Sehr guter Vortrag. Ich sehe bei meinen Kommilitonen, dass viele ein Studienfach nur auswählen, weil hohe Einstiegsgehälter versprochen werden. Die Idee sich mit einem Fach zu beschäftigen, um in erster Linie sich selber in seinen Interessen weiterzubilden, bleibt völlig auf der Strecke. Zu dem kommt, dass alles immer schneller werden muss, um produktiv zu bleiben und am Ende der Spaß verloren geht, da man immer mehr, immer schneller Informationen abpumpen muss.
@MaPhy8 жыл бұрын
In Ergänzung zu Ihrem höchst interessanten Vortrag ------------------------------------------------------------------------- Ich hatte jüngst in einigen (für mich neuen) jüngeren Klassen Vertretung und stellte fest, dass die Schüler nicht sattelfest in einfachsten Fähigkeiten sind. Bspw. konnte kaum ein Schüler das Ein-Mal-Eins so sicher und schnell, wie wir es früher können mussten. Somit fiel den Schülern das Kürzen von Brüchen sehr schwer. Also musste ich den Schülern eine Methode beibringen, das 1x1 rasch und sicher zu beherrschen und konnte dann das Kürzen mit ihnen üben. Ein Gleichnis, welches ich hier mal auf Mathematik beziehe: Wenn ich noch nicht richtig gehen kann, sollte ich das Gehen üben, um später das Laufen und danach erst das Springen zu lernen. In höheren Klassen und erst recht beim Studium lernt man dann Stabhochspung und Akrobatik. Das kann nur klappen, wenn die vorher genannten Fähigkeiten sicher beherrscht werden. Unsere Videos können meiner Erkenntnis nach NUR unterstützend helfen. Allein das Anschauen hilft nur beim Verstehen. SOFORT danach müssen es die Anschauenden aber üben. Tun sie das nicht, vergessen sie schnell wieder. Noch ein Aspekt und es gibt noch viele: Mittlerweile studieren (meistens, nicht immer, aber immer mehr!!) die schlechtesten Abiturienten Lehramt. Wenn diese Lehrer selbst noch nie richtig gehen konnten, wie sollen sie dann ...
@movingparticle38358 жыл бұрын
Wie wahr! Ich möchte ergänzen, dass nicht zuletzt tendenziell Studierende aussortiert werden, die abweichende Vorstellungen von ihrer eigenen Bildung haben - auch und vermutlich besonders dann, wenn eine Umsetzung erhebliche Änderungen in den Hochschulen bewirken könnte. Eine typische Hochschul-Struktur, die ich an z.B. der RWTH häufig entdecken musste, würde ich "Schranzokratie" nennen. Was das für die Hochschulbildung bedeutet, will ich hier nicht breittreten.
@JoernLoviscach8 жыл бұрын
"Schranzokratie" von "Hofschranzen"?
@movingparticle38358 жыл бұрын
Genau. Die Struktur kommt auf, wenn LehrstuhlinhaberInnen die Führung weitestgehend delegieren.
@vollegal71488 жыл бұрын
ich studiere zurzeit E-technik und befinde mich im master. das bausteindenken ist das größte problem im bachelor! zudem werden so viele teilbereiche angerissen das man die ganzen mathe themen zwar oberflächlich begreift , jedoch garnicht auf andere bereiche beziehen kann. allgemein werden im bachelor so viele themen aufgefächert das man garkeine verbindung zwischen den themen erkennt. ich bin sehr froh dass ich im master noch einmal mathematik und ähnliche grundlagenfächer (natürlich vertiefter) hatte, denn erst am ende des bachelorstudiums (insbesondere bei der bachelorarbeit) begreift man wofür die ganze mathematik benötigt wird... Mit den master-wahlfächern, die meistens ein anwendungsbezogenes ziel besitzen (das auch !umgesetzt! wird und nicht nur "praxisnah und anwendungsorientiert" heißt), lernt man viel und sehr effektiv. Bezüglich der durchfallzahlen bei ihrem MOOC wäre ich vorsichtig. ich selber habe mich bei vielen MOOCs angemeldet und keine einzige übung /prüfung gemacht. ich habe mir die videos angeguckt bzw runtergeladen um allgemein mein wissen aufzufrischen oder weil ich weiß dass meine aktuelle/nächste projektarbeit mit diesem bereich zusammenhängt. teilweise auch einfach als ergänzung zu meiner vorlesung von der fh, da MOOCs meistens viel viel anschaulicher erklärt werden und ich dabei sofort übungen nachprogrmmieren und testen kann. die vorteile von MOOCs brauche ich ja wohl nicht weiter aufzählen :P
@hannesb94008 жыл бұрын
Hallo Danke für dieses Video !!! Ich habe mein Studium einst aus Interesse aufgenommen und bin doch sehr enttäuscht, dass genau sowas passiert ist. Nur noch Bulimie-Lernen ohne Zusammenhänge und praktische Bezüge.
