Vielen herzlichen Dank für den wertschätzenden Kommentar! 🙂 Ich vergleiche mich nicht mit Katzenvideos und Co, weil die einen anderen Zweck erfüllen und ich es auch voll okay finde, dass die Leute gucken, was sie gucken. Es ist ja auch menschlich, dass man sich niedliche Videos angucken will, weil einen das aufheitert. Letztendlich können sich manche Menschen auch mit Katzenvideos besser regulieren - das ist eine schöne Ablenkung vom Alltagsstress. Es gibt z.B. auch eine Menge Psychologiekanäle, die sich auf das Thema Narzissmus spezialisiert haben und enorme Klickzahlen haben, weil sie dem Bedürfnis gerecht werden, Menschen zu bestätigen. Sich bestätigen zu lassen ist immer leichter zu haben als etwas zu ändern - das ist nämlich anstrengend und wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Ich mache diesen Kanal, weil es mir sehr großen Spaß macht und ich mir auch selbst zahlreiche Bedürfnisse damit erfülle. Und ich finde den Gedanken, das, was man selbst lernt, anderen einfach so zur Verfügung zu stellen, total schön. Ich empfinde es auch als riesige Bereicherung, wenn Menschen hier kommentieren und von eigenen Erfahrungen berichten und ihre eigene Perspektive mit einbringen. Das sind so viele positive Effekte, dass Klicks und Likes mir persönlich nicht so wichtig sind. Ich könnte auch lustige Dackelvideos posten (ich hätte sogar einen Dackel, der dafür total geeignet wäre 😅), aber mit Likes und Klicks erfüllt man sich eben eher das Bedürfnis nach Bestätigung - und das muss ich mir mit KZbin zum Glück nicht erfüllen. Deshalb empfinde ich es sogar als großen Luxus, mir durch den Kanal so viele andere Bedürfnisse erfüllen zu können - das Bedürfnis nach Lernen, nach Selbstwirksamkeit und Kompetenzerleben usw. Was andere damit machen, muss jeder selbst entscheiden. Ich bin immer froh und dankbar, wenn ich auf Bücher, Videos und Personen treffe, die mir wichtige Dinge vermitteln. Dafür braucht es eine gewisse Offenheit - und ich bin froh, dass ich diese kultivieren kann. 🙂

Vielen herzlichen Dank! 🙂 Na, irgendein Ventil mussten wir ja finden, sonst wären wir verrückt geworden - und als jemand, der gerne schreibt, war das naheliegend. 😅

Gerne! Herzlichen Dank für den Kommentar! Wenn man die Muster kennt, kann man prima daran arbeiten und neue entwickeln :-)

Lieben Dank für den Kommentar! Es werden wohl insgesamt sogar 10 Folgen über Scham werden. Und dann noch eine extra Serie über Schuld. Diese beide Emotionen wirken sich sehr stark auf die persönliche Entwicklung aus. Scham betrifft ja das Selbstbild. Mit einem sehr negativen Selbstbild kann man sein Potenzial nur sehr begrenzt entfalten. Andererseits kann der richtige Umgang mit Scham ein wichtiger Motor für die persönliche Entwicklung sein. Und bei Schuld ist es ähnlich, wobei Scham primär unser Selbstbild betrifft und Schuld bezieht sich auf unser Verhalten. Aber wer z.B. sehr lange unter intensiven Schuldgefühlen leidet, kann in der Gegenwart auch wenig ausrichten (da lebt man ja quasi ein gutes Stück weit in der Vergangenheit). Aber auch Schuld hat natürlich funktionale Aspekte, die zu unserer Entwicklung beitragen. Beide Emotionen sind also zentral für unsere Entwicklung und Potenzialentfaltung.

Lieben Dank für deinen Kommentar! 🙂 Ja, jedes Verhalten, das übertrieben ist, hat die Tendenz, dysfunktional zu werden. Wenn eine Reparatur nicht nötig oder nicht möglich ist, kann es ja nichts bringen. Wenn ich bei einem Auto an etwas herumrepariere, das gar nicht kaputt ist oder wenn ich daraus etwas machen will, das nicht möglich ist, ist es ja auch nicht verwunderlich, wenn es nicht klappt 🙂 Ich werde vermutlich Serien zu allen Emotionen machen, die Howells in seinem Buch aufgreift, weil ich seinen Ansatz sehr gelungen finde und weil ich es auch wichtig finde, sich mit den wichtigsten Emotionen auseinanderzusetzen. Also, zu Wut und Schuld werde ich definitiv noch Serien machen. Außerdem zu Angst, Traurigkeit, Ekel/Abscheu und Glück/Freude.

​@@mindmamboDanke ❤

@@Prometheus393 Gerne! 🙂

ich habe deinen Kanal nicht umsonst abonniert, liebe "mambo". Und bin dankbar für deine ( wertvolle) Arbeit. Danke❤ Doch Frage ich mich, was deine Expertise ist. Hast du n Titel Ausbildung, Studium etc. ? Wer gibt mir die Garantie, dass wenn ich das was du sagst integriere und anwenden mir nicht schadet🙄 Ich denke Vorsicht, gesunde Portion Skepsis - gerade in diesen Zeiten - ist durchaus wertvoll. LG. 😘👋

@@ericbenz5305 Klar. Ich habe mehrere Studiengänge abgeschlossen und eine Ausbildung in der Opferberatung gemacht. Das steht in meiner Kanalbeschreibung. Ich bin keine Therapeutin, sondern mache ausschließlich Psychoedukation. Dabei berufe ich mich auf Fachliteratur. Jedes Video basiert also auf der Lektüre von (meist sehr aktueller) Fachliteratur, deren Inhalte ich verständlich zu vermitteln versuche (z.B. durch Bilder und Beispiele). Das ist auch das, was ich u.a. beruflich mache (ich bin Dozentin an einer Hochschule). Es geht also auf diesem Kanal um die Vermittlung von Wissen. Das kann eine Therapie (mit einem persönlichen Ansprechpartner) nicht ersetzen. Die aktuelle Serie basiert in großen Teilen auf dem in der Videobeschreibung erwähnten Buch des britischen Psychotherapeuten und Autors Lawrence Howells.

Lieben Dank für deinen Kommentar! :-) Das ist ein total häufiges Phänomen, dass man die Schuld am Verhalten anderer bei sich sucht. Das ist im Prinzip eine Unsicherheit, die scham- oder schuldbedingt sein kann oder beides. Wenn ich mir die Geschichte erzähle: "Der hat das Gespräch gleich abgebrochen, weil ich so langweilig bin!", dann ist es schambedingt. Wenn ich mir die Geschichte erzähle: "Der hat das Gespräch so schnell abgebrochen, weil ich etwas gesagt habe, das ihn beleidigt hat!", dann ist es schuldbedingt. Scham bezieht sich immer auf einen Aspekt unseres Selbst, unser So-Sein (Selbstbild). Und Schuld bezieht sich auf Handlungen. Bei der Schuldfalle geht es darum, dass wir unsere eigentlich Verantwortlichkeit überschätzen oder etwas falsch interpretieren. Zu Schuld werde ich definitiv auch noch eine Serie machen. Und zu den anderen Emotionen auch, weil das so elementar ist, sich da zu verstehen. Bei solchen Unsicherheiten sollte man sich bewusst machen, dass es einfach Unsicherheiten sind und dass wir schlichtweg nicht wissen können, was der Grund war. Wir müssen ja ständig mit Unsicherheiten operieren - davon brauchen wir uns aber nicht verunsichern lassen, weil uns das sonst blockiert. Meistens sind es ja ganz simple Dinge, wegen derer man ein Gespräch abbricht - Eile oder Stress usw. So lange die Person einem auch nicht direkt kommuniziert, dass man z.B. einen Fauxpas begangen hat, kann man ja auch nicht darauf reagieren und Verantwortung dafür übernehmen (bei der Schuldfalle übernehmen wir zu viel Verantwortung, obwohl etwas außerhalb des Bereichs unserer Verantwortung liegt). Letztendlich geht es dann darum, einen souveränen Umgang mit Unsicherheit und auch mit den eigenen Unsicherheiten anzustreben. Bei Feedback ist das z.B. auch so eine Sache. Das braucht uns nicht zu verunsichern. Wenn jemand z.B. sagt: "Das war doof!" und mir dann nicht erklärt, was genau daran doof war, kann ich da auch nichts machen und es braucht mich nicht zu verunsichern. Dann gehe ich eher davon aus, dass es eben eine Unsicherheit des Gegenübers war - und das ist okay. Aber es ist nicht der Bereich meiner Kontrolle, deshalb kann ich es abhaken. Wenn mir aber jemand sagt: "Das und das fand ich nicht gut, weil XY..." Dann brauche ich auch nicht verunsichert zu sein, weil ich ja dann schauen kann, inwiefern das berechtigt ist und ich was daraus lernen kann oder ob man da vielleicht einfach anderer Meinung ist, was ja auch okay ist. Ahhh, dann muss ich gleich mal auf Instagram gucken! :-)

@@mindmambo Danke für deine umfangreiche Antwort…..Ich finde es sehr beachtlich wie du auf die Anliegen deiner Community eingehst….das ist keine Selbstverständlichkeit für mich….ich nehme es echt dankbar an…..gerade die Themen Schuld und Scham sind für mich lebensbegleitend…

@@debuaheini Lieben Dank! Ich lerne ja auch von und durch die Community! 🙂

Vielen herzlichen Dank für das tolle Feedback! :-)

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! 🙂 Das ist bei Scham sehr häufig der Fall. Das Problem daran ist, dass wir uns dessen oft nicht bewusst sind, dass Scham eine wichtige Rolle spielt. Das ist ein häufiger blinder Fleck.

