Prof. Dr. Bruno S. Frey im Gespräch mit Dr. René Scheu: Kreativität, Glück und Freiheit.

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IWP | Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik

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10 ай бұрын

Intellektuelle Freiheit sei für ihn das Wichtigste, sagt der Glücksforscher Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Bruno S. Frey im Gespräch mit Dr. René Scheu, Geschäftsführer des IWP. Heute sei leider ein grosser Teil des Sagbaren verboten. Es herrsche ein Meinungsklima, in dem unliebsame Positionen aus dem öffentlichen Diskurs ausgegrenzt werden. Häufig erscheine es klüger, zu kritischen Themen zu schweigen. Dies führe dazu, dass sich immer weniger Menschen am Diskurs beteiligten, was der Basler Ökonom Frey bedauert. Seiner Meinung nach sollte man alles sagen dürfen, solange man damit niemanden ungebührlich angreife. Neue und ungewöhnliche Ideen können nur entstehen, wenn man völlig frei denken und sprechen kann.
Dr. René Scheu hat dem hochdekorierten Forscher im neuen Videocast 10 Fragen zu Kreativität, Glück und Freiheit gestellt, die dieser in unter 10 Minuten beantwortet. Was «Glück» eigentlich ist und was Menschen besonders glücklich macht, erklärt Bruno S. Frey im Video.
Webseite: www.iwp.swiss/
Linkedin: / iwp-swiss
#Kreativität #Glück #Freiheit #Demokratie #Föderalismus #Volksabstimmungen #PolitischeÖkonomen #Referenden #Initiativen
Inhalt
Ich denke, man sollte fast alles sagen können. Heute sind ja so viele Gedanken schon verboten, Und es gibt ja viele Sachen, wo man besser den Mund hält. Ich liebe neue Ideen, ungewöhnliche Ideen. Das weiss ich nicht. Die fliegen mir irgendwie zu. Aber es dauert relativ lange, wenn ich mal eine Idee habe, ist sie meistens noch so schwammig und unklar, dass es ziemlich lange dauert. Und da rede ich mit Leuten, und lese, und überlege mir, und dann schreibe ich sie irgendwann mal nieder. Nein, das ist nicht meine Sache. Nein, ich rede mit Leuten, das ist viel interessanter. Im Diskurs, also in der Auseinandersetzung, da kommt sehr viel zustande. Erstaunlicherweise habe ich eher mehr, weil ich freier bin. Ich bin ja emeritiert, ich muss keine Vorlesungen mehr halten. Und Vorlesungen zwingen einen halt, das Orthodoxe zu machen, währendem jetzt, habe ich völlige Freiheit, und das ist sehr angenehm. Also intellektuelle Freiheit, das ist das A und O, das ist das Wichtigste für mich. Ich denke, man sollte fast alles sagen können, ohne andere Menschen zu belasten, oder ungebührlich anzugreifen. Aber an sich sollte man viel, viel mehr sagen dürfen, als man heute sagen darf. Heute sind ja so viele Gedanken schon verboten, mindestens in der Öffentlichkeit. Und es gibt ja viele Sachen, wo man besser den Mund hält. Und das finde ich sehr, sehr unangenehm, in der heutigen Zeit. Ja, wenn ich das wüsste, wäre es natürlich super. Ich glaube, es ist der Zeitgeist, der heutige. Aber das ist noch keine Erklärung. Das weiss ich nicht, was Glück ist. Das ist der grosse Unterschied zu den Philosophen. Die haben seit 5000 Jahren darüber nachgedacht: Was ist Glück? Und sie werden die nächsten 2000 Jahre auch noch drüber nachdenken: Was ist Glück? Als Ökonom macht man was ganz anderes. Man vertraut, dass die Leute ihr eigenes Glück recht gut einschätzen können, und deshalb machen wir keine Definition, sondern befragen die Leute. Die Frage ist: Alles in allem genommen, wie zufrieden sind Sie mit dem Leben, das Sie führen? Die Glücksforschung hat mich fünf Dinge gelehrt, was wichtig ist für die Zufriedenheit der Menschen. Das erste ist sicher, ein gutes Einkommen zu haben. Ich halte das für völlig falsch zu glauben, dass, wenn man arm ist, dass man gleichzeitig glücklich sein kann. Es gibt vielleicht ganz einzelne Menschen, die das können, aber im Allgemeinen überhaupt nicht. Denn wenn man arm ist, muss man dauernd an Geld denken. Währendem wenn man ein vernünftiges Einkommen hat, kann man leben. Und immer dieser Zwang. Zum Beispiel, wenn die Waschmaschine kaputt geht, hat ein Armer bereits Riesenprobleme, und muss sich dauernd drum kümmern, wie kann ich das jetzt arrangieren. Wenn man ein anständiges Einkommen hat, ist das nicht so problematisch. Das ist Freunde, Bekannte und Familie. Und das ist ja ein Aspekt, den die Ökonomie kaum betrachtet, also zum Beispiel Freunde zu haben, das ist nicht ein typisch ökonomisches Thema. Aber hier, in der Glücksforschung, habe ich das dann kennengelernt. Es ist enorm wichtig, viele und gute Freunde, und Bekannte, zu haben. Und auch andere, nicht besonders tiefe, sondern solche, die man vielleicht nur alle Monate einmal trifft. Aber, wenn ein gutes Gespräch möglich ist, ist das sehr Glücks bringend. Und zwar psychische Gesundheit. Das ist ja eigentlich offensichtlich. Wenn jemand psychisch krank ist, ist er vermutlich nicht glücklich. Aber es ist auch physische Gesundheit. Wenn man irgendein Gebrechen hat, das zehrt am Glück, schon. Noch ein vierter Glücksbringer. Oh, der ist mir jetzt entfallen. Die politischen Verhältnisse, das ist etwas, was eigentlich viel zu wenig angesehen wird. Und der Grund ist, dass Glücksforschung wird ja auch von Psychologen betrieben, und zwar sehr guten Psychologen.

