Deutsche Übersetzung des schweizerdeutschen Originalkommentar: Nur noch bis im April wird die nostalgische Schlittenseilbahn, die Funi zwischen Saanenmöser und dem Hornberg verkehren. Früher hat man die Skifahrer hier noch mit dem Pferdeschlitten und später mit Raupenautos den Berg hinaufgezogen, 1938 wurde die Funi gebaut. - Die Bahn funktioniert wie eine Standseilbahn, nur dass die Funi keine Schienen benötigt. Mit seinen Kufen bahnt sich der Schlitten seine Spur im Schnee ständig selber. Doch ganz so einfach wie es aussieht ist es nicht. Der Schlittenführer muss ständig korrigierend eingreifen und mit seiner stark untersetzten Steuerung die nächste Kurve voraussehen. Schon mancher Anfänger kam hier ernsthaft von der Spur ab. - Die Schlittenseilbahn ist sehr personalintensiv. Um in der Stunde 420 Personen auf den Hornberg zu bringen werden 14 Angestellte benötigt. Das ist einer der Gründe weshalb die Funi verschwinden soll. - Die rund 3 km lange Schlittenbahn ist in 2 Sektionen aufgeteilt. In der Mitte müssen die Skifahrer ihre Bretter auf den Buckel nehmen und mit ihren klobigen Schuhen umsteigen. Dies und eine oft recht holprige und wenig komfortable Fahrt machen das Bähnchen für viele Leute unattraktiv, und manchem eiligen Skifahrer ist auch die Fahrzeit von bis zu 30 Minuten für die 3 km lange Strecke zu lange gewesen. - Die Funi, übrigens eine der letzten Schlittenseilbahnen der Schweiz, hatte aber auch ihre Vorteile. Vor Allem ältere Leute und Kinder schätzten diese kuriose Bahn und den Sommer durch wurden Kabinen, Seile und Bodenrollen einfach demontiert und das Bähnchen bis zur nächsten Wintersaison abgestellt. Das wird man auch im Frühjahr wieder tun, nur dieses Mal leider für immer. - Als 1983 die Talstation in Saanenmöser abbrannte wo damit auch wichtige Bestand- und Reserveteile der Anlage verloren gingen, war das Schicksal der Bahn besiegelt. - Ab der nächsten Saison wird hier eine gedeckte 3er Sesselbahn fahren. Mit weniger Angestellten als heute können damit 3 mal soviele Leute transportiert werden. Ein Stück Schweizer Seilbahngeschichte wird zu Ende gehen. Nostalgiker werden eine Funi vielleicht mal im Verkehrshaus Luzern bewundern können.
@kola087111 ай бұрын
Liebes SRF Team, Danke vielmals für den Beitrag. Wie heisst der Liedtitel / die Band der Hintergrundmusik?
@srfarchiv11 ай бұрын
Danke für die Nachfrage. Leider ist bei uns im Archiv nicht abgebildet, welche Musik verwendet wurde...
@carmeng9945 жыл бұрын
So schade bin einfach in der falschen Zeit geboren oder vielleicht war ich da und bin jetzt noch mal auf der Erde dass konnte erklären warum ich die alte Zeit so vermisse
@chriguf51572 жыл бұрын
ich kann mich noch an die Fahrten erinnern. Damals gab es noch Bögen mit Fahrmarken. Glaube es Kostete 4 solcher Marken und ein Bogen mit 15 Marken kostete 5 stutz. Leider wurde das Funi wegen Schneemangel eingestellt.
@andreass.3444 Жыл бұрын
Es gab aber in den späten Jahren auch bei den Funi-Stationen schon das moderne Ticketsystem mit automatischen Drehtüren und Lochkartentickets des Skigebiet "Das weisse Hochland". Ich kann mich noch erinnern als wir ca. 1982 einmal ohne Ski auf den Hornberg fuhren und Saanenmöser-Hornberg Retour gelöst haben, gab es pro Person zwei Lochkartentickets für die Bergfahrt und ein Kartonbillet für die Talfahrt. Die Lochkartentickets (für jede Sektion eines), wurden vom Ticketleser beim Eingangsdrehkreuz eingezogen. Das Kartonbillet wurde bei der Talfahrt vom Fahrpersonal entwertet und eingezogen.
@Tastenplayer6 жыл бұрын
Super - wäre interessant eine Fahrt auf dem Funi! Heute wäre das eh unmöglich - 14 Angestellte für so was! 30 Minuten was sind das schon - allerdings ziemlich kalt dürfte es einem da manchmal schon geworden sein :-) Das Umsteigen finde ich schon nicht so der Hit!
@srfarchiv6 жыл бұрын
Aber, man kann sich das Funi im Verkehrshaus anschauen: www.derbund.ch/bern/kanton/Funi-zuegelt-ins-Verkehrshaus-Luzern/story/12261087
@Tastenplayer6 жыл бұрын
Ja ist mir bekannt. Ist jedoch nicht das Gleiche, als wenn man mal damit fahren konnte im Schnee!