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Nomine Videoportrait, Audio in CD-Qualität. Die sogenannte „Vater unser“ - Sonate von Mendelssohn op.65, 6., benannt nach dem zugrunde liegenden Choral. Sybille Groß spielt an der historischen Orgel von Philipp Furtwängler (1859) in Buxtehude St. Petri. Details zur Orgel unter www.nomine.net
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Die große Orgel in St. Petri ist eine der bedeutendsten norddeutschen Orgelbauten der frühen Romantik. Sie wird nach einem Unglück erbaut: Im Jahr 1853 wird bei einem Turmbrand die 1701 fertiggestellte Orgel Arp Schnitgers vernichtet. Aber bereits sechs Jahre später stellt Philipp Furtwängler aus Elze eine neue Orgel fertig.
Philipp Furtwängler ist gelernter Großuhrmacher - vermutlich ohne Lehre als Orgelbauer, sondern mithilfe autodidaktischer (selbstständiger) Aneignung des für den Orgelbau benötigten Wissens. Erst mit 38 Jahren beginnt er mit dem Orgelbau und 18 Jahre später entsteht in Buxtehude sein zweitgrößtes Werk. Seine qualitätsvollen Instrumente weisen manche originelle Konstruktion auf, die unter traditionellen Orgelbauern zu der Zeit nicht üblich sind.
Mit 52 Registern auf drei Manualen und Pedal gehört die Orgel noch heute zu den größten der Region. Traditionelle Klangfarben erlauben eine angemessene Darstellung barocker Werke z. B. von Johann Sebastian Bach und die typischen Grundstimmen wie Salicional oder Violoncello empfehlen die Orgel für Werke der Romantik, z. B. von Felix Mendelssohn Bartholdy oder Johannes Brahms.
So zierlich der Prospekt (die künstlerische, verzierte Vorderseite der Orgel) auch wirken mag, verbergen sich dahinter im Inneren der Orgel 3300 Pfeifen aus Metall und Holz. Die größten haben eine Länge von knapp fünf Metern, die kleinsten Pfeifen sind nur ca. zwei Zentimeter groß. Die Luft, die sie zum Klingen bringt, kommt von großen Keilbälgen, die sich im Turm hinter der Orgel befinden. Noch heute kann die Orgel ohne Strom betrieben werden. Die Orgel wird 1984 durch eine Restaurierung, die die Firma Alfred Führer durchführt, vor dem drohenden Abriss gerettet. Eine weitere Restaurierung erfolgt 2006/2007 durch den Orgelbauer Rowan West (Altenahr), der die Orgel weiterhin stabilisiert, klanglich verfeinert und optimiert.