Hallo Kater Schnurz, Vielen Dank für deine vielen und guten Videos. Ich bin auf deinen Kanal gestoßen, weil meine Freundin die Vermutung geäußert hatte, sie könnte ftm- trans sein. (Sie hat sich bisher noch nicht geouted bzw. auf Rückfrage hin soll ich noch nicht männliche Pronomen nutzen. Zeichnte sich aber ab, dass das nur eine Frage der Zeit ist). Hierbei waren vor allem viele deiner älteren Videos zur selbsterfahrung mit diesem Thema etwas, was mir viele Aspekte des Tras-seins gut vermittelt haben. Ich will sie auch nicht verlassen (Geschlecht ist mir prinzipiell egal), nur versuchen zu verstehen was sie fühlt und wie ich mich jetzt "richtig" zu verhalten habe. In diesem Zuge habe ich auch einige deiner neueren Videos angeschaut. Vor allem dieses Video spiegelt nahezu meine Ansichten 1 zu 1 wieder, und ich finde es schön die Bestätigung so zu haben, dass mann dem Thema kritisch gegenüber stehen kann ohne direkt "Anti-LGBTQ+" zu sein. Vielen Dank dafür. Ich hätte aber auch noch ein paar Fragen; wie ist es bei dir mitlerweile mit dem Kinderwunsch? Das letzte mal wo du darüber geredet hast war ja vor ca. 6 Jahren wenn ich das richtig gesehen habe, hat sich da mittlerweile was geändert? Was wäre dein Rat an transmänner mit Kinderwunsch? Warten auf Testo-start bis Kinder da sind? Testo unterbrechen zum Kinder bekommen? Adoptieren (Trotz der harten Adoptionsbedingungen in Deutschland, erstrecht bei homosexuellen Paaren)? Ich hatte mal meiner Freundin gegenüber erwähnt, dass ich kein problem damit hätte, als Frau geboren geworden zu sein, aber auch nichts gegen mein Geschlecht als Mann habe. Sie meinte, ich wäre damit Agender, ich denke ehr, dass das immernoch Cis ist, da ich mich mit meinem Geburtsgeschlecht identifiziere. Was sagst du dazu? Liebe Grüße, Jonathan
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
Hey Jonathan! Dankeschön für Deine lobenden Worte und für das Vertrauen, dass Du mir zutraust, etwas Licht in Deine Fragen zu bringen. Grundsätzlich ist Identität halt wie hier im Video erwähnt eine individuelle Erfahrung. Also jede Person kann das nur für sich selbst sagen, was am ehesten zu ihr oder ihm passt und was das für sie selbst bedeutet. Wenn Deine Freundin für sich selbst erkannt hat, trans* zu sein, aber Namen, Pronomen und alles Äußerliche so zu lassen wie es ist, ist das auch möglich. Es muss nicht immer eine von außen bemerkbare Transition geben. In unserem ftm-Portal gab es auch mehrere, die für sich innerlich erkannt haben, wer sie sind und es hat ihnen gereicht. Wie Du Dich "richtig" verhalten musst, kann Dir also niemand pauschal sagen. Das muss Deine Freundin/ Dein Freund sagen. Das liegt vollkommen in deren Kontrolle. Du kannst nur anbieten, dass Du bereit bist, zuzuhören und zu unterstützen. Die zugewandte und interessierte Haltung, die aus Deinem Kommentar klingt, hört sich eigentlich schon genau richtig an. Die Unsicherheit, von der Du gerade geschrieben hast, kannst Du auch von Anfang an auf den Tisch legen. Es ist nicht schlimm, von einem unbekannten Thema noch keine Ahnung zu haben. Dann könnt ihr es als gemeinsame Reise begreifen, in der ihr euch zusammen vortastet. Wenn das Gender Deiner Freundin allein in ihren Händen liegt, bedeutet das aber umgekehrt natürlich genauso für Dich, dass Du nicht von außen gesagt bekommen kannst, dass Du agender bist. Wenn Du Dich mit Deinem männlichen Geschlecht identifizierst und das auch nicht einschränken musst und Du die Beschreibung für Cisgender für Dich passend findest, dann bist Du cis*. Das ist dasselbe Prinzip. Auch ich kann Dir dazu gar nichts anderes sagen, weil es voll Dein Hoheitsgebiet liegt. Für Dich gilt umgekehrt eben auch dasselbe: Ohne Deinen Willen geht hier gar nichts vor oder zurück. Was die Frage nach dem Kinderwunsch angeht: Das ist eine sehr gute Frage und Du hast Recht, dass man sich damit unbedingt befassen sollte, bevor es an medizinische Maßnahmen geht. Bei mir selbst hat sich an meinem eigenen Kinder-Nichtwunsch nichts geändert seit dem Transitionsstart. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich Eizellen einfrieren lassen können. Es gibt aber inzwischen schon reichlich Fälle von Transmännern, die bereits voll in Transition sind, ihre Hormontherapie unterbrechen, Eizellen bilden, schwanger werden und später wieder weiter Testosteron nehmen. Das muss aber nicht funktionieren. Es gibt auch Leute, die starten mit Testo und bleiben danach für immer und ewig unfruchtbar. Daher ist es gut und richtig, sich mit dem Thema vorher zumindest mal zu befassen. Hier habe ich beschrieben, wie sich die Testosteron-Therapie auf die Fruchtbarkeit auswirkt: kzbin.info/www/bejne/qJfKZJR-gdWdqqM Ich hoffe, das war ein wenig hilfreich und Du konntest was mit meinen Antworten anfangen. Wenn nicht, schreib gern noch einmal. 🤗 Alles Gute.
