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Dieses Video beinhaltet eine akustische Präsentation der Orgel mitsamt einer virtuellen Führung der luth. Kirche St. Paulus im Stadtteil Heimfeld der norddeutschen Metropole Hamburg und eine Präsentation von deren Geläut.
Ablauf:
0:00 Führung
3:55 Uhrschlag & Geläut
Erste Glocke
Schlagton: h°+1
Gewicht: ca. 2.830 kg
Durchmesser: 1.657 mm
Gießer: Glocken- & Kunstgießerei Gebr. Rincker/Sinn
Gussjahr: 1963
Zier:
- Schulter:
* Inschrift (je Absatz auf zwei Zeilen verteilt): SEID FRÖHLICH IN DER HOFFNUNG,
GEDULDIG IN TRÜBSAL, HALTET AN AM GEBET + RÖMER 12,12
- Flanke: Relief der Himmelfahrt Christi
- Wolm:
* Inschrift (vorne): EV.-LUTH ST. PAULUS-KIRCHE ZU HAMBURG-HEIMFELD
* Inschrift (hinten): ANNO DOMINI 1936
* Gz
Zweite Glocke
Schlagton: e'±0
Gewicht: ca. 1.291 kg
Durchmesser: 1.305 mm
Gießer: Glocken- & Kunstgießerei Gebr. Rincker/Sinn
Gussjahr: 1963
Zier:
- Schulter:
* Inschrift: WACHET, STEHET IM GLAUBEN, SEID MÄNNLICH UND SEID STARK!
+ KOR 16,13
- Flanke: Relief der Versuchung
- Wolm:
* Inschrift (vorne): EV.-LUTH ST. PAULUS-KIRCHE ZU HAMBURG-HEIMFELD
* Inschrift (hinten): ANNO DOMINI 1936
* Gz
Dritte Glocke
Schlagton: g'±0
Gewicht: ca. 844 kg
Durchmesser: 1.105 mm
Gießer: Glocken- & Kunstgießerei Gebr. Rincker/Sinn
Gussjahr: 1963
Zier:
- Schulter:
* Inschrift: ICH VERMAG ALLES DURCH DEN,
DER MICH MÄCHTIGER MACHT
CHRISTUS + PHILIPPER 4,13
- Flanke:
- Wolm:
* Inschrift (vorne): EV.-LUTH ST. PAULUS-KIRCHE ZU HAMBURG-HEIMFELD
* Inschrift (hinten): ANNO DOMINI 1936
* Gz
Vierte Glocke
Schlagton: a'±0
Gewicht: ca. 570 kg
Durchmesser: 973 mm
Gießer: Glocken- & Kunstgießerei Gebr. Rincker/Sinn
Gussjahr: 1963
Zier:
- Schulter:
* Inschrift: GETREU IST DER, DER EUCH RUFT; ER WIRD ES AUCH TUN
+ THESSALONICHER 5,24
- Flanke:
- Wolm:
* Inschrift (vorne): EV.-LUTH ST. PAULUS-KIRCHE ZU HAMBURG-HEIMFELD
* Inschrift (hinten): ANNO DOMINI 1936
* Gz
Legende:
Gz= Gießerzeichen
Ein herzliches Dankeschön geht an den Gemeindesekretär Strassberger für die Ermöglichung der Aufnahme!
Hiermit wünsche ich allen nachträglich einen gesegneten Ewigkeitssonntag 2022!
St. Paulus wurde 1906/1907 im Auftrag der damaligen Stadt Harburg errichtet, zu der Heimfeld seit 1888 zählte, ehe Harburg mitsamt Heimfeld selber 1937 ein Teil Hamburgs wurden. Es handelt sich um eine einschiffige Backsteinkirche mit spitzem Tonnengewölbe und angebautem Chor mitsamt Sakristei im Stil der Neugotik. Aufgrund der Lage ist die Kirche nach Nordosten hin ausgerichtet. Der 67 m hohe Turm ist von weitem sichtbar und dominiert optisch das umliegende Zentrum von Heimfeld. Der verantwortliche Architekt war Hugo Groothoff. Im 2. Wk. erlitt die Kirche durch die Druckwelle einer Bombenexplosion Schäden und wurde anschließend wiederhergestellt, wobei die einst vorhandenen farbigen Fenster und die Wandmalereien nicht rekonstruiert wurden. Original vorhanden sind Altar, Kanzel, Taufbecken und das Gestühl.
Die heutigen Chorfenster stammen von Helmut Ammann und wurden 1950 geschaffen.
In den Prospekt der einstigen Orgel von Ernst Röver aus dem Jahr 1907 befindet sich heute eine Orgel der Firma Rudolf von Beckerath Orgelbau, die 1952 geschaffen und 1992 umgebaut wurde. Das Instrument verfügt über 28 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Das erste Geläut der Pauluskirche wurde 1907 von der Gießerei Schilling in Apolda gegossen und erklang in den Tönen es' g' b' - jedoch nicht sehr lange, da die beiden großen Glocken bereits im 1. Wk. zu Rüstungszwecken eingezogen wurden. Anschließend traten 1930 neue und heute nicht näher dokumentierte Glocken an die Stelle der eingeschmolzenen, denen dann im 2. Wk. das gleiche Schicksal widerfuhr. Anschließend erhielt die Pauluskirche das Geläut der im Krieg zerstörten Dreifaltigkeitskirche im Zentrum Harburgs in den Tönen c' f' f' c". Die kleine Glocke des ursprünglichen Geläuts wurde nicht mit einbezogen, sondern wurde an die Petruskirche in Heimfeld übergeben. Die große Glocke war ein 1705 seitens Lorenz Oehmann ausgeführter Umguss. Die zweite Glocke, die im gleichen Ton wie die erste erklang, wurde 1662 von Paul Voß gegossen und diente einst als Uhrglocke der Dreifaltigkeitskirche. Die kleinste der drei Glocken war ein Werk von Johann Meyer und wurde 1782 gegossen. Von diesem Geläut erklangen über längere Zeit aufgrund der Schadhaft gewordenen Anlage nur zwei der drei Glocken, bis dieses Geläut dann 1962/1963 an die Dreifaltigkeitsgemeinde zurückgegeben wurde, die mittlerweile eine neue Kirche hat errichten lassen. Das heutige Geläut ist das größte südlich der Norderelbe in Hamburg. Seine Disposition stammt von Alfred Hoppe.
Quellen: Website der KG, "Architektur in Hamburg" (2008) von Ralf Lange, "Norddeutsche Kirchenbauten des Historismus" (2006) von Sabine Behrens.
Bild, Ton & Video: Prianteltix
Musik
- BWV 312, gespielt von Constanze Kowalski an der Orgel der Pauluskirche.
- BWV 529, gespielt von Jon Liinason an der Hammarberg-Orgel der Kirche von Göteborg-Älvsborg.