Mythen und Realitäten der digitalen Lehre

[@klassichd10]

Generell vielen Dank für Ihre digitalen Bildungsangebote auf Ihrer Website und hier auf YT. Mein Ing.-Studium ist jetzt ca. 40 Jahre her und war sehr mathe- und theorielastig. Natürlich wenig digital zu Zeiten teurer Großrechner. Etliche Kommilitonen meinten, man brauche das Zeug doch eh nicht für die Praxis. Ich hielt dies schon in den ersten Praxisjahren für falsch und wäre manchmal froh gewesen, noch mehr gelernt und verinnerlicht zu haben. Die Grundlagen haben es mir aber ermöglicht, mich in die neuen Themen effektiv und effizient einzuarbeiten. Und jetzt nutze ich mit großer Freude Ihre hervorragenden digitalen Angebote, um "altes Wissen" zu rekapitulieren und für mich Neues hinzuzulernen. Die mathematischen und physikalischen Grundlagen gehören meiner Meinung nach noch immer in ein ordentliches Studium. Auch um "das Hirn zu schleifen" und um zu lernen, sich durch komplizierte Zusammenhänge durchzubeißen und Lösungen zu erARBEITEN..

[@matthiasweidlich6557]

Also mir ist im Studium schon aufgefallen, das die Studenten sehr unterschiedliche Motivationen hatten . Es gab die Studenten, die das Studium größtenteils nur als mittel gesehen haben um mehr Geld zu verdienen . Diese Studenten haben von vornherein nur das Nötigste gemacht . Meinst so mit mäßigem Erfolg und spätestes in höheren Semestern haben sie sich echt schwergetan mit dem ganzen Grundwissen, was davor geschaffen wurde . Dann gibt es noch Studenten, die das Studium einfach nur machen wollen, um mehr zu wissen und den ist das Geld eigentlich relativ egal . Diese Studenten machen immer mehr als gefordert , stellen immer extra fragen , gehen in den Übungen immer an die Tafel, um vorzurechnen und das alles feuert ihre Begeisterung immer weiter an . Diese Studenten behalten ihr Grundlagenwissen und alles, was in den nächsten Semestern kommt, im weiteren Studium wodurch ihr Studium jedes Semester einfacher wird . Hätte ich die finanziellen Mittel würde ich mein Leben lang studieren . Andere sind froh, dass sie nie wieder was lernen müssen . So unterschiedlich sind die Interessen der Studenten . Und jetzt noch was zum digitalen . Ich dachte immer das digitales lernen besonderes gut ist und ich mir so die Zeit am Tag besser einteilen kann . Aber in Wirklichkeit wurde ich einfach nur fauler . Was ganz in Ortung funktioniert sind die Videovorlesungen . Aber eigentlich rückblickend taugen diese nur, um sich einen groben Überblick zu verschaffen . Wenn man richtig lernen will holt man sich Bücher . Diese sind immer viel umfangreicher , detaillierter, klarer formuliert , besser strukturiert , Sie fordern das aktive mitdenken und rechnen . Ich würde deshalb jeden immer zu Büchern raten, der wirklich etwas verstehen möchte . Mittlerweile besorge ich mir ein Onlinebuch , dann drucke ich es komplett aus und hefte es in einen Aktenordner . So das ich die Rechnung immer gleich am neben Blatt machen kann und das hefte ich immer gleich dazu . Ich habe es auch mal mit Onlineprogrammen, die die PDFs verändern, versucht empfand es aber auf ein Blatt Papier immer noch angenehmer .

[@klassichd10]

@matthiasweidlich6557 Ja, so ist es. Es gibt Menschen, die sind - oft schon von Kind an - Vollblutingenieure, Vollblutphysiker, Vollblut-..... Und die lernen weil ihnen der Erkenntnisgewinn und die Problemlösungen Freude machen. Früher haben vorwiegend solche Menschen studiert. Heute meinen auch viele andere, denen das Fach nicht im Blut liegt, studieren zu müssen.

[@justusm1442]

Ein Punkt der meiner Meinung nach im Ingenieursstudium (IT) bei uns an der Hochschule deutlich zu kurz kommt ist die Intuition innerhalb von Themen. Es wird viel Wert auf Notation und zu wenig auf Anschauung und Praxisbezug gelegt. Denn wenn ich nicht weiß, wieso ich etwas in einer gewissen Art und Weise tue, dann fehlt mir auch für die Zukunft die Verknüpfung. Aus meinem eigenen Erleben heraus kann ich sagen, dass dann nach kurzer Zeit der Garbage Collector kommt und aufräumt, wenn ich es nicht verknüpfe. Also "use it or lose it" nur mit grundlegender Intuition.

