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Im Turm der Hubbelrather Kirche befindet sich ein Geläut, welches das älteste Glockenduett der Stadt Düsseldorf beherbergt.
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Hubbelrath stammt aus dem Jahr 950. Damals existierte schon eine Kapelle. Erst im 12.Jahrhundert errichtete man eine größere Kirche. Von diesem Gebäude zeugt noch heute der Turm. Das Langhaus wurde in der Mitte des 15.Jahrhunderts erneuert. Ob man zu dieser Zeit auch einen Chor baute ist leider nicht mehr bekannt. Der jetzige stammt aus dem Jahre 1690. Weitere Umbauten erfolgten im 18. und 19.Jahrhundert. 1722 baute man eine Sakristei, 1826 wurde der Turmhelm erneuert und die Gewölbedecke des Langhauses im Jahre 1840 gegen eine Flachdecke ausgewechselt. Die Kirche erlitt im 2.Weltkrieg kaum nenneswerte Beschädigungen.
Der aus dem 17.Jahrhundert stammende Glockenstuhl beherbergt ein sehr schönes 4-stimmiges Geläut aus 3 Jahrhunderten. Die Cäciliaglocke ist die älteste Glocke der Stadt Düsseldorf. Sie wurde im Jahre 1440 von Heinrich Brodermann gegossen. Ihr Klang wird vor allem durch die stark gesenkte Prime geprägt. Dadurch erhält die Glocke ein außergewöhnliches Klangvolumen! 1512 folgte die Marienglocke, welche von Jan van Nuys gegossen worden ist. Zwar ist sie von der Klangstruktur her völlig anders aufgebaut als die ältere Cäciliaglocke, dennoch bilden beide Glocken ein völlig homogenes Duo! Ob im Zuge des Glockenstuhlneubaus im Jahre 1691 eine dritte Glocke angeschafft wurde, oder ob schon eine weitere Glocke vorhanden war kann nicht 100%ig nachgewiesen werden. Es waren nur die beiden spätgotischen Glocken, die im 2.Weltkrieg erfasst wurden. Die große Glocke wurde abgeliefert, kehrte nach Kriegsende glücklicherweise zurück nach Hubbelrath. Um einerseits die beiden alten Glocken zu entlasten, aber auch andererseits das Geläute etwas "stimmiger" zu machen, wurden im Jahre 1962 zwei neue Glocken von der Firma Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher gegossen. Sie erhielten die Namen Bernardus und Hippolytus. Merkwürdig ist jedoch, dass beide Glocken mit Gegengewichtsklöppeln ausgestattet wurden, was sich nicht unbedingt positiv auf den Klang auswirkt. Die eigentlich qualitativ hochwertigen Exemplare klingen sehr schrill und obertönig, würden aber mit vernünftig dimensionierten Flugklöppeln hervorragend zum Altbestand passen! Der nötige Platz dafür ist vorhanden... Insgesamt gesehen ist es ein sehr schönes romantisches Dorfgeläut, welches auch nach mehrmaligen Anhören nicht langweilig wird!
Marienglocke, Schlagton a'-4, Gewicht ca. 550 kg, Durchmesser 943 mm, gegossen im Jahre 1512 von Jan van Nuys.
Cäciliaglocke, Schlagton cis''-1, Gewicht ca. 330 kg, Durchmesser 821 mm, gegossen im Jahre 1440 von Heinrich Brodermann.
Bernardusglocke, Schlagton e''-1, Gewicht ca. 120 kg, Durchmesser 585 mm, gegossen im Jahre 1962 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).
Hippolytusglocke, Schlagton fis''-1, Gewicht ca. 85 kg, Durchmesser 510 mm, gegossen im Jahre 1962 von der Fa. Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westf.).
Ein herzliches Dankeschön geht an den Pfarrer sowie an den Vertretungsküster für alles!