Im zauberhaften Selketal bei Güntersberge

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#Harz #Harzerwandernadel #Selketal #Wanderlust
Auch heute sind wir wieder in anhaltinischen Landen unterwegs. Unsere Wanderung startet in Güntersberge. Heute ist die Stadt Güntersberge ein Ortsteil der Stadt Harzgerode. Hier im oberen Selketal bestehen gute Möglichkeiten zum Wandern.
Wir starten am Parkplatz des Bergsee. Der Bergsee ist ein ehemaliger Mühlenteich, der durch das Aufstauen der Selke entstand. Hier darf man baden und rudern.
Wir werfen einen Blick auf die stolze St. Martini-Kirche und gehen an einigen Bürgern- und Bauernhäusern vorbei. Nach dem Überqueren der Selke, die hier durch den Ort fließt, tauchen wir in den Unterharzer Laubwald ein. Entlang des Teiches führt uns ein Naturlehrpfad.
Ein Aufstieg führt uns vom Bergsee weg hinauf um den Kohlberg. Hier stoßen wir recht bald auf die Überreste der Güntersburg. Rund 3 ha ist die Anlage groß. Man vermutet, daß es sich hierbei um eine befestigte Siedlung handelt. Bereits zu Zeiten von Karl dem Großen soll hier das Leben getobt haben.
Wir umrunden den Wall, genießen den noch jungen Frühling und die schönen Ausblicke. Hier an der Güntersburg finden wir auch den Stempelkasten für das HWN Burgen und Schlösserheft BS07. Natürlich stempeln wir und weiter geht unsere Tour.
Unvermeidlich lichtet sich der Wald. Auch hier im Unterharz wurde flächenweise die Fichte angebaut. Auch hier haben Trockenheit und Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet.
Plötzlich fällt unser Blick auf ein weites Bachtal. Sind wir im Auenland angekommen? Begegnen wir Frodo und den anderen Hobbits? Das Katzsohlbachtal erinnert uns an die Geschichte von Tolkien.
Auf geschwungenen Pfaden wandern wir weiter und überqueren den Bach auf einer kleinen Holzbrücke. Schade, daß hier noch nicht die Orchideen blühen. Wir steigen aus dem Tal wieder bergan. Ein Pfad führt uns zum Forstort Pfarrtannen. Leider wurden die Fichten hier ebenfalls Opfer von Trockenheit, Borkenkäfer und Wind. Unser Weg ist durch Bruchholz versperrt und wir müssen uns durch den Bestand kämpfen. Oberhalb des Hanges ist die Fläche bereits beräumt.
Nachdem wir wieder reguläre Wege erreicht haben, führt uns unser Weg weiter oberhalb des Nachtales entlang.
Wir haben einen tollen Ausblick auf den munter mäandrierenden Katzsohlbach.
Schließlich erreichen wir den Katzsohlteich. Hier wurde der Bach aufgestaut. Das Wasser betrieb lange Zeit eine Marmormühle. Hier wurde Marmor aus einem nahen Steinbruch geschnitten und poliert.
Am Teich befindet sich ein schöner Rastplatz mit dem Stempel HWN 172 Katzsolteich.
Nach dem Stempeln geht es für uns weiter und wir gelangen an den Auslauf des Bergsees. Hier darf die Selke wieder frei fließen.
Zwischen der Selke im Selketal und der Bahnstrecke der Harzer Schmalspurbahnen führt uns unser Weg weiter. Ein kurzer Abstecher führt uns zum Ellerteich.
Weiter bergan gelangen wir zum kleinen Ort Friedrichshöhe. Den lost place Albrechtshaus lassen wir links liegen und wandern weiter entlang des Selketalstiegs.
Anscheinend sind hier die Aufräumarbeiten im Wald abgeschlossen, Die Forstwege werden gerade neu gemacht.
Wir erreichen das Quellgebiet der Selke. Hier stand vom 10. Jhd. bis zum 16. Jhd. das Dorf Selkenfelde. Neben einem kleinen Rastplatz und einer Infotafel über die Geschichte der heutigen Wüstung können wir hier den Stempel der HWN 055 in unser Stempelheft drücken.
Hier nehmen wir auch unser wohlverdientes Vesperbrot zu uns und träumen uns in das Leben vor über 500 Jahren hinein.
Nach unserer kleinen Pause geht es weiter. Wir überqueren vorsichtig die Harzhochstraße und wandern den Schanzgraben entlang. Schnell werden wir aus dem 11. Jhd. in das 18. Jhd. katapultiert. Das ist eben nur im Harz möglich! Soviel Geschichte auf engem Raum.
Um 1760 ließ Preussen hier ein ausgedehntes Feldbefestigungssystem zur Sicherung der Harzquerstraße errichten. Damit sollte es den Franzosen erschwert werden über die natürliche Barriere des Harzes weiter nach Preussen einzumarschieren.
Durch den Schanzgraben erreichen wir den Kanonenplatz. Das ganze Ensemble wurde als Selkenfelder Schanze nachgebaut und erinnert heute an diese kriegerische Geschichte von Europa. Am Kanonenplatz finden wir den Stempel BS24 für das Burgen- und Schlösserheft der HWN.
Die hohe Straße geht es nun für uns weiter. Entlang einer baumlosen Ebene sieht die Landschaft etwas trostlos aus. Durch die fehlenden Bäume haben wir aber viele Fernsichten.
Links und rechts des Weges sehen wir aber bereits viele neue Baumanpflanzungen. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren hier wieder dichten Wald.
Schließlich erreichen wir wieder den Parkplatz am Bergsee.
Highlights der Tour:
- Bergsee Güntersberge
- Güntersburg HWN BS07
- das Elbenland am Katzsolbach
- Katzsolteich HWN 172
- Quellgebiet der Selke
- Wüstung Selkenfelde HWN 055
- Selkenfelder Schanze HWN BS24
Unsere Tour zum Nachwandern: www.komoot.com...