🍷 Hydrometer (Bierspindel / Mostwaage) 🍷 richtig verwenden - Gerätekunde Teil 3 - Fermentastisch

[@lodkarma9026]

Sehr gut, vielen Dank.

[@JS-rn8tb]

Kompliziert, als Laie das richtige zu verwenden. Ich dachte, es gäbe für Alkohol eine einfache Variante mit digitaler Anzeige.

[@PerfectLiving_AT]

Ja, das wäre ein digitales Refraktometer oder ein Biegeschwinger-System. Das kostet um die 400 Euro. Da ist im Hobbybereich eine Spindel um 20 Euro die günstigere Alternative.

[@FormWerkstoff]

Guten Abend, ich habe mir deine drei Teile angesehen und fühle mich jetzt gut informiert über die drei Messverfahren. Da ist schon einiges an Arbeit hinter den Videos. Weißt Du ob es da auch Teststreifen gibt, wie bei der PH-Wert Messung? Ich habe bist jetzt nur welche für den Ethanol Gehalt bei Muttermilch gefunden. Wenn dieses geht müsste es doch auch welche für die Gärung geben. Grüße von Peter

[@PerfectLiving_AT]

Ob es solche Teststreifen gibt weiß ich leider nicht. Sie wären mir in der Anwendung aber auch etwas zu unpraktisch, da die Streifen sehr wahrscheinlich auf einer chemischen Reaktion basieren und somit nur einmal verwendbar wären und darüber hinaus auch ein Haltbarkeits-Datum hätten. Auch die Lagertemperatur könnte einen Einfluss auf das Ergebnis haben. Wie man ja schon bei den ph-Teststreifen sieht können solche Messverfahren sehr empfindlich auf äußere Einflüsse reagieren.

[@Manderfreund]

Super Videos, da schaue ich gerne Mal rein. Mir ist nur eines noch unklar. Ich benutze beim Bier brauen eine App,bzw. ein Programm, das mir den Alkoholgehalt und Vergärungsgrad berechnet. Diese funktioniert mit Plato, Spezifisches Gewicht und Brix, beim Refraktometer bessert es auch den Alkoholfehler aus. Kann ich dieses Programm auch zum Wein produzieren verwenden? Oder gibt es da Unterschiede?

[@PerfectLiving_AT]

Die App bzw. das Programm (klingt irgendwie nach dem kleinen Brauhelfer) berechnet den Alkoholgehalt ja aus dem gemessenen Extrakt im Verhältnis zum Extrakt der Stammwürze. Das funktioniert bei Wein genauso. Der Vergärungsgrad kann hier nicht benutzt werden da der Endgehalt an Extrakt bei Wein und Bier doch recht unterschiedlich ist. So kann Wein z.B. weiter runterverären als es bei Bier möglich ist. Damit wäre eventuell ein Vergärungsgrad von über 100% möglich, je nach Formel. Das spielt aber keine große Rolle, der Alkoholgehalt wird nach anderen Formeln berechnet welche sich problemlos auch mit Wein-Messwerten benutzen lassen.

[@Manderfreund]

@@PerfectLiving_AT vielen Dank für die schnelle Aufklärung. Ja, der kleine Brauhelfer ist hier im Einsatz. Fermentation ist echt ein tolles Erlebnis

[@heikosoeder]

Hi! geht das auch im normalen Glas oder muss ich einen Messkolben nutzen?

[@PerfectLiving_AT]

Grundsätzlich funktioniert es in jedem Behälter der hoch genug ist damit die Spindel auch weit genug eintauchen kann. Handelsübliche Gläser haben eben ein ungünstiges Verhältnis von Füllmenge zu Höhe, da braucht man dann meist schon mehr als die 80-100ml Probe.

[@heikosoeder]

@@PerfectLiving_AT Ja ok das macht Sinn! Danke.

[@noahsraven4727]

Die Sache mit der Kohlensäure bedeutet vorsicht bei Champanger, Sekt und anderen Schaumweinen?! PS: Minute: man braucht einen zweiten Messwert von vor der Gährung ! Ok, aber wie sieht dann die Berechnung aus?

[@PerfectLiving_AT]

Ja, jegliche Form von Kohlensäure verändert den Auftrieb der Spindel in der Flüssigkeit. Bei stark kohlensäurehältigen Getänken wie Sekt und Champagner verhält sich das Messgerät dann ähnlich wie beim im Video sichtbaren Sodawasser-Versuch. Die Berechnung kann hier durchgeführt werden: www.musther.net/vinocalc.html#alcoholprediction - Unterpunkt "Alcohol Prediction (pre-ferment). Einfach den Ausgangswert unter "Current Reading" und den Endwert unter "Estimated finished SG" eingeben. Voraussetzung ist eine Spindel, welche die spezifische Dichte misst. Bei einer Plato-Spindel müsste der Wert vorher noch entsprechend umgerechnet werden. Bei gekauften Getränken hat man aber im Allgemeinen ohnehin keinen Ausgangswert vor der Fermentation zur Verfügung, hier lassen sich mit der Spindel dann demnach auch keine Alkoholwerte ermitteln.

[@technofreak6557]

Was kann ich jetzt verwenden um den Alkoholgehalt meines Mets zu bestimmen (gärung läuft)

[@PerfectLiving_AT]

Ohne Messung vor dem Gärstart ist es nicht möglich, ein verlässliches Ergebnis zu bekommen während die Gärung läuft. Wenn der Met komplett vergoren ist, also kein Restzucker mehr vorhanden ist, kann mit einem Vinometer halbwegs genau der Alkoholgehalt bestimmt werden. Während der Gärung wäre eine Bestimmung nur mittels Destillation möglich.

[@technofreak6557]

@@PerfectLiving_AT bedeutet ich müsste die Gärung laufen lassen bis die Hefe durch ist und den Met ggf mit Honig nachsüßen?

[@PerfectLiving_AT]

@technofreak6557 genau. Wobei auch dann das Ergebnis nur für den Eigengebrauch zu verwenden ist, weil die Messung nicht genau genug für kommerzielle Nutzung ist.

[@erikastockl5103]

mißt man damit nicht den Zuckergehalt?

[@PerfectLiving_AT]

Es kommt darauf an, welche Art von Spindel man benutzt. Mit einer Mostwaage/SG-Spindel misst man den Zuckergehalt und kann aus der Differenz zwischen Gärstart und Gärende den Alkoholgehalt berechnen. Mit einer Vol%-Spindel kann man direkt die Alkoholstärke von Bränden messen. Sie funktioniert allerdings nicht für Maischen oder Wein-Ansätze.

[@erikastockl5103]

@@PerfectLiving_AT Danke!