@JoernLoviscach8 жыл бұрын
Wenn man Informatik machen will, sollte man Physik studieren. so wie ich. ;-)
@mathiasmarkart90338 жыл бұрын
Vielen Dank für dieses Video. Ich bin momentan Student im 5.Semester an einer FH und Sie sprechen mir in allen Punkten aus der Seele!!! Es gibt tatsächlich nicht einen Punkt in Ihrem Vortrag, der nicht der aktuellen Bildungssituation an meiner Hochschule entspricht... Als besonders schlimm fällt mir auf, dass durch dieses Baukastensystem bei der Vermittlung von Wissen, keinerlei Verknüpfungen für aufbauende Module statt findet. ABER es wird von jedem Dozenten vorausgesetzt. Am Ende schiebt der Dozent für Strömungslehre das Versagen in seinem Modul auf den Dozenten in Thermodynamik und dieser gibt das Zepter weiter an den Dozenten für Physik usw... So wird die Schuld von sich geschoben und am Ende waren die Studenten einfach zu DUMM... die einfachste aller Aussagen! Aber das ist nicht schlimm, denn das nächste Semester steht vor der Tür, mit neuen Statisten für die Bildung an den Hochschulen...
@JoernLoviscach8 жыл бұрын
Und vorher war noch die Schule schuld! Interessant ist, wenn Kollegen auf die Schule schimpfen, aber nicht merken, dass die Leute bei ihnen auch nicht(s) dauerhaft lernen. (Wobei die Frage ist, ob man das meiste von diesem Stoff überhaupt dauerhaft benötigt, wenn nicht einmal die Grundlagen "sitzen".)
@titanplatoon7 жыл бұрын
Ein Studium ist keine Bildung sondern eine Ausbildung. Da liegt schon einmal der Unterschied. Es ist aber auch mehr als nur das vermitteln von Fachwissen. Auch wenn es seltsam klingt, man lernt auch das Lernen ansich. Also wie bringt man sich Wissen effektiv bei wie fässt man Wissen zusammen und komprimiert es für eine Prüfung und wie interpretiert und präsentiert man Ergebnisse. Das Durchhaltevermögen spielt auch eine Rolle, damit wird ebenfalls unter den Studierenden selektiert. Kann ich ein 100 Seiten Script das absolut nicht aufregend ist in ein paar Tagen komplett durcharbeiten. Die Fähigkeit sich Wissen anzueignen (mit wissenschaftlichen Quellen umzugehen und sie lesen zu können) und wiederzugeben, das Durchhaltevermögen (Belastbarkeit) und das höhere Fachwissen machen meines Erachtens den Unterschied zwischen einem Akademiker und Nichtakademiker aus. Im Masterstudium selbst ist es nicht so das der Stress weniger wird, sondern man lernt mit diesem Grad an Belastung vorallem durch inzwischen gutes Zeitmanagment umzugehen. Sehr gut wäre wenn man Bachlorabsolventen neben dem Masterstudium direkt als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Hochschule oder einem Institut zu beschäftigen. So war es bei mir damals und ich konnte gelerntes, sowie neu erlerntes häufig direkt in die Praxis umsetzen.
@anonymous11778 жыл бұрын
Die Informationsgesellschaft favorisiert überproportional Menschen, die a) motiviert genug sind, Eigenrecherche zu betreiben und b) begabt genug sind, Konzepte auch ohne Interaktion zu verstehen (im Sinne von Lehraufwand). Digitalisierung und MOOCs helfen aber nur mit b), indem sie zusätzliche didaktische Reduktionen anbieten. Die Motivationsfrage ist die zentrale. Ob Eigenmotivation oder guter Unterricht, hiermit steht und fällt jede inhaltliche Schwierigkeit.
@Babaelow8 жыл бұрын
Ach, das mit den mittelsenkrechten musste ich googeln. Eine Sekunde auf die Skizze geschaut und schon fiel mir alles wieder ein. Aber alleine kam ich nicht drauf. Liegt vielleicht daran, dass wir die Geometrie in der Schule vor 3 Jahren abgeschlossen hatten. Aber Mathematik hatten wir ja eigentlich bis zum Schluss. Jetzt komm ich zum Punkt: Es kann ja aber auch nicht sein, dass man ALLES IMMER wiederholen muss, dass man es noch kann, immer dranbleiben, dass man es noch abrufen kann. Gleichwohl scheint das gelernte aber wie in den Katakomben des Gehirns zu versickern, wenn man sich nicht mehr damit befasst. Gibt es irgendeinen Weg, sich an Sachen zu erinnern (nicht passiv wiederzuerkennen), ohne sich damit die ganze Zeit beschäftigen zu müssen?
