Bei Frankreich legt man überall lockerere Maßstäbe an, was Ethik und Moral des kollektiven, also staatlichen Handelns anbelangt, nicht nur beim Minderheitenschutz.
@tjobbe3252Күн бұрын
Geiles Video! Selber bin ich Schwede aus Finnland und interessiere mich für, wie Minderheiten in anderen Ländern behandelt werden. In meinem Heimatland bin ich dank besonderen historischen Umständen - Schwedisch war Amtssprache und Sprache der höheren gesellschaftlichen Schichten - Teil keiner Minderheit, sondern mit den Finnen gleichgestellt, und darf mein ganzes Leben nur auf Schwedisch leben, wenn ich das so möchte. Obwohl die Arbeitsaussichten, wenn man nur des Schwedischen fähig ist, gering aussehen, und manche höheren Ausbildungen schwer erreichbar sein können, bin ich stolz darauf, dass mein Land fürs moralisch richtige entschieden hat, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, die die Frage geringachten!
@alemannien23 сағат бұрын
Vielen Dank für die Ergänzung aus dem hohen Norden. Es ist durchaus richtig, es gibt zum Glück auch mehrere positive Beispiele in Europa. Manchmal dauert die Anerkennung etwas länger, aber es gibt sie. Zugegebenermassen ist es einfacher, wenn bereits ein Land die Sprache (Schwedisch) als Nationalsprache führt. Und man dadurch auch leicht in den Nachbarländern Dänemark und Norwegen vorankommt. Wobei Finnisch, da habe ich den allergrössten Respekt davor! Nochmals herzlichen Dank für die Erinnerung an positive Entwicklungen im sprachpolitischen Bereich!
@tjobbe325216 сағат бұрын
@@alemannien Dass es damals das Schwedische war, das dem Finnischen Platz nebenbei zu bereiten hatte, nicht umgekehrt, war wohl das entscheidende fürs entstehen unserer sowie Heutigen als auch damaligen Lösung. Aber seitdem ist sie nie abgeschafft worden, dank unserer Gerechtigkeit. Ich finde es interessant wie der Nationalstaatsgedanke in der heutigen Bedeutung tatsächlich eine ziemlich neue Erfindung ist. Wieso sollen alle Sprecher einer Sprache demselben Staat angehören? Dass bedeutendste ist ja, dass der Staat seinen Einwohnern Gerechtigkeit und günstige Bedingungen liefert, nicht dass sie selber Sprachgehörigkeit sind. Ich würde mich erfreuen, wenn ich mehr über die Lösungen der Minderheitsfragen in der Zwischenkriegszeit wüsste, eines Tages werde ich noch mehr darüber lesen
@tjobbe325216 сағат бұрын
@@alemannien Die Sprachgrenzen bzw Anteil der Schweden an der ortsansäßigen Bevölkerung hat sich natürlich seit der Selbstständigkeit allmählich bewegt, zum größten Teil durch Urbanisiering und Industrialisierung; die schwedischsprachigen Hinterlände der Städte und Fabriken sind zu klein um einen schwedischen Zufluss zu sichern, verglichen mit den alten Städtchen und kleinen Werkstätten (nennt man das so auf Deutsch? ZB die winzigen Eisenmanufakturstätten des 18. Jahrhunderts?) Aber in ländlichen Gebieten sind sie geblieben, wo ich wohne haben wir das Problem, dass der Finnischunterricht mangelt und die Jugend nür lückenhaft Finnisch beherrschen. Es verdient auch Erwähnung, dass, wo die einstige Mehrheit in Minderheit geraten ist, das schwedischsprachige Element trotzdem bleibt dank der Lösung der Sprachfrage, wie im Hauptstadtsgebiet. Wie habt ihr eigentlich in der Schweiz geschafft, die Sprachgrenzen so lange zu erhalten?
@SungawakanКүн бұрын
Nennt man das nicht Linguizit, was die Franzosen machen?
@alemannienКүн бұрын
Das ist tatsächlich der zutreffende Ausdruck, Sprachmord. Ich frage mich allerdings, ob es nur um die Sprache geht oder ob mit der Disneylandisierung der angestammten Kultur bzw. der Ersetzung durch innerfranzösische Kulturelemente nicht eben doch eher ein Ethnozid das Ziel ist.
@gerwindeforche4424Күн бұрын
Ja stimmt
@tdrs1765Күн бұрын
Verstehe ich nicht. Als würde in Deutschland irgendwas unternommen, um linguistische Traditionen am Leben zu erhalten … Platt ist tot, und nicht seit gestern. Goetheinstitut ist auch nur noch Schatten seinerselbst. Was will man?