@dihydrogeniummonoxid73162 жыл бұрын
@@KaterSchnurz vielen Dank für deine Antwort😊!!
@blacky55502 жыл бұрын
Vielen vielen Dank für die Reflexion!
@dexchaos92222 жыл бұрын
Hallo mein lieber Kater Schnurz, ich freue mich über dieses Video und ich finde du hast viele Punkte gut und richtig dargestellt. Ich kann mich dem, was du hier erzählst inhaltlich nur anschließen. Es macht selbst den entspanntesten Menschen wütend, wenn jemand einfach ankommt, einem sagt alles was man glaubt ist falsch, einen beschimpft und diffamiert und dann aber Rücksicht einfordern, weil man ja zu einer Minderheit gehöre. Wenn die LGTBQ-Community Toleranz will, dann muss sie auch Toleranz leben. Leider erlebt man mit dem Aufstieg des Wokeismus eher das exakte Gegenteil aus diesen Kreisen. Solche Videos sind deshalb besonders wichtig. Einen besonders wichtigen Punkt hast jedoch meiner Ansicht nach außen vorgelassen und das sind die Kinder: Wir sind mittlerweile an dem Punkt wo politische Aktivisten auf allen Kanälen versuchen die Kinder mit Wokeismus zu indoktrinieren und das merken die Leute. Und ich denke, dass ist neben der Schutzraumdebatte der wichtigste Punkt. Die Indoktrination von Kindern ist einfach falsch. Und es ist völlig egal wie sehr die Ideologen glauben im Recht zu sein, dass was abgeht ist einfach inakzeptabel. Du hast zum Beispiel den Christopher Street Day erwähnt, aber nicht, dass die Leute ihre Kinder mitbringen, die dort dann sehen wie sich Menschen öffentlich ficken und anpissen. Das ist entartet sondergleichen und alle Beteiligten sollten dafür in den Knast wandern! Aber es passiert nichts. Es wird einfach akzeptiert. Das sind so die Dinge die Menschen ernsthaft radikalisieren gegenüber der queeren Community. Auf die anderen Punkte will ich jetzt gar nicht im Detail eingehen, da haben wir ja schonmal drüber gesprochen. Warum sprichst du so positiv von einem Event wo derartiges stattfindet? Das wäre so eine Frage die mich dabei etwas stört. Das andere was ich ein bisschen komisch fand, dass was als du auf den Ursprung des Christopher Street Day eingegangen bist, wo du im Prinzip meintest das war legitime Gewalt. Befürwortest du etwa politische Gewalt? Naja, und wenn sie von der "richtigen Seite" kommt? Das klang halt irgendwie so. Man sieht langsam Teile der LGBTQ-Community tatsächlich auch ansatzweise die eigene Propaganda kritisieren, zum Beispiel beim öffentlich-rechtlichen Beitrag über Noah/Nora/Nova. Da haben auch viele auf dieser Community klar anerkannt, dass dies Kindesmissbrauch ist und das sich das Jugendamt dort einschalten muss. Was denkt der Kater dazu?