@JoernLoviscach8 жыл бұрын
Ohne Wiederholung geht alles weg. Das was man oft und schon früh gemacht hat (Schwimmen, Fahrradfahren) bleibt allerdings länger.
@Elronhubbard18 жыл бұрын
Sehr interessanter Vortrag. Danke dafür. Wollte mir gestern nur aus Neugier mal das Minkowski-Diagramm anschauen. Zum Thema: Was Unternehmen von jemanden mit einem Abschluss erwarten wird seit Jahren von Heiko Mell beschrieben: www.ingenieur.de/Arbeit-Beruf/Heiko-Mell Meiner Meinung nach sogar sehr gut. Er neigt aber sehr zu sachlich bzw. nüchternen Analysen. Für Idealismus ist da leider (oder gerade deshalb) kein Platz. Er sagt auch, dass Ihre Praxiserfahrung direkt von Praktika vor und während des Studiums kommen soll. Desweiteren hat schon mein alter Dekan gesagt: "Sie lernen nicht für das Berufsleben, sondern nur wie Sie schnell Wissen aufnehmen, verarbeiten und wieder ausblenden können. Und falls nötig auch wieder abrufen können." Unabhängig davon hätte ich mir solche digitalen Vorlesungen zu meiner Zeit gewünscht (8 Jahre her). Dies hätte mir glaube ich einiges erleichtert.
@The_dream_of_flying6 жыл бұрын
Thema VW: Hätte tatsächlich jemand dort gesagt "nicht mit mir", dann währe er relativ schnell seinen Einkommensplatz losgeworden. In der freien Wirtschaft gibt es sehr stark hierarchisch- dominante Strukturen des Durchsetzens und der Konkurrenz um das Geld. Natürlich nicht überall gleich. Deshalb heißt es ja auch der wirtschaftliche Konkurrenzkampf, was ein Verdrängungskampf ist. In einer AG sind die Durchsetzungsverhaltensweisen von Oben weitaus intensiver als an staatlichen Betrieben, weil dort der Profitdruck und damit der Konkurrenzdruck auf die Menschen viel intensiver ist. Wer dort noch nicht gearbeitet hat, macht sich keine Vorstellung davon und lebt daher in einer Illusion, wenn er glaubt, daß es überall so ist wie in einem staatlichen Betrieb.
@JoernLoviscach6 жыл бұрын
Wer das Internet benutzen kann, weiß, dass ich nicht immer in "staatlichen Betrieben" gearbeitet habe. Natürlich ist es verständlich, dass bei VW niemand aufgestanden ist. Es ist trotzdem ein Zeichen mangelnder ethischer (Herzens-)Bildung. -- Überhaupt gäbe es auch in den "staatlichen Betrieben" genug Anlass, aufzustehen. Zum Beispiel, dass wir den Studentinnen und Studenten massiv viele Sachen eintrichtern (zumindest bis zur Klausur), an die sie sich nie wieder im Leben erinnern werden.
@The_dream_of_flying6 жыл бұрын
Das war kein bewertender Vorwurf und für eine ausgiebige Recherche über Sie bestand kein ausreichender Grund. Das, was Sie beschreiben, liegt eben an den Rahmenbedingungen diese wirtschaftlichen finanziellen Konkurrenzsystems. Die schwarze Null läßt da herzlich grüßen. Es geht eben in diesem System nur um das Geld. Ethik oder Herzensbildung sind darin leider nur Hindernisse auf der Jagd nach Geld, um nicht zu den Verlierern zu gehören. Übrigens finde ich Ihre Beiträge sehr toll, viel besser als die Beiträge von Politikern oder Konzernlenkern, denn ich brauch auch selbst immer wieder Nachhilfe, da ich nicht alles Gelernte für meine Arbeit brauche und das Nichtbenötigte dann doch hin und wieder einer geistigen Auffrischung bedarf.
@pacifica2108 жыл бұрын
Ich glaube ein sehr großes Problem liegt schon darin, dass viele einfach etwas studieren ohne genau zu wissen warum oder ob sie das überhaupt wollen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass deshalb (wie ganz am Ende erwähnt) ein Drittel abhaut, sobald die Vorlesung mehr als nur "zuhören" erfordert.