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! 🙂 Das ist Teil des Lernprozesses, dass wir herausfinden, welche Kompetenzen uns noch fehlen. Da können wir dann z.B. Unterstützung in Anspruch nehmen! Solche Entwertungen machen wir ja, weil wir u.a. eine Auseinandersetzung mit eigenen Mustern vermeiden wollen. Aber wir schaden uns damit letztendlich ja auch selbst! Und ja, Idealisierungen sind ganz und gar nicht unproblematisch. Oft idealisieren wir auch gar nicht den anderen Menschen, sondern uns selbst, weil wir uns damit quasi die Geschichte erzählen: "Ich bin nur mit außergewöhnlichen Menschen zusammen oder befreundet!" Da wird ja der andere Mensch zum Objekt gemacht, um den eigenen Selbstwert zu erhöhen.

Vielen herzlichen Dank für deinen Kommentar! Der gute Wille ist sogar Grundvoraussetzung, sonst kommen wir ja nicht ins Tun. Aber allein der gute Wille reicht leider nicht, um ein Ziel zu erreichen. Motivation allein reicht auch nicht, um ein Ziel zu erreichen, sondern wir brauchen auch noch Volition (Willenskraft). Das wird leider oft vergessen. Stimmt, Teresa Enke hat gesagt, dass Liebe allein nicht hilft. 😞

@@mindmambo es macht mich traurig, daß dieser Suizid, der so viel Betroffenheit auslöste , zu so wenig geführt hat. Es gibt mehr Suizide als Verkehrstote und trotzdem wird ehr weniger statt mehr in die Prävention investiert , dh für mich in erster Linie in die Kinder , ich hab zwar keine aber ich war mal eins und bin es vielleicht auch noch ( mit meinen ungesunden Mustern)🌻

@@astridhubenthal4637 Das stimmt absolut! Das wäre so ein wichtiges Thema!

Herzlichen Dank für den Kommentar! Da würde es mich natürlich interessieren, welchen Teil des Videos du als nicht so prickelnd, einseitig und undifferenziert wahrnimmst. Sonst ist es leider nicht möglich, auf dein Feedback einzugehen.

Hi. 🎉 Natürlich. Du hast recht. 💡 Jedoch kann ich hier nicht sagen was ich sagen will . Dafür gibt es mehrere gründe. Einer : es zu lange dauert. Deswegen entschied ich mich dagegen. Und : Wer liest schon einen "Aufsatz" (längeres Kommentar als 3 halbsätze) ? Wenn ich hier was sprechen könnte wäre das konstruktiver. Doch leider gibt es diese Funktion hier nicht. Hab n schönen Abend. 🎉

Hm, damit kann ich in der Tat leider nichts anfangen, weil ich ja auch nicht Gedanken lesen kann. Ein konstruktives Feedback sieht anders aus. Auf dem Kanal hier werden oft sehr lange und gehaltvolle Kommentare geschrieben, die ich auch gerne in meine Videos einfließen lasse, weil da oft tolle Hinweise kommen. Und die KZbin-Kommentarfunktion ist eben nur schriftlich.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar! 🙂 Solche Dynamiken und daraus resultierende Probleme sind gar nicht so selten (eine Person ist sehr aktiv, die andere zieht eine ruhigere Freizeitgestaltung vor - und diese Vorlieben können sich ja durchaus auch ändern, z.B. gibt es eine Menge Leute, die sehr viel Party gemacht haben und sich dann eher zurückziehen). Bei Freundschaften, in denen man in solchen Bereichen wenig kompatibel ist, muss man gucken, was man von dieser Freundschaft überhaupt erwartet (bei Partnerschaften ist es genauso). Wenn man der Auffassung ist, dass eine Freundschaft bedeutet, ständig gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen, wird das nicht klappen, wenn die andere Person nicht so ist. Aber man kann sich ja immer auch abgrenzen und sagen: "Ich gehe abends nicht so gerne aus, aber ich schätze unseren Austausch und unsere tollen Gespräche sehr!" Man kann da in einigen Punkten schon aufeinander zugehen, ohne sich selbst zu verleugnen. Wenn man sich aber z.B. ständig zu Aktivitäten zwingt, nur um die andere Person zu befriedigen, wird das problematisch, weil man dann einen immer größeren Groll hegt. Da muss man gucken, ob man einen Kompromiss findet und auch ehrlich sein kann. Wenn ich z.B. abends nicht gerne weggehe, das aber aus irgendwelchen Gründen nicht sagen will, weil ich denke, dass es besser wäre, jemand zu sein, der abends doch gerne weggeht, dann wird es schwierig. Wenn ich sage: "Für mich ist das nichts, aber wir können ja XY tun!" - dann haben wir eine Grenze gesetzt und das Gegenüber kann darauf unterschiedlich reagieren: entweder, man findet einen Kompromiss oder man ist eben sauer, weil man Freundschaft so definiert, dass man abends miteinander weggehen muss. Dann ist das nicht kompatibel. Und das ist auch okay. Dann kann man das thematisieren, so dass die andere Person das auch nicht persönlich nehmen muss. Ghosting wird in den meisten Fällen schon sehr persönlich genommen, weil es ja eine vollständige Zurückweisung ist. Da muss man sich sehr gut abgrenzen können, um zu sagen: "Hm, die Person hat wohl gerade nicht die Kapazitäten, mir klar zu kommunizieren, dass es nicht passt." Reparaturverhalten zeigt man nicht nur, um einen ursprünglichen Zustand wiederherzustellen (was man evtl. auch nicht möchte), sondern auch, um Verantwortung für den eigenen Anteil zu übernehmen. Das hilft auch gegen Schuldgefühle und v.a. hilft es auch dabei, das eigene Selbstbild zu verbessern, indem wir anerkennen, dass wir bestimmte Sachen zwar vielleicht noch nicht so gut hinkriegen, aber bereit sind, daran zu arbeiten (das ist etwas vollkommen anderes als: "Ich kriege Freundschaften nicht so gut hin, wenn es mal zu Konflikten kommt!" - da nehmen wir uns ja als unfähig wahr und es darf nichts passieren). Letztendlich muss man gucken, welche Kompetenz einem damals gefehlt hätte, um aus der Sache rauszukommen, ohne jemanden ghosten zu müssen. Das kann z.B. die Fähigkeit, sich abzugrenzen sein, oder die Angst davor, direkt zu kommunizieren und z.B. anzusprechen, dass es da wohl eine zu große Inkompatibilität und zu unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen gibt oder etwas ganz anderes. Und wenn man dann daran arbeitet, kann man das in zukünftigen Freundschaften auch umsetzen! Dann kann man sich da auch mehr zutrauen und muss nicht ständig befürchten, wieder in eine Situation zu kommen, in der man meint, keine andere Wahl zu haben als den Kontakt abzubrechen. Letztendlich schafft man sich dadurch größere Freiräume und Handlungsräume für sich selbst. Man verbessert für sich selbst die Bedingungen!