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
Hey danke Dir für Dein Feedback und die Kritik. Was den Christopher Street Day angeht, habe ich solche Auswüchse, wie Du sie beschreibst, noch nicht gesehen. Aber ich kenne solche Geschichten zumindest vom Hörensagen. Intern wird das aber harsch kritisiert, weil wir uns ja dennoch im öffentlichen Raum befinden und nicht einfach Straftaten begangen werden dürfen, nur weil ein Regenbogen-Band über der Straße hängt. Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit durchzuführen, ist halt einfach Erregung öffentlichen Ärgernisses und nicht erlaubt. Warum die Polizei das nicht stoppt, wenn sie etwas Derartiges beobachtet, kann Dir die Polizei selbst wohl am ehesten sagen - nicht ich. Es ist halt ein wahnsinnig großes Event. Ich kann mir vorstellen, dass die Polizei einfach nicht alles mitkriegt, was da so passiert. Da ist es an den Demonstrierenden selbst, ein Auge aufeinander zu haben und wo ich so gelaufen bin, hat das auch ganz gut geklappt bisher. Auch, dass der CSD optisch teilweise mehr einer Partymeile gleicht, anstatt einer Demonstration, zieht regelmäßig Kritik innerhalb der Community auf sich. Also, das Regenbogenlager ist ein ständig zerstrittener Haufen, falls das von außen nicht sichtbar sein sollte. Da kann man noch nichtmal Piep sagen, ohne dass das zig andere sofort kritisieren. Was den Ursprung des CSD angeht: Ja, den Aufstand halte ich für gerechtfertigt. Nicht weil ich zwischen guter Gewalt und böser Gewalt unterscheide (sollte im Video auch rübergekommen sein), sondern weil die Gewalt halt schon da war, bevor der Aufstand auf der Christopher Street stattfand. Sie richtete sich nur permanent gegen Schwule, Lesben, Trans*Menschen etc., die dort in den Lokalen ein- und ausgingen. Wenn eine Minderheit so zum Frustabbau von der übrigen Mehrheitsgesellschaft missbraucht wird, sie als minderwertig gilt und ihr verbaler Protest komplett verhallt, dann gibt es irgendwann keine anderen Möglichkeiten mehr. Dann kann die Minderheit sich immer weiter für alle Ewigkeiten misshandeln lassen und darauf hoffen, dass die Gesellschaft irgendwann einsieht, dass das scheiße ist, was sie macht oder sie wehrt sich körperlich. Gewalt findet also so oder so statt. Nur die Richtung wurde bei dem Aufstand einmal umgedreht. Ihnen die Notwehr zu verbieten, würde heißen, es ist Recht, jemandem zu schaden, solange die Zielperson einer Personengruppe angehört, die als minderwertig abgestempelt wurde. Das ist zumindest die Schlussfolgerung, die ich aus Deiner Aussage ziehe. Bestimmt wolltest Du das nicht damit sagen, oder? Was den Fall der Familie angeht, die ihr 4-jähriges Kind geschlechterneutral erzieht, ist eigentlich ein Fall von "Zielgruppe verfehlt" seitens der Eltern. Sie reden von Konzepten wie Gender und Identität, damit sind ja viele Erwachsene schon überfordert und wissen das selbst noch nicht, wer sie wirklich sind. Von einem 4-jährigen Kind zu erwarten, dass es das alles entscheiden kann, verlangt von ihm Kompetenzen ab, die es noch gar nicht entwickelt haben kann. Sie behaupten, da sie ihr Kind geschlechterneutral erziehen, würden sie dieses nicht als Projektionfläche für Geschlechtervorstellungen sehen, aber sie nutzen es als Projektionsfläche für ihre aktivistischen Überzeugungen. Sieht für mich aus nach einem klaren Fall von "Problem erkannt, Fehler trotzdem gemacht, nur umgekehrt". Traurig - vor allem für das Kind. Sowas wie einen Elternführerschein wünsche ich mir manchmal ganz leise, wenn niemand zuhört, aber ist auch nur eine fixe Idee.
