Was ist (für euch) gute Literatur? Ich frage, ihr antwortet!

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Literatur und Whisky

Literatur und Whisky

Күн бұрын

Пікірлер: 77
@creepycreaturesreviews
@creepycreaturesreviews 2 жыл бұрын
Ich meine zu wissen, wen du in deiner Einführung meinst 😁 Gute Literatur macht für mich aus: ein Autor/Autorin, die sich eigene Gedanken gemacht hat und eine Geschichte erfindet, die etwas eigenes hat. Sprache spielt eine große Rolle, also die Fähigkeit, mit Worten und deren "Aneinanderreihung" umzugehen. Und - wie du ja auch sagst- Literatur muss mich bewegen, muss nachklingen. Auf jeden Fall ist "gute Literatur" nicht allgemeingültig definierbar sondern individuell beantwortbar.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Habe lieben Dank, Florian! P.S.: Du kennst ihn?!? 😉
@cassuviel6177
@cassuviel6177 2 жыл бұрын
Die Frage nach guter Literatur beschäftigt mich schon seit Jahrzehnten. Ich habe schon als Kind viel und gerne gelesen und die Figuren in den Büchern von Astrid Lindgren und Erich Kästner sind mir so vertraut wie meine Geschwister. Nie habe ich verstanden, dass in unserer Jugendbücherei man zwar wöchentlich 5, 6 oder 7 Bücher ausleihen durfte, aber höchstens 2 Bände von Enid Blyton. Das sei keine gute Literatur, hieß es. Mein Vater war Literaturfreund und -kenner und hielt uns auch zum Lesen an. Er hatte irgendwann die geniale Idee, gute Bücher im Antiquariat für kleines Geld zu kaufen. Wir Kinder (wir waren fünf) durften dann einmal monatlich eine Nummer ziehen und in dieser Reihenfolge uns ein Buch aus seinem Vorrat aussuchen. Dass es zu Geburtstagen und Weihnachten grundsätzlich ebenfalls Buchgeschenke gab, ist natürlich klar. Das, was mein Vater empfahl, war gute Literatur. Comics lehnte er komplett ab, was vor allem meine älteren Brüder schmerzhaft erfahren mussten. Aber er lehnte eben auch die begehrte Enid Blyton ab. In den Ferien bei meinen Großeltern ging mir einmal die Lektüre aus. Es war übelstes Wetter, so dass man nicht draußen sein konnte. Bei den Büchern von Oma und Opa fand sich nichts für mich, Oma las Groschenhefte, Opa nur Geschichten über Kriege und das alte Rom und so. Also nichts für ein Kind. Schließlich suchte Oma mir ein Buch heraus. Der Roman hieß Barbara und war von Ines Widmann. Oma hatte ihn nie gelesen. Er war ein Geschenk von meinen Eltern, 1948 überreicht. Dieses Buch fand ich toll. Es entsprach voll und ganz meinen Träumen und Hoffnungen. Eine junge Frau setzt sich durch, baut sich ein eigenes Leben in ländlicher Umgebung auf mit Tieren und Garten und bekommt am Ende sogar noch einen lieben Mann und ein Kind. Man würde diese Buch heute wohl unter „Blut und Boden“ einsortieren. Ich habe es geliebt und in jeden Ferien wieder gelesen, nicht ohne dabei viel zu weinen. Heute steht es bei mir im Regal und ich schäme mich nicht dafür. Später bin ich mit meinem Vater öfter auch zu Autorenlesungen in die Buchhandlung unseres Vertrauens gegangen, als ich alt genug war auch allein. Da war es einfach mit der guten Literatur. Wenn man Siegfried Lenz aus „So zärtlich war Suleyken“ oder Wolfdietrich Schnurre zuhören konnte, erfassten einen deren Bücher im tiefsten Innern. Es braucht gute Buchhändler, die einen an gute neue Bücher heranführen. Nach der Lektüre von Klemperers Tagebüchern war ich fix und fertig. Ich wusste nicht, wie ich das Gelesene überwinden sollte. Meine Buchhändlerin empfahl mir „Der Nazi und der Friseur“ von Edgar Hilsenrath. Das hat geholfen. Ich weiß auch heute noch nicht wirklich, was gute Literatur eigentlich ist. Ja, klar, Goethe, Schiller, Lessing usw. Ich versuche sowohl Klassiker als auch moderne Autoren zu lesen und freue mich über Anregungen wie z.B. von dir. Ich teile meine Erfahrungen aus Büchern mit meiner Freundin und manchmal sind wir uns sogar sehr einig. Aber bewerten können wir die Bücher nicht. Liebe Grüße von Berit
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Liebe Berit, habe ganz herzlichen Dank für die Erzählung deiner persönlichen Lesebiografie! Dass du so umfangreich berichtet hast, ist großartig und beeindruckend. Und da wären so viele Anknüpfungsmöglichkeiten (nicht alleine die Verurteilung von Comics oder Enid Blyton). Habe vielen Dank!
@jensmoch9527
@jensmoch9527 2 жыл бұрын
Lieber Harald, eine interessante Fragestellung auf der einen und vielleicht auch eine Überflüssige auf der anderen Seite. Bedarf es so einer Beurteilung und wenn ja für wen? Liest nicht ohnehin jeder das was er mag? Ich kann es nur für mich beschreiben. Nicht nur Veränderung im Denken macht für mich gute Literaturaus, sondern auch ihre Wirkung und Resonanz. Lese ich um unterhalten zu werden? Ja. Ich möchte sagen, und ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, auch nicht zuletzt. Sonst würde ich nur Sachbücher lesen wollen. Ich möchte mehr als nur die reine Information. Ich möchte Bestätigung und Wiederspruch, Schönheit und Abscheulichkeit, Erkenntnis bringendes und Verstörendes. Ich möchte den Affekt und das wohl Durchdachte, das Visionäre und das Bodenständige, das Scheitern und den Triumph. Schafft es ein Autor zu Papier zu bringen was ich denke aber nicht in Worte fassen kann. Verliebe ich mich in Texststellen auf Anhieb weil sie mir aus der Seele sprechen. Was uns unterhält ist sehr unterschiedlich. Ein Zitat zum Thema Lesen ist mir im Kopf geblieben: "Lesen ist denken mit fremden Hirnen". Ich finde das sehr treffend. So finde ich an vielen Literaturformen gefallen je nach dem welche Bedürfnisse sie in mir ansprechen. Und wenn das alles Bullshit ist was ich hier schreibe..tja dann liegt es am Weihnachtlichen Glühwein und am täglichen Whisky Kalender. Und vorab, ich setze meine Kommas,,,,nach Gefühl🤣.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Shalom, Jens, und ganz viel Zustimmung! (Fiktionale) Literatur, die nicht unterhält, taugt nichts. Niemand wird sie lesen. Alle guten Schriftsteller wollten stets unterhalten. Wer liest, um allein sein Wissen zu erweitern, wird auf einem breiten Sachbuch-Markt mit vielen herausragenden Vertretern glücklich werden.
