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Vom Turm der Pforzheimer Stadtkirche erklingt eines der größten evangelischen Geläute Badens.
Die Geschichte der Stadtkirche in Pforzheim geht bis in die vorreformatorische Zeit zurück. Bei diesem ersten nachweisbaren Gotteshaus handelte es sich um die einstige Dominikanerkirche, deren zugehöriges Kloster 1556 nach Einführung der Reformation aufgelöst wurde. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörten französische Truppen diese Kirche. Ein Nachfolgebau entstand 1711. Unglücklicherweise brannte dieser im Mai des Jahres 1789 aus. Die Gemeinde musste daraufhin ihre Gottesdienste in der Schlosskirche zelebrieren. Erst 1899 wurde die neue, diesmal neugotische Stadtkirche eingeweiht. Mit ihrem rund 80 Meter hohen Turm war sie ein Wahrzeichen der Stadt. Zwischen 1944 und 1945 wurde aber auch diese Kirche durch Bomben fast vollständig vernichtet. Die Planung zum Bau des heutigen Gotteshauses begannen erst 1960. Insgesamt 46 Entwürfe wurden eingereicht, von denen jener des Trier Baurats Heinrich Otto Vogel zwar nur den zweiten Platz belegte, aber dennoch zur Ausführung kam. Die Grundsteinlegung erfolgte am 20.März 1965, die Weihe am 21.April 1968.
Der freistehende Turm ist das höchste Bauwerk Pforzheims. In der Glockenstube befindet sich ein mächtiges, 6-stimmiges Geläut. Gegossen wurden die Glocken von Dipl.-Ing. Karl Stumpf, der seinerzeit die künstlerische Leitung der Karlsruher Glockengießerei Gebr. Bachert inne hatte. Mit dem Geläut der Pforzheimer Stadtkirche schuf er 1964 und 1965 eines der größten evangelischen Geläute Badens. Aufgehängt wurden die Glocken allerdings erst 1967. Durch die schweren Rippen und die gute Turmakustik verfügt das Geläut über einen sehr fülligen Klang, der jedoch von unten aufgrund der kleinen Schallöffnungen nur bedingt zur Geltung kommt. Leider hängt der Klöppel der Vater Unser-Glocke zu hoch, sodass der sonst sehr positive Gesamteindruck dadurch etwas getrübt wird.
Totenglocke, Schlagton gis°-4, Gewicht ca. 5.570 kg, Durchmesser 2043 mm, gegossen im Jahre 1965 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe.
Christusglocke, Schlagton h°-1, Gewicht ca. 3.325 kg, Durchmesser 1715 mm, gegossen im Jahre 1965 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe.
Betglocke, Schlagton cis'-3, Gewicht ca. 2.145 kg, Durchmesser 1506 mm, gegossen im Jahre 1964 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe.
Vater Unser-Glocke, Schlagton dis'-1, Gewicht ca. 1.570 kg, Durchmesser 1379 mm, gegossen im Jahre 1964 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe.
Trauglocke, Schlagton fis'-1, Gewicht ca. 1.030 kg, Durchmesser 1105 mm, gegossen im Jahre 1964 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe.
Taufglocke, Schlagton gis'-1, Gewicht ca. 820 kg, Durchmesser 1042 mm, gegossen im Jahre 1964 von Dipl.-Ing. Karl Stumpf in der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe.
Herzlichen Dank an den sehr freundlichen Küster sowie an den Pfarrer für die Aufnahmeermöglichung!
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