@johapunkt30532 жыл бұрын
Zunächst einmal danke, dass du auch immer wieder unbequeme Themen aufgreifst und diskutierst! Was das Toilettenthema angeht würde ich jedoch einen klaren Standpunkt vertreten: Jede*r sollte einfach nur in Ruhe pinkeln gehen dürfen. Du hast es ja selbst gesagt: Wenn jemand wirklich die Absicht hat eine andere Person (sexuell) zu belästigen, dann ist dieser Person egal, in welche Toilette sie dafür geht. Und was die Argumentation angeht, dass sich jemand spontan als Frau identifiziert, nur um in weibliche Sicherheitsräume eindringen zu dürfen, dann hält sich das einfach nicht, wenn man sich die Länder anschaut, in denen es bereits das Selbstbestimmungsgesetz gibt. Personen, die sich dieser Argumentation bedienen, sollten sich klar machen, dass sie nicht vor trans Frauen Angst haben, sondern vor cis Männern, die das System nach ihrem Gutdünken missbrauchen. Cis Frauen können cis Frauen Gewalt antun, und cis Männer können cis Männern Gewalt antun. Da sollte lieber generell in der Gesellschaft für mehr gegenseitigen Respekt gearbeitet werden, Konfliktlösungsfähigkeiten geschult werden, anstatt Selbstbestimmung jenen vorzuenthalten, die sie bisher nicht bekommen, nur weil jemand, der sie schon hat sie missbrauchen könnte. Das ist ungefähr so, als wenn man niemanden mehr einen Führerschein machen lassen würde, weil es ja Menschen gibt, die ihre Kraftfahrzeuge als Waffen benutzen und damit gezielt in Menschengruppen, Weihnachtsmärke, etc. fahren. Und die Rechtssprechung heißt ja nicht: "Aha, hier hat eine Frau einer Frau (sexuelle) Gewalt angetan, also ist das legitim weil gleichgeschlechtlich, Fall ad acta", sondern sie heißt "Hier hat eine Person A einer Person B (sexuelle) Gewalt angetan, also ist das Strafmaß folgendes [...]". Persönlich fände ich es am besten, wenn _alle_ Toiletten unisex sind, alle abschließbare Kabinen haben und mal ein genereller Konsens herrscht, dass andere Menschen einfach mal nicht belästigt werden. Meinetwegen kann man dann noch einen extra Schminkraum und eine Wickelstation haben. Das ist nämlich auch ein Problem: schwule oder alleinerziehende Väter müssen hin und wieder in Damentoiletten, weil es in Männertoiletten meist keinen Wickeltisch gibt. Was du bei dem Kapitel 'soziale (De-)Konstrukte ansprichst, ist meiner Meinung nach die der Begrifflichkeit geschuldete Verwirrung zwischen "Geschlecht" und "Geschlecht". Was im Englischen nämlich so schön in sex und gender getrennt wird, hat im Deutschen eben nur den einen Begriff, der beides meinen kann. Sex wird hierbei durch messbare Werte bestimmt, also Genotyp und Phänotyp, gender als soziales Geschlecht aber eben durch jene Werte, die soziokulturell einem Geschlecht zugewiesen werden, durch Eigen- und Fremdzuweisung. Und ja, letzteres ist deshalb eben ein soziales Konstrukt. Das Phänomen des Wechsels zwischen Geschlechtsidentitäten kommt meines Wissens nach nur bei genderfluiden Personen vor, die meisten 'bleiben' bei dem Geschlecht, als das sie sich identifizieren. Meist arbeiten diese Personen aber auch mit Codes, damit ihre direkten sozialen Kreise wissen, ob sie gerade weiblich, männlich oder weder noch gelesen werden wollen, beispielsweise mit Armbändern unterschiedlicher Farben. Ich bin jedoch ganz bei dir, dass eine Abschaffung von gender nicht funktioniert, eben weil der Mensch ein alter braucht, um sein ego definieren zu können. D.h. man braucht definierte Geschlechter, um sich zugehörig fühlen, oder eben abgrenzen zu können. Was hier wieder vielmehr Überarbeitung und Erweiterung bedarf, ist die Bewertung. Dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass bestehende Strukturen hinterfragt und ggf. überarbeitet werden. Dass sich Menschen offen und respektvoll verhalten, auch wenn sie bspw. von neutrois oder demiguy noch nie was gehört haben. Ob man wirklich jedes Mikrolabel braucht, das sich in irgendeinem Forum im Umlauf befindet, wird sich vermutlich als nicht gegeben herausstellen. Aber ich finde es gut, dass man Dinge ausprobiert. Was die liebe Sprache angeht... Das "jemensch"-Phänomen finde ich als jemand mit einem Sprachstudium im Gepäck komplett absurd, da 'Mensch' und 'man' den gleichen etymologischen Hintergrund