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Als Arzneimittel ist Insulin von zentraler therapeutischer Bedeutung für viele Diabetiker. Bei diesen Patienten kann die Bauchspeicheldrüse kein Insulin produzieren, das ist bei Typ 1 der Fall, oder das Insulin „verliert“ gewissermaßen seine Wirkung, das ist bei Typ 2 der Fall. Deshalb müssen sie sich - je nach Diabetes-Typ und Krankheitsstadium - das Hormon von außen zuführen.
Häufigkeit von Diabetes Mellitus:
Aids des 21. Jahrhunderts
4 Millionen Männer und Frauen in Deutschland
2045 werden 8-10 % aller Menschen in den Industriestaaten an Diabetes erkranken
90% Typ 2, 5% Typ 1
70 % der Kinder, deren Eltern beide an Typ 2 erkrankt sind, entwickeln diesen Diabetes ebenfalls
Insulin als Hormon
Insulin ist ein Hormon, ein sog. Peptidhormon. Es besteht also chemisch gesehen aus einzelnen Aminosäuren, die miteinander verknüpft sind - ähnlich einer Perlenschnur. Dies nennt man dann Peptidkette. Im Falle des Insulins haben wir es mit zwei Peptidketten zu tun: Der sog. „A-Kette“ mit 21 Aminosäuren und der „B-Kette“ mit 30 Aminosäuren. Diese beiden Ketten sind miteinander verknüpft. Insulin selbst fungiert als Hormon in unserem Körper und nimmt Einfluss auf verschiedene, lebenswichtige Stoffwechselprozesse unseres Körpers.
Aufgaben von Insulin:
erhöht die Aufnahme von Aminosäuren und Glucose in die Zellen verschiedener Gewebsarten
hemmt die Gluconeogenese der Leber und verringert dadurch, dass Glucose neu im Körper gebildet wird
begünstigt den oxidativen Glucoseabbau
erhöht den Glykogenaufbau als Zwischenlager der Glucose und verhindert den Glykogenabbau
regt die Bildung von Fett aus Glucose an
Insulin als Medikament
Als Arzneistoff wird Insulin dann eingesetzt, wenn der Körper nicht mehr oder nicht ausreichend genug in der Lage ist, den Blutzucker zu senken. Dies ist bei drei verschiedenen Anwendungsgebieten der Fall: 1. Diabetes mellitus, Typ 1 2. Fortgeschrittener Diabetes mellitus, Typ 2, 3. nach einer Pankreatektomie, also einer operativen Entfernung der Bauchspeicheldrüse.
Wie immer gilt auch bei Insulin: Keine Wirkung ohne Nebenwirkungen. Typische NW sind natürlich eine Unterzuckerung, eine Gewichtszunahme, da ja Insulin aufgrund seiner anabolen Wirkung Zucker aus dem Blut in Fett etc einbaut. Und dadurch kann eine Gewichtszunahme entstehen. Allergische Reaktionen und eine sog. Lipodystrophie. Es kommt zu einer Vermehrung des Unterhautfettgewebes, die zu einer schlechteren Aufnahme des Insulins und schließlich zu einer Beeinträchtigung des Stoffwechsels führen kann. Tritt typischerweise auf, wenn Insulin mehrfach an derselben Stelle injiziert wird.
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