Tiefenlockerung, wie gut ist sie wirklich ?

Durch die Tiefenlockerung werden verdichtete Schichten aufgebrochen, es wird die Durchgängigkeit von oben nach unten wieder hergestellt. Verdichtung heißt aber, dass hier das Porenvolumen des Bodens stark reduziert ist. Daher werden beim Lockern nur dicke Brocken erzeugt, die selber wenig Porenvolumen aufweisen. Diese Brocken müssen von der Natur durch Quellen und Schrumpfen des Bodens als auch durch Durchwurzelung wieder erschlossen werden.
Aufnahmedatum : 12.12.2023

[@thomasschultze5270]

Speziell bei deinem Boden ist die geschilderte Aufmerksamkeit besonders wichtig. Das sind immer sehr gute, praxisnahe und fachlich fundierte Beiträge. Kurz und sehr lehrreich. Weiter so 😊

[@Ackerbau5.0]

Danke für das Lob !

[@georgdeafe1660]

Danke für das Video, es ist auch schon immer meine Meinung gewesen. Wir haben vor einigen Jahren einen teilweise Stark verdichteten Acker dazu bekommen. Hatten jetzt drei Jahre lang Rotklee auf dem Feld. Der Boden hat jetzt schon eine deutlich bessere Struktur, auch weil wir in jährlich kalken.

[@Ackerbau5.0]

Wenn der Boden möglichst fast durchgängig bewachsen ist, und fast nicht mehr bearbeitet wird, dann ergibt sich eine sehr gute und auch beständige Krümelstruktur. Der Boden, den ich dort vor mir liegen habe hat zwischen 30 und 35% Ton, war dicht bewachsen und mehrere Jahre nicht mehr bearbeitet. Ich habe mich wie man im Video sieht schwer getan den zu kneten, obwohl wir in den letzten 2 Monaten sehr reichlich Niederschlag hatten.

[@franzk.3215]

Sehr schwieriges Thema. Ich bin ein Vertreter vom "Partout Hände weg von der Tragschicht". Sehr viele verwechseln Tragschicht mit Pflugsohle. Wenn natürlich eine Panzerübung auf der Fläche stattgefunden hat wäre auch ich hier Kompromisbereit. Ansonsten gehts nur über die Bodenbiologie sprich beste Lebensbedingungen für den Tauwurm schaffen.

[@Ackerbau5.0]

Wenn die Durchgängigkeit gestört ist, dann musss man sich schon etwas einfallen lassen. Die GPS-Technik macht es auch möglich, dass nicht komplett flächig gelockert wird sondern nur streifenweise vielleicht 1/3 der Fläche und in den nächsten Jahren wird dann versetzt dazu wieder ein Streifen gelockert, so dass immer 2/3 der Fläche die Maschinengewichte tragen können.

[@feldfruchtejobst3558]

Deine letzten Videos sind super, kurz und doch voller Wissen! Zur tieferen Lockerung habe ich sehr gute Erfahrungen mit der Dammkultur gemacht. Beim letzten Hackdurchgang, im Juni wenn es trocken genug ist, etwas tiefer hacken mit den schmalen Führungszinken denn die Kultur in vollem Wachstum zu diesem Zeitpunkt (z.B.: Soja) kann den gelockerten Bereich sehr gut und schnell durchwurzeln!

[@Ackerbau5.0]

Danke für das Lob 👍 Die Dammkultur fange ich gerade erst an zu verstehen. Vorläufig (!!!) bin ich der Auffassung dadurch dass der Boden im Damm lockerer liegt und schneller abtrocknet, dass die Prozesse des Quellen und Schrumpfen des Bodens stärker sind und somit stärker eine Trockengare ausgebildet wird. Alles in allem ist der Boden im Damm stärker durchlüftet was eine größere biologische Aktivität nach sich zieht. Das bedeutet dass die Umsetzung der organischen Substanz beschleunigt ist, aber gleichzeitig auch das Wachstum. Weiteres üben mit der Dammkultur wird mir genaueres (oder anderes ?) zeigen 😉

[@tmma55]

Danke schön.

[@Ackerbau5.0]

Bitte ! Es freut mich wenn es gefällt und weiterhilft.

[@hardware1824]

Es gilt noch zu klären was eine Tiefenlockerung überhaupt ist. Ich arbeite bisher oft pauschal und ohne konkreten Bedarf tief, das heißt für mich aber maximal 30-35cm. Gilt für manch einen schon als tiefenlockern. Tiefenlockern auf >35cm Tiefe kommt bei mir nicht zum Einsatz, wobei ich aber auch noch nicht so nasse Jahre wie 2023 erlebt habe. Wobei aber gesagt sein muss, dass vorangegangene Bodenbearbeitung zur Kultur (z. B. Kartoffel oder Mais) immer wieder eine Lockerung nach sich zieht, weil die Struktur (in Teilen) zerstört wurde und der Boden somit im laufe der Vegetation durch mangelnde Durchwurzelung dichter lagert. Eine Lockerung bei momentaner Bodenfeuchte schafft nur ein Luftvolumen, dass mit Wasser volllaufen kann, wie eine Wanne, ohne, dass der Boden das Wasser wirklich verdaut. Sieht schöner aus, wenn oben auf kein Wasser steht. Dafür steht es unten drin in den Lockerungsbereichen.

[@Ackerbau5.0]

Der Einwand ist gut und richtig ! Die Sache bedarf der Definition. Ich betrachte alles was tiefer als die normale Arbeitstiefe ist für die Aussagen im Video als Tiefenlockerung, denn die von mir beschriebenen Aspekte treten so auf jeden Fall auf.

[@hansgrehoner9847]

Tiefenlockerung nur da,wo Wasser drauf stand und nur bei Trockenheit!

[@Ackerbau5.0]

Ich würde das noch etwas differenzierter betrachten : Lockern da wo Verdichtungen sind und nur so tief wie die Verdichtungen reichen. Im ebenen Gelände wird dieses bei Nässe durch stehendes Wasser oftmals mit brauner Trübung angezeigt. Aber auch in Hanglagen kann es Verdichtungen geben.