@lesen_und_mehr
@lesen_und_mehr 2 жыл бұрын
Der Begriff Gute Literatur assoziiert bei mir etwas elitäres, dass an gewissen Kriterien, sprachlich etc, festgemacht ist, die mich als Hobbyleser so gar nicht interessieren. Ich möchte über Dinge lesen, die nicht unbedingt etwas mit meiner Welt zu tun haben. Das können Klassiker sein aber auch historische Romane. Ich finde es immer wieder interessant, zum Teil erschütternd, wie früher Leute gelebt haben. Oft recherchiere ich dann auch über die Ereignisse im Nachhinein und lese mal ein Sachbuch darüber. Auch geografisch halte ich mich zwischen durch gerne in fremden Ländern auf. Zwei meiner Highlights dieses Jahr waren Der Gesang der Berge, ein Roman über den Vitnamkrieg und Das Gleichgewicht der Welt, dass das Indien der 70er Jahre wiederspiegelt. Bei beiden Romanen habe ich viel Neues erfahren, dass macht für mich persönlich gute Literatur aus. Ich lese aber auch gerne mal einen packenden Thriller oder Cosy Crime, dabei fühle ich mich gut unterhalten, dass dann auch ausreicht. Wenn jemand Germanistik studiert hat wird er vermutlich gute Literatur anders definieren bzw. andere Kriterien an der Hand haben, wie ich, die beruflich nichts mit Literatur zu tun habe. Gewisse Sachen, werde ich wohl gar nicht in anspruchsvollerer Literatur erfassen, dass ist für mich aber nicht schlimm. Generell soll man sich doch über jeden freuen, der überhaupt noch liest, egal ob Klassiker, anspruchsvolle Gegenwartsliteratur, Thriller oder banale Liebesromane. LG Hiltrud
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Ganz herzlichen Dank, Hiltrud! "Gut" ist auch für mich subjektiv und nicht elitär zu verstehen. Jeder definiert das in der Literatur für sich anders - und ein jeder Leser ist hier gleichberechtigt mit seinen Empfindungen. Ich stimme dir absolut zu!
@Gaby_S6581
@Gaby_S6581 2 жыл бұрын
Auch wenn es reichlich spät für eine Antwort ist, versuche ich mich doch einmal daran. Vorausschicken möchte ich, dass ich eine Alles-Leserin bin, also von Klassik bis hin zu Seichtem. Unterhalten fühle ich mich oft bei beidem, aber ich für mich empfinde als gute Literatur hauptsächlich das, was mir im Gedächtnis bleibt, was mich noch lange übers Lesen hinaus innerlich beschäftigt und nachhallt. Und was auch stilistisch überdurchschnittlich ist, beispielsweise mit bilderreicher Sprache, mit einer etwas gehobereren Wortwahl, usw. Neuestes Beispiel für mich: Das Eisschloss von Tarjei Vesaas, letzte Woche gelesen, und es beschäftigt mich immer noch. Danach wollte ich erstmal gar nichts mehr lesen, weil ich dachte, das nächste Buch könne mich nur enttäuschen. Ich habe dann zunächst etwas ganz Banales gewählt, den neuesten Miss Merkel Krimi von Safier, der mich belustigte und unterhielt, aber nicht enttäuschte, da ich wusste, dass er kein literarisches Highlight für mich sein würde und den ich deshalb mit Vesaas auch nicht vergleichen brauchte. Safier ist in dem Falle für mich eine gute Unterhaltung, aber keine gute Literatur, was er vermutlich auch gar nicht sein möchte.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Es ist nie zu spät: Ganz herzlichen Dank für deine individuellen Leseerfahrungen! DAS EISSCHLOSS ist grandios und im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltig (hier passt es wirklich einmal). Ich kann dein Lektüreverhalten sehr gut nachvollziehen. Der Wechsel von Schwere zu Leichtigkeit ist gesund und schützt vor Einseitigkeit. Und damit deckst du mit deiner Art zu lesen schon ein sehr breites Spektrum ab. Vielen lieben Dank, das war sehr interessant!
@ceciliac5765
@ceciliac5765 2 жыл бұрын
Hallo. Ich bin ganz neu auf deinem Kanal. Für mich kann ein Buch auf unterschiedlichste Weise gut sein. Das kann eine herausragende Sprache sein oder aber auch eine sehr einfühlsame Art Charaktere und Beziehungen da zu stellen. Wenn ein Buch mich im Nachhinein noch immer beschäftigt, ob es nun die Charaktere sind, die mich nicht loslassen oder zum Beispiel ein Thema, dass mir auf eine neue Art aufgezeigt wurde, dann würde ich es als sehr gutes Buch für mich betiteln. Ich freue mich sehr über weitere Videos und Buch Besprechungen. Lieben Gruß
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Hallo, sei gegrüßt auf meinem Kanal und habe herzlichen Dank für deine Erfahrungen!
@pisces4762
@pisces4762 9 ай бұрын
Hallo, Sie kündigen ein weiteres Video über messbare Kriterien von Literatur an. Gibt es dieses? Ich finde Ihren Impuls super - mache mir aktuell sehr viele Gedanken über dieses Thema, u. a., weil ich einen Lesezirkel gegründet habe die verschiedenen Einschätzungen, auch Wertungen, einfach spannend finde. Ich selbst stimme Ihnen zu: Von Literatur erwarte ich, dass sie in irgendeiner Form meinen Blick weitet, dass sie etwas in mir verändert. Mir ist auch aufgefallen, dass ich zwei Ebenen unterscheide, 1. die Sprache und 2. den Inhalt. Die Sprache muss mich überzeugen, sonst lese ich nicht weiter. Es kann dann aber der Inhalt in einer guten Verpackung trotzdem für mich gut oder schlecht sein. Viele Grüße!
