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Leipzig/Mitte-Zentrum (D-SN) - ev. Nikolaikirche - Vorläuten und Vollgeläut (Außenaufnahme)

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JRorgel

JRorgel

Күн бұрын

0:13 Vorläuten 9 Uhr e'-g'-h' und Uhrschlag
3:44 Vorläuten II 9.30h d'-e'-g'-a'-h', vorher im Hintergrund St.Thomas
7:27 Vollgeläut mit allen 8 Glocken
Leipzig ist mit etwa 600000 Einwohnern die größte Stadt des Freistaates Sachsen. Erstmals erwähnt wurde Leipzig 1015 als urbs lipzi, abgeleitet vom sorbischen Wort für "Linde" - der Name bedeutete also etwa "Stadt der Linden". 1165 wurde Leipzig das Stadt- und Marktrecht erteilt, da der Ort an der Kreuzung zweier bedeutender Handeslstraßen lag - dieses Jahr gilt als das Gründungsjahr der Stadt. 1409 wurde in der Stadt eine Universität gegrundet, 1491 wurde Leipzig zur Reichsmessestadt erhoben und wurde damit zu einem der wichtigsten Handelsplätze in Europa. 1539 wurde Leipzig im Zuge der Reformation protestantisch, wovon viele Kirchengebäude in der Stadt zeugen. Der 30jährige Krieg traf die Stadt schwer, Leipzig war von den Schweden besetzt. 1813 erlangte der Ort große Bedeutung als Ort des Sieges über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig, der der Wiener Kongress folgte. 1843 begründete Felx Mendelssohn-Bartholdy das Leipziger Conervatorium und damit die erste Musikhochschule Deutschlands - ein Zeichen für die reiche Musikgeschichte der Stadt, angefangen bei Kuhnau über Bach bis hin zu Mendelssohn, Max Reger und anderen. Im Zuge der Industrialisierung wuchs die Stadt rasant an und wurde zur Großstadt, 1900 bildete sich hier der Deutsche Fußball-Bund, der VfB Leipzig wurde 1903 erster deutscher Meister. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt schwer getroffen, zu DDR-Zeiten erlangte Leipzig große Bedeutung durch die Montagsdemonstrationen u.a. ausgehend von St.Nikolai, die letztlich zum Fall der Mauer und des SED-Regimes beitrugen. Heute ist Leipzig eine der 10 größten Städte Deutschlands und u.a. durch die Leipziger Buchmesse weit bekannt.
Die Haupt- und Stadtpfarrkirche St.Nikolai ist die älteste und größte Kirche der Stadt. Ab 1165 wurde hier ein romanischer Bau begonnen, der im 15. und 16. Jahrhundert zur heutigen spätgotischen dreischiffigen Hallenkirche erweitert wurde. 1730-34 wurde der heutige Turm errichtet, das Innere der Kirche zwischen 1784 und 1797 im Zuge der Aufklärung nach den Idealen der Urhütte/Klasizismus (u.a. mit den heutigen Palmsäulen) umgestaltet. Heute zeigt sich der Innenraum noch als weiträumige dreischiffige Hallenkirche, deren Gewölbe von den schon erwähnten Palmsäulen getragen wird, von denen eine vor der Kirche aufgestellt ist. Im Inneren dominieren die Farbtöne weiß, rosa und grün. Bemerkenswert sind weiterhin die Lutherkanzel von 1521 sowie der gotische Altar in der Nordkapelle, der barocke Hochaltar sowie ein Deckengemälde von Adam Friedrich Oeser. Die Kirche erlangte nicht nur Bedeutung als Aufführungs- und Arbeitsort von Johann Sebastian Bach, der hier u.a. die Johannespassion wiederholt aufführte, sondern auch im Rahmen der Montagsdemonstrationen und Friedensgebete in der DDR. Im Zuge dessen wurde 1982 ein einfaches Holzkreuz neben dem Altar aufgestellt.
Die heutige Orgel ist die größte (KIrchen-)Orgel Sachsens und geht zurück auf ein 1862 von Friedrich Ladegast/Weißenfels erbautes Instrument.+ 2002-2003 wurde die Orgel durch Eule/Bautzen nach mehrfachen Umbauten reorganisiert und erweitert und besitzt heute 5 Manuale mit 102 Registern, gesteuert von einem durch Porsche gestalteten Spieltisch.
Die Gocken der Nikolaikirche erlebten eine wechselhafte Geschichte . 1492 wurde eine erste Glocke gegossen (Osanna) die gleichzeitig auch als Feuerglocke diente. 1869 wurde, nach diversen Umgüssen, ein neues vierstimmiges Geläut von Jauck gefertigt (Tonfolge g°-h°-d'-g'), die große Glocke kam in die südl. Glockenstube. 1917 wurden die drei großen Glocken abgegeben, Schilling/Apolda goss zwei neue (h° und e') im Jahr 1925. 1941 wurden die beiden größeren Glocken abgegeben, die verbliebene e' von 1925 wurde 1964 durch zwei neue Glocken (h° und d') von Schilling/Apolda ergänzt. Zum 30. Jahrestag der Friedlichen Revolution sollte ein neues, vielstimmiges Geläut vom Turm erklingen, das die beiden Glocken von 1964 mit einschließen sollte. Jene von 1925 wurde dabei ausgemustert. Die Gießerei Bachert schuf 2019 ein Monumentalgeläut ersten Ranges mit der Tonfolge g°-h°-d'-e'-fis'-g'-a'-h', die große Glocke mit 6,7t wurde im Südturm untergebracht, alle anderen im Nordturm. Das Geläut zeigt sich dabei voll, rund, gut durchmischt und sehr feierlich.
Die Aufnahme erfolgte am Pfingstsonntag 2021. Zum ersten Vorläuten erklingen die Glocken 4+6+8 um 9, eine halbe Stunde später waren dann 3+4+6-8 zu hören, mit a° und c' von St.Thomas im Hintergrund. Kurz vor 10 setzte dann das volle Geläut mit seiner mächtigen Stimme ein, es dürfte in Umfang, Qualität und Größe eines der herausragendsten Geläute Ostdeutschlands sein.
Fotos, Text und Tonaufnahme: JRorgel, 2021
Alle Verwendung von Texten, Videos, Bildern und Daten bedarf meiner Genehmigung!