Пікірлер: 3
@IWPLuzern
@IWPLuzern 9 ай бұрын
Liebe Zuschauer Wir freuen uns über das grosse Interesse an unseren Videos und die stetig wachsenden Zuschauerzahlen. Wir begrüssen eine inhaltliche und auch kritische Diskussion unserer Beiträge in den Kommentaren. Feedback und Anregungen sind ebenfalls jederzeit willkommen und helfen uns, unseren Kanal zu verbessern. Doch bitten wir um Verständnis dafür, dass wir nicht über die Ressourcen verfügen, um die Kommentare zu moderieren. Zugleich wollen wir keine Verhaltensregeln für die Kommentare aufstellen - wir setzen auf die Eigenverantwortung unter Freien und Gleichen. Das Inhaltliche soll im Vordergrund stehen, nicht das Persönliche. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Ihr IWP-Team
@user_user1337
@user_user1337 9 ай бұрын
Die Ökonomen machen da eine grosse Annahme, dass die Menschen a) zuerst wissen, wie glücklich sie sind, und b) auch noch die Wahrheit sagen, wie sie sie sehen. Ich bleibe wohl bei den Philosophen...
@verenagattikerweilenmann5416
@verenagattikerweilenmann5416 9 ай бұрын
Ich finde die Nennung von Lybien, Syrien, Iran und Russland, als Länder in denen es fraglich ist glücklich zu leben sehr auffallend. Es sind wichtige ölliefernde Länder, in denen sich der " Wertewesten" mindestens seit 1952 (Sturz von Mosadek im Iran, als er das Ölfördern verstaatlichte, oder verstaatlichen wollte) Verdächtig für einen westlichen Ökonomen in meiner Definition von Freiheit der Staaten und fairem Austausch von Know-how und Ressourcen.
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