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Hallo liebe Eisenbahnfreunde,
hiermit stelle ich euch nun Tag 2 vor.
Ich richtete mich auf EN464 ein, der noch mit dem aus 1955 stammenden WLAB P verkehrt. Die ÖBB erhalten mit der Übernahme des Nachtverkehrs in Deutschland von der DB modernere Wagen, die es erlauben, die ältesten Fahrzeuge abzustellen. Dies trifft die o.g. WLAB P, die in amerikanischer Lizenz erbaut worden waren, aber auch die 20 Jahre jüngeren ehemaligen T2S, die bei vielen Bahnverwaltungen verbreitet im Einsatz standen. Bis heute haben sich lediglich die ÖBB-Wagen gehalten, die wie auch die WLAB P zwischenzeitlich modernisiert und umgebaut wurden zu AB32s und AB33s. Diese Wagen verfügten als T2S über 17 Zweibettabteile, wurden dann in AB33s mit elf Dreibettabteilen oder AB32s mit 13 Dreibett- und zwei Luxusabteilen umgebaut.
Bei den WLAB P handelte es sich ursprünglich um 20 Einzelabteile, die später auf 10 Dreibettabteile umgebaut wurden und damit zu AB30 wurden.
Den AB30 seht ihr im EN464, den ich in Braz beim Betriebshalt aufgenommen habe. Leider war er recht schmutzig, so dass der Edelstahl seinen einstigen Glanz nicht mehr zeigen kann.
Die beiden AB32s/ AB33s seht ihr im nachfolgenden EN 246. Bis vor einigen Jahren liefen im Zug noch die Doppelstockschlafwagen, die aber aktuell auf anderen Linien benötigt werden. Eine Übernahme der bereits abgestellten Doppelstockschlafwagen der DB kam nicht zustande, aber zukünftig können die ÖBB über die Bcvmz und WLAB 173 der DB verfügen- die DB benötigt ja keine Nachtzugwagen mehr.
Murphy spielte am Besuchstag wieder kräftig mit, denn der am Vortag schon 8 Uhr auf der Bildfläche erschienene Güterzug mit der Schachbrett-1144 117 kam am Freitag nicht, aber aus der Gegenrichtung ein Kurzzug.
Nach einer kurzen Frühstückspause ging es nach Dalaas, wo ich den bald entfallenden IC 865, der wie alle anderen Binnen-IC der Strecke im Dezember in einen Railjet umgewandelt wird. Es verbleiben noch IC 118/119 und EC 163/164 mit den bekannten Intercity-Wagen der ÖBB.
Desweiteren konnte ich den Güterverkehr dokumentieren, gleich in Dalaas zeigten sich erst zwei Güterzüge, die erwartet wurden. Auch der Containerzug kam im Plan.
Der Mittagsgüterzug aus Bludenz sollte dann am Ostkopf des Bahnhofes Dalaas aufgenommen werden, da es um diese Zeit keinen Gegenzug gibt und die Sicht auf das Durchfahrtsgleis ganz hinten frei.
Doch Murphy schlug wieder zu, zu einem lärmenden Traktor, der Baumstämme verlud, gesellte sich der von hinten anschleichende Containerzug nach Wolfurt heran- natürlich zur Zugkreuzung im Mittelgleis einfahrend. Damit wurde der aus Bludenz erwartete Güterzug ziemlich verdeckt, aber ich finde die Aufnahme gut, es spiegelt "richtig was los" wieder.
Da der Containerzug sich anschließend nicht regte, wurde hier wohl auch die Kreuzung mit dem entgegen kommenden RJ 165/565 abgewartet, also konnte ich nocheinmal zum Westkopf des Bahnhofes, so dass dort wesentlich mehr Aufnahmen entstanden als eigentlich geplant.
In Wald wollte ich die Stelle des inzwischen abgerissenen Postenhäuschens besuchen, was nun etwas andere Möglichkeiten bietet.
Schließlich habe ich nun auch einen der zahlreich vorhandenen Tobel dokukentiert, die im Klostertal typisch sind.
Die Kanäle sind voller Steine und Felsbrocken mit einem wenig wahrnehmbaren Rinnsal mittendrin. Kaum zu glauben, dass nach Unwettern hier Wassermassen zu Tal stürzen. Die Tobel dienen dazu, diese Lawinen (auch Gestein oder Schnee) an der vorhandenen Bebauung, Strassen und Eisenbahn vorbei ins Tal zu leiten. Die Arlbergbahn-Westrampe hat auch heute in modernen Zeiten nichts von ihrer Gefahr verloren. Unzählige Lawinenschutzbauten in Form von Galerien, Tunnels und Stahlnetze sorgen vor, die Tobelbrücken der Eisenbahn sind
kamera-und fühlerüberwacht. Das Unglück von 1995 sorgte für diese Vorsichtsmaßnahmen, als der nach Unwettern angeschwollene Masonbach in Braz kurz vor einem IC die Brücke fortriss. Der Zug stürzte in das Bachbett und neben Toten und Verletzten musste hoher Sachschaden beklagt werden.
Die großen Steigungsverhältnisse erfordern auch heute noch erhöhten Aufwand. 2011 geriet ein mit Dacia Neuwagen beladener Autotransportzug auf "Höllenfahrt" und rollte nahezu ungebremst zu Tal. Die Bremsleitung für einen Großteil des Zuges war unterbrochen und ließ ihn immer schneller werden. In Braz entgleiste der Zug mit 120 km/h, die letzten Wagen wurden die Böschung herab auf den Mühlekreisweg geschleudert, die 1116-Zuglok stürzte auf die Bahnhofstrasse und kam knapp vor einem Wohnhaus zum liegen, neben den vielen anderen entgleisten und umgestürzten Wagen nebst zahlreiche herumliegender Neu-Pkw, die nun Schrott waren.
Um dies zu verhindern, fahren auch talwärts rollende Züge je nach Last mit mehr als einer Lok.
Die Reise zum Arlberg lässt also noch die "richtige Eisenbahn" erleben, die man vielerorts sucht.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Ansehen! Liebe Grüße euer Torsten