenau zugeschlagen.
Maria Hilf verfügt über ein stattliches Kleingeläute. Im Turm der Wallfahrtskirche, der von einer Zwiebelhaube gekrönt wird, sind fünf Glocken untergebracht. Der Guss erfolgte im Jahre 1957 bei Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg. Als Melodie erklingt ein Westminster-Motiv ("Maria zu lieben"), das einen fröhlich-lebhaften Klang entfaltet. Da die Turmstube recht schmal ist, verteilen sich die Glocken auf drei Geschosse. Der Holzstuhl wurde 2012-13 neu errichtet.
(1) Hl. Dreifaltigkeit
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 851 mm
Masse: 395 kg
Schlagton: b' ±0
Inschrift: DEM VATER, DEM SOHNE UND DEM HEILIGEN GEISTE
(2) St. Maria
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 752 mm
Masse: 265 kg
Schlagton: c''-2
Inschrift: KOENIGIN DES FRIEDENS / BITTE FUER UNS
(3) Hl. Josef
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 680 mm
Masse: 203 kg
Schlagton: es'' ±0
Inschrift: HL. JOSEF / […]
(4) St. Wendel
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 603 mm
Masse: 146 kg
Schlagton: f'' ±0
Inschrift: ST. WENDEL / KRON UND WELT GABST DU DAHIN FUER GOTT / SCHUETZ ACKER / VIEH UND FELD / DIE REBE UND DAS BROT
(5) St. Agnes
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 591 mm
Masse: 144 kg
Schlagton: g'' -2
Inschrift: […] UND MARTYRIN AGNES / LASS UNS DIR […]
Aufnahme: Am Morgen des 1. August 2016 erklingt um 10.23 Uhr das Plenum der katholischen Wallfahrtskirche Maria Hilf über Moosbronn. Dabei sind die Schlagtöne b' - c'' - es'' - f'' - g'' (Glocken 1-5) zu hören.
Vielen Dank an den Pfarrer und das Pfarramt für die Ermöglichung der Aufnahme und die Erlaubnis zur Veröffentlichung!

[@Schillingglocke1]

Wie immer auf diesem Kanal: fundierte Angaben zu den Glocken mit allem, was das Herz des Glockenfreundes begehrt. Liebliches Klein-Geläute in üblicher FWS-Qualität ;-)

[@ChristKoenigGlocke]

Danke - die Qualität versuch ich auch künftig wo immer möglich aufrechtzuerhalten.

[@Glockenfampf]

Ein wunderschönes Kleingeläut mit einer tollen Ausstrahlung in einer wirklich schönen ' Aufnahme :)

[@ChristKoenigGlocke]

Ist eins meiner favorisierten Geläutchen geworden, und schön liegt der Ort auch noch obendrein.

Nicht schlecht! Mal wieder eine aufwendige Videoarbeit von dir! So ein feines Schillinggeläut hats aber auch verdient. :-)

[@ChristKoenigGlocke]

Danke dir.

[@kappeskopp5086]

Wunderschön, anders kann man es nicht sagen...! Auch Deine Videos sind sehr gut und schön...! Weiter so...!!! Allerdings muss ich Dich an einer Stelle korrigieren, bei dem Plenum-Motiv handelt es sich nicht um ein Westminster, sondern um ein österliches Halleluja. Es wäre ein Westminster-Motiv, wenn die c'' (Glocke 2) nicht mitläuten würde. Das Westminster-Motiv ist in diesem Fall also ein Teil-Motiv des Gesamtgeläutes. Alles Gute und weiter so...!!!