meinFrankfurt: Nordweststadt

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Күн бұрын

Aufgrund des enormen Wohnraumbedarfs in Frankfurt nach dem 2. Weltkrieg beschloss die Stadt Frankfurt auf Drängen der Wohnungsbaugenossenschaften auf 170 Hektar ein neues Stadtviertel für 25.000 Menschen zu bauen.
Die Architekten Walter Schwagenscheidt und Tassilo Sittmann wurden mit der Planung beauftragt. Die neuartige „Raumstadt” mit 7.000 Wohnungen sollte überwiegend aus Gebäudegruppen mit Zeilenbauten, Hochhäusern und Reihenhäusern bestehen. Die Bauten sind konsequent rechtwinklig ausgerichtet und gut belichtet. Wichtig war den Planern damals die Vielfalt der vorgeschlagenen Wohnungstypen. Der Mix aus Reihenhäusern, Bungalows, Geschossbauten und Hochhäusern sollte auch in einem entsprechenden sozialen Mix der Wohnbevölkerung resultieren.
Mit dem Anschluss an die erste Frankfurter U-Bahn-Linie sowie der 4-spurigen Rosa-Luxemburg-Straße ist die Trabantenstadt verkehrsmäßig sehr gut angebunden.
Alle Gebäude werden mit Fernwärme aus der nahen Müllverbrennungsanlage beheizt. Die Mehrfamilienhäuser haben überdurchschnittlich große Abstände voneinander. Die Fußwege verlaufen getrennt vom Fahrverkehr, oft werden sie mit einer der 17 schmalen Brücken über die Ringstraßen geführt. Die Anliegerstraßen münden meist in einer der 40 Tiefgaragen, in denen sich insgesamt ca. 3000 Stellplätze befinden. Das unterirdische Parken trägt zumindest im Innern der Wohngebiete zu dem positiven, von Grünflächen und Spielplätzen geprägten Erscheinungsbild bei. Die Siedlung ist durch große, vom Landschaftsarchitekten Erich Hanke konzipierte Grünflächen in überschaubare Nachbarschaften gegliedert. Grüner Mittelpunkt der als ruhig geltenden Urbanisation ist der Martin-Luther-King-Park mit seinem kleinen Weiher. An seinem Ufer kann man kaum glauben, dass man sich gerade in Deutschlands dichtest besiedelten Großstadt befindet.
Kinder finden in der Nordweststadt eine Vielzahl von Spielplätzen, große Grünflächen, Parks und viele Freizeitangebote. Hier findet man auch Frankfurts ältesten Abenteuerspielplatz. Im Vergleich zu hochverdichteten Stadtteilen wie etwa dem Nordend, ist die Nordweststadt ein wahres Kinderparadies.
Im Gegensatz zu vielen anderen Großsiedlungen der 60er und 70er Jahre in anderen Städten ist die Nordweststadt heute in deutlich geringerem Maße von sozialen Problemen betroffen und zählt aufgrund der inzwischen ausgewachsenen, umfangreichen Stadtteilbegrünung zu den attraktiveren Wohngebieten Frankfurts. Trotz einiger Kritik gehört die Nordweststadt zu den lebenswertesten Trabantenstädten Deutschlands, was auf die genannten städtebaulichen Grundgedanken zurückzuführen ist, wie etwa genügend Raum zwischen den Häusern für Licht und Sichtachsen, verschiedenste Wohnungstypen vom Einfamilienhaus oder Reihenhaus über kleinere Mehrfamilienhäuser bis zum Hochhaus, eine vernünftige Verkehrsführung und die gewollte soziale Mischung der Bewohner.