​@@mindmambo Vielen lieben Dank für die Rückmeldung <3 Ja, ich glaub ich muss wirklich u.a. lernen, die Kommunikation an oberste Stelle zu setzen, auf die Gefahr hin, dass ICH verlassen werde und nochmal gesagt kriege, ich sei "versauert" und mit mir "stimmt doch was nicht", "du lebst ja gar nicht" usw. Das sagte die Freundin unter anderem gegen Ende der Freundschaft und es tat echt weh. Wir waren eigentlich nie kompatibel (obwohl ich oft gehofft hatte, dass ich noch so gesellig WERDE wie die meisten anderen Leute, da hab ich aber mich selbst und indirekt wohl auch andere ungewollt veräppelt) aber ich hätte wenigstens schriftlich die Freundschaft beenden sollen, damit das einfach nen sauberen klaren Abschluss gehabt hätte. Allerdings hatte sie mir selbst mal wütend erzählt, wie sie eine frühere Freundin hasse und fertigmachen werde, die ihr zuvor offiziell auf anständige Art die Freundschaft gekündigt hatte, aus demselben Grund wie ich. Naja, nach der Sache mit meinem Ghosting hat sie mich jedenfalls im ganzen Dorf dauerhaft schlechtgemacht. Irgendwie trau ich Extrovertierten seither nicht mehr zu, dass sie mit ruhigeren Leuten Kompromisse eingehen können (ich fuhr mit Konpromissversuchen bisher auch bei anderen Leuten gegen eine Wand), aber ich werds versuchen, da wieder zu vertrauen 😊

@@oOBubbleStreamOo Herzlichen Dank für deinen Kommentar! Hm, bei Aussagen wie "Mit dir stimmt doch was nicht" oder "Du bist versauert" oder "Du lebst ja gar nicht" würden mir aber entscheidende Aspekte einer Freundschaft fehlen. Das klingt sehr umempathisch und nicht freundschaftlich. Es gibt ganz viele Freundschaften und Beziehungen zwischen sehr geselligen und eher ruhigen Menschen - man muss ja nicht alles zusammen machen und wenn es auf anderen Ebenen gut klappt, man sich zum Beispiel sehr gut unterhalten kann usw., ist das oft eine große Bereicherung für beide! Man sollte immer darauf achten, andere nicht zum Objekt zu machen ("Ich brauche jemanden, der mit mir weggeht, egal wer, Hauptsache ich muss nicht alleine weggehen!" - da will man jemanden, weil man nicht allein sein möchte, man möchte also etwas vermeiden und möchte nicht zu etwas hin - und wir spüren es in der Regel, wenn wir zum Objekt gemacht werden, das fühlt sich nicht gut an). Ganz oft sind es aber auch Unsicherheiten, weil man sich z.B. zurückgewiesen und abgelehnt fühlt, obwohl man gar nicht persönlich zurückgewiesen wird, sondern eben bestimmte Aktivitäten - das muss man ja trennen. Und das kann man auch noch lernen. 🙂Dass man sich nicht immer beliebt damit macht, wenn man Dinge direkt anspricht, ist normal. Letztendlich haben wir nur unser eigenes Handeln in der Hand. Die Reaktion des Gegenübers nicht. Aber das ist ja auch okay! Wir können auch nur Verantwortung für unseren Anteil übernehmen und nicht für alles.

​@@mindmambo Das stimmt. Ich hab mich tatsächlich auch recht früh schon unwohl gefühlt in dieser Freundschaft. Sie hat ab dem ersten Kennenlerntag auf allerbeste Freundin gemacht, was ich schon bissl zu schnell fand und son paar andere Sachen später... also sie hat mich son bissl "zwangsadoptieren" wollen auch 😊 Naja, sich vor neuen und besseren Erfahrungen zu verstecken ist jedenfalls nicht die Lösung, da hast du definitiv Recht und auch mit allem anderen. Ich danke dir sehr für deine Hilfe ❤🌸

@@oOBubbleStreamOo Gerne! Wenn du von Anfang an kein gutes Gefühl hast, musst du dich ja zu nichts zwingen. Sonst verbringt man so viel Zeit mit Leuten, mit denen man sich gar nicht wohlfühlt und gibt sich selbst nicht die Chance, Menschen kennenzulernen, die besser zu einem passen 🙂

Herzlichen Dank für den Kommentar! :-) Wir können die Auseinandersetzung mit eigenen Mustern nicht auslagern, sondern immer nur bei uns bleiben. Und wenn wir selbst unter den Mustern unseres Gegenübers leiden, das auch immer wieder kommunizieren und Grenzen setzen und merken, dass da keine Bereitschaft, an etwas zu arbeiten, vorhanden ist - dann können wir das entweder akzeptieren und sagen: "Das ist dann eben so!" oder wir müssen tatsächlich die Konsequenzen ziehen und gehen. Letztendlich sind nicht die Muster das einzige Problem, sondern die Bereitschaft, daran zu arbeiten. Und wenn dieser Schritt nicht gegangen wird, tut sich natürlich auch nichts. Der gute Wille (oder in Beziehungen heißt es auch gerne: die Liebe) allein reicht leider nicht - es geht um konkrete Kompetenzen. Wir können ja auch kein Flugzeug fliegen, weil wir uns das sehr wünschen - wir müssen konkrete Kompetenzen erwerben, um es hinzukriegen. Und das kostet auch was - Zeit und Energie usw. Wer nicht bereit ist, das zu investieren, lässt es eben. Aber der Partner kann das nicht für uns machen. Wir können nicht stellvertretend kompetent oder reif oder was auch immer sein. Persönliche Entwicklung ist immer nur die eigene persönliche Entwicklung. Und manchmal müssen wir viel verlieren, um das anerkennen zu können. Ich mache zur Zeit eine Serie über Scham - ein Thema, das für Menschen mit vermeidenden Bindungsmustern ganz maßgeblich ist. Da geht es in der heutigen Folge darum, wie wir anderen bei Scham helfen können - das geht aber nur, wenn die anderen das auch wollen. Und gerade bei Scham muss man da schon ganz schön viel Mut aufbringen, um sich da zu öffnen und quasi zuzugeben, dass man damit ein Problem hat. Als Partner von jemandem mit vermeidenden Bindungsmuster muss man lernen, Kapitän auf dem eigenen Schiff zu bleiben und da ganz klare Grenzen zu setzen, sonst gibt das auch einen ewigen Eiertanz. Und das schadet der Beziehung (auch der Beziehung zu sich selbst, die man da ja gerne vergisst).

Herzlichen Dank für das tolle Feedback! :-)

Gerne! Herzlichen Dank für den Kommentar :-)

Herzlichen Dank für den Kommentar! 🙂

Vielen lieben Dank! 🙂

@@mindmambo gerne

Herzlichen Dank für den lieben Kommentar! 🙂

Wow, vielen lieben Dank für deinen tollen Kommentar! Das mit der Konsumgesellschaft und den kaputten Sachen, die wir lieber ersetzen als sie zu reparieren ist ja super spannend! Darf ich das im nächsten Video erwähnen? 🙂 Etwas zu reparieren erfordert ja auch eine Menge Fähigkeiten! Unter dem Aspekt sehen wir etwas viel zu selten. Wenn ich z.B. ein Radio reparieren will, muss ich mich ja mit Radios auskennen. Und wenn ich eine Beziehung reparieren will, erfordert das eben auch Kenntnisse.

​@@mindmamboDanke für deine schnelle Antwort. Natürlich darfst du das für dein Video verwenden. Ich freue mich sehr, wenn du das machst. 🎉

@@Prometheus393 Danke! 🙂

Herzlichen Dank für den Kommentar! Stimmt! NARM ist ein toller Ansatz. Dazu habe ich auch mal eine Serie gemacht.

Vielen herzlichen Dank! 🙂 Ohhh, darauf, welche Werbung geschaltet wird, habe ich leider keinen Einfluss 😞 Ich versuche dann immer, kurz was anderes zu machen...

Vielen herzlichen Dank für den Kommentar! 🙂 Das ist eine spannende Feststellung! Es ist ja meistens so, dass wir nur bestimmte Aspekte unseres Selbst als defizitär wahrnehmen. Es gibt natürlich auch denn Fall, dass es mehrere Bereiche betrifft, aber es lohnt sich auf alle Fälle genauer hinzusehen und die eigenen Gedanken im Hinblick auf sich selbst anzusehen und dann zu überprüfen. Dazu werde ich in den nächsten Tagen noch eine Übung hochladen. 🙂

Vielen herzlichen Dank! Das freut mich. 🙂 Scham haben wir oft nicht auf dem Schirm, weil wir sie mit Angst oder mit allen möglichen Dingen verwechseln. Außerdem wird so viel mit Beschämung gearbeitet, weil wir das oft so gelernt haben. Deshalb halte es ich für unheimlich wichtig, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Herzlichen Dank für die Wertschätzung! 🙂

Vielen lieben Dank! 🙂

Vielen herzlichen Dank für deinen wertschätzenden Kommentar! 🙂 Jaaaa, genau! Die Familienrollen spielen da auch ganz stark mit hinein - wenn es um Leistung und Erfolg geht und um die Erwartungen an sich selbst, dann kommt da die Heldenrolle ins Spiel. Und wenn es darum geht, anderen zu helfen und für andere da sein zu müssen, die Retter- bzw. Helferrolle.