@VerfassersКүн бұрын
Ja
@alemannien23 сағат бұрын
@tdrs1765 Was will man? Anerkennung, Sichtbarmachung, Aufklärung, Unterstützung, Normalität. Auf keinen Fall: aufgeben.
@arbelino9323 сағат бұрын
Ich erinnere mich an eine Geschichte, in der es darum ging, die konstruierte Sprache Esperanto zu einer Weltverkehrssprache zu machen, wie es zum Beispiel mit Latein und Französisch geschehen war. Das war noch vor den beiden Weltkriegen. Viele Länder schienen im Prinzip dafür offen zu sein, aber man darf dreimal raten, welches Land unter anderem dagegen war... Sehr interessant finde ich auch den Einstieg mit den sieben jurassischen Bezirken im Video. Als Deutschschweizer aus dem Kanton Bern kann ich mir auch vorstellen, dass der Jurakonflikt evtl. eingefroren ist, dass daher von einem Ende keine Rede sein kann. Wer weiss, vielleicht flammt er wieder auf, wenn Moutier ab 2026 den Kanton wechselt... Auf alle Fälle ein sehr informatives Video, Daumen hoch! 👍 Da wünsche ich den sprachlichen Minderheiten in Frankreich eine möglichst baldige Ratifizierung der Charta.
@alemannien22 сағат бұрын
Vielen Dank für den Hinweis auf Esperanto!
@abelstropicalfruit864717 сағат бұрын
Danke foar disse video. As Fryske fiel it dat it wichtich is dat men sprekt oer sokke dingen.
@alemannien16 сағат бұрын
Vielen Dank für die Antwort. Ich wünsche der friesischen Gemeinschaft, dass nicht nur darüber gesprochen wird, sondern dass den Worten auch viele erfolgreiche Taten folgen mögen. Ich habe vor wenigen Tagen einen interessanten Bericht über die friesische Kultur gesehen. Mögen sich gerade auch die jungen Menschen wieder vermehrt der angestammten, reichen Kultur zuwenden!
@karl-heinzhirseman62646 сағат бұрын
In Elsass Lothringen muss wieder deutsch gesprochen werden! 😅
@geborenzumfliegen4666Күн бұрын
0:52 Im Jugoslawienkrieg war wohl alles in Ordnung?
@alemannienКүн бұрын
Nein, aber ich erhebe auch nicht den Anspruch mit jeder Aussage jede Befindlichkeit entsprechend und ausreichend berücksichtigt zu haben. So habe ich den irischen Religionskrieg ebenfalls nicht erwähnt, auch nicht die vielfältigen Konflikte im Kaukasus, auch nicht die Kriege in Dagestan und Tschetschenien, den Transnistrienkonflikt nicht mal im Ansatz angeführt ... Es geht nicht um eine wissenschaftlich überprüfbare Reportage oder gar Abhandlung, es geht um ein Thema, das mit beschränkten technischen Mitteln und in einem überblickbaren Rahmen dargelegt wird. Ich bin darauf angewiesen, dass die Nutzer das zur Kenntnis nehmen (und u.U. ablehnen), was ich versuche darzulegen. Aber ich befürchte, auch 2025 suchen manche zuerst den vermeintlichen Fehler, bevor sie sich mit der Kernbotschaft auch nur ansatzweise befassen.
@ClausHeissler19 сағат бұрын
Danke für das Video.
@elmsfeuerКүн бұрын
Interessantes Video. Etwas leise eingesprochen, was nichts an dem hohen Informationswert ändert. Versuch beim nächsten Video vllt mit dem freeware Programm audacity, damit arbeite ich auch. Hast n Daumen hoch.
@alemannienКүн бұрын
Danke für die Rückmeldung. Das ist so eine Sache, manchmal sei es zu laut, dann wieder zu leise. Ich stelle die Tonspur nach der Bearbeitung eigentlich immer wieder auf die Aufnahme-Lautstärke zurück. Mal sehen, vielleicht versuche ich es mal mit Audacity. Vielen Dank!
@Bennet_Күн бұрын
Hätte tausende likes bei dem Video erwartet..
@alemannienКүн бұрын
Ha, ha, ha! Wer weiss, was noch kommt... Und um ehrlich zu sein, ich dachte eher, das Thema (und die Präsentation) sei schwerfällig und erzeuge so um die 150-200 Klicks. Aber man lässt sich immer wieder gerne positiv überraschen.