haben. Ich habe auch mit dem generischen Maskulinum kein Problem, finde Stundent*innen (mit Sprachpause) jedoch besser, als Studierende. Dass es im Deutschen keine vernünftige sozial akzeptiere geschlechtsneutrale Anrede gibt, finde ich extrem schade. Da muss ich die männlichen Pronomen für mich in ihrer Bedeutung erweitern, um eine akzeptable Anredeform zu haben (denn mir geht es gegen den Strich, ständig den Vornamen anstatt eines Pronomens zu nutzen und auch mit Neopronomen kann ich bisher nicht warm werden, da ich alle als sehr künstlich und sprachökonomisch nicht passend empfinde). Ich glaube, der verstärkte Aktivismus und die nachdrücklichere Einforderung der nicht-binären Menschen hängt zum einen auch mit der Nichtgreifbarkeit der Identität zusammen und es wird sich über den Aufruf zur Validierung auch eine Selbstbestätigung erhofft, die man sich eventuell selbst nicht zugesteht. Zum anderen denke ich jedoch auch, dass mit Validierung vor allem gemeint ist: "Mach mich dafür nicht runter, dass ich diese Identität habe, die ich für mich so definiere." Also weniger ein aktives "Ja, du bist eine femme nicht-binäre Person!", sondern mehr ein "Okay." Wobei ich besonders bei nicht-binären Personen sehr oft das Gefühl habe, dass US-amerikanische Werte als Grundlage für eine Abgrenzung herangezogen werden, was hierzulande oft gar nicht relevant ist, da Deutschland meiner Erfahrung nach größtenteils eh nicht so krass stereotyp ist, wie die USA.
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
Hallo und ganz großen Dank an Deine Gedanken zu den verschiedenen Themen! Dem kann ich eigentlich nur von vorn bis hinten zustimmen. Was Du da beschreibst, wie Toiletten organisiert werden sollten, finde ich persönlich auch sehr gut. Einzelkabinen unisex und der Waschraum für alle klingt gut. Ich hätte noch im Falle von gastronomischen Einrichtungen oder so an extra Kabinen gedacht, die in der Nähe des Personals sind, für Menschen mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis. Dann bekommt das Personal schneller mit, wenn etwas passiert. Aber das war nur eine unausgegorene Idee von meiner Seite. Die Tatsache, dass Frauen sich nicht nur vor Cismännern fürchten müssen, sondern andere Frauen genauso zu Täterinnen werden können, scheint ja inzwischen langsam anzukommen. Deinen anderen Punkten schließe ich mich ansonsten einfach mal an. 😇
@samlee94012 жыл бұрын
Sehr schwieriges und komplexes Thema auf jeden Fall! Ich glaube, was mich an vielen cis und hetero Menschen am meisten stört, ist der fehlende Wille sich den jeweiligen Ängsten und Sorgen zu stellen, zum Beispiel den mangelnden Grenzen, die man als Mädchen/Frau heute noch beigebracht bekommt. Queere Menschen sind oft dazu gezwungen sich damit auseinander zu setzen, siehe internalisierte Homophobie beispielsweise, und arbeiten hart und lange daran, sich davon halbwegs zu befreien. Und dann kommen Argumente wie "trans Frauen auf der Toilette bedrohen mich" und die jeweilige Person müsste sich damit beschäftigen, warum sie sich bedroht fühlt, siehe z.B. das berühmte Beispiel J.K. Rowling, und wie man das Problem lösen kann. Tut die Person aber oft nicht. Daher stimme ich dir zu, es braucht Auseinandersetzung, Diskussion und Kompromisse von beiden Seiten.
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
Absolut. Danke Dir für Deinen Input. Da sieht man leider total das Privileg derjenigen, die bisher ihre Ansicht als Standard annehmen konnten. Die müssen sich halt gar nicht in die Lebensrealität anderer hineindenken, weil das ihr Alltag gar nicht von ihnen fordert. Wenn ich ehrlich bin, auf die Waschraumfrage habe ich selbst überhaupt keine Antwort. Meine Idee ginge so in die Richtung, die Trennung nicht zwischen Mann und Frau einzuführen, sondern zwischen denen, die gerade Schutz und Abgeschirmtheit suchen und den anderen. Ähnlich wie bei den "Frauenparkplätzen" in der Tiefgarage. Aber ob das praktikabel ist, keine Ahnung. In der Art einer J.K. Rowling natürlich nur mit dem Finger auf die Transfrauen zu zeigen und zu fordern, dass die sich gefälligst anzupassen haben, ist wieder so die olle Privilegien-Trumpfkarte: Ich muss mich nicht anpassen, weil ich bin mächtiger. Näh. Is' nicht.