Mit einem kulturellen und kommerziellen Stadtteilzentrum sollten alle öffentlichen und privaten Einrichtungen für sie und die in der Nachbarschaft lebenden Bürger, insgesamt etwa 50.000, geschaffen werden. Das Nordwestzentrum ist als Einkaufszentrum auch weit darüber hinaus beliebt, weil es mit dem Auto gut zu erreichen ist und man immer ein der 3.500 Parkplätze findet. Während man vielen Gebäuden in der Nordweststadt die 50 Jahre Alter ansieht, ist das Nordwestzentrum selbst frisch und attraktiv - und genauso grün wie die Umgebung. Der Mix der mehr als 150 Ladenlokale ist attraktiv und immer gut besucht. Primark, Media Markt und Kaufhof sind beispielhafte Publikumsmagneten. Die vollständige Überdachung mit riesigen geschwungenen Glasdächern macht das Einkaufserlebnis hier gänzlich wetterunabhängig. Hier findet man auch ein breites Angebot an Fachärzten, das Erlebnisbad Titus-Therme, ein Hotel, Versammlungsräume und ein Bürgeramt.
Neben dem dominanten großen Zentrum wollte man zusätzlich eine lokale Grundversorgung bieten. Der große Erfolg des Nordwestzentrums hat sich jedoch nachteilig auf das so genannte kleine Zentrum ausgewirkt, das sich gegen den großen Konkurrenten kaum behaupten kann.
Die Nordweststadt ist ein gelungenes Beispiel für ein erfolgreiches Konzept einer neu geschaffenen Trabantenstadt. Zur Behebung des Wohnungsmangels in Frankfurt bräuchte Frankfurt eine neue solche Siedlung.
Hans-Peter Brill

Пікірлер: 7
@mpu.experte.kastellon
@mpu.experte.kastellon 2 жыл бұрын
Frankfurt Nordweststadt ist irgendwie ein besonderer Stadtteil. Wie Azad in einem Interview sagt: Ist sehr eigen, was vergleichbares kenne ich auch nicht. Coole Leute kommen aus dem Viertel, Musiker, Fußballer etc. Die Nordi ist vor allem echt groß, muss man sagen.
@septembermorgen1690
@septembermorgen1690 11 ай бұрын
Ich habe als Kind in der Ernst-Kahn Straße gewohnt. Als ich 6 wurde und die Rosa Luxemburg Straße vor dem Haus gebaut wurde, sind meine Eltern nach Freiburg gezogen. 50 Jahre her, trotzdem habe ich noch viele Erinnerungen... war schon geil damals ... 🥰
@tja9212
@tja9212 4 жыл бұрын
Ja nett. Als Bub aus der Nordi, mittlerweile leider im Exil, geht mir da echt des Herz uff. Auch so ästhetisch, die alte Dame. ich bringe die Nordweststadt immer gerne als utopischen Städtebau, als "Leben im Park" als Beispiel an. Angesichts der Blickachsen und Begrünung wäre es an sich auch recht wurscht, wenn die Häuser die dreifache Höhe hätten. Lediglich etwas mehr Verkehr müsste man einplanen. Aber diese versetzte Platzierung der Häuser lockert das alles wunderbar auf. Schönes Video, danke dafür :)
@meinFrankfurt
@meinFrankfurt 9 жыл бұрын
Aufgrund des enormen Wohnraumbedarfs in Frankfurt nach dem 2. Weltkrieg beschloss die Stadt Frankfurt auf Drängen der Wohnungsbaugenossenschaften auf 170 Hektar ein neues Stadtviertel für 25.000 Menschen zu bauen. Die Architekten Walter Schwagenscheidt und Tassilo Sittmann wurden mit der Planung beauftragt. Die neuartige „Raumstadt” mit 7.000 Wohnungen sollte überwiegend aus Gebäudegruppen mit Zeilenbauten, Hochhäusern und Reihenhäusern bestehen. Die Bauten sind konsequent rechtwinklig ausgerichtet und gut belichtet. Wichtig war den Planern damals die Vielfalt der vorgeschlagenen Wohnungstypen. Der Mix aus Reihenhäusern, Bungalows, Geschossbauten und Hochhäusern sollte auch in einem entsprechenden sozialen Mix der Wohnbevölkerung resultieren. Mit dem Anschluss an die erste Frankfurter U-Bahn-Linie sowie der 4-spurigen Rosa-Luxemburg-Straße ist die Trabantenstadt verkehrsmäßig sehr gut angebunden. Alle Gebäude