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 9 ай бұрын
Ganz herzlichen Dank für die Rückmeldung und den Kommentar, das sind ja schon ganz wichtige Kriterien! Ja, dieses geplante Video lioegt sozusagen "auf dem Schreibtisch", hätte längst kommen sollen, aber dann haben sich doch so einige andere Themen dazwischengeschoben. Es ist aber eines der Themen, die noch ausstehen; ich hoffe, es kommt dann nach dem Sommer. Ganz lieben Gruß!
@baumkuchenmanufaktur
@baumkuchenmanufaktur 2 жыл бұрын
Gute Literatur ist für mich dann, wenn mich die Story „packt“. Dabei ist es egal, ob gehobene Literatur oder ein Krimi. Wobei ich aber gestehen muss, dass ich kein guter Leser bin, dazu fehlt mir einfach Zeit und Übung. Aber es läuft, wann immer möglich, ein Hörbuch. Gut finde ich die Geschichte dann, wenn ich das Weiterhören kaum erwarten kann. Eines der spannendsten Bücher in letzter Zeit war ein Jugendbuch „Sofies Welt“ und im Moment genieße ich gerade Anna Karenina
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Lieben Dank, Manfred! Ja, AK ist wahrlich ein Genuss... ❤‍🔥
@dasLiterarischeViertel
@dasLiterarischeViertel 2 жыл бұрын
Literatur ist für mich gut, wenn sie meine Gedanken auf einen Spaziergang nimmt. Meist spaziere ich dann selbst los, vergnügt vor Freude vom Leseerlebnis stapfe ich durchs Haus und lass die Szene nachklingen. In dem Augenblick weiß ich, dass sich das Leseerlebnis schon ausgezahlt hat. Es muss ja nicht alles passen, aber wenn die Gedanken angestoßen werden, man in die Welt findet und man mit dem "Neuen" vergnügt oder aufgeregt unterwegs ist, das ist mir sehr, sehr viel wert :)
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Habe lieben Dank! Der Spaziergang ist ein schönes Bild, manchmal wird sogar eine Reise daraus.
@dasLiterarischeViertel
@dasLiterarischeViertel 2 жыл бұрын
@@literaturundwhisky So ist es. Aber wenn man jedes Mal die große Reise erwartet, hängt der Wanderschuh vielleicht etwas hoch.
@gerhard9894
@gerhard9894 2 жыл бұрын
Hallo Harald! Gute Literatur ist für mich, wenn die Bücher mich subjektiv "erwischt", berührt haben, ich noch einige Zeit über sie nachdenke und den Eindruck behalte. Diese Bücher erschließen oftmals Fragestellungen zu meiner Person, zeigen Parallelen zu meiner Kindheit, Lebensabschnitten. Das kam z.B. durch Die Stadt von Walerian Pidmohylnyj, Aharon Appelfeld Sommernächte oder Autoren wie S. Twardoch, Isaac B. Singer. Gute Literatur zeigt sich wenn der Schreibstil bzw. die Übersetzung mir wie Schokolade auf der Zunge zergeht. Zu diesem Büchern zähle ich jedoch auch Sachbücher, in diesem Jahr vor allem U. Wittstock Februar 33 oder A. Regnier Jeder schreibt für sich allein. Sachbücher kommen hier in den Kommentaren, glaube ich, bisher nicht vor. Es erübrigt sich Klassiker ausdrücklich zu erwähnen, 2022 vor allem Anna Karenina. LG Gerhard
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Shalom, Gerhard, und vielen Dank für deine interessanten Einlassungen. Der Hinweis auf Sachbücher ist mehr als berechtigt. LG
@linchen008
@linchen008 2 жыл бұрын
Zu dem Gesagten sind richtig gute Bücher, welche mich begleitet haben eine Zeit lang. Dessen Geschicke und Figuren mich weiter beschäftigt haben... eine Auseinandersetzung mit mir selbst ausgelöst haben.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Ganz lieben Dank!
@sigrid7585
@sigrid7585 2 жыл бұрын
Gute Literatur ist für mich, wenn ich ein Buch lese und in eine andere Welt reise und nach der Lektüre noch lange darüber nachdenke. Das können Bücher unterschiedlicher Genres sein. Zb: Akwaeke Emezi- Süsswasser; Tolstoi - Anna Karenina; Franzober - Das Floss der Medusa oder auch Wolfgang Herndorf - Arbeit und Struuktur.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Liebe Sigrid, habe herzlichen Dank! Das Bild der Reise gefällt mir sehr gut: selten kann man so preiswert verreisen wie in der Literatur - sowohl geografisch als auch in der Zeit!
@andrea_wintermaedchen
@andrea_wintermaedchen 2 жыл бұрын
Hallo Harald! Gute Literatur sind für mich Bücher, die menschliches Handeln besonders gut einfangen und die über die Handlungsebene hinausgehen. Bücher, denen dieses Kunststück in der Vergangenheit gelungen ist, sind heute i.d.R. „Klassiker“, d.h. sie haben es geschafft, die Zeit zu überdauern (z.B. „Hunger“ von Knut Hamsun oder „Ungeduld des Herzens“ von Stefan Zweig). Beide Bücher handeln von universellen, zeitlosen, menschlichen Themen, d.h. beide Bücher ermöglichen es dem Leser auch Jahrzehnte (oder im Fall von Hunger über ein Jahrhundert) nach der Erscheinung etwas für sich aus dem Buch mitzunehmen. Aber auch reine Unterhaltungsliteratur kann für mich gute Literatur sein. Ich lese z.B. aktuell „Sakrileg“ von Dan Brown. Ich habe es noch nicht beendet, aber ich kann schon jetzt sagen, dass ich neben der Tatsache, dass es mich hervorragend unterhält, ich auch sehr viel aus dem Buch mitnehmen werde, z.B. über die historische Entwicklung der katholischen Kirche im Allgemeinen. Insofern bereichert mich dieses Buch, was es für mich zu guter Literatur macht. Liebe Grüße, Andrea 😊
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Ganz lieben Dank, Andrea! SAKRILEG zeigt u.a. die Entwicklung von Brown; Fehler, die er in ILLUMINATI macht, macht er hier nicht mehr. Ein Buch, das einfach ein Film werden MUSSTE.
@kalkwiese
@kalkwiese 2 жыл бұрын
Das ist natürlich ein Hammer von einer Frage. Gute Literatur halte ich für etwas, was in irgendeiner Weise mit mir in einen Dialog treten und ihn aufrecht erhalten kann. Gute Literatur sollte grundlegend unterhalten können (Zamonien, die Scheibenwelt), selbst wenn diese Unterhaltung darin besteht, dass man aktiv im Text buddeln muss, damit er einen belohnt (Günter Grass - Hundejahre). Gute Literatur bietet einem etwas, statt ausschließlich zu fordern und nichts zu geben. Gute Literatur kann alle möglichen Formen annehmen und sich in allen möglichen Genres finden lassen. Gute Literatur verfügt über genau das Maß an Technik und Komplexität, die sie benötigt, um ihre Punkte auf die notwendige rüberzubringen. Gute Literatur wird erst durchs Lesen zu welcher.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Ganz lieben Dank! Der letzte Satz würde (nicht nur) von Umberto Eco unterschrieben werden.
@fantastikfreund
@fantastikfreund 2 жыл бұрын
Lieber Harald, lieben Dank für diese wichtige Frage: "Was ist gute Literatur?" Einleitend möchte ich sagen, dass ich - ob unseres letzten Gedankenaustauschs - mir nun das "DU" erlaube, so wie ich dies auch mit Florian handhabe, ich hoffe dies ist für Dich in Ordnung. Ich habe jetzt ein neues "privates" You-Tube-Konto, mein bisheriges war ein berufliche, was zuletzt bei einem Kommentarwechsel zu einem von Florians Beiträgen ob meines Berufs zu gewissen unschönen Anspielungen seitens eines anderen Users führte. Dies nur am Rande zur Erklärung ... Jetzt aber zu Deiner Frage, um die es hier ja gehen soll. Für mich ist gute Literatur wie ein herrlicher Wanderweg im farbenprächtigen Herbst. Ein wirklich gutes Buch unterhält mich nicht nur, wenn ich lache, weine, bange, bebe, verzweifle, grause und/oder fürchte. Vielmehr führt mich ein gutes Buch immer auch ein Stückchen näher zu Antworten auf meine wirklich bedeutsamen Fragen, die "Fragen nach Leben und Tod". (vgl. Fußnote 1) Es gibt Literatur, die mich tiefer führt, manchmal nur Millimeter, machmal aber auch Kilometer. Das sind dann die Bücher, die nicht nur ein Erlebnis beim Lesen sind, sondern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Bücher, die dann nach dem Ende ein Gefühl von Wehmut, Sehnsucht und Lebendigkeit beim Einschlafen hinterlassen. Für mich persönlich kann gerade das Genre der Phantastik eine besondere Art der Tiefe und Weite erreichen, gerade weil die Phantastik alle menschlichen und gedanklichen Grenzen durchbrechen darf und soll. Schon immer waren es doch gerade die Märchen und Sagen, die die Herzen der Kinder, die wir heute ja immer noch sind und bleiben, in besonderem Maße berühren. Ich möchte Dir das gerne mit einigen Buchbeispielen näher bringen, all jene Bücher haben mich persönlich besonders berührt: a) Gestern habe ich "So finster die Nacht" von John Ajvide Lindqvist beendet: Für mich eines der besten der seriösen Vampirromane. Mit Stimmung und Atmosphäre des kalten Schweden, gepaart mit Coming-Of-Age-Elementen, zeigt dieses Buch, dass das wahrhaft Böse nur dem Menschen entspringt und das Menschsein allzuoft für selbstverständlich genommen wird. b) Nennen möchte ich auch "BOY’S LIFE - Die Suche nach einem Mörder" von Robert McCammon. Ein Buch das einen wieder Kind sein lässt, ein mystischer Krimi, der einem deutlich macht, dass Wunder durchaus geschehen und wir das Kind im Herzen behalten dürfen. (vgl. Fußnote 2) c) Auch INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR von Anne Rice ist ganz besondere Literatur, ein "Horror-Reiseroman". Ein Buch, welches nicht nur eine Reise durch ein Jahrhundert sowie von Amerika, nach Osteuropa und nach Paris bietet, sondern zugleich auch eine Reise ins Innere des Lesers anbietet. Dieses Angebot kann man annehmen, muss man aber nicht. Auch wenn der Vampirismus im Buch etwas eher Tristes, Unheilschwangeres und Schwermütiges bietet und der Leser hier oft mit Lebensschmerz, Verzweiflung und Gefühlskälte (gepaart mit manchmal überschwenglicher Romantik) konfrontiert wird, so ist INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR gleichwohl ein wertvolles und bezauberndes Unikat, welches auf mehreren Ebenen bei mir in die Tiefe führte. d) Nennen möchte ich auch WATERSHIP DOWN von Richard Adams, ein phantastisches Buch aus dem Reich der Tiere: Gemeinsam lebte ich (als Leser) als Kaninchen zusammen mit den Kaninchenbrüdern Hazel und Fiver im Sandleford-Gehege. Ich durfte dabei sein, als Hazel mit einer Gruppe von Kaninchen dem Gehege entfloh, einer Vision von Fiver folgend. Zusammen mit meinen Kaninchenfreunden durchstreifte ich von Frühling bis Herbst das Land auf der Suche nach einem neuen Zuhause Richtung Süden. Das Buch macht uns Mut, trotz der Unwirtlichkeiten im Leben immer weiter zu gehen und bewässert im Herzen des Lesers das Urvertrauen in dessen Selbst. (vgl. Fußnote 3) e) Zeigen möchte ich auch Banks DIE WESPENFABRIK: Der Roman wirft den Leser in den siebzehnjährigen psychopathischen Frank Cauldhame, der (genial aus der Ichperspektive geschrieben) seine Kindheit und sein Leben auf einer Insel beschreibt. DIE WESPENFABRIK ist dabei so gut erzählt, dass ich mich beim Lesen voll auf Frank einlassen und quasi in ihn hinein tauchen kann, was sich für mich (als Leser) später als um so schlimmer und schmerzhafter herausstellt, denn Frank ist ein Sadist und Psychopath (wie er "im Buche steht"), der mit schaurigen Tierritualen und einer gebastelten Waffensammlung auf "seiner Insel" herrscht. Seine Untertanen sind vor allem Insekten und andere Tiere. Fassungslos erfahre ich nach und nach mehr über Franks Kindheit, über seine bisherigen Gräuel- und Schandtaten und über seine gestörten Gedankengänge, die mir den Atem rauben. Frank ist zwar Herr seiner Insel, hat aber so gut wie keinen Kontakt zur Außenwelt, er ist ein zutiefst zerrissener Charakter, manchmal habe ich für ihn sogar ein wenig Verständnis übrig, was mich wiederum (an mir selbst) erschreckt. Das Ende ist so krass, dass mir heute noch die Worte fehlen. f) Auch die