Пікірлер: 18
@campanaro31
@campanaro31 3 жыл бұрын
Einfach grandios!!! Ich liebe sie, wenn ich dort leben würde, würde es mir gut gehen😂!
@thenumberofthebeast13
@thenumberofthebeast13 3 жыл бұрын
Mir geht es genauso.👍
@Glockeninchemnitzundumgebung
@Glockeninchemnitzundumgebung 3 жыл бұрын
Es ist ein echt schönes Geläut. Ich war schon öfter dort, da es von Chemnitz nicht weit ist.
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Das stimmt, das Geläut ist schon ein Leuchttum in Ostdeutschland! Stimmt, von Chemnitz aus ist es nicht weit dahin... da mus ich auch nochmal hin.
@GlockenERZ
@GlockenERZ 3 жыл бұрын
Ein sehr schönes Geläut
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Das stimmt!
@jkoch1385
@jkoch1385 3 жыл бұрын
Ein saubereres Einläten wäre zwar noch schöner, dennoch ein sehr schönes Geläut und sehr schöne Aufnahmen!
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Das stimmt, das Einläuten ist verbesserungswürdig. Ich tippe auf ein Einstellungsproblem bei Glocke 8 - die kommt ja immer viel zu spät. Was denkst du? Danke für das Kompliment! Die Aufnahmen sind aus drei Stereospuren zusammen gemischt...
@Bennoglocke
@Bennoglocke 3 жыл бұрын
@@JRorgel wahrscheinlich ein "menschliches Problem".
@jkoch1385
@jkoch1385 3 жыл бұрын
Da fehlen mir die Fachkenntnisse. Könnte aber vielleicht eine zu schwach eingestellte Maschine sein?
@stahlglocke
@stahlglocke 3 жыл бұрын
Entweder sind a' und h' falsch herum angeschlossen oder die Automatik schaltet es falsch.
@JRorgel
@JRorgel 3 жыл бұрын
Daran dachte ich auch.
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