Frachtschiffreisen - Kolbenwechsel an Bord des großen Containerschiffes "MSC ILONA" -

Landratten werden erstaunt sein über die Größe einer Schiffs-Hautmaschine eines großen Containerschiffes. Hier gibt es einen Einblick in die Arbeit der Maschinen-Crew, die heute einen Kolben der Hauptmaschine auswechseln muss. Meist liegt es an gerissenenen Kolbenringen, die einen Druck- und damit einen Leistungsverlust des betroffenen Zylinders verursachen. Da auf solchen Schiffen ein einzelner Zylinder mehr als 7000 (!) PS erzeugt, kann das die Gesamtleistung der Maschine schon merklich beeinträchtigen.
Ohrenschützer nicht vergessen! Es wird laut im Maschinenraum...
Gruß, "Buddy" Beeck

[@PittsKanal]

Sehr beeindruckend 🤔 diese ganze Technik. Da sieht man mal wieder was der Mensch mit Hirn und Händen erschaffen hat .

[@rudolfhurlimann5336]

Erinnert mich sehr an meine Zeit 1965 auf der HELVETIA. Die Muttern mussten wir mit einem Schlagschlüssel und einem grossen Hammer, auf dem Zylinderkopf stehend, lösen. Danebenhauen war nicht ratsam, ein Absturz wäre sicher gewesen. Sehr Schweiss - treibend war auch das auskratzen der Abgas - Schlitze zuunterst im Zylinderraum, auf dem Kolbenboden kauernd. Die Muttern wurden mit einem Steckschlüssel, der mit einem Rohr verlängert wurde, zu Dritt angezogen, bis der 1. Maschinist das leicht durchgebogene Rohr beobachtete und "Guueet" -- di Näächscht" ! brüllte. Wenn ich mich recht erinnere, waren das 10 oder 12 Muttern. Es war eine sehr interessante Zeit, die ich nicht missen möchte. Rud. Hürlimann

[@victorbremen3637]

Wo war das wo sind sie so langefahren

[@rudolfhurlimann5336]

Das war also 1965 auf der HELVETIA der Keller Shipping Basel. Diese Reederei betrieb die Nautilus - Line ( West - Afrika ). Heimathafen war Genua und von da ging die Fahrt nach Livorno, Freetown, und den Kongo - Fluss hinauf nach Matadi. Auf dem Rückweg sind wir der Küste entlang von Hafen zu Hafen gefahren -- Pointe Noir, Port Gentil, Lagos, Libreville, Abidjan, Freetown, Valencia, Marseille, Sete, Genua. @@victorbremen3637

[@klaussyfuss5036]

@@rudolfhurlimann5336 .Habe selbst in den 70 gern west Afrika fuer AC Toepfer abgeklappert,Abijan,San Petro,Takoradi.Cotonu,Douala ect ect.Aber vorher Kru-boys fuer die Knochenarbeit der Holzfahrt in Liberia angeheuert.Die wurden dann auf der Heimreise wieder nach hause gebracht.Kolben wurden immer in Abijan gezogen.Zylinderkopf immer mit Klapplaeufer und elektrischem Kran lose gemacht.das ging ruck Zuck.Schlitze von Kruboys stechen lassen.Bin nach Durchgezechter nacht im Hotel d'Ivore auch mal beim Buchse vermessen auf dem Kreutzkopf eingepennt.Alles schon ein halbes Jahrhundert her.Aber Da hat die Seefahrt noch spass gemacht und lange Liegezeiten waren an der Tagesordnung

[@rudolfhurlimann5336]

@@klaussyfuss5036 Ja, das waren noch Zeiten ! Und schön wars ! In Matadi habe ich direkte Entwicklungshilfe geleistet ( Ein N.. äh Afrikaner hat mir dort in einer Hafen- bar das Portemonnaie geklaut ). Und in Marseille wurde ein Teil der Maschinencrew mit dem Fallreep noch oben geliftet, weil die Herren im Rausch nicht mehr selbst die Treppe hoch kamen :-) Ich empfehle meine Filme "Mit der Conti Everest nach Amerika und zurück" und "Andrea" zur Ansicht.