Science-Fiction bietet solche Bücher: Da ist Orson Scott Card mit ENDERS SPIEL: Für das Kind Ender gilt es hier, in einer militärischen Kampfschule und den darin stattfindenden Übungsspielen (daher der Titel des Romans) zu überleben, sowie sich allerorts Respekt zu verschaffen, er muss dafür aber mit seinen inneren Kämpfen, Gefühlen und Ängsten in Frieden kommen; insbesondere begleitet ihn in der Kriegerschule stets ein schlimmer Gewissenskonflikt: Eigentlich will der Krieger in ihm keinem Wesen schaden, eigentlich will Ender nur in Frieden leben. Die Erzählung in Cards Buch bleibt immer ganz nah am Erleben von Ender als Kind und (später) als Jugendlicher. Dabei dringt die Geschichte unmerklich tiefer in das Selbst des Lesers. Teilweise fühlte ich mich beim Lesen tatsächlich wie Ender, oft musste ich das Buch kurz beiseitelegen und "durchatmen". Die Wahrnehmungen und Konflikte von Ender gingen direkt auf mich über: Freilich habe auch ich in meiner Kindheit böse Hänseleien und einsame Isolation erfahren müssen, auch ich war als Kind "Täter" und "Opfer", erlebte Not, Trennung und Einsamkeit, … wer von uns nicht? g) Daher hier gleich noch ein weiteres Buch der Science-Fiction: Andy Weir mit "Der Astronaut". Die Geschichte in "Der Astronaut" ist für mich persönlich das bislang mit das Beste, was ich im Bereich SF gelesen habe. Andy Weir lässt mich wie in einer gigantischen Wasserrutsche die Story spürbar miterleben, ständig kommen überraschende Handlungskurven, die meinen Magen flau werden lassen, sodann folgen steile Talfahrten für den Helden, die mich Tränen verdrücken und mich Schlucken lassen; … eben weil so gut erzählte Erlebnisse von (geschickt dosiertem) Heldentum, von Integrität und von Verbundenheit mich schlichtweg berühren. h) Und last but not least, freilich: "Der Herr der Ringe" von J.R.R. Tolkien. Die Tapferen gehen den schweren Weg. Doch auch ein gutes Ende hinterlässt seine Narben. Der beherzte Hobbit Samweis Gamdschie bringt es für mich auf den Punkt, als er auf Frodos Wehklagen ob ihres schweren Wegs seinem Freund antwortet: „Und wir würden überhaupt gar nicht hier sein, wenn wir mehr darüber gewusst hätten, ehe wir aufbrachen. Aber ich nehme an, dass es oft so ist. Die tapferen Taten in den alten Geschichten und Liedern, Herr Frodo: Abenteuer, wie ich sie immer nannte. Ich glaubte, das wären Taten, zu denen die wundervollen Leute in den Geschichten sich aufmachten und nach denen sie Ausschau hielten, weil sie es wollten, weil das aufregend war und das Leben ein bisschen langweilig, eine Art Zeitvertreib, könnte man sagen. Aber so ist es nicht bei den Geschichten, die wirklich wichtig waren, oder bei denen, die einem im Gedächtnis bleiben. Gewöhnlich scheinen die Leute einfach hineingeraten zu sein - ihre Wege waren nun einmal so festgelegt, wie du es ausdrückst. Aber ich nehme an, sie hatten eine Menge Gelegenheiten, wie wir, umzukehren, nur taten sie es nicht. Und wenn sie es getan hätten, dann wüssten wir’s nicht, denn dann wären sie vergessen worden. Wir hören von denen, die einfach weitergingen - und nicht alle zu einem guten Ende, wohlgemerkt; zumindest nicht zu dem, was die Leute in einer Geschichte und nicht außerhalb ein gutes Ende nennen.“ (Tolkien, Der Herr der Ringe, Klett-Cotta, 1969, Viertes Buch, Achtes Kapitel, Die Treppen von Cirith Ungol). Mit herzlichen Grüssen MICHAEL
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Shalom, Michael! Das DU ist ganz in meinem Sinne. Mega Rückmeldung, sehr interessant, ganz herzlichen Dank! Bis auf DIE WESPENFABRIK, die ich nicht kenne, kann ich deine Auswahl und ihre Begründung absolut nachvollziehen. Sehr schöne und interessante Gedankengänge dazu! 🙌🙏
@miloumilou8a
@miloumilou8a 2 жыл бұрын
​@@literaturundwhisky The Wasp Factory: absolut lesenswert! Wie ein Film von Quentin Tarantino ist es verstörend, brutal, bizarr und doch auch voller schwarzer Humor.
@icecreamforcrow7307
@icecreamforcrow7307 2 жыл бұрын
Um die Frage aufzugreifen, wann das letzte Mal Literatur für mich wesentlich, richtig, von Gewicht war, möchte ich ein schmales Buch von David Albahari, "Mutterland" (1996) nennen, eher zufällig aus meinem SuB gezogen und diesen Sommer gelesen, als Städte wieder in Mondlandschaften verwandelt wurden. Ein Büchlein, in dem so Vieles steckt (ich musste immer wieder innehalten, um über das Erzählte nachzudenken oder um einige Passagen noch einmal zu lesen) und auch der Frage nachgegangen wird, was gute Literatur ausmacht, mir daher sofort zu deinem Video einfiel. Um diese Leseerfahrung, die noch nicht lange zurückliegt, zu verdeutlichen, muss ich leider eine längere Passage daraus zitierten: "Als wir nach Derventa kamen, dachte ich, so müsse Hiroshima ausgesehen haben und so sehe es wohl noch immer auf dem Mond aus. Wir mußten einen Vulkaniseur aufsuchen, in diesem Kriegschaos waren nur deren Werkstätten immer geöffnet. Meine Mutter behauptete, daß zu ihrer Zeit in Derventa Menschen vierzehn verschiedener Nationalitäten gelebt hätten, das hat sie mir sogar nur zwei oder drei Monate vor ihrem Tod, als meine Reise noch gar nicht anstand, noch einmal gesagt. Ich habe ihre Behauptung nie überprüft, denn selbst wenn es nicht vierzehn, sondern nur neun oder fünf Nationalitäten gewesen wären und wenn es auch um einen anderen Ort, zum Beispiel um Bijeljina oder Brčko, gegangen wäre, hätte das nichts an dem geändert, was sie mit ihrer Behauptung hatte ausdrücken wollen. Den Meister, der unter unserem Wagen liegend irgendwelche Schrauben festdrehte und mit einem Hammer gegen die Achse schlug, fragte ich, wer alles jetzt hier lebe. Niemand, sagte er, nur die Unsrigen." p.s. Gute Literatur ist für mich immer Sprach-/Erzählkunst, hat aber immer auch mit dem Geschmack des Lesers zu tun. Obwohl ich in der Jugend sehr viel SF & Fantasy gelesen habe, konnte ich ebenfalls mit HP Lovecraft wenig anfangen :)
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Sei herzlich bedankt, Ice! Da ist neben einer spannenden Antwort auch noch ein Buchtipp für mich herausgesprungen!