werden mit Fernwärme aus der nahen Müllverbrennungsanlage beheizt. Die Mehrfamilienhäuser haben überdurchschnittlich große Abstände voneinander. Die Fußwege verlaufen getrennt vom Fahrverkehr, oft werden sie mit einer der 17 schmalen Brücken über die Ringstraßen geführt. Die Anliegerstraßen münden meist in einer der 40 Tiefgaragen, in denen sich insgesamt ca. 3000 Stellplätze befinden. Das unterirdische Parken trägt zumindest im Innern der Wohngebiete zu dem positiven, von Grünflächen und Spielplätzen geprägten Erscheinungsbild bei. Die Siedlung ist durch große, vom Landschaftsarchitekten Erich Hanke konzipierte Grünflächen in überschaubare Nachbarschaften gegliedert. Grüner Mittelpunkt der als ruhig geltenden Urbanisation ist der Martin-Luther-King-Park mit seinem kleinen Weiher. An seinem Ufer kann man kaum glauben, dass man sich gerade in Deutschlands dichtest besiedelten Großstadt befindet. Kinder finden in der Nordweststadt eine Vielzahl von Spielplätzen, große Grünflächen, Parks und viele Freizeitangebote. Hier findet man auch Frankfurts ältesten Abenteuerspielplatz. Im Vergleich zu hochverdichteten Stadtteilen wie etwa dem Nordend, ist die Nordweststadt ein wahres Kinderparadies. Im Gegensatz zu vielen anderen Großsiedlungen der 60er und 70er Jahre in anderen Städten ist die Nordweststadt heute in deutlich geringerem Maße von sozialen Problemen betroffen und zählt aufgrund der inzwischen ausgewachsenen, umfangreichen Stadtteilbegrünung zu den attraktiveren Wohngebieten Frankfurts. Trotz einiger Kritik gehört die Nordweststadt zu den lebenswertesten Trabantenstädten Deutschlands, was auf die genannten städtebaulichen Grundgedanken zurückzuführen ist, wie etwa genügend Raum zwischen den Häusern für Licht und Sichtachsen, verschiedenste Wohnungstypen vom Einfamilienhaus oder Reihenhaus über kleinere Mehrfamilienhäuser bis zum Hochhaus, eine vernünftige Verkehrsführung und die gewollte soziale Mischung der Bewohner. Mit einem kulturellen und kommerziellen Stadtteilzentrum sollten alle öffentlichen und privaten Einrichtungen für sie und die in der Nachbarschaft lebenden Bürger, insgesamt etwa 50.000, geschaffen werden. Das Nordwestzentrum ist als Einkaufszentrum auch weit darüber hinaus beliebt, weil es mit dem Auto gut zu erreichen ist und man immer ein der 3.500 Parkplätze findet. Während man vielen Gebäuden in der Nordweststadt die 50 Jahre Alter ansieht, ist das Nordwestzentrum selbst frisch und attraktiv - und genauso grün wie die Umgebung. Der Mix der mehr als 150 Ladenlokale ist attraktiv und immer gut besucht. Primark, Media Markt und Kaufhof sind beispielhafte Publikumsmagneten. Die vollständige Überdachung mit riesigen geschwungenen Glasdächern macht das Einkaufserlebnis hier gänzlich wetterunabhängig. Hier findet man auch ein breites Angebot an Fachärzten, das Erlebnisbad Titus-Therme, ein Hotel, Versammlungsräume und ein Bürgeramt. Neben dem dominanten großen Zentrum wollte man zusätzlich eine lokale Grundversorgung bieten. Der große Erfolg des Nordwestzentrums hat sich jedoch nachteilig auf das so genannte kleine Zentrum ausgewirkt, das sich gegen den großen Konkurrenten kaum behaupten kann. Die Nordweststadt ist ein gelungenes Beispiel für ein erfolgreiches Konzept einer neu geschaffenen Trabantenstadt. Zur Behebung des Wohnungsmangels in Frankfurt bräuchte Frankfurt eine neue solche Siedlung. Hans-Peter Brill
@bumpgun1316
@bumpgun1316 5 жыл бұрын
439
@aller263
@aller263 5 жыл бұрын
Amnesia straight outta Frankfurt am Main
@soso7931
@soso7931 11 ай бұрын
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