Vielen herzlichen Dank! 🙂

Herzlichen Dank für deinen Kommentar! :-) Das sind ja sehr spannende Entdeckungen, die du gemacht hast! Stimmt, es ist oft so, dass wir als Kinder lernen, dass wir uns der Beschämung aussetzen müssen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Das wird dann als Kontrollverlust erlebt, weil wir da ja nicht rauskommen. Als Erwachsene können wir dann bei solchen Beschämungen (v.a. wenn jemand so extrem nachtragend ist) auch sagen: "Danke für den Hinweis, aber das immer wieder zu diskutieren, ist nicht zielführend." Es ist wichtig, Feedback (auch nicht so positives) annehmen zu können, aber wenn man beschämt, beleidigt oder abgewertet wird, ist das einfach nicht hilfreich.

Lieben Dank für den Kommentar! Jaaa, das ist für Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen ein wichtiges Thema, weil man da ja so exponiert ist. Dazu gibt es auch Seminare, wie man mit Shitstorms und Skandalen umgehen kann (ich habe in meinem Freundeskreis ein paar Politikerinnen, die mir davon erzählt haben). Es gibt ja im Wesentlichen drei Arten, um auf Scham zu reagieren: Vermeidung (also von der Bildfläche verschwinden), Verteidigung bzw. Angriff (das hat Aiwanger z.B. gemacht und das machen in der Politik auch viele) oder eben Reparatur (das wäre der Optimalfall und wird auch öfter gemacht). Aber es gibt schon auch ehemalige Politiker, die sich nach einem Skandal komplett zurückgezogen haben. Edathy zum Beispiel. Es hängt auch immer davon ab, was vorgefallen ist. Bei Edathy bestand da bei Reparaturverhalten wenig Aussicht auf Erfolg (Reparaturverhalten wählen wir nur dann, wenn wir annehmen, dass das Ganze erfolgreich sein kann). Super spannendes Thema!

Vielen herzlichen Dank für den wertschätzenden Kommentar! 🙂

Herzlichen Dank! 🙂

Herzlichen Dank für das positive Feedback! :-) Die Werbung bei KZbin kann ich leider nicht beeinflussen. Aber es gibt die Möglichkeit, sie zu umgehen, z.B. durch VPN und eine albanische IP (da wird quasi keine Werbung ausgespielt).

Wow, vielen herzlichen Dank für deinen wertschätzenden Kommentar! :-) Das ist eine tolle Feststellung, dass wir uns auch dafür schämen, wenn wir Scham vermeiden wollen und deshalb bestimmte Dinge nicht tun. Und schon gucken wir auf einen Teil von uns selbst, den wir für "feige" halten. Ich habe - vor allem früher - auch sehr viele Dinge nicht gemacht, weil ich mir Scham ersparen wollte. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass der Preis dafür viel zu hoch ist. Und manchmal habe ich eben auch schon als Kind oder Jugendliche meinen Mut zusammengenommen - und manchmal ist es eben auch grandios in die Hose gegangen. Aber mir ist ja trotzdem nichts Schlimmeres passiert! Der Moment damals mit Markus war natürlich extrem unangenehm, aber hey, dafür habe ich heute eine Geschichte zu erzählen! Übrigens erzählen ganz viele Künstler von genau solchen Momenten, weil das genau die Dinge sind, die uns interessieren. Kein Mensch will Geschichten von Menschen lesen, die immer nur alles richtig machen und die Größten und Erhabendsten sind. Damit können wir nichts anfangen. Das ist total langweilig. Wir interessieren uns für menschliche Schwächen, weil wir uns den Protagonisten dann nahe fühlen. Gute Literatur erzählt immer von Schwächen. Selbst Superhelden haben alle eine Schwäche - darum geht es eigentlich. Sonst wäre die Geschichte schnell zu Ende und vollkommen langweilig.

Ich kann mich da nur anschließen ❤

@@astridhubenthal4637 Wie lieb! Herzlichen Dank! 🙂

@@mindmambo ich finde Deinen Content wirklich sehr gut, es ist hilfreich wenn der Inhalt so wertschätzend und fachlich funktioniert bei mir ankommt .Ich danke Dir auch für jede Deiner Antworten, die oft so ausführlich sind ,ich fühl mich persönlich angesprochen , auch wenn es KZbin ist u damit digital . Ich bemerke eine leichte pseudo Beziehung ( nennt man das so ? 😉Vielen Dank 🌻

@@astridhubenthal4637 Wie schön! Danke für das tolle Feedback! Das ist Verbundenheit - jaaa! 🙂 Das ist ein menschliches Grundbedürfnis! Und es freut mich sehr!

Herzlichen Dank für den Kommentar! :-) Wofür genau bräuchtest du denn Übungen? Ich habe in den letzten Jahren mehrere Seminare in MBSR bzw. MBCL (Mindfulness-Based Compassionate Living = Selbstmitgefühl) gemacht. Da haben wir viele Techniken zu Grounding etc. gelernt. Da gibt es Atemübungen, Meditationen (es gibt auch traumasensible Meditation) u.v.m. Um besser in den Körper zu kommen, ist z.B. der Bodyscan hilfreich - dazu gibt es ganz viele Anleitungen hier auf KZbin (da muss man ausprobieren, welcher Sprecher einem am ehesten zusagt und womit man am besten zurecht kommt). Gehmeditationen können auch hilfreich sein. Atemmeditationen ebenfalls. Und für den Aspekt Selbstmitgefühl gibt es z.B. Metta-Meditationen. Selbstmitgefühl ist ein ganz wichtiger Schlüssel! Ansonsten habe ich kürzlich auch eine Serie über Gefühle gemacht (Gefühle verstehen). Da sind vielleicht auch hilfreiche Sachen dabei. Sport und Bewegung können auch sehr gut helfen (Sport hat aktuellen Studien zufolge bei leichten bis mittelschweren Depressionen den gleichen Effekt wie Medikamente). V.a. hilft einem Sport auch dabei, Selbstwirksamkeit zu entwickeln und auch wieder besser im Körper anzukommen. Dazu sollte man eine Sportart wählen, an der man Spaß hat und bei der man sich wohl fühlt. Ich hatte im vergangenen Semester Slackline und fand das super - am Anfang ist man völlig verzweifelt und kann sich nicht vorstellen, dass man es jemals schafft und dann, wenn man übt und es schließlich doch noch schafft, erlebt man pure Glücksgefühle. Vielleicht wäre das ja auch etwas für dich? Oder auch Yoga! Es hängt aber eben stark davon ab, woran du arbeiten möchtest und was dir auch liegt - es bringt nichts, wenn ich dir sage: "Setze dich eine Stunde täglich zum Meditieren hin!", wenn du eigentlich ein "Bewegungstyp" bist, der dann z.B. mit einer Gehmeditation besser beraten wäre. Möchtest du an der Emotionsregulation arbeiten? Dann wären neben körpertherapeutischen Ansätzen kognitive Ansätze (z.B. kognitive Neubewertung - dazu habe ich auch ein Video in der Gefühleserie gemacht) sehr hilfreich und wichtig. Und gerade beim desorganisierten Bindungsstil ist Selbstmitgefühl so wichtig! Hör doch mal in eine Metta-Meditation rein. Aber achte darauf, dass das nichts Esoterisches ist, bei dem es darum geht, dem schlimmsten Feind zu vergeben etc. So etwas gibt es auch. Und das ist bei Trauma nicht wirklich hilfreich. Das kann man irgendwann machen, wenn man das möchte, aber damit sollte man auf keinen Fall anfangen. Deshalb ist es wichtig, in Meditationen hier auf KZbin erstmal reinzuhören, um zu gucken, was das überhaupt ist und ob es für einen passt. :-) Sag einfach Bescheid, wenn du konkretere Anliegen hast und Infos brauchst.

@@mindmambo Wow, erstmal herzlichen Dank für Deine ausführliche und schnelle Rückmeldung. Sehr hilfreiche Tipps darunter, die ich zum Teil auch regelmäßig anwende, wie z. B. verschiedene Meditationen und Atemübungen. Die Metta - Meditation werde ich sehr gern auch mal ausprobieren. Vielen Dank, dass Du Dir hier die Zeit nimmst, anderen Deine Hilfe anzubieten 🙏

@@Mimican... Gerne! 🙂 Selbstmitgefühl ist wirklich elementar. Sehr hilfreich ist auch die Selbstmitgefühlspause. Die erkläre ich in einem der Videos zum Thema Gefühle, aber ich weiß leider nicht mehr genau in welchem. Das hatten wir auch in dem MBSR/MBCL-Seminar. Das sind drei ganz kurze Schritte, die man sehr gut in den Alltag integrieren kann.