[@dustinpert]

Hallo Rudolf. Ich bin auf der MS Favorita und Ceresio gefahren unter Suisse Outremer. Schöne Zeiten waren das.

[@Malakina1964]

Phantastisch gigantisch. Respekt.

[@weberjack5483]

Danke

[@heinztillig4455]

Wulf, toll deine Dokus. Das ist Bildung und keine Vernichtung der Lebenszeit. Entschuldige bitte die Frage aber , hast du vielleicht auch ein Video vom Mond?

[@wulfbeeck8397]

Moin Heinz, ein wenig schmunzeln musste ich nun doch... Aber nicht lachen: ich besaß sogar mal mehrere selber aufgenommenes Fotos (Dias) vom "Mond" (!) Und das war so: als wir in den USA auf der T-37 schulten, hatte ich Gelegenheit, zusammen mit noch zwei deutschen Flugschülern und unseren drei Fluglehrern die NASA-Flugzentrale in Houston / Texas zu besuchen. Einer unserer Fluglehrer hatte einen Freund, der an ziemlich hoher Stelle bei der NASA arbeitete. Und so flogen wir denn mit drei T-37 nach Housten und bekamen einen ganzen Tag lang eine intensive Tour durch das Kontrollzentrum. Neben dem Besuch in der Zentrale, von wo aus jeder Raumflug gelenkt und überwacht wurde, von diesem Kontrollraum mit den riesigen Monitoren vorne in Raum gibt es ja auch diverese Filme im Fernsehen und jetzt im Internet, besichtigten wir auch den "Mond" (!). Das war eine draußen aufgebaute und ziemlich große Kraterlandschaft aus Sand und Steinen mit einer Atrappe der späteren Landefähre mitten drin. Rundum standen riesige Scheinwerfer, um das Sonnenlicht zu simulieren. Hier haben die Astronauten schon mal "Mondluft" geschnuppert und sind mit ihren unhandlichen Anzügen rumgelaufen. Leider habe ich vor etlichen Jahren einmal meine gesamte Dia-Sammlung in den Müll geworfen, das waren mehr als 2000 - (zweitausend) - Bilder. Aber das ist eine ganz andere Geschichte und es war einer meiner größten Fehler. Mit den Dias, ab dem Ende der 50ger und den 60ger Jahre, hätte ich anläßlich meiner späteren Seereisen tolle Vergleiche zu früher ziehen können. Ich war als Nautiker früher an vielen Orten schon einmal. Wie sich die Welt in den dazwischenliegenden etwa 40 und mehr Jahren verändert hat (leider nicht immer zum Bessern...), hätte mehrere hochinteressante Dokumentarfilme ergeben. Aber... hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer... Bleib gesund, schöne Woche und bis irgenwann einmal wieder. Gruß, "Buddy" Beeck.

[@overboost7667]

Wenn von hohem Druck die Rede ist, dann hätte der Kollege bei 6:56 seinen Kopp nicht unbedingt da ungeschützt hinhalten sollen ? Wenn sich das Leck erweitert, könnte das ins Auge gehen ?

[@klaussyfuss5036]

leider wird man hier Zeuge ungenuegender Ausbildung.Vor 50 Jahren fuhren nur Maenner mit abgeschlossenem Metalberuf im Fettkeller.(Maschinenraum)

[@finnkannengieer712]

Generell wird dort nicht besonders gut gearbeitet.

[@ggperformance1340]

Wie viel PS hat diese hauptmaschine

[@wulfbeeck8397]

Moin, die Hauptmaschine der MSC Ilona hatte zur Zeit, als ich diesen Dokumentarfilm an Bord gedreht habe, 77656 PS. Gruß, "Buddy" Beeck.