@austropithecus7055
@austropithecus7055 2 жыл бұрын
Ich würde sagen, gute Bücher sind die, wo die Personen, Geschichten und Ideen nicht daran denken, zwischen den Buchdeckeln zu bleiben und geduldig darauf warten, wieder geöffnet zu werden, sondern wenn sie beginnen, im Kopf herumzuspuken. Wenn mich diese Geschichten im Alltag belästigen, vom konzentrieren auf den Straßenverkehr ablenken und am Einschlafen hindern.... ...dann ist das gute Literatur! Und wenn ein Autor mich zwingt, das Buch zuzuklappen, um mir das gerade gelesene noch mal durch den Kopf gehen zu lassen zu erst mal zu verdauen, bevor ich es wieder aufschlagen kann... ...dann ist es ein großer Schriftsteller! (beliebigen Geschlechts).
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Vielen lieben Dank!
@DirkHelnerus
@DirkHelnerus 2 жыл бұрын
Eine sehr gute Frage! In dieser Woche hat mich Anton Tschechow mit „Die Dame mit dem Hündchen“ gepackt, da ich dort einen Gedankengang übers Meer fand, den ich auf exakt die gleiche Weise vor über 20 Jahre selbst hatte. Für mich ist gute Literatur, wenn sie mich berührt. Das kann natürlich auch mal spannende Trivialliteratur sein. Der große Unterschied zur „guten Literatur“ liegt aber wohl in einer gewissen Universalität. Wie z.B. der erwähnte Tschechow, der mich auch 2022 vermutlich genauso packt, wie er die Leser damals in seinen Bann gezogen hat. Außerdem ist Literatur gut, wenn der Autor mich so sehr „hypnotisiert“, dass ich mit den Figuren mitfiebere und mich frage, was ich an ihrer Stelle tun würde. Ein fast schon peinliches Beispiel dazu: Der kleine Prinz. Immer noch denke ich manchmal darüber nach, ob das Schaf wohl die Rose gefressen hat. Außerdem sehe ich bei guter Literatur so etwas wie die Vermittlung von existenziellen Fragen (wohlgemerkt nicht Antworten), wie z.B. bei Albert Camus Pest, wenn die Frage eines gerechten Gottes thematisiert wird. Und, nicht zuletzt: Gute Literatur ist immer auch „Über“-Lebensmittel. Wenn ich mich durch die Tiefen (und Höhen) des Lebens von einem Buch begleiten lassen kann, dann ist die Situation einfach immer noch erträglich…
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Vielen lieben Dank, Story2Go, für deine vielfältigen Antworten! 👍
@japanconnect5504
@japanconnect5504 2 жыл бұрын
Lieber Harald, Ein interessantes Videoformat. Was ist gute Literatur? Eine einfache Frage, auf die es m.E. keine einfache Antwort gibt. Ich möchte deshalb erst einmal eine emotionale und kreative Ebene unterscheiden. Bei ersteren zählt, wie Du schon gesagt hast, ob ein Werk etwas in mir zum klingen bringen kann. Das ist nicht nur äußerst subjektiv, sondern auch sehr Tages- bzw. Jahresform abhängig. Die kreative Ebene des Buches als literarisches Werk lässt sich grob in Sprache und Thematik einteilen. Gute Literatur ist ein sprachlich solides, Literatur mit Klassikerstatus ein Werk, das sprachlich neue Wege geht. Thematisch ist ein Werk guter Literatur, ein Buch, welches eine Thematik gekonnt und so beleuchtet, dass sie nachhallt. Schafft es das Buch Menschen aufgrund seiner Thematik auch Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte später zu berühren, erfüllt es in meinen Augen ebenfalls die Kriterien eines Klassikers. Das zeigt, dass man bei einer genauen Diskussion auch das kleine Wörtchen „gut“ ebenfalls definieren muss.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Ganz lieben Dank, Fabienne, für deine tollen Antworten!
@rumozamonien8162
@rumozamonien8162 2 жыл бұрын
😍 Ich liebe die Bücher von Selma Lagerlöf. Vor allem den Gösta Berling. Kaum ein Buch hat mir so gut gefallen. 📚📖
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Liebe wird von mir geteilt. Lieben Dank, Rumo!
@Notizhefte
@Notizhefte 2 жыл бұрын
Hallo Harald, tatsächlich gibt es für mich kein einheitliches "gut", weil ich bei unterschiedlichen Formaten und Genres auch Unterschiedliches erwarte und schätze. Ein guter Essay muß etwas anderes leisten als ein guter historischer Roman, etc. Ein übergreifendes Kriterium für mich ist, ob ich einen Text wiederlesen möchte oder auch tatsächlich wiederlese. Sprache, Struktur, Thema, Handlung - das sind die Kriterien, anhand derer ich die Qualität von Texten beurteile; alles natürlich völlig subjektiv! Viele Grüße Norman
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Es lebe die Subjektivität! Vielen lieben Dank!