@michaelfischer9678Күн бұрын
Ich finde das Thema interessant, obwohl ich sprachlich Ausländer bin. Mein Dialekt ist Moselfränkich,immerhin in Luxemburg eine anerkannte Sprache. Ich finde Dialekte wichtig ,da sie Ausdruck von Heimat ist. Das Problem ist,dass Dialekt nicht nützlich ist. Mit einem Nord- oder - Süddeutschen kann man sich nur schlecht verständigen, wenn sie auch Dialekt sprechen. Beispiel gefällig: An einem Imbiss unterhielten sich zwei Moselaner,nebenan saßen zwei Leute vom Niederrhein und verstanden nichts. Einer fragte den anderen ob wir noch in Deutschland wären
@sametnjКүн бұрын
Plattdeutsch wird von den meisten Linguisten als Sprache anerkannt.
@alemannienКүн бұрын
@michaelfischer9678 Nützlich? Das ist ein Kriterium, welches ich als Schweizer bestimmt nicht an erster Stelle anführe. Ich bin mit Alemannisch aufgewachsen, das ist meine Sprache, meine Kultur. Was soll hier nützlich oder unnütz sein? Und wenn ich über meinen Kulturkreis hinaus verstanden sein will, habe ich noch die Sprache Deutsch - notfalls Englisch und Französisch, aber da muss die Not dann schon sehr gross sein ... ;-) Spass beiseite: Wie oft und lange sind Sie aus der sprachlich engeren Heimat entfernt? Bei aller Migration und Urlaubsfreude, zumeist bewegen wir uns doch im sprachlich vertrauten Gebiet. Und wenn nicht, dann hat 2025 in Mitteleuropa beinahe jeder die Kompetenz über zwei, drei weitere Sprachen.
@michaelfischer9678Күн бұрын
@sametnj Was aber nichts daran ändert,dass Plattdeutsch als rückständig gilt. Zum Beispiel in der Schule. Viele Kinder geben den Dialekt auf,weil es in ihren Augen eine überholte Sprache ist. Ich bin jetzt fast sechzig und meine Generation wird die letzte sein,die richtiges Platt spricht
@alemannien23 сағат бұрын
Die letzte Generation ...? Wenn ich so lese, was alles unternommen wird für und mit der niederdeutschen Sprache, dann bin ich ziemlich platt (gut, der Witz war jetzt ziemlich ... flach. Auch nicht besser). Ich wünschte, Alemannisch hätte den Status von Niederdeutsch! Auf alle Fälle dranbleiben, mit knapp 60 liegen noch einige Jahre drin, sich für Platt einzusetzen, denn "die Welt snackt Platt: Alles rund um das Thema Plattdeutsch" - www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/index.html
@michaelfischer967823 сағат бұрын
@@alemannien Meine Kinder wurden "zweisprachig " aufgezogen. Innerhalb der Familie geht das gut. Außerhalb redet man automatisch Hochdeutsch, da man nicht weiß, ob der Fremde gegenüber Platt spricht
@erikheddergott55142 күн бұрын
Wir werden uns in einem Punkt wahrscheinlich nicht einig werden: Alemannisch als Amtssprache: Viele meiner Norddeutschen Bekannten haben mir bezeugt, dass Schweizerdeutsch für sie verständlich werde aber echtes bayrisches Bairisch immer schwer verständlich bleibe. Obwohl Österreich klar zum bairischen Sprachraum gehört wird es auch in Österreich kaum jemals eine bairische Amtssprache geben, zu gross sind die „Regionalen Sprachallergien“. In Luxemburg gab es nur das Mittelfränkische, weshalb Letzebergsch nicht auf regionale Wiederstände traf, im Gegensatz zu romanischen Amtssprachen in Graubünden und im Südtirol. Frech gefragt: Welches Alemannisch würden sie für die Schweiz wollen und welches für Baden Würtemberg? Natürlich ist die Französische Position penibel und die Türkische Position skandalös, da treffen wir uns wohl.