[@oliverfrieda9120]

Hallo Buddy Beck Interessant dieses Innenleben.....da stellt sich bei mir wieder die Frage....wieso haben die Passagierschiffe zwei Schrauben und Frachtschiffe laufen mit einer....und oft sind sie schneller ( oder könnten schneller laufen ) eine andere Frage wenn an der Hauptmaschine gearbeitet wird....dann treibt das Schiff ohne Ruderbewegung...? oder wird die Rudermaschine von den Nebenagregaten bedient ( wie gesagt sehr interressant... mein Opa fuhr als Obermaschinist auf einen Zerstörer , den hab ich immer mit Fragen durchlöchert 🙄) viele Grüße....einfach toll deine Video's

[@wulfbeeck8397]

Moin Oliver, frühere Passagierschiffe (Titanik und Co....) hatten sogar 3 Schrauben. Grund: von den Dampfkesseln konnte man für eine einzelne Turbine oder Kolbenmaschine, also für einen einzelnen Propeller, nicht genug Leistung entwickeln, um die gewünschten Geschwindigkeiten zu erreichen. Damal wollte man sich ja mit dem "Blauen Band" die Ränge ablaufen und schnellstes Schiff auf dem Atlantik werden. Mit den späteren Dieselmotoren und den dann meist zwei über Antriebswellen gedrehten Propellern konnte die Leistung der Diesel einigermaßen für höhere Geschwindigkeiten umgesetzt werden. Dann aber machte der Flugverkehr den Passagierschiffen, die ja früher fast alle im Liniendienst und meist auf dem Atlantik unterwegs waren, so große Konkurrenz, dass die Passagierschiffahrt so gut wie ausstarb. Aber in den 1930ger Jahren kam dann die "Urlaubs"-Schiffahrt in Mode. Ich erinnere an die KdF-Schiffe (Kraft durch Freude) des Dritten Reiches unter Adolf HItler. Dieses waren wohl die ersten "echten" Kreuzfahrtschiffe... Seit mehreren Jahren entwickelt sich nun die moderne Kreuzfahrtbranche mit neuen Schiffstypen. Die besitzen mehrere kleinere Dieselmotoren, die Generatoren antreiben, die ihren erzeugten Strom zu in der Regel zwei Elektroantrieben untern dem Heck der Schiffe leiten. Die Propeller heutiger Kreutzfahrer sitzen also an sogenannten "Pods", in denen sich entsprechend kräftige Elektromotoren befinden. Diese "Pods" kann man von der Kommandobrücke mit einem Hebel um 360 Grad drehen. So sparen sich diese Schiffe bei jedem Ein- und Auslaufen den oder die Schlepper achtern... Vorne werden heutige Schiffe von oft drei sogenannten Bugstrahlrudern "gesteuert". Ein Bugsrahlruder ist ein elektrisch angetriebener Propeller, der fast ganz vorne am Schiff und unter Wasser in einem quer durchs Schiff laufendes "Rohr" eingebaut ist und von der Brücke gesteuert Wasser nach rechts oder links durchs Rohr im Vorderschiff drückt. Damit kann also beim An- und Ablegen das Vorschiff ohne Schlepper in die gewünschte Richtung gedrückt werden. Nun zu Geschwindigkeiten von Kreuzfahrern und Containerschiffen: Containerschiffe müssen für die Firma Geld einfahren, indem sie durch möglichst hohe Geschwindigkeit die Waren weltweit in möglicher kurzer Zeit herumtransportieren. Möglichst immer etwas früher ankommen, als die Konkurenz. Das bringt neue, eilige Kunden und steigert den Umsatz. Solche Schiffe besitzen heute Dieselmotoren, die auch schon mal über 100.000 PS auf eine Welle und auf einen Propeller von oft auch über 7 Meter Durchmesser liefern. Bei den neueren ganz großen Schiffen von bis zu 400 Meter Länge hat man ein zeitlang überlegt, zwei dann etwas kleinere Diesel und zwei Wellen und zwei Propeller einzubauen. Der Grund war die Befürchtung, dass diese einzelnen riesigen Maschinen bei Biegung des Schiffes in schwere See auch im Motorenfundament so stark verbiegen, dass die Kurbelwellenlager etc. darunter leiden. Aber man ist letztlich bei nur einer Maschine geblieben. Die Geschwindigkeiten moderner Containerschiffe liegt bei 25 Knoten und darüber und das für Reisen von mehreren Wochen ohne anzuhalten... Kreuzfahrer dagegen verdienen ihr Geld mit der Anzahl der Passagiere an Bord. Die Geschwindigkeit spielt also nur insofern eine Rolle, dass man möglichst über Nacht von einem zu anderen Hafen kommt, damit die Gäste nach dem Frühstück an Land "geschüttet" werden können, bevor das Schiff meist um 18:00 Uhr wieder ablegt. Die Geschwindigkeit wird stets so eingeregelt, dass man nur so schnell fährt, um am kommenden Morgen pünktlich einzulaufen. Da kommt es auf kurzen Strecken schon mal vor, dass das Schiff so mit 10 Knoten dahertrullert... Selten laufen Kreuzfahrer schneller als 20 Knoten, also doch beträchtlich langsamer als Containerschiffe. Kobenwechsel: sollte einmal wirklich etwas an der Maschine zu reparieren sein, was keinen Aufschub erlaubt, dann muss das Schiff auf hoher See stoppen und ist dann Wind und Wellen ausgesetzt und treibt einfach so vor sich hin. Das vermeidet man natürlich unter allen Umständen und erledigt solche Dinge dann besser in einem Hafen, oder zur Not in einer großen Bucht ohne Seegang und nur, wenn die Windrichtung es zulässt. Die Rudermaschine nützt bekanntlch gar nichts,wenn das schiff keine Fahrt durchs Wasser macht. Aber sie funktioniert, wenn Strom im Schiff vorhanden ist und die Hydraulikpumpen arbeiten. Strom kommt von oft bis zu vier Dieselgeneratoren und der Strom treibt die Hydraulik an... Alles klar? Ahoi und Gruß, "Buddy" Beeck

