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Es erklingen die vier Glocken aus Mühlrüti im Toggenburg, Kanton Sankt Gallen.
Stimmung: d' f' g' b'
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Gussjahr: 1931
Der Zwiebelturm in Mühlrüti beherbergt ein ausgezeichnetes Rüetschi Geläute aus den frühen 30er Jahren. Es überzeugt mit seinem Klangvolumen. Interessanterweise sind die Glocken in einem Holzstuhl aufgehängt. Das begünstigt das ganze noch ein bisschen.
Zur Geschichte der Kirche:
Eine erste Kapelle entstand in Mühlrüti im Jahr 1652. Hauptmann Josef Holenstein liess auf seinem Grundstück im Vorgelände des heutigen Gasthofs Hirschen eine Josefskapelle bauen. Geistlicher Förderer dieses Unternehmens war Prior Pater Joachim Seiler, der spätere Abt von Fischingen. 1672 erfolgte die Einsegnung der Kapelle. Die Stiftungsgelder durften nicht dem Kirchenfonds in Mosnang zufliessen, sondern galten bald einmal als Grundstock einer Pfarreigründung.
Die Pfarreigründung erfolgte nach langjährigem Tauziehen zwischen dem Bistum Konstanz und den Klöstern Fischingen und St.Gallen. Dank dem beständigen Drängen und Bitten der Mühlrütner Gläubigen konnte am 30. August 1764 unter Abt Cölestin Gugger von Staudach die formelle Errichtung geschehen.
1761 wurden Kirche und Pfarrhaus erstellt. Ein grosser Gönner war Johannes Pfister ehemals Pfarrer in Bernhardzell. Für die Kirche wurden folgende Innenmasse vorgeschrieben: Breite 9,9m; Länge des Chors 7,5m; Langhaus 15,6m; Mauerhöhe 9m; Turmhöhe 13,2m. Der Eingang, von einem Vorzeichen auf vier Pfeilern gestützt, lag anscheinend an der Nordflanke der Kirche. Im Innern sollten ein Gipsplafond, ein Tonplattenboden, eine Bestuhlung auf Holzrost und zwei Beichtstühle entstehen. Der Rohbau erfolgte 1763. Nach einem vom Bischof von Konstanz verhängten Baustopp im November des gleichen Jahres trat ein Stillstand ein. Erst als die Pfarreigründung gesichert war, erhielten die Nachfahren des Josef Holenstein am 21. April 1764 die Erlaubnis, die alte Kapelle abzubrechen, um das Baumaterial und das Inventar an die neue Kirche zu verwenden.
Ein herzliches Dankeschön richte ich hiermit an den freundlichen Präsidenten der Kirchenpflege für das öffnen des Turmes!