Herzlichen Dank für den wertschätzenden Kommentar! Ja, bei Scham finde ich es wirklich erstaunlich, dass die Psychotherapie sie so wenig auf dem Schirm hat. Aber es liegt in der Natur der Scham, dass wenig darüber gesprochen wird. Umso wichtiger (und befreiender!) ist es, sich damit auseinanderzusetzen. Es ist eine der Emotionen, die wir am stärksten unterschätzen (oder eben nicht auf dem Schirm haben) und die gleichzeitig einen sehr großen Einfluss auf unsere Beziehungen und unser Sozialleben hat. Schamkompetenz sollte eigentlich in jeder Psychotherapie Thema sein. Ich glaube, dass wir auch oft über Angst sprechen, wenn wir eigentlich Scham meinen (z.B. im Zusammenhang mit sozialen Ängsten, die ja eher Scham ist - man hat ja nicht wirklich Angst vor Menschen, sondern davor, was sie über einen denken könnten - der Fokus der Aufmerksamkeit ruht also auf den als defizitär wahrgenommenen Aspekten des Selbst, was ja Scham entspricht). Ich finde das Thema selbst so spannend und wichtig!

Vielen herzlichen Dank! 🙂

Herzlichen Dank für deinen Kommentar! :-) Es kann tausend Gründe haben, dass jemand nicht grüße oder zurückgrüßt. Letztendlich weiß nur die Person selbst den Grund und man müsste sie einfach fragen. Es kann alles von "andere Sozialisation" über "keine Kapazitäten" oder "Selbstunsicherheit" bis hin zu "Machtspielchen" sein. Habt ihr eurem Kollegen schon mal rückgemeldet, dass ihr das Verhalten unfreundlich findet? Ich denke, dass es auch einfach Menschen mit unterschiedlichen Standards gibt. Das ist auch Erziehungssache. Und in manchen Punkten ist man dann eben mit einigen Leuten nicht so gut kompatibel. Mir ist Freundlichkeit bei meinem Gegenüber schon wichtig. Wenn Leute, die ich nicht kenne unfreundlich sind, ist mir das relativ egal, aber in meinem engen Umfeld mag ich auch nicht unbedingt Leute haben, die mir unfreundlich begegnen. Darauf hat man einfach keine Lust. Ich denke, dass das auch ganz normal ist. Und schon sind wir wieder bei den Funktionen der Scham... Verhalten hat eben Konsequenzen. Allerdings finde ich es auch okay, wenn jemand sich mal danebenbenimmt, dann aber Verantwortung für das Verhalten übernimmt und sich ehrlich entschuldigt. Ich bin nicht nachtragend. Aber wenn jemand nicht einmal Verantwortung für Fehlverhalten übernehmen kann, ist das für mich ein Zeichen dafür, dass es eben nicht passt. Ich weiß aber nicht, wie das bei eurem Kollegen ist.

@@mindmambo Wir gehen davon aus, dass er das wissen muss. Nicht grüßen geht vielleicht noch, weil da kann man auch schüchtern oder in Gesanken sein. Aber nicht zurückgrüßen ist daneben. Das müsste ein Mensch doch wissen. Mir ist es auch sehr wichtig, dass Menschen in meinem Umfeld freundlich sind. Sonst fühle ich mich nicht wohl mit jemand. Entschuldigen würde sich der Kollege nicht. Der ist nie schuld und immer nur das Opfer. Das ist sehr anstrengend!

@@Prometheus393 Hmm, wir kennen die Gründe nicht. Aber letztendlich ist es eben die Konsequenz, dass sich dann Kollegen zurückziehen. Ihr seid ja erwachsene Menschen und könnt entscheiden, womit ihr euch wohlfühlt und womit eben nicht. Ihr seid auch nicht verpflichtet, nachzufragen, was mit ihm los ist. Er ist schließlich auch erwachsen und kann das selbst tun und direkt kommunizieren. ich finde Fehlverhalten erstmal gar nicht so schlimm, wenn man Verantwortung dafür übernimmt, sich entschuldigt und Korrekturen vornimmt. Aber wenn er es nicht als Fehlverhalten einstuft, ist es eben so, dass sich daraus die Konsequenz ergibt, dass ihr euch zurückzieht. Natürlich wäre es auch möglich aufeinander zuzugehen, aber wenn das nur einseitig ist, ändert sich ja auch nichts. Habt ihr es schon mal probiert, auf ihn zuzugehen?

@@mindmambo Wir sind schon auf ihn zugegangen. Er hat mal unterstellt, dass wir ihn mobben würden. Wir sind ihm gegenüber aber freundlich gewesen. Das ist aber schwer, wenn er so unfreundlich ist. Er will sich verhalten können wie er will und verträgt dann das Echo nicht.

@@Prometheus393 Das ist ja dann eher aus einer Verteidigungshaltung heraus und nicht so sehr ein Aufeinanderzugehen. Letztendlich funktioniert es aber so wie es gerade ist wohl nicht. Er müsste da schon auch an sich arbeiten. Will er vielleicht nicht oder er weiß nicht, wie er es machen soll. Entscheidend ist das Ergebnis: Er tut es nicht. Damit muss man dann umgehen. Vielleicht hilft es, die Erwartungen einfach runterzuschrauben. Ihr müsst ja auch nicht mit ihm befreundet sein. Es ist immer schwer, wenn es keine Reziprozität gibt. Aber vielleicht hilft es, sich vor Augen zu halten, dass er vermutlich die Kapazitäten nicht hat und das nicht persönlich meint - es betrifft ja offenbar auch alle. Richtig schmerzhaft ist etwas ja vor allem dann, wenn man es persönlich nimmt. Wenn man etwas nicht persönlich nimmt, kann man sich über Dinge ärgern und sagen: "Ne, darauf hab ich keine Lust!" - aber es macht nichts mit dem eigenen Selbstbild. Und irgendwann ärgert man sich vielleicht auch gar nicht mehr, weil man akzeptiert hat, dass eine Person eben so ist wie sie ist. Es gibt eine Menge "schwierige" Menschen. Daran können wir nicht viel machen - wir können nur den Umgang mit ihnen ändern und unsere eigene Einstellung zu ihnen. Ich bemühe mich immer darum, zwischen einem Menschen und seinem Verhalten zu trennen (der Mensch und seine Würde sind für mich im Prinzip unantastbar, aber das Verhalten beurteile ich schon, weil es mich unter Umständen ja auch selbst betrifft). Verhalten ist flexibel. D.h., ein Mensch kann durchaus dazulernen und sich entwickeln. Aber er kann eben auch bei alten Verhaltensmustern bleiben. Manchmal dauert es auch, bis ein Lernprozess angestoßen wird. Man weiß auch nicht, welche Erfahrungen euer Kollege gemacht hat. Es kann durchaus sein, dass sich irgendwann noch etwas an seinem Verhalten ändert. Das habt ihr nicht in der Hand. Aber ihr könnt eben auf eine Weise mit ihm umgehen, die für euch okay ist und auch seine Würde nicht untergräbt. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Es bringt z.B. nichts, wenn man ihn zum Sündenbock macht, weil er das Betriebsklima vielleicht nicht gerade ideal beeinflusst. Andererseits sollte man ihm schon auch seine eigene Verantwortlichkeit für sein Verhalten zugestehen, weil man ihn sonst nicht ernstnimmt.

Danke für den Kommentar und das tolle Bild mit dem Feld! Das ist wirklich sehr treffend! Als jemand, der einen starken Bezug zu Gartenarbeit hat, kann ich damit sehr viel anfangen. :-)

@@mindmambo Schönen guten Morgen! Ich hab' da mal eine Frage: Habe dir auf diese deine Antwort sowie unter das Video 'Scham verstehen (3)' jeweils einen weiteren Kommentar geschickt. Beide erscheinen daraufhin kurz auf KZbin - um kurz danach wieder zu verschwinden... Habe es inzwischen ein paar Mal probiert - jedes Mal dasselbe. Kann mir das nicht erklären, zumal es beim ersten Kommentar - auf den du dann ja auch geantwortet hast - nachweislich geklappt hatte. Hast du eine 💡 Idee/ Ahnung, woran das liegen könnte?