[@oliverfrieda9120]

@@wulfbeeck8397 ....Hallo Wulf Beeck Hab vielen Dank für diesen umfassenden Beitrag . Ich finde es toll , dies von einem ehemaligen nautischen Offizier.....zu bekommen ( quasi einem Fachmann ) . Das Thema Seefahrt ( Geschichte und Gegenwart) ....sie kann einem ganz schön in ihren Bann ziehen....bei mir ist es der Fall....ich musste leider auf unseren Fahrten/Reisen ( 3 x ) feststellen , daß viele Kreuzfahrttouristen sich mit Null Intresse auf dem Schiff bewegen.....benutzen dieses " Fahrzeug " um von A nach B zu kommen.....wenn Ausflüge angemeldet / sich ankündigten ( man bezahlt ja dafür ) dann schnell runter ( habe das oft vom Balkon beobachten können und mit dem Kopf geschüttelt und mir eine Reise auf einem Containerschiff vorgestellt , nach Deinen Videos )...wir bekommen von ...alleine nur vom bloßen fahren nicht genug . Hab nochmals vielen Dank für Deine schnelle Antwort und viele Grüße von Oliver und Partnerin

[@wulfbeeck8397]

@@oliverfrieda9120 immer wieder gerne... Aber neue Videos sind von mir im Moment nicht wirklich in Sicht. ´mal sehen, was eventuell noch kommt... Corona verbietet das allgemeine Reisen und vom Alter her kann ich auch nicht mehr auf´s Schiff. Ab 80 nimmt einen niemand mehr mit... Grüße zurück und hoffentlich einen schönen Frühling und Sommer Euch beiden, "Buddy".

[@oliverfrieda9120]

@@wulfbeeck8397 ...das wünschen wir Dir auch...toll was Du alles erlebt hast....bis bald

[@pauloarantes4270]

😀😀😀

[@guentherehlen3665]

Astrein Wulff Bin Electricalengineer

[@haraldniggemeier7479]

Die Musik nervt !!

[@wulfbeeck8397]

TON abschalten...