@uppereastsidegirl
@uppereastsidegirl Жыл бұрын
Für mich ist gute Literatur, wenn sie Spaß macht und sich nicht nach unliebsamen Hausaufgaben anfühlt. Wie bei einem guten Film sollte jeder Satz seine Funktion haben und der Leser sollte nicht das Gefühl haben "das und das hätte man auch weglassen können". Es gibt Autoren, bei denen liest sich alles so, als ob sie selbst beim schreiben unter größter Anstrengung standen. Aber gute Literatur macht aus, dass sie sich ganz leicht anfühlt. Dass man sich selbst denkt "ach, das könnte ich doch auch", wie bspw. bei J.D Salinger. Aber die wenigsten Autoren beherrschen eine einfache und packende Sprache. Gute Literatur muss mich nicht unbedingt zum weinen bringen, sie muss nicht unbedingt großartig gesellschaftskritisch sein. Sie muss mich unterhalten können, damit sie die Funktion erfüllt, dass ich mich "wegträumen" kann. Oscar Wilde sagte doch mal sowas Ähnliches wie "Es gibt keine guten und schlechten Menschen, die Menschen unterteilen sich in langweilig und interessant." Für mich ist das bei Literatur auch so.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky Жыл бұрын
Ich danke dir sehr herzlich für deine interessanten Anmerkungen! J.D. Salinger finde ich ein ganz wunderbares Beispiel! LG
@ullacoppius3074
@ullacoppius3074 2 жыл бұрын
Klassiker haben diese Allgemeingültigkeit - ihre Botschaften lassen sich in jede Zeit übertragen. Daher finde ich sie faszinierend. Autobiographien übertragen die Zeit des Protagonisten und erklären sie dem Leser. So erfahre ich Geschichte, Geographie, Philosophie, menschliches Miteinander auf unterhaltsame Weise. Schreibstil trägt zum Gelingen bei. Die Elenden Victor Hugo und Der Wendepunkt Klaus Mann waren glanzvoll.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Habe lieben Dank, Ulla! Ja, das, was du da sagst, macht Klassiker zu Klassikern, hebt sie heraus. DIE ELENDEN gehören fraglos dazu! 👍
@Eretz-Rainbow
@Eretz-Rainbow 2 жыл бұрын
Welcher Raum guter Literatur hat, ist mir nicht bekannt, man sitz innen, der Prosa Grundriss , die sich mehr erweitern bis zum Einsturz seine eigene wände, die mit Vorurteil errichtet sind. So darf man sich ganz neu einrichten. Grüße
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Lieben Dank, Djoser!
@Liyuno753
@Liyuno753 2 жыл бұрын
Für mich ist gute Literatur, wenn ich weiter über sie nachdenke. Ob es jetzt ein gesellschaftlicher Roman ist, bei dem ich parallelen in der heutigen Welt sehe, ein packender Krimi, wo ich selbst bei alltäglichen Dingen wie dem Wäsche waschen darüber grüble, wer denn nun der Mörder sein könnte oder auch einfach eine nette, einfache Liebesgeschichte, bei der ich hin und wieder einen Gedanken dran verschwende, ob das Pärchen jetzt nun bald zusammenkommen wird, wenn ich z.B. am Abend weiterlese - im Grunde ist es egal, denn solange ich mich damit beschäftige und auch gerne weiter beschäftige, sind solche Bücher und Texte meiner Meinung nach gute Literatur. Im Gegensatz dazu wäre schlechte Literatur für mich nur die Literatur, die mich beim Lesen verliert, wo ich, wenn ich weiterlese, bereits vergessen habe, was auf den Seiten davor stattfand. Positive Beispiele: Seitdem ich Kafkas 'Der Prozess' und auch 'Die Verwandlung' gelesen habe, denke ich auch noch sehr oft darüber nach. An die Bilder, die bei mir während des Lesens im Kopf gebildet wurden, und auch im Hinblick auf die gesellschaftlichen Bezüge, die mir teilweise erst durch Analysen und Sekundärliteratur klar wurden. Bei den 'Sherlock Holmes' Geschichten oder bei Bram Stokers 'Dracula' ist dies ebenfalls so, irgendwie habe ich einfach Spaß mich mit diesen Geschichten zu beschäftigen, auch Jahre nachdem ich die Bücher gelesen habe. Ein negatives Beispiel: Auch wenn ich Fantasy-Literatur liebe, hat mich 'Eragon' nie gecatcht. Ich weiß nichts davon, was ich gelesen hatte, oder irgendetwas über den Protragonisten. Und ich musste echt lange Nachdenken, bis mir dieses Buch als Beispiel eingefallen ist, weil ich es so sehr verdrängt hatte. - Naja, vielleicht zeigt das gerade meinen Punkt auf. Für viele wird diese Buch-Reihe wahrscheinlich in die Schublade der 'guten Literatur' fallen, aber ich denke, bei dieser Einteilig in 'gut' und 'schlecht' kann man eh nur subjektive Kategorien anwenden. :)
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Habe lieben Dank, Liyuno, Schwester im Geiste! Mit ERAGON kann ich auch nichts verbinden (vielleicht war ich dafür immer schon zu alt - du aber nicht und empfindest trotzdem so), Kafka ist Gott. Ob man seine Texte liebt oder nicht - sie brennen sich ein, lassen einen nicht mehr los, das ganze Leben lang.