@samlee94012 жыл бұрын
@@KaterSchnurz Das Problem bei einer solchen Trennung der Toiletten wäre wiederum, dass sich ein schutzsuchender Mensch quasi "outen" müsste und das kann natürlich je nach Situation auch für sie/ihn gefährlich sein. Persönlich sehe ich da nur die Lösung, Schutz und Hilfsangebote massiv auszubauen, das Thema am besten komplett aus der Tabu-/Scham-Zone zu zerren und damit den Tätern/Täterinnen zumindest ein großes Stück Macht zu entziehen. Auf jeder Toilette, völlig egal wer da nun reingeht, Angebote für Opfer und (!) Täter*innen bewerben, kostenlos, niedrigschwellig, anonym auf Wunsch etc. Überall verfügbar. Das würde vielleicht nicht alle Probleme lösen, aber hoffentlich einen großen Teil. Und ja, genauso wie der Rest ist das halt leider auch eine Machtfrage.
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
@@samlee9401 Stimmt, Du hast Recht. Wie gesagt, war eine unausgegorene Idee von mir. Aber das Übel bei der Wurzel, also bei den Täter*innen zu packen, sehe ich auch die beste Strategie. Hört sich nach einem langfristigen Investment an und nach keiner fixen Jetzt-Sofort-Lösung, aber genau deswegen rechne ich solchen Strategien die besten Chancen aus.
@andybonick85482 жыл бұрын
Die Empfindlichkeiten in der Queer Community nerven mich sehr und verursachen mehr Schaden als Nutzen. Obwohl ich im nicht- binären Spektrum bin, würde ich niemanden zumuten wollen, künstliche Pronomen zu benutzen. Ich finde es sehr gut, dass du das Thema aufgreifst!
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
Ob es mehr Schaden als Nutzen bringt, kann ich nicht beurteilen. Aber zumindest was die Pronomenfrage angeht, handhabe ich das genauso wie Du 😇
@Lee-ro3lt2 жыл бұрын
Ich finde es sehr traurig, dass du komplett drauf verzichtest richtig angesprochen zu werden. Klar es gibt Orte und Situationen in denen das vielleicht zu schwierig sein kann, aber grundsätzlich finde ich es keine all zu große Anmaßung mit dem richtigen Pronomen angesprochen werden zu wollen, vor allem wenn man nachsichtig ist im Lernprozess, da es natürlich am Anfang recht schwierig sein kann sich zu gewöhnen
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
@@Lee-ro3lt Öh, aber männliche Pronomen sind doch richtig für mich. ☺️ Neutrale Pronomen haben wir ja nicht und irgendwelche Eigenkreationen möchte ich nicht benutzen. Oder meintest Du das gerade irgendwie anders?
@Lee-ro3lt2 жыл бұрын
@@KaterSchnurz Ne sorry, das war an Andy gerichtet. Mein Punkt ist der, dass man benutzen können sollte, was zu einem passt, natürlich ohne dreistes Einfordern. Sprache ist ja durchaus veränderbar. Es ging mir um das "niemand zumuten wollen"
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
@@Lee-ro3lt Achso, sorry. Der Kommentar wurde mir als Antwort eingeblendet. Musst vielleicht Andy direkt nochmal antworten, damit er das auch sieht.
@Herr_Rabe2 жыл бұрын
Weil leider in vielen schönen Frauen schon mindestens ein Mann zum Höhepunkt gekommen ist den sie aber nicht bis an ihr Lebensende lieben will oder darf, muss ich jetzt so eine Frau akzeptieren?
@KaterSchnurz2 жыл бұрын
Akzeptieren als was? Als Mensch? Ja. Als Partnerin? Nein. Es steht Dir frei, Deine Kriterien so festzulegen wie Du möchtest. Den anderen steht es frei, dasselbe zu tun.
@Herr_Rabe2 жыл бұрын
@@KaterSchnurz Hallo Danke für diese Antwort. Liebe Grüsse Rabe