TinyTalk #7: Welchen Ermessensspielraum hat das Bauamt beim Tiny House Bauantrag?

Ermessenspielräume, also die behördlichen Freiräume bei Rechtsanwendung des Bauamtes, stehen im Zentrum dieses TinyTalks mit dem ehemaligen Baudirektor und TinyHouse-Architekten Michael Kelp. Wo haben die Mitarbeiter beim Bauantrag Möglichkeiten pro oder contra zu entscheiden? Wir geben Tipps für die unterschiedlichen TH-Nutzungsarten, von Campingplatz bis B-Plan.

[@thomasneemann5618]

auf dem campingplatz tho-bo-garten bei osnabrück sind tiny-häuser mit allen anschlüssen und hauptwohnsitz möglich

[@poedria-online]

Thomas, Der Inhaber erklärte mir das Gegenteil.

[@thomasneemann5618]

@@poedria-online es ist ein missverständnis. neue plätze gibt es noch nicht, aber es können defekte mobilheime durch tinyhäuder ersetzt werdern. die können auch nur durch tiny-häuser ersetzt werden, weil die wege inzwischen zu schmal geworden sind für mobilheime. die alten mobilheime müssen deshalb auch abgerissen werden und können nicht am stück abtransportiert werden.

[@RollingTinyHouse]

Sorry, das ist nicht korrekt. Campingplätze sind gemäß § 10 BauNVo als Sondergebiete Freizeitgestaltung zugelassen. Das bedeutet, dass sie grundsätzlich keine Wohngebiete sind. Wenn der Campingplatz-Betreiber selbst keine Ahnung von seinen Vorschriften haben sollte, müssen Betreiber und Pächter auch das Risiko einer Räumensverfügung tragen. Einzige Ausnahme wäre, wenn die Kommune einen eigenen B-Plan erstellt, nach dem der Campingplatz explizit als Wohngebiet ausgewiesen wird. Mir ist allerdings kein einziger Fall in Deutschland bekannt, wo so etwas genutzt wurde. Alle anderen Behauptungen gehören in das Reich der Fake-News.

[@poedria-online]

Thomas, heute am 29.11.19 habe ich erneut mit Camplatzinhaber Tonski gesprochen. Es gibt keine weiteren Stellmöglichkeiten für TinyHäuser auf diesem Gelände. So gerne Du dort weitere Tiny Häuser möchtest, der Inhaber sagt: es ist nicht möglich. GrußKlaus

[@thomasneemann5618]

@@poedria-online irgendjemand sagt hier die unwahrheit, ich bin da raus.

[@einweieskaninchen413]

Für ein Tiny House auf Rädern mit dem man alle zwei Jahre oder sogar jährlich umziehen möchte sind diese ganzen behördlichen Regelungen völlig ungeignet. Auch die Pflichrt das das Grundstück erschlossen sein muss wenn die Häuser oft eine off grid- Energie und Wasserversorgung haben ist Blödsinn. Es braucht eine gesetzliche Regelung die es erlaubt solche Häuser auf gepachteten Grundstücken oder auf Privatgelände wie einem Bauernhof aufstellen zu dürfen wie in anderen Ländern.

[@poedria-online]

www.hamburg040.com/genuss/2021/aenderung-im-baugesetzbuch-kleine-haeuser-jetzt-ohne-bauantrag/43774 Speziell Dich wird diese Neuerung erfreuen. Die pauschale Baugenehmigung für TinyHäuser.

[@einweieskaninchen413]

@@poedria-online oh. Herzlichen Dank. Das hört sich ja echt super an!

[@einweieskaninchen413]

Den Leuten denen ich das geschickt habe halten das für einen Aprilscherz. 😡

[@poedria-online]

Diese Leute haben leider recht. Und sogar Hamburg040 ist darauf reingefallen. Schoeben Gruß an die Frau Tochter.

[@einweieskaninchen413]

@@poedria-online echt ein übeler Aprilscherz.

[@thorstenthane9793]

Und damit das zukünftig einfacher wird, gleich unsere Petition unterstützen... secure.avaaz.org/de/community_petitions/Bundesregierung_Legalisierung_alternativer_Wohnmoeglichkeiten/

[@RollingTinyHouse]

Das ist wieder so eine Aktion, die völlig weltfremd ist. Da wird den Leuten vorgegaukelt, dass sie tun und lassen können was sie wollen. Man muss nur etwas von Ökologie, Minimalismus usw. quasseln und dass die Behörden alle so gemein sind. Fakt ist, dass 95 % aller Tiny Houses nicht den Mindestvoraussetzungen für eine Baugenehmigungsfähigkeit entsprechen - keine Baustatik, keine umweltschutztechnischen Voraussetzungen, wie Abwasserabführung, keine Wärmeschutzberechnung, um tatsächlich nachhaltig zu heizen (und nicht nur da drüber zu reden) usw. Das Baurecht regelt ausdrücklich auch Nachbarschaftsrechte, Brandschutzbedingungen, Umweltschutzanforderungen usw. Das hat nicht gelockert zu werden, nur weil ein paar Aussteiger das mit ihren Vorstellungen nicht auf die Reihe bekommen. Unter dem Strich schadet so eine Petition nur der Tiny House-Idee, weil jeder Fachmann sofort erkennt, dass dort nur Träumer hinterstecken und daraus interpretieren, dass das alle nur eine naive Spinnerei ist. Entsprechend läuft so eine Petition ohnehin ins Leere. Es wäre dahin wünschenswert, wenn sich wirklich kompetente Fachleute mit dem Thema beschäftigen.

[@poedria-online]

Thorsten, unter kzbin.info/www/bejne/q6bMdGmge5d5i9U wurde ja ein Film zum Scheitern Eures Projektes in Geretsried produziert. Die Absage des Bauamtes im Außenbereich ist nachvollziehbar, auch das Argument der Zersiedlung. Und ich persönlich glaube auch nicht, dass weitere Unterschriften zur Petition helfen. Gemeinsam mit Bauämtern TinyHouse-B-Pläne zu forcieren, ist zielführender. Gruß Klaus