@@marionklotz4651 Danke für deinen Hinweis! Puh, ich hab leider keine Ahnung, wohin die Kommentare verschwinden. Worum ging es denn? Ich habe jetzt auch in KZbin-Studio geschaut (bei den veröffentlichten Kommentaren), aber da taucht auch nichts auf. Ich gucke aber mal, ob ich ihn finde, wenn ich "neueste Kommentare" wähle. Das klappt manchmal. Das Problem ist mir bekannt, aber ich weiß leider nicht, woher es kommt (KZbin muss Schluckauf haben) und leider auch nicht, wie ich es beheben kann... Sonst kannst du den Kommentar genre auch hier nochmal posten. Hier müsste ich ihn eigentlich sehen 🙂

@@mindmambo Danke für deine Rückmeldung! Interessanterweise ist die Nachricht, auf die du jetzt geantwortet hast, ja angekommen. Tja, die liebe Technik... ;-) Worum es in den beiden Kommentaren, die ich gerne auf den Weg bringen möchte, geht: Nun ja, der eine ist eine Antwort auf deine 😀 freundliche 🤗 Nachricht (Stichwort 🌿 Gartenarbeit) und der andere eine ausführlichere Resonanz auf deine tollen Videos/ deinen Kanal generell. Ist mir schon ein Anliegen und fände es wirklich schön, wenn sie denn tatsächlich in der Kommentarspalte erscheinen könnten. (Habe mich nämlich echt ins Zeug gelegt ☺️. Und vielleicht kann ja auch der/die eine oder andere etwas damit anfangen.) Okay, versuche ich es jetzt einfach nochmal. Sollte es erneut nicht klappen: Gibt es vielleicht noch eine andere Möglichkeit, dir die beiden Texte zukommen zu lassen, und du setzt sie dann in die Kommentare bei KZbin? Würde mich wirklich sehr freuen 😀. LG M.

Ein ECHTER 💎 SCHATZ...! Nachdem ich in der vergangenen Woche (über das Suchwort 'Parentifizierung') auf deinen Kanal 🤩 aufmerksam geworden bin, habe ich mir - mit allergrößtem Interesse - bereits unzählige deiner 🎬 Videos aus den einzelnen Themenblöcken zu Gemüte geführt. ➡️ Nur allzu gerne kann & möchte ich dir 🗣️ rückmelden, welch' beruhigende & erleichternde Wirkung sich daraufhin bei mir eingestellt hat :-} Und sich - womöglich - ein längst überfälliger, bahnbrechender 🛤️ Prozess (innerhalb einer doch eher erstaunlich kurzen Zeit von nur wenigen Tagen) in Gang gesetzt hat... Die Themen & Inhalte, die du an- bzw. aussprichst sind mir (leider) größtenteils wohl vertraut. Doch durch die Art & Weise, mit der du diese rüberbringst - angenehm verständlich & nachvollziehbar und so herrlich strukturiert - sind mir Zusammenhänge nochmal wesentlich klarer geworden. Ja, Tatsachen erkennen & verstehen (und gefühlsmäßig an sich heranzulassen) bildet sicherlich schon mal eine gute Grundlage - ist aber eben nur 'die halbe Miete'. Letztlich kommt es natürlich darauf an, die vorhandenen Lösungswege dann auch tatsächlich zu beschreiten 👣... Hierbei hast du mir wirklich Mut zugesprochen - was sich zum Beispiel bereits daran ablesen lässt, dass ich diesen Kommentar nicht nur 📝 geschrieben, sondern - finally - auch wirklich 📨 abgeschickt habe 😉. Ja, ist 'ein bisschen' lang geworden, aber nach DEM vielen 🔊 Input in den letzten Tagen, muss(te) ich das ein und andere an dieser Stelle einfach mal loswerden. Überaus 👏 lobenswert finde ich nämlich auch, wie du nicht müde wirst zu erwähnen, dass die alten (längst überflüssig gewordenen) Muster keineswegs Persönlichkeitsmerkmale sind, sondern Bewältigungs-/ Überlebensstrategien, also ein aus der Not heraus angelerntes VERHALTEN, das man ebenso gut wieder verlernen und abstreifen/ ablegen kann - und sollte: da die Vergangenheit unwiderruflich vorüber ist und die alten Konditionierungen längst mehr schaden als nützen. Dennoch muss ich von Zeit zu Zeit wohl immer nochmal 👉 darauf aufmerksam gemacht und mit der 👃 Nase darauf gestoßen werden, sich von den alten Glaubenssätzen (die bei näherer Betrachtung letztendlich ja nichts anderes als alberne 👻 Hirngespinste sind ;-) ein für allemal loszusagen. Ebenso wie darauf, es tunlichst bleiben zu lassen, sich sich dafür zu 😔 schämen oder gar Vorwürfe zu machen, wenn es bis dato immer noch nicht zur Gänze gelungen ist, sich endgültig von ihnen zu verabschieden. Sondern stattdessen verständnisvoll und freund(schaft)lich mit sich umzugehen. Und ein bisschen Geduld das ganze am Ende auch eher beschleunigen dürfte ;-) Gleichzeitig finde ich es aber ebenso wichtig (worauf du völlig zu recht auch des öfteren deutlich hinweist), sich stets der eigenen VERANTWORTUNG als erwachsener Mensch bewusst zu sein und die Herausforderung/ Aufgabe, die alten Muster (zum eigenen Wohle und dem des Umfeldes!) aufzulösen, dann aber auch wirklich mal mit letzter Konsequenz anzugehen. Deine gut sortierten, aufklärenden und lösungsorientierten 🎬 Videos sind dabei auf jeden Fall eine wertvolle Unterstützung! 💐 VIELEN ❣️ HERZLICHEN DANK ❣️ DAFÜR Auch für das ein und andere, was ich noch nicht wusste. Lerne 👩‍🎓 schließlich immer wieder gerne etwas neues dazu :-) Und last, but not least: Ebenfalls gut 👍 gefällt mir, wenn du persönliches aus deinem eigenen Leben sowie die ein und andere Anekdote in deine Videos mit einfließen lässt - was diese noch lebendiger und sympathischer 👌 machen, als sie es ohnehin schon sind ;-) Freue mich wirklich sehr, dass ich den 🏞️ Weg auf deine Seite gefunden habe und bin schon sehr gespannt, zu welchen interessanten Themen wir weiterhin von dir hören werden... Ganz lieben Gruß. M

Gerne!

Vielen lieben Dank für deinen wertschätzenden Kommentar! Da muss man sich die eigenen Geschichten ansehen und sie prüfen. Manchmal werden wir ja tatsächlich erniedrigt und da sollten wir dann auch aus der Beziehung gehen. Es ist sehr wichtig, da direkt zu kommunizieren und tatsächlich nachzufragen, wenn jemand etwas sagt, das wir als kränkend empfinden. Es gibt ja schon Leute, die stark passiv-aggressiv kommunizieren, weil sie das eben so gelernt haben (dazu habe ich ja schon eine Serie gemacht). Aber manchmal merken wir ja schon, dass wir uns selbst eine Geschichte erzählen und eigentlich etwas "Altes" aufs Tapet bringen. Das müssen wir dann von der Gegenwart trennen. Sonst müssen die Leute um uns herum ständig einen Eiertanz aufführen, um uns zu regulieren. Und das ist für uns selbst auch nicht gut, weil das alte Geschichten konserviert. Ich finde in Beziehungen, die uns wichtig sind, Offenheit unheimlich wichtig. Das umfasst u.a. die Bereitschaft, an eigenen dysfunktionalen Mustern zu arbeiten. Dafür müssen wir uns aber selbst entscheiden. Dazu kann uns niemand zwingen.

Vielen herzlichen Dank für den Kommentar! Das war missverständlich: Damit meine ich Fälle, in denen keine absichtliche oder bewusste Beschämung stattfindet, sondern eine Beschämung empfunden wird, die aber vom Gegenüber nicht intendiert ist. Das gibt es auch. Ich habe mich zum Beispiel viele Jahre lang für meine Herkunft geschämt und wenn jemand dann meine Herkunft angesprochen hat - meistens aus total positiven Gründen, wie persönlichem Interesse - habe ich mich auch zutiefst geschämt. Diese Fälle meine ich. Das konnte mein Gegenüber nicht wissen. Daran musste ich selbst arbeiten. Es gibt natürlich auch Fälle in denen subtil mit Beschämung gearbeitet wird, um Machtverhältnisse herzustellen oder aufrechtzuerhalten. Das ist eine eigene Kategorie und sorgt für Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit.

@@mindmambo es ist halt das was ich damit mache - oder damit gemacht wird . Ich erzähle was war und höre " ich qar ja nicht dabei und ich werde nicht beschämt ,daß ist nur meine verschobene Wahrnehmung- aber meist nur wenn es um das Verhalten der Helfer geht, Hausarzt u neurologin. Ich schaffe es nicht ,diese Beziehungen zu verlassen ,wenn noch ein Konflikt vorliegt, ich habe so oft ein " nachtreten " erlebt und der Umgang damit ,läßt mich mit Resignation und wenn ich richtig verstanden hab dann könnte das,bei mir, sowas wie eine permanente Rrtraumatisierung sein .

