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Der "Nachlese"-Link zum Artikel Tipp Nr. 79 auf DOC SWIM:
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Der fallende Arm und die spektakuläre Konsequenz
Untersuchung im Strömungskanal
#schwimmtechnik #kraultechnik #freistilschwimmen
Warum geraten wir aus der Balance, wenn es beim Kraulschwimmen zur Atmung kommt? Diese Frage gilt es immer dann zu beantworten, wenn man in die Videoanalyse einsteigt. In den Schwimm-Camps erleben wir immer wieder, wie die Atmung zu einer übertriebenen Rotation im gesamten Körper führt. Der Hintergrund ist klar: je mehr man sich aufdreht, umso weniger ist die Gefahr vorhanden, sich zu verschlucken. Also eine nachvollziehbare Aktion, insbesondere bei Seiteneinsteigern.
Doch das Ergebnis kann fatal sein. Und deshalb wollen wir uns diesem Bewegungsabschnitt einmal widmen.
Mitunter ist aber auch die Aufforderung zu einer aktiven Rotation im Beckenbereich der Auslöser dieser ungünstigen Kette an Fehlern. Denn im Schwimmen ist das Problem, dass eine Bewegung - einmal gestartet - kaum mehr gestoppt werden kann. So ergibt sich nicht selten eine Kette von Fehlern. Die Aufgabe des Trainers besteht nun darin, den Auslöser (Actio) zu identifizieren, um das Problem (Reactio) in den Griff zu bekommen.
Der Strömungskanal zeigt mehr
Im Strömungskanal wollen wir nun sehen, wie sich der gestreckte Arm womöglich auf den Widerstandswert einer schwimmenden Person auswirken kann. Mit einem Strömungswert von 1.1 m/s (ungefähr 45 Sekunden für 50 Meter) kamen dabei erstaunliche Erkenntnisse heraus. Zwar haben wir hier eine statische Position gewählt, die dem Schwimmen nicht vollständig entspricht. Doch auch hier geht es um die Visualisierung und damit auch Sensibilisierung für das Thema des Wasserwiderstands.
Die Konsequenzen aus dem "fallenden Arm"
Der fallende Arm ist vor allem deshalb ein biomechanisch ungünstiges Szenario, weil aus der gestreckten Position kein effektiver Unterwasserzug mehr angesetzt werden kann. Zum einen besteht die große Problematik darin, dass aus einem gestreckten Arm keine Streckung mehr erzeugt werden kann. Zum anderen ist die lange und gestreckte Position problematisch, da der Zug an Dynamik verliert und vor allem eine Richtung beschreiben muss: den langen Weg aus der Tiefe zurück an die Wasseroberfläche.
Damit wird der Zugverlauf zäh und langsam! Zugleich wird er energetisch betrachtet aufwändig, da man gegen das Gewicht des Wassers arbeiten muss. In der Konsequenz und der Beurteilung treffen hier folgerichtig einige Faktoren zusammen, die negative Folgen haben. Zusammengefasst: ein mühsamer, langer Zug mit geringer Tempowirkung.
Ein Szenario, das es zu verhindern gilt. Übungen können sein
1-armiges Schwimmen
Kraul-Abschlagschwimmen
bewusstes "Stellen" der Schulter in der entscheidenden Phase
Beweglichkeits-Training für die hohe Position der gegenüberliegenden Schulter
Es lohnt sich, an diesem Fehler zu arbeiten, wenn er identifiziert wurde. Es handelt sich dabei nicht um wenige Zehntelsekunden, die den Unterschied machen. Eigene Tests haben schon auf 50 Metern drei bis vier Sekunden Zeitunterschied erkennen lassen. Deshalb: Videoanalyse anfertigen und Augenmerk auf diese Position legen, um danach gezielt daran zu arbeiten. Die Bemühungen werden sich auszahlen!
Ein Beitrag von Holger Lüning.