@henrikfisch
@henrikfisch 2 жыл бұрын
Ich kann leider keine »objektiven« Kriterien für gute Literatur liefern, denn so sehr ich überlege, lande ich bei allem hier von mir im folgendem Vorgebrachten dann schlussendlich doch wieder bei »subjektiven« Eindrücken. Es ist halt sehr vom Einzelnen abhängig, was er für »gut« befindet. Auch alle von mir gebrachten Beispiele sind natürlich wiederum genau deshalb höchst subjektiv. Jedenfalls habe ich für mich diese Frage so beantwortet: *Interessante Erzählung* Die Geschichte an sich soll spannend oder neu sein ... und das ist vermutlich gleich auch schon das subjektivste aller möglichen Kriterien. Deswegen wäre es auch Quatsch, hier ein Beispiel zu bringen. *Interessant erzählt* Hier ist genau das Gegenteil vom obigen angeführten Kriterium gemeint: Die Geschichte an sich darf ruhig bekannt und nicht neu sein, wenn sie denn nur so erzählt ist, dass es wieder interessant wird. Beispiel: Catriona Ward »Das letzte Haus in der Needless Street« (Festa) *Klar nachverfolgbare Erzählung* Hier geht es um die Sprache als Transportmittel von Informationen, nämlich der Geschichte. War der Autor in der Lage klar und deutlich seine Gedanken auf's Papier zu bringen? Ich persönlich hasse es, wenn der Autor anfängt herum zu »schwurbeln«, so dass man als Leser nicht einmal erkennt, was er denn sagen will. Andreas Eschbach hat das mal sehr eindrücklich formuliert: »Germanistikstudium, aber keinen klaren Satz auf's Papier bringen können.« _Beispiel:_ Stephen King »Der Dunkle Turm - Schwarz« (Heyne) Ernest Hemingway »Paris - Ein Fest für's Leben« (Rowohlt) _Negativ-Beispiel:_ Erich Maria Remarque »Gam« (KiWi) *Sprache als Experiment* Hier muss sich der Leser durch die Sprache kämpfen, diese für sich erarbeiten, damit er den Sinn des Geschriebenen erfasst. _Beispiel:_ James Joyce »Ulysses« (u.a. Suhrkamp) _Negativ-Beispiel:_ Perry-Rhodan-Hefte *Dichte Atmosphäre* Das ist vermutlich das subjektivste aller von mir gebrachten Argumente. Mit »Dichte Atmosphäre« meine ich, dass das Gelesene eine eigene Welt im Kopf des Lesendes erschafft. Man verliert sich förmlich; man kann sehen, riechen, hören und fühlen, was da geschrieben steht. _Beispiel:_ J. G. Ballard »Paradiese der Sonne« (Edition Phantasia) Arkadi & Boris Strugatzki »Picknick am Wegesrand« (Suhrkamp) *Meine private Liste* Da ich viel SF und Phantastik lese, ist die folgende Liste natürlich eher damit besteimmt. Diese Bücher vereinen viele der oben genannten Aspekte in sich, was genau der Grund ist, warum ich diese alle Nase lang mal lese: -- William Gibson »Neuromancer« (die Bibel für Computernerds) -- J. G. Ballard »Kristallwelt« -- C. J. Cherry »Kesrith - Die sterbende Sonne« -- Ernest Hemingway »Paris - Ein Fest für's Leben« (hat mich in dunklen Zeiten über Wasser gehalten) -- Sergej Lukianenko »Spektrum« (vermutlich das beste SF-Buch, das ich je gelesen habe)
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Ganz herzlichen Dank, Henrik, für spannende und vielfältige Antworten!
@markusluthardt8654
@markusluthardt8654 2 жыл бұрын
Für mich ist ein Buch, eine Geschichte oder ein Gedicht gut, wenn das was ich lese mir nicht gleichgültig ist. Ein Werk oder auch die Protagonisten eines Werks sollten in mir eine postive Emotion wecken. In der Horrorliteratur darf es ruhig auch mal eine negative Emotion im positiven Sinn sein, da ich mich gerne grusel, aber weiß, dass mir durch die Lektüre nichts geschehen wird. Daher ist es auch gleich, ob eine packende Handlung mich in ihren Bann schlägt oder ein besonders gut geschriebener Charkter mich mitfiebern lässt. Da ich Hobbyautor bin, freue ich mich besonders, wenn mir Leser berichten, wie spannend, schön oder tränenreich sie eine Geschichte fanden.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Ganz lieben Dank für deine persönlichen und interessanten Gedanken!
@patrikbaumann1371
@patrikbaumann1371 2 жыл бұрын
Gute Literatur ist solche, die man nicht mehr weglegen möchte. Bücher, die dafür sorgen, dass man genervt ist, zur Arbeit zu fahren, statt weiterzulesen, die einem den Eindruck vermitteln, es gebe nichts auf der Welt, das momentan wichtiger sei als zu lesen. Für mich persönlich sind das in der Regel Werke, die einen Plot, der spannend oder unterhaltsam oder zum Nachdenken anregend oder alles zusammen ist, kombiniert mit einer literarischen Sprache, die eben mehr bietet als bloße Inhaltsvermittlung.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Ganz herzlichen Dank!
@homerdieiliasinderhand8507
@homerdieiliasinderhand8507 2 жыл бұрын
Gute Bücher... sind wie Freunde. Man liest sie wieder und wieder... man wird älter, das Buch auch, und jedes Mal, wenn man es wieder liest, entdeckt man etwas Neues, oder versteht einen Witz oder einen Zusammenhang, wofür einem früher der Erfahrungswert oder die Vorbildung fehlte. Und... ehrlich gesagt, jedes der Bücher, die ich in meiner persönlichen Top Ten habe, ist durch und durch eigen bis eigenwillig und mit den anderen schwer vergleichbar. Seltsamerweise ist es mir wichtig, dass ich den Autor mag. Und das hat nicht unbedingt mit seiner Biographie zu tun, sondern mit seiner Art, Menschen und die Welt zu betrachten und in seiner Sprache wiederzugeben.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Danke dir für deine interessanten Gedanken! Spannend die Frage, die sich aus einer deiner Teilaussagen ergibt: Wie schaut's aus mit dem Autor, wie sympathisch muss er uns sein, um seine Werke lieben zu können...
@homerdieiliasinderhand8507
@homerdieiliasinderhand8507 2 жыл бұрын
@@literaturundwhisky Wahrscheinlich ist das vielen egal... aber mir widerstehen Bücher, bei denen ich ein grundsätzliches Wohlwollen der Welt, dem Leben und den Menschen gegenüber vermisse, bei denen auf Teufel komm raus provoziert und geschockt werden muss. Auch mag ich es nicht, wenn man beim Lesen immerzu das Gefühl hat, der Autor habe manche Dinge so geschrieben, dass das Buch besser verfilmbar sei und darüber die Stärken des Mediums Buch beiseite schiebt (Wortspiele, innere Monologe, intratextuelle Bezüge, Spiel mit Zitaten usw.)
@ingridgrajetzki8703
@ingridgrajetzki8703 2 жыл бұрын
Ich halte mich an Elke Heidenreich: "Ein gutes Buch ist eine gute Geschichte gut erzählt"
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Auf den Punkt gebracht! 😃
@literatur_news
@literatur_news 2 жыл бұрын
Aber was ist eine "gute" Geschichte, was heißt denn "gut" erzählt? Dann kann ich gleich sagen: Ein gutes Buch ist halt gut. Erklärt wird mir damit noch nichts.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
@@literatur_news 😁 Elke Heidenreich...
@NaliniKluth
@NaliniKluth 2 жыл бұрын
Gute Literatur enttäuscht meine Erwartungen und bietet permanent Überraschungen - das ist das Eintauchen in fremde Welten, der blinde Fallschirmabsprung in unbekanntes Territorium, in das ich mich Wort für Wort, Zeile für Zeile, Seite für Seite einfinden muss.
@literaturundwhisky
@literaturundwhisky 2 жыл бұрын
Vielen lieben Dank für deinen tollen und bildhaften Vergleich!
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