@alemannien2 күн бұрын
Ich "unterschreibe" Ihren ersten und letzten Satz, dazwischen finden wir uns tatsächlich nicht. Warum? Wo habe ich in diesem Video eine alemannische Amtssprache verlangt/gewünscht? Im Gegenteil, ich plädiere für möglichst viele lokale alemannische Varianten. Meine Wünsche für 2025ff. sind: Anerkennung, Sichtbarmachung, Aufwertung (diese Aufzählung darf, kann, soll, muss und wird beliebig erweitert) des Alemannischen. Und nun kommen wir zum anekdotischen Problem Ihrer norddeutschen Bekannten: Schweizerdeutsch? Vermutlich Schweizer Alemannisch, aber welches? Dass die Bekannten Zürcher vergleichsweise gut verstehen, glaube ich gerne, diese Variante hat viel an Eigenständigkeit eingebüsst. Verstehen Ihre Bekannten auch die Prättigauer oder Walliser im gleichen Ausmass? Was meinen Sie mit "echtes bayrisches Bairisch"? Ursprüngliches? Und falls ja, was ist damit bewiesen? Ich verstehe manche romanischen Sprachen auch besser als andere. Um es kurz zu machen: Ich erwarte nicht, dass morgen Alemannisch gleichberechtigt neben Deutsch, Französisch und Italienisch steht, aber dass es bald mal anerkannt wird, und nicht jahrelang für die kleinste Kleinigkeit gekämpft werden muss (z.B. zweisprachige Ortsschilder im Elsass sind doch kein Erfolg, das ist eine Selbstverständlichkeit, EINsprachige Ortsschilder wären angemessen). Auf ein schönes 2025, mit vielen alemannischen Varianten im Alltag, gesprochen und geschrieben!
@theChaosKeКүн бұрын
@@alemannien Ist dir der Österreichische Linguist Dollinger evtl ein Begriff? Meiner Meinung nach ist der Ansatz besser mit hochdeutsch als plurizentrischer Sprachfamilie und durchaus ein video wert. So würde es im Grunde drei eng verwandte Sprachen geben die zusammen die hochdeutsche Sprachfamilie ergeben, allemanisch, bairisch und hochfränkisch.
@alemannienКүн бұрын
Danke für den Hinweis. Nein, der Mann war mir bis eben nicht bekannt. Ich werde mich mit seinem Konzept befassen. (Wobei dein zweiter Abschnitt doch allgemein nicht bestritten wird, oder?).
@andypre1667Күн бұрын
Ganz Österreich gehört zum bairischen Sprachraum. Ganz Österreich? Nein! Ein von unbeugsamen Vorarlbergern bevölkertes Land hört nicht auf, Allemannisch zu sprechen. ;-)
@alemannienКүн бұрын
Bitte das wehrhafte Tirolerdorf Ausserfern nicht vergessen!
@dernochjungenoerglerКүн бұрын
was wollen wir... Frankreich schätzt eher "andere" Minderheiten...
@alemannienКүн бұрын
So lange die Alemannisch lernen und in der Kultur eintauchen - alles in Ordnung.
@bygone4429Күн бұрын
Was für ein wirres Video ist das denn! 😂😂😂. Ein Schweizer der sich über die EU aufregt oder Frankreich oder Russland vielleicht auch über die Schweiz. XD
@alemannienКүн бұрын
Nun, ein Schweizer denkt eben über seine Nasenspitze hinaus und interessiert sich für seine Umwelt. Das mag für jemanden, der sich bygone nennt, kaum nachvollziehbar sein; nomen est omen. Aber, ich bin zuversichtlich: Schauen Sie sich das Video in aller Ruhe nochmals an, denn offensichtlich war ein einmaliger Durchlauf zu anspruchsvoll. Viel Erfolg und Spass dabei!
@erikheddergott551423 сағат бұрын
@@bygone4429 Es geht eben nicht um Europa sondern um Minderheits Sprachen. Und da sieht es eben in Frankreich gar grauslich aus. Und warum soll sich ein Schweizer nicht über Dinge Gedanken machen, die über die eigene Staatsgrenze hinausgehen?
@bygone442917 сағат бұрын
@@erikheddergott5514 aber warum das so ist kannst du mir nicht mit eigenen Worten erklären, oder? Das geht aus dem "Anspruchsvollen" Video überhaupt nicht hervor
@bygone442917 сағат бұрын
@@alemannien an dem Video ist nichts Anspruchsvoll, didaktisch eine Katatrophe. Ganz ehrlich Europa hat gerade ganz andere Probleme als sich über Minderheitensprachen gedanken zu machen. Das ist doch alles Kinderkacke im vergleich zu den Herausforderung die die EU gerade angehen muss. Setzen sie sich Lieber dafür ein das die Schweiz Verantwortung übernimmt.
@erikheddergott551416 сағат бұрын
@@bygone4429 Wenn du dir die Mühe machen würdest, sähest du, dass ich sowohl zu diesem Video, wie auch zu etlichen anderen Videos den „Advocatus Diaboli“ gebe. Ich kann nicht in meinen Worten Thesen erklären, die nicht von mir sind. Auf jedenfalls nicht, wenn man sie vom Original Autor lesen kann. Stöbere doch mal im Kanal rum. Interessant ist es auf jeden Fall.