@@astridhubenthal4637 Leider ergibt sich da oft eine Machtkampfdynamik und das ist in einem asymmetrischen Verhältnis (Arzt/Helfer-Patient) leider ein großes Problem, weil es eben nicht symmetrisch ist. Dafür kann man als Patient nichts. Aber wenn das von den Personen in der machtvolleren Position missbraucht wird, sollte man da raus. Wo Macht ist, muss auch Verantwortung sein, weil sonst Missbrauch Tür und Tor geöffnet wird. Und da sollte man weg, weil auch kein Vertrauen möglich ist.

@@mindmambo danke ,für diese Aussage, ich finde das mutig , denn das hab ich so deutlich nie gehört . Es wird einfach unter den Teppich gefegt ,wenn es das gibt - dann nicht hier . Dabei führt das zu noch mehr Fassungslosigkeit und Schmerz, mir zeigt es ,daß ich in eine noch desolatere Situation komme, mein Wort hat kein Gewicht und gegen Ärzte sagt niemand etwas - weil es auch viel einfacher ist, sich dem " Fachmann / Frau " anzuschließen, wäre viel anstrengender sich mit Gegenwind auseinanderzusetzen , da liegt es nahe ,dem betroffenen Menschen über dem Mund zu fahren und das Verhalten als verschobene Wahrnehmung abzutun . Das mit der Wahrnehmung ist ja auch in aller Munde. Tut mir leid für diese ganze Negativität. Vielleicht könnte das auch mal ein Thema werden, ich glaub ,damit bin ich nicht alleine.

@@astridhubenthal4637 Das Thema ist ein großes Problem, das leider viele Ärzte und Helfer nicht auf dem Schirm haben! Aber eigentlich müssten sie es, weil mit Macht eben auch Verantwortung verbunden sein sollte. Es gibt dazu auch Fachliteratur (über ärztliche Kommunikation). Vor einigen Jahren war ich Teil eines (größtenteils ärztlichen) Rechercheteams, das gegen die Abteilung einer Klinik vorgegangen ist (da ging es um die psychosomatische Abteilung für Kinder in einer Klinik in Gelsenkirchen - die Doku "Elternschule" ging über diese Abteilung). Da war das Problem auch, dass sich die Verantwortlichen überhaupt nicht ihrer Position und der damit verbundenen Verantwortung bewusst waren - und über dieses Thema habe ich damals einen Text geschrieben. In einem asymmetrischen Verhältnis (was das Arzt-Patienten-Verhältnis IMMER ist), kann der Arzt nicht einfach sagen: "Wieso, Sie hätten das doch nicht mitmachen müssen!" - Als Patient vertraut man ja darauf, dass die Person sich für einen einsetzt. Das ist ja das, wozu sich ein Arzt mit dem Hippokratischen Eid selbst verpflichtet! Es hat Gründe, dass es diesen Ehrenkodex noch gibt - auch wenn er keine Rechtswirkung hat. Und die Genfer Deklaration des Weltärztebundes ist ja auch eine solche Selbstverpflichtung.

Wow, vielen herzlichen Dank für die Wertschätzung!

Herzlichen Dank für den Kommentar! Das kann sich tatsächlich auch ändern. Wenn an unsicher-ambivalenten bzw. desorganisierten Bindungsmustern gearbeitet wird, treten oft die vermeidenden stärker hervor. Oder es gibt auch unsicher-ambivalente Bindung mit stark vermeidender Tendenz. Das hängt einfach davon ab, welche Muster gerade stärker verwendet werden. Es hilft enorm, an einer gesunden Abgrenzung zu arbeiten, dann tritt diese Überwältigung immer stärker in den Hintergrund. In längeren Beziehungen kann es auch sein, dass man sich immer "sicherer" fühlt und deshalb ängstliche Muster ganz verschwinden. Dann tritt auch die Vermeidung in den Vordergrund.

@@mindmambo vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Das klingt sehr einleuchtend für mich ❤️

@@lenakuhbach7565 Gerne 🙂

Herzlichen Dank für deinen Kommentar! 🙂 Das Thema zieht sich durch das Leben sehr vieler Menschen - auch durch meines. Ich habe kürzlich z.B. in Sprachwissenschaft sogar einen (stark autobiographisch geprägten) Essay über das Thema "Sprachscham" geschrieben. Vor allem in der Kindheit und der Jugend schämt man sich für so viele Dinge und ist damit oft gnadenlos überfordert. Deshalb finde ich auch, dass wir dringend schon möglichst früh eine Schamkompetenz erwerben müssten, denn Beschämung zu Disziplinierungszwecken ist tatsächlich eine Waffe! Das Ding ist, dass das ein Stück weit auch die Funktion der Scham ist - sie soll uns zu besseren Menschen machen. Ein kleines Beispiel aus dem Alltag: Gestern bin ich mit meinem Mann an einer Bushaltestelle mitten in der Stadt vorbeigekommen. Es war Mittag und direkt an der Bushaltestelle, an der mehr als 10 Menschen standen, lag ein bewusstloser junger Mann, vermutlich ein Student. Keine einzige der anwesenden Personen hat sich um den Mann gekümmert. Wir sind sofort hin und haben geprüft, ob er einen Puls hat, ansprechbar ist etc. Er war bewusstlos und nicht ansprechbar. Wir haben also den Notruf verständigt. Neben ihm stand ein Mann, der sich auch noch lustig gemacht hat. Er meinte, dass der junge Mann bestimmt besoffen wäre - aber bei über 30° ist es völlig egal, ob jemand betrunken ist oder sonst was - wer bewusstlos ist, benötigt Hilfe, egal aus welchem Grund er bewusstlos ist! Und in diesem Moment hätte ich zu dem Passanten, der sich auch noch lustig über die hilflose Person gemacht hat, sagen sollen: "Schämen Sie sich nicht, einem hilflosen Menschen nicht zu helfen und sich auch noch darüber lustig zu machen?!" Aber ich hatte in dem Moment anderes zu tun und habe mich um den Bewusstlosen gekümmert, während alle zugesehen oder weggesehen haben. Da wäre die Waffe Beschämung sogar adäquat gewesen. Auf gesetzlicher Ebene wäre das unterlassene Hilfeleistung, was ja auch bestraft wird (in Essen gab es z.B. vor einigen Jahren den Fall, dass ein älterer Mann in einer Bank einfach sterben gelassen wurde - es gingen ganz viele Menschen an ihm vorbei, stiegen sogar über ihn und keiner hat geholfen - dafür sollten sich diese Leute schämen!) Das Problem ist, dass wir nicht richtig mit der Waffe Beschämung umgehen können. Sie ist sehr mächtig und wir ziehen sie viel zu schnell und zerstören damit Beziehungen, weil wir bei unserem Gegenüber (das uns häufig ausgeliefert ist, z.B. Kinder oder abhängig Beschäftigte etc.) ein Verhalten möglichst schnell und nachhaltig hervorrufen oder unterbinden wollen. Das haben die meisten von uns leider so gelernt. Wir wurden quasi mit Waffen erzogen, mit denen diejenigen, die es getan haben, gar nicht umgehen konnten - sie hatten quasi keinen Waffenschein. Und wir machen es dann genauso. Wie immer ist der Schlüssel also der bewusste Umgang mit einer Sache und gar nicht so sehr die Sache selbst. Manches muss wehtun. Wenn man z.B. jemanden sterben lässt, aus Gleichgültigkeit oder aus welchem Grund auch immer, dann muss das wehtun - dann müssen wir uns da Gedanken über uns selbst machen. Aber wenn wir Fehler machen, nicht alles können, nicht von allen gemocht werden, nicht wie ein Model aussehen usw., dann sind das keine Dinge, für die wir beschämt werden sollten. Es gibt auch andere Möglichkeiten, um Menschen zu motivieren. Aber im Prinzip ist Scham ein Motivator! Sie bewegt uns dazu, bessere Menschen zu werden - gesunde Scham. Problematisch wird es dann, wenn Beschämung nicht dafür eingesetzt wird, bessere Menschen aus uns zu machen, sondern "passendere" Menschen (also, "besser" für die Person, die uns beschämt). Darum wird es noch in den nächsten Folgen gehen. Ich finde das Thema selbst so spannend! Vor allem, weil die meisten Menschen es nicht auf dem Schirm haben und oftmals z.B. mit Angst verwechseln (z.B. bei sozialen Ängsten, die im Wesentlichen ja eigentlich Schamgefühle sind). Wir schämen uns für unsere Scham und dadurch erhalten wir sie aufrecht.

@@mindmambo Danke für deine ausführliche Antwort 😊. Dein Kanal ist eine Bereicherung für mich. Diese Themen sollten wirklich in Schulen vorgestellt werden.

