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Ursprünglich vor 1806 in Preußen gespielt, erlebte dieser Marsch ein dramatisches Schicksal, das eng mit den historischen Wendungen Preußens verknüpft ist.
Im Jahr 1806 erlitt die preußische Armee in den Schlachten bei Jena und Auerstedt eine katastrophale Niederlage gegen Napoleon, was zum Zusammenbruch der alten preußischen Armee und zum Verlust zahlreicher Marschnoten führte. Nach Napoleons Niederlage 1815 stand Preußen musikalisch vor einem Neuanfang, da das eigene Marscherbe nahezu in Vergessenheit geraten war.
Eine entscheidende Wende kam durch die musikalische Unterstützung aus Russland. Besonders bemerkenswert war das Jahr 1813, als der preußische König den russischen Zapfenstreich hörte und dessen Übernahme in das preußische Heer anordnete. Der größte Entwicklungsimpuls erfolgte jedoch 1817 durch König Friedrich Wilhelm III., der die Einführung der preußischen Armeemarschsammlung anordnete.
Interessanterweise stammten alle 72 Märsche, die 1817 in Preußen eingeführt wurden, aus der russischen Armeemarschsammlung, zusammengestellt von Anton Dörfeldt, dem Hauptkapellmeister der russischen Gardeorchester. Dörfeldt hatte insgesamt 208 Märsche für Russland zusammengestellt und dabei auch preußische Märsche übernommen, darunter den "Marsch I. Bataillon Garde". Dieser Marsch, der heute als ein Klassiker der preußischen Militärmusik gilt, war paradoxerweise 1815 in Preußen nicht mehr vorhanden und kehrte erst 1817 als Reimport aus Russland zurück.