@JoernLoviscach8 жыл бұрын
Ja, Motivation ist kritisch. Eigentlich ist es ein schlechtes Zeichen, wenn man Gamification usw. benutzen muss, um für Motivation (?) zu sorgen.
@mathiasmarkart90338 жыл бұрын
Mein Prof. für technische Mechanik sagte und eins: "Ich bin nicht hier um sie zu motivieren!" Das war im 2. Semester Machinenbau. Da wo du als Student nur da bist, um den Hörsaal zu füllen / um aussortiert zu werden, denn zu diesem Zeitpunkt des Studiums interessiert es NIEMANDEN wer du bist, ob du was kannst oder warum du da bist. Wichtig ist das am Ende die vier als Ergebnis zustande kommt. Das Interesse am Studenten steigt erst im laufe der Zeit und zwar genau dann, wenn die Masse an Studenten exmatrikuliert wurde und dann auch nur seitens weniger Dozenten... REALITÄT!!!
@manfoidriss87927 жыл бұрын
Mathias Markart qwach
@a6s4z8 жыл бұрын
Hmm, wie kann man jemanden einen Bachelor in E-Technik verleihen, wenn er nicht mal weiß, was Blindleistung ist oder wie Transistor-Grundschaltungen aussehen? Wieso fällt niemand durch in Abschlusskolloquien?
@JoernLoviscach8 жыл бұрын
Das ist die 100.000-Dollar-Frage! Die Zahnpasta scheint aus der Tube zu sein; niemand (ich eingeschlossen, mea culpa) traut sich, zum Zeitpunkt des Abschlusskolloquiums die Notbremse zu ziehen.
@mathiasmarkart90338 жыл бұрын
Vielleicht, weil diejenigen die diese Entscheidung treffen könnten (müssen) selber Wissen, dass das Bildungssystem an Hochschulen (in meinen Augen das allg. Bildungssystem der BRD) nicht optimal verläuft...
@haffolderhaus7 жыл бұрын
Ja es ist nicht nur schlimm , es ist schlimmer. Wenn ich mit 58 Jahren als schlapper Dipl. Betriebswirt (FH) "Fertigungsbetriebswirtschaft" Schwerpunkt EDV + Produktion Diplom 89 , ok vorher hatte ich ein Grundstudium Mathematik + eine vernünftige Ausbildung (Maurer) + 2. Bildungsweg (Fachhochschulreife) 80-81, einem frisch ausgebildeten Elektroingenieur (BA) die Grundlagen des 3D Drucks und der dahinterliegenden Problematiken erklären muss und er noch nicht einmal die Funktionsweise von der Ansteuerungselektronik versteht, dann sag ich einfach : Macht nur so weiter! Ausserdem möchte ich mich ausdrücklich bei all meinen Professoren bedanken die ich gehasst habe . Die haben uns das Wissen richtig reingedrückt . "Physik für Ingenieure" + Lösungsbuch", meine 3,9 in Physik (Prüfungsergebnis 1982) hat tatsächlich gezeigt daß ich "ausreichende " Fähigkeiten in Physik habe und auch heute noch habe. Leute Physik ist so einfach 36 Semesterwochenstunden : 4 Stunden Deutsch 2 Stunden Technisches Englisch 2 Stunden Chemie (Schemie) 4 Stunden Darstellende Geometrie 4 Stunden Analysis 4 Stunden Trigonometrie ... Vektorrechnung - Analytische Geometrie 12 Stunden Physik - Klassische Mechanik - ohne Relativitätstheorie 0 Stunden Informatik (immerhin waren schon Taschenrechner erlaubt, aber auch Logarithmentafeln und Rechenschieber) Wissen durch Peitschung - wer das durchhält weiss etwas! Und ist stressresistent! ---> Fachhochschule für Technik Stuttgart Anyway - Wer damals die Prüfung beim erten mal bestanden hat bekam sofort einen Stdienplatz an einer Fachhochschule, egal welcher Durchschnitt. Danach an der FH Heilbronn habe ich ganz entspannt studiert. Mathe Grundvorlesung - Nie dagewesen - anderen noch Nachhilfe gegeben , mal unvorbereitet zur Prüfung gegangen 3,7. What shalls! Bei meinem Hauptseminar "General Integer Modelling of logarithmic Modells" waren alle Matheprofs da ! (1,2) . Beim Vortrag hatten wir Parity (12 Studenten 12 Professoren). Da habe ich denen was beigebracht! So funktioniert Hochschule! So geht Punkrock!