@@mindmambo " z.B. mit Angst verwechseln (z.B. bei sozialen Ängsten, die im Wesentlichen ja eigentlich Schamgefühle sind). Wir schämen uns für unsere Scham und dadurch erhalten wir sie aufrecht." kannst du zu diesem Thema mal ein Video machen vlt, wenn es deine Zeit zu lässt, bitte? Ich profitiere sehr von deinem Wissen und bin erstaunt, wie viel ein Mensch lernen kann :)

@@SINA-zg6pz Lieben Dank für deinen Kommentar! Ja, ich mache in der nächsten Woche eine ganze Serie über das Thema Scham. Da wird es genau um solche Dinge gehen. Soziale Ängste sind ja eigentlich Schamgefühle. Es besteht ja keine wirkliche Bedrohung, die unser Leben gefährden könnte, sondern wir befürchten aufgrund bestimmter Aspekte unseres Selbst nicht gemocht oder ausgeschlossen zu werden - und genau da setzt ja Scham an. Und Offenheit lässt Scham quasi schmelzen. Wenn wir darüber sprechen und jemand uns mit Verständnis begegnet, wird die Scham kleiner oder verschwindet ganz. Ganz oft schämen wir uns ja für Dinge, für die wir uns gar nicht zu schämen bräuchten. V.a. bei Missbrauch ist das ja ein wichtiger Faktor - da schämen sich die Opfer sehr oft und das ist extrem belastend. Dabei sollten sich die Täter schämen! Oder wenn wir einen Fehler gemacht haben und denken, dass wir deshalb ein Idiot sind - und dann erzählen wir jemandem davon und die Person sagt uns, dass es völlig okay ist, einen Fehler zu machen und ihr das auch schon mal passiert ist, dann haben wir die Möglichkeit, das schon nicht mehr so persönlich zu nehmen und zu merken, dass es eben menschlich ist und nichts mit einer angenommenen Unzulänglichkeit zu tun hat. Ich habe als Kind und Jugendliche z.B. unter einer starken Sprach- und Herkunftsscham gelitten - ich komme aus Rumänien und bin dann in Bayern gelandet, wurde u.a. von einer Lehrerin beschämt, weil ich kein Bayerisch sprach, ich habe sogar meiner damals besten Freundin verheimlicht, dass ich aus Rumänien komme, weil ihr Vater mit einer Rumänin "durchgebrannt" war und sie deshalb ein Problem mit Menschen aus Rumänien hatte. Das war damals extrem belastend - für Kinder und Jugendliche ist es echt die Hölle und gleichzeitig auch so alltäglich! Aber irgendwann habe ich gelernt, dass es ja völlig egal ist, woher jemand kommt - wir können uns das ja nicht einmal aussuchen. Und ich konnte offen darüber sprechen und einfach davon erzählen. Es ist dann irgendwann total normal gewesen, dass ich eben aus einem anderen Land komme - es war sogar etwas Positives, weil ich noch eine zusätzliche Sprache konnte und über bestimmte Erfahrungen verfügt habe. Mittlerweile erscheint es mir fast absurd, dass ich mich jemals dafür geschämt habe. Das sind menschliche Erfahrungen, die ich mit ganz vielen Menschen teile. So wie z.B. auch Krisen, Überforderung, Scheitern, Ablehnung usw. völlig normale menschliche Erfahrungen sind.

@@mindmambo Deine Offenheit und der Mut so menschlich zu berichten, berührt mich immer wieder. Zusammen mit deinem Wissen nehme ich soviel mit aus deinen Videos.❤️

Gerne! Herzlichen Dank für das Feedback 🙂

Vielen herzlichen Dank! Ja, es ist tatsächlich die Emotion, die am häufigsten missverstanden wird. Das Problem ist auch, dass wir uns für Scham schämen, weil wir denken, dass wir ja dadurch zugeben würden, dass etwas mit uns nicht stimmt. Und DAS ist das eigentliche Problem. Scham nimmt stark ab, wenn wir darüber sprechen und uns eben nicht mehr dafür schämen.

@@mindmambo Danke👍

@@debuaheini Gerne!

Herzlichen Dank! Jaaa, das ist tatsächlich vor allem für Eltern sehr wichtig! Für jede Beziehung. Aber im Zusammenhang mit Kindern ganz besonders.

Vielen herzlichen Dank! 🙂 Ja, wenn man es schon als Zumutung empfindet, wenn der Partner ein Bedürfnis äußert, dann ist man eigentlich schon in einer Machtkampfdynamik, innerhalb der man sich als unterlegen empfindet. Wenn man auf bestimmte Dinge nicht eingehen möchte, weil es einem einfach zu viel abverlangt, dann sollte man das auch äußern und eben eine Grenze setzen. Dann kann weiterverhandelt werden.

​@@mindmamboMir würde es in dem Fall schwer fallen, eine Grenze zu setzen und das zu sagen. Wirkt ja schon etwas arm und albern, wenn ich zu meiner Partnerin sage: "Nein, mir ist es zu anstrengend, die Zahnpastatube zuzuschrauben!" Ich habe immer versucht, nichts von meinen Partnerinnen zu verlangen und war dann sauer, wenn ich das auch nicht bekommen habe. Da ist mir mein Denkfehler in einem anderen Video von dir bewusst geworden. Da geht es um Gratiseis und man traut sich nicht eins zu verlangen. Aber jetzt ist mir auch klar geworden, dass ich es immer als Zumutung empfunden habe, wenn meine Partnerinnen mich um etwas gebeten haben, weil ich mir solche Bitten verkniffen habe. Ich dachte immer, dass die Richtige schon von selbst darauf kommen muss. Das muss jetzt noch länger sacken! In Jobkontexten geht es mir übrigens ähnlich. Ich will auf alles selbst kommen und empfinde es als Angriff, wenn etwas von mir verlangt wird. Woher kommt denn so etwas?

@@Prometheus393 Ja, ganz genau: Uns würde es schwerfallen, direkt zu kommunizieren, dass uns etwas zu viel ist. Deshalb wird das dann meistens auf eine passiv-aggressive Weise erledigt. Es wird einfach ignoriert, vergessen etc. Oft wird es uns erst selbst bewusst, wie albern es eigentlich ist, wenn wir jemandem eine derartige Kleinigkeit ausschlagen, wenn wir es laut aussprechen. Das liegt daran, dass wir so sehr in unseren alten Geschichten festhängen. Und das hat dann eben einen sehr hohen Preis. Im Prinzip ist es so, wie wenn wir sagen würden: "Nein, also diese Pflanze gieße ich jetzt nicht! Das ist mir zu anstrengend!" Dann ist die Konsequenz daraus, dass sie vertrocknet. Da fällt es uns ganz leicht, den Zusammenhang zu sehen. Natürlich kann es sein, dass es uns auch mal zu viel wird, wenn wir z.B. einen Partner haben, der unter Zwängen leidet oder unter erlernter Hilflosigkeit. Aber das ist ja dann ein anderes Thema und hat nichts mit Bids for Connection zu tun. Und: Ja, es gibt die Tendenz, eine Beziehung wie eine Geschäftsbeziehung zu sehen. Ich verlange nichts, dann hast du aber auch nichts zu verlangen. Aber so funktioniert das nicht! Woher das kommt? Das kann viele Gründe haben. Es sind so gut wie immer alte Geschichten und Glaubenssätze, z.B. "Ich bin nicht gut genug!" oder "Mit mir stimmt was nicht!" oder "Ich bin machtlos" usw. Und um diese Glaubenssätze herum erzählt man sich dann die entsprechende Geschichte. Menschen, die v.a. vermeidende Bindungsmuster haben, haben üblicherweise nicht so viele emotionale Kapazitäten, weil sie in ihrer Kindheit oft emotionale Vernachlässigung erlebt haben. Das kann man sich wie ein emotionales Bankkonto vorstellen: Manche haben ganz viel auf ihrem emotionalen Konto und können deshalb auch auf Mitmenschen eingehen und andere haben in der Hinsicht einen enormen Mangel, weil die emotionale Bandbreite kaum für die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse reicht. Daher kommt es auch auch, dass Emotionen unterdrückt werden, weil sie uns ja auf unerfüllte Bedürfnisse hinweisen. Das ist dann so, wie wenn die Gefühlsboten ständig Rechnungen bringen und wir das Gefühl haben, sie nicht zahlen zu können, weil wir uns eben auch bestimmte Ressourcen noch nicht erschlossen haben. Vermeidende Bindungsmuster umfassen ja in der Regel z.B. auch, dass man sich nicht verletzlich zeigen will, weil man dabei Scham empfinden würde oder Angst bekommt. Aber wenn wir uns nicht verletzlich zeigen können, verwehren wir uns selbst die sehr wertvolle Ressource "soziale Unterstützung". Und so geraten wir immer mehr in die Miesen. Man kann da aber auch rauskommen! 🙂

​@@mindmamboDanke! ❤