[@justusm1442]

Deshalb bin ich auch immer wieder durch Ihre Videos erstaunt, wie viel mehr man lernen kann, wenn man erst einmal den Sinn hinter etwas versteht.

[@thorstenjungmann]

Das Beispiel „Erklären Sie ‚Blindleistung‘“ im Kontext der Frage, warum Menschen überhaupt studieren, ist eine klasse Pointe! 😂

[@HugoHabicht12]

Herzlichen Dank für das Video. Ich kann das statistisch nicht belegen, aber meine Erfahrung sagt mir, guten Unterricht gibt es, wenn die Studies und die Profs auf einer Welle schwimmen, im Guten wie im Schlechten. Dazu muss man sich sehen und intensiv interagieren, viel reden, vielleicht auch bei einem Bierchen beim Grillen. Dann bleibt meist sogar etwas hängen. D.h., tendenziell fördern höhere Präsenz und vor allem kleine Gruppen, dass die Leute ins Lernen kommen. Das Digitale ist nur eine mögliche Spielart der Lehre, aber nur eine sinnvolle Ergänzung, wenn sie richtig angelegt ist. Beste Grüße aus Berlin

[@jonasmoosbrugger3186]

Hallo! Könnten Sie mir bitte die Funktionsweise der Einspritzschaltung erklären, bei der sich 3-Wege Ventil, sowie Durchgangsventil parallel im Rücklauf befinden und sich im Vorlauf nur eine Pumpe eingebaut ist. LG

[@JoernLoviscach]

Bitte die Frage unter meinem thematisch passenden Video posten. Und nicht selbst Daumen rauf geben.

[@LukasHerrKompetenz]

Ich studiere selbst Maschinenbau und es ist frustrierend zu sehen, wie unmotiviert und lustlos der Großteil meiner Kommilitonen an das Studium herangeht.

[@030Cappucino]

Vielleicht liegt es an dem großen Druck.

[@harrymiller7559]

Herr Loviscach, Vielen Dank für die vielen Denkanstöße in diesem Video. Eine Frage: welche zwei Mathebücher waren es denn, die sie so geprägt haben ?

[@JoernLoviscach]

Siehe meine ältere Antwort dazu unter einem der Kommentare hier.

[@quantologin]

Super interessant Soviele gute Fragen 🥰 Ich bin 60 - Studium lang her Ich habe mit 35 Jahren das erste mal völlig frei und fasziniert und freudig gelernt - weil ich einen guten Grund hatte - und mich völlig alleine durchgewühlt habe und von aha-moment zu aha-moment mich freischwamm voll allem Müll von zuvor 🥰😀

[@NTGInnovations]

Klasse, weiter so! :)

[@Marco-tn8os]

Den in Ihrem Vortrag aufgeworfenen Fragen folgend, komme ich zum Schluss, dass eine adäquate Berufsbildung oft besser wäre, als ein mittelmässiges Studium. Was Universitäten zu vermitteln versuchen, komme bei der Massen studierenden oft nicht an, und ist im Berufsalltag meist nicht relevant. Meiner Wahrnehmung nach, wird an Universitäten oft Masse statt Klasse produziert, im Versuch, Klasse zu skalieren. Hingegen würde mehr Need for Cognitition und selbstbestimmtes Lernen den Berufsausbildungen gut tun, die Befähigung zu hinterfragen und zu vernetzen. Der moderne Berufsalltag benötigt beides. Ich plädiere dafür, beide Systeme durchlässiger zu gestalten.

[@larochejaquelein3680]

Man kann nicht konzentriert studieren, wenn man eingesperrt wird und nicht mit anderen Studenten interagieren kann. Ich durfte nicht mal rausgehen für ein bisschen frische Luft nach einem langen Lerntag, denn es galten Ausgangssperren für alle (in einem kleinen ländlichen Dorf wohlgemerkt)

[@Mudschahid]

Danke für dieses kritische Video. Finde ich super wichtig, durch solche Anreize wird der erste Weg für Verbesserungen geschaffen :D @10:13 von welchen Mathematikbüchern sprechen sie hier? Empfehlen sie diese Bücher auch für das Mathematik Studium?

[@JoernLoviscach]

Nummer 1 war Egmont Colerus: Vom Einmaleins zum Integral. Nummer 2 war ein "programmiertes Lehrbuch" zur Infinitesimalrechnung. Ich weiß nur noch, dass es etwa im A5-Format war und einen blauen Einband hatte. Ich finde es im Netz leider nicht wieder.