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Postmoderne Kritiker interpretieren den Universalismus der Aufklärung als eine Form des Strebens des Westens nach Hegemonie. Diese Interpretation ist unzureichend: Das Erbe der Aufklärung, im Sinne der Rechtfertigung der Vernunft, der Emanzipation, der Menschenrechte und der Demokratie, bleibt relevant. Aber die ökologische Krise und die Abhängigkeit von anderen Lebewesen zwingen uns, ihre anthropozentrischen Grundlagen und den Dualismus von Natur und Kultur infrage zu stellen. Wie könnte das Konzept einer neuen Aufklärung aussehen, die eine demokratische und ökologische Gesellschaft fördert und davon ausgeht, dass die Rationalität nicht mehr dazu dient, die Natur und andere Lebewesen zu beherrschen? Die französische Philosophin, Prof. Dr. Corine Pelluchon, beschäftigt sich in ihrer in Frankreich viel beachteten Arbeit mit dieser Frage. Derzeit ist sie Fellow am New Institute in Hamburg. Sie ist Professorin für Philosophie an der Université Gustave Eiffel mit Schwerpunkten in Moralphilosophie, Politischer Philosophie und angewandter Ethik (Bioethik, Umwelt- und Tierethik). Sie ist Autorin von zwölf Büchern. Auf Deutsch erschienen 2019 „Ethik der Wertschätzung“ und im Jahr 2020 „Wovon wir leben. Eine Philosophie der Ernährung und der Umwelt“; im Oktober 2021 folgte „Das Zeitalter des Lebendigen. Eine neue Philosophie der